Inwieweit absatzpolitische Interessen und redaktionelle Leistungen miteinander verknüpft sind und sich die Berichterstattung an Markt- und Wettbewerbsstrategien, an PR-Kampagnen und an dem Interesse der Werbewirtschaft orientieren muss
Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1.0, Fachhochschule Salzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird der Einfluss von absatzpolitischen Maßnahmen auf die Berichterstattung vor allem durch die Auswirkung von Öffentlichkeitsarbeit auf den Journalismus analysiert. Die Medienhäuser konkurrieren täglich um ein immer knapperes Gut - die Aufmerksamkeit des Publikums. Die Ökonomisierung, die Jagd nach Quoten und der Mangel an Zeit haben den Leistungsdruck der Journalisten und Redakteure immens erhöht. Trotzdem müssen die Berichterstatter das gleiche Pensum an redaktioneller Leistung, trotz täglicher Informationsflut und Knappheit der Ressourcen, erbringen. Wie? Das sehen wir jeden Tag, wenn wir den Fernseher einschalten: Spannende, aktuelle Themen, 'gewürzt' mit ein bisschen Sensationsgier hier und ein bisschen Glitzer und Glamour da - die Personalisierung hat wie ein Virus schon nahezu jedes Medium und jedes Thema erreicht. Die Medien ringen um Beachtung ihrer Botschaften und Produkte, um im Wettbewerb überleben zu können, denn nur wer die höheren Einschaltquoten hat, ist am Ende des Tages der Sieger. Gezwungen durch absatzpolitische Maßnahmen vermischt sich die Themenauswahl der Journalisten immer mehr mit bestimmten Unternehmen oder Produkten, da diese besseren und größeren Erfolg versprechen als zeitintensive, aufwendig recherchierte Inhalte. Dies hat weitreichende ethische und moralische Auswirkungen auf die Schreibenden und nicht zuletzt auf das Vertrauen, welches die Rezipienten den Redakteuren täglich entgegenbringen. Die soziale Verantwortung, die jeder Medienschaffende in sich trägt, muss sich immer mehr an die Regeln von Markt und Organisation anpassen, die Grenzen zwischen Unternehmen und Pressewesen verschwimmen allmählich. Die Forschungsfrage bezieht sich auf den Journalismus unter der Prämisse Homo Oeconomicus, welcher anhand medienwirtschaftlicher Aspekte beleuchtet wird. Inwieweit absatzpolitische Interessen und redaktionelle Leistungen miteinander verknüpft sind und sich die Berichterstattung an Markt- und Wettbewerbsstrategien, an PR-Kampagnen und an dem Interesse der Werbewirtschaft orientieren muss und beeinflusst wird.
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