Viele junge Menschen wollen nach dem Abitur etwas mit Medien machen, gerne sogar für die Presse oder einen Fernsehsender. Doch da diese Berufsrichtung sehr beliebt ist, ist auch die Konkurrenz groß. Deshalb ist es wichtig, eine fundierte und auf den gewünschten Beruf ausgerichtete Ausbildung zu absolvieren. Der Studiengang Medienjournalismus bereitet auf eine solche berufliche Laufbahn hervorragend vor.

 

Im Fokus von Medienjournalisten liegen weniger aktuelle Tagesereignisse oder Recherchen zu einem bestimmten Fachgebiet wie Umwelt oder Arbeit. Vielmehr dreht sich hier alles um die Medien als solche. Wer als Medienjournalist tätig wird, dessen tägliche Aufgabe ist es, Medienkritik zu üben. Ein aktuelles Beispiel dafür ist zum Beispiel der Umgang mit sogenannten „Fake News“, aber auch das Verhalten einzelner Medien in Bezug auf die Richtlinien des Pressekodexes. Auch der Einfluss, den die Medien auf unser tägliches Leben und auf die Wahrnehmung von Politik und Gesellschaft haben, wird von Medienkritikern genauer betrachtet.
Man muss sich allerdings nicht zwangsläufig darauf spezialisieren, die Medien zu überwachen und ihr Verhalten öffentlich unter die Lupe zu nehmen. Auch die Beurteilung von Filmen aus Kino und Fernsehen, von Radiosendungen oder von Büchern gehört zur Aufgabe von Medienjournalisten. In der Regel bilden sie eine eigene Disziplin, die losgelöst von Zeitung und Fernsehsendern behandelt wird.

 

Ein relativ neues Tätigkeitsfeld für Medienjournalisten sind auch Weblogs im Internet, die in der Regel unabhängig von einem Verlag in Eigenregie betrieben werden. Besonders hervorzuheben sind hier die sogenannten „Watchblogs“. Sie beobachten einzelne Medien oder Medien aus einer bestimmten Gruppe, um deren Meldungen kritisch zu hinterfragen oder sogar richtig zu stellen. Wichtigstes Kennzeichen solcher Watchblogs ist, dass sie von ausgewiesenen Experten ihres Bereichs betrieben werden. Medienjournalisten, die in diesem Bereich tätig werden wollen, sollten sich daher möglichst schon während ihrer Ausbildung um eine entsprechende Spezialisierung bemühen.

 

Universitäten, aber auch Journalistenverbände bieten verschiedene Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich des Medienjournalismus an.

 

Journalistisch tätig zu sein, bringt das Privileg mit sich, einen Presseausweis besitzen zu dürfen. Dieser verschafft Zugang zu vielen Veranstaltungen, die ausschließlich für Fachpublikum organisiert wurden und erleichtert den Zugang zu Informationen bei Behörden und anderen Institutionen. Ein Presseausweis kann von unterschiedlichen Verbänden und Institutionen ausgegeben werden.  Einer der bekanntesten und rennommiertesten Aussteller für Presseausweise ist der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV). Andere, kleinere Verbände genießen unter Umständen eine geringere Anerkennung und bieten dem Journalisten dadurch möglicherweise weniger umfangreiche Nutzungsmöglichkeiten.

 

In der Regel müssen die folgenden Kriterien erfüllt werden, um einen Presseausweis beantragen zu können:

  • Hauptberufliche, oder wenigstens vergleichbar regelmäßige journalistische Tätigkeit
  • Berichterstattung im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung
  • Volljährigkeit (Ausnahmen sind unter strengen Kriterien möglich)

Als journalistische Tätigkeit wird dabei alles betrachtet, was die Veröffentlichung von Texten, Ton oder Bild in den verschiedensten Medien (auch Internet) beinhaltet. Die Tätigkeit muss allerdings nachgewiesen werden. So verlangt der DFJV zum Beispiel Artikel und Online-Publikationen, die Nennung im Impressum, Arbeitsverträge für Journalisten, Honorar- und Tanitemenabrechnungen, Bestätigungen durch die Künstlersozialkasse und ähnliches. Auch Volontäre oder Studenten können mit einem entsprechenden Nachweis einen Presseausweis beantragen.

Petra Lehnert
Fax: 02157 1249864
Im Sandfeld 11b 41334 Nettetal