Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Proseminar: Klassiker der Staatsphilosophie. Politik - Gesellschaft - Staatsmodelle, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Dabei wird die Darstellung einer Biografie bewusst ausgeklammert: Sie müsste sinnvollerweise einen Bezug zwischen Leben und Werk herstellen, was in diesem Rahmen nicht leistbar ist.2 Es sei hier nur erwähnt, dass der Theoretiker, Redner und Politiker Cicero sein Leben in den Dienst des römischen Staates stellte. Ebenso erfährt die Anthropologie Ciceros keine eigenständige Beachtung, sie mag jedoch im erörterten Thema anklingen. Auch die äußerst komplizierte Frage nach Quellen und Vorbildern soll nicht näher diskutiert werden, zumal um sie eine große Forschungskontroverse besteht3 und erschwerend hinzu kommt, dass die Werke, die Cicero vermutlich geprägt haben, verloren und daher nicht bekannt sind. Es sei noch auf weitere Schwierigkeiten bei der Interpretation von De re publica, dem zentralen Werk für Ciceros Staatsverständnis, hingewiesen: Es ist nur unvollständig überliefert und weist auch an zentralen Stellen Lücken auf. Seine späte Entdeckung im Jahr 1822 verhinderte eine jahrhundertelange Diskussion durch andere große Denker.4 Um Ciceros Vorstellung von Staat verständlich zu machen, werde ich nun zuerst seine Definition des Gemeinwesens, der res publica, und einige Unterschiede zum modernen Staatsbegriff darstellen. Untrennbar damit verbunden ist die Erläuterung seines Volksbegriffes. Im Anschluss erfolgt eine Darstellung der Verfassungsanalyse Ciceros: von seiner Kritik an den drei Einzelverfassungen über den Verfassungskreislauf bis zur Bevorzugung der Mischverfassung. Abschließend werden die Aufgaben des Staatsmannes und die zu ihrer Erfüllung notwendigen Fähigkeiten und Eigenschaften aufgezeigt. 2 Als exemplarisch für diesen Versuch seien genannt: Matthias Gelzer: Cicero. Ein biographis cher Versuch, Wiesbaden 1969; Marion Giebel: Marcus Tullius Cicero. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek bei Hamburg 11 1997; Friedrich Klinger: Cicero, in: ders.: Römische Geisteswelt, München 5 1965, S. 110-159. 3 Beispielsweise: Viktor Pöschl: Römischer Staat und griechisches Staatsdenken bei Cicero. Untersuchungen zu Ciceros Schrift De re publica, Darmstadt 1976. Kritisch dazu: Pierre Boyancé: Études sur l'humanisme Cicéronien, Brüssel 1970, S. 222-247. 4 Andere Probleme der Interpretation vgl.: Karl Büchner: De re publica. Kommentar, Heidelberg 1984, S. 15- 20.
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