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Mensch und Menschenbild in Zuckmayer's 'Der Hauptmann von Köpenick'

AutorShirley Ladkany
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl15 Seiten
ISBN9783638334679
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Hauptseminar, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: »Nein«, sagte der Zwerg, »laßt uns vom Menschen reden! Etwas Lebendiges ist mir lieber als alle Schätze dieser Welt!« Dieses Zitat aus Rumpelstilzchen, das sich am Anfang von Zuckmayers 'Hauptmann von Köpenick' befindet und welches den 'Mensch' in den Mittelpunkt stellt, könnte als die Quintessenz dieses 'Märchens in drei Akten' bezeichnet werden. Auch wenn dieses Stück vordergründig von dem Militarismus und dem Uniformwahn im preußisch-wilhelminischen Kaiserreich handelt, so dienen diese Themen nur als Aufhänger, um die eigentliche Thematik, nämlich ein 'Menschenbild' zu 'beschwören', zu veranschaulichen: dem Menschenbild des Militarismus, welches von blindem Gerhorsam und rigorosem Gesetzesformalismus bis hin zur Unmenschlichkeit geprägt ist, stellt Zuckmayer das Menschenbild Wilhelm Voigts gegenüber, welches sich in erster Linie auf die grundlegenden Menschrechte und die Menschenwürde gründet. Durch den Kontrast dieser beiden entgegengesetzten Pole, kommt das eigentliche Menschenbild zum Tragen, - die Menschlichkeit selbst: denn 'das Stück [...] ist ja schließlich gemeint als eine Auflehnung des Menschlichen gegen eine Verschwörung der Bürokratie in der ganzen Welt.' Es ist der Kampf Wilhelm Voigts, 'der arme Teufel, der - durch die Not helle geworden - einer Zeit und einem Volk die Wahrheit exemplifizierte', gegen die Inhumanität der wilheminisch - militaristischen Staatsordnung. Aber es geht nicht nur um die Auflehnung in diesem konkreten Fall, sondern um die universelle Auflehnung gegen Unmenschlichkeit überhaupt; Voigt, wie alle Figuren im 'Hauptmann von Köpenick', steht repräsentativ für ein bestimmtes menschliches Konzept, d.h. Wilhelm Voigt verkörpert das Menschliche in der ganzen Welt, so wie Hauptmann von Schlettow, die Behörden oder Hoprecht stellvertretend sind für all jene Untertanen und Handlanger, welche ein unmenschliches System bedienen. Darüber hinaus wirken diese Menschenbilder deshalb besonders authentisch und menschlich, weil Zuckmayer seine Figuren scheinbar 'autonom', ohne sich einzumischen, ihr eigenes Menschenbild und ihre 'eigene' Moral vertreten lässt.

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