Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 2,3, Berufsakademie Berlin (Berliner Bank AG), Sprache: Deutsch, Abstract: Um das Wirtschaftswachstum und die allgemeine Beschäftigung nicht zu gefährden, dürfen Banken nicht in Insolvenz geraten, da sie die Hauptfinanzierungsquelle der deutschen Unternehmen darstellen.1 Damit größere Auswirkungen auf die Liquidität der Banken verhindert werden, müssen die Risiken, die mit der Kreditvergabe der Banken verbunden sind, mit entsprechendem Eigenkapital unterlegt werden. Eine ausreichende bzw. risikoadäquate Eigenkapitalausstattung der Kreditinstitute ist somit Voraussetzung für ein stabiles Finanz- und Wirtschaftssystem.2 Aufgrund des immer komplexer werdenden Bankgeschäfts wird derzeit an einer Modifizierung der Eigenkapitalregeln, und somit der Mindestkapitalanforderungen, gearbeitet. Diese neue Regelung, genannt Basel II, der neue Baseler Akkord oder die neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung, wird sehr kontrovers diskutiert. Basel II sieht vor, dass in Zukunft das individuelle Rating eines Kreditnehmers für die notwendige Eigenkapitalunterlegung maßgeblich für die Kreditvergabe sein wird.3 Kreditinstitute nutzen ohnehin schon für die Beurteilung ihrer Kreditnehmer interne Ratingsysteme, die nun aufgrund der neuen Regelung den neuen Anforderungen von Basel II angepasst werden müssen. Die Banken stehen vor großen Herausforderungen. Ziel dieser Arbeit ist es zu beweisen, dass sich trotz vieler offener Fragen bezüglich der genauen Ratingverfahren und noch nicht vollendeter Diskussion über die Auswirkungen der neuen Regelung auf Unternehmen und Banken die Neuregelung von Basel II eher vorteilhaft auf die Banken und nachteilig auf die insbesonders kleineren Unternehmen auswirken werden. Nach einer Erläuterung der Entstehungsgeschichte und des Ziels der Baseler Eigenkapitalvereinbarung wird auf die Bestandteile der neuen Regelung eingegangen. Da das Kreditrisiko den Hauptrisikofaktor im Kreditgeschäft darstellt, wird dieser Bereich Schwerpunkt dieser Arbeit sein. Ganz besonders wird das interne Ratingverfahren durchleuchtet und auf die Vorbereitungsanforderungen auf dieses Verfahren seitens der Kreditinstitute und ihrer Kreditnehmer eingegangen. Weitere wesentliche Einflussfaktoren auf die Mindestkapitalanforderungen, wie das Marktrisiko und das operationelle Risiko, werden aufgrund des Umfangs nicht näher erläutert. 1 Vgl. Hückmann, Carolin (2002), S. 13. 2 Vgl. Paul, Stephan (2001), S. 6. 3 Vgl. Leker, Jens et al. (2001), S. 2.
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