Die Großbanken haben aus der Finanzkrise 2008 nichts gelernt. Sie nutzen ihre Macht, um die Politik zu manipulieren und blockieren wichtige Regulierungen. Rudolf Hickel fordert - gerade wegen der besonderen Stellung der Banken im Wirtschaftssystem - eine echte demokratische Kontrolle. Die aggressiven, teils virtuellen, von der realen Wirtschaft entkoppelten Finanzmarktprodukte, die das gesamte Wirtschaftssystem und sogar Staaten bedrohen, müssen eingeschränkt, besser noch verboten werden. Geschäftsbanken und das verhängnisvolle Investmentbanking müssen getrennt werden. Wenn die Banken sich darauf nicht einlassen, müssen sie verstaatlicht werden. Die Entmachtung der Banken ist für Hickel eine notwendige Konsequenz zur Rückgewinnung des Primats der Politik über die Unternehmenswirtschaft.
Prof. Dr. Rudolf Hickel ist emeritierter Professor für Politische Ökonomie und Finanzwissenschaften. Bis 2009 war er Direktor des IAW - Instituts für Arbeit und Wirtschaft. Hickel ist Sachverständiger beim Finanzausschuss des Deutschen Bundestags sowie Mitbegründer der 'Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik', die jährlich das Alternativgutachten zum 'Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung' vorlegt. Er hat als stimmberechtigter Schlichter bei Tarifverhandlungen gewirkt und schreibt für die taz, die Frankfurter Rundschau, das Handelsblatt und die Süddeutsche Zeitung. Rudolf Hickel ist Mitglied in mehreren Aufsichtsräten und wissenschaftlicher Beirat von Attac.
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