Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule Esslingen, Veranstaltung: Theorien und aktuelle Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit , Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Die Bundesrepublik Deutschland gilt als eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Laut einer Studie des 'Legatum Institute' im Jahr 2010, wonach die wirtschaftliche, gesundheitliche, unternehmerische Dimension, als auch Bildung, Soziales Kapital, persönliche Freiheit, Sicherheitsleistungen und die Regierungsform untersucht wurde, erreichte Deutschland in einem Ranking, von insgesamt 110 untersuchten Ländern, Platz 15. (vgl. Legatum Institute 2010) Kaum vorstellbar ist daher, dass in Deutschland das Phänomen Armut existiert. Zahlen bestätigen jedoch die Realität. Immerhin waren im Jahr 2007 14,3 % der Bevölkerung in Deutschland von relativer Armut gefährdet. (vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2009) Diese Ungerechtigkeit betrifft hierzulande vor allem die Kinder. In Deutschland waren 2005 nach der Berechnung der EU-SILC 12%1 der Kinder im Alter von 0-15 Jahren von Armut betroffen. (vgl. EUROSTAT 2008, EU-SILC 2006 in Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2008, S. 91) Insbesondere Kinder, die in Haushalten von Alleinerziehenden leben, seien mit 24% arm. Leben drei und mehr Kinder bei einem Paar, so beträgt das Armutsrisiko 13%. Hingegen Paare mit nur einem Kind sind zu 8% und Paare mit zwei Kindern zu 9% betroffen.2 (vgl. EUROSTAT 2008, EU-SILC 2006 in Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2008, S. 92) Des weiteren deuten die Statistiken daraufhin, dass insbesondere Familien, die kein Erwerbseinkommen erlangen, zu 48% von Armut betroffen sind. Jedoch schützt scheinbar auch eine Erwerbstätigkeit nicht vor Armut. Denn auch wenn mindestens eine Person in dem Haushalt mit Kindern voll erwerbstätig ist oder zwei Personen jeweils einer Halbtageserwerbstätigkeit nachgehen, liegt deren Armutsrisikoquote immer noch bei 22%.(vgl. EUROSTAT 2008, EU-SILC 2006 in Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2008, S. 95) Diesen Zahlen zufolge ist es erschreckend, dass lange Zeit die Kinder eher als Verursacher von Armut für deren Familien, statt als 'Leidtragende' betrachtet wurden. Mit der Veröffentlichung des Sozialberichts von 1993 wurde die Problematik der von Armut betroffenen Kindern und damit das Ausmaß der Ungleichheit in der Gesellschaft deutlich. (vgl. Holz 2010, S. 88 - 89) Dies löste Empörung in der Bevölkerung aus und initiierte damit einhergehend Diskussionen bezüglich Kinderrechte und Kindeswohl. (...)
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