BildWer kennt nicht das mulmige Gefühl vor einem anstehenden Zahnarztbesuch? Bei nicht wenigen Menschen entwickelt sich die Angst vor dem Zahnarzt zu einer regelrechten Phobie, die schwerwiegende Folgen für die eigene Gesundheit und das seelische Befinden nach sich ziehen kann. Schätzungen zufolge leiden ungefähr 20% Prozent aller Deutschen unter Zahnarztangst.

Was sind die Ursachen für Zahnarztarzt?

Häufigster Grund für Zahnarztangst ist die Furcht vor den im Zuge der Behandlung auftretenden Schmerzen. Nicht selten wird diese durch aus dem Bekanntenkreis oder dem Internet überlieferte Horrorstorys verstärkt. Oft sind auch traumatische Erfahrungen, die auf einer in der Vergangenheit erfolgten Behandlung oder dem Mangel an Einfühlungsvermögen früherer Zahnärzte beruhen, ursächlich für eine Zahnarztangst. Bedingt durch die während der Behandlung eingenommene Rückenlage empfinden viele Menschen einen Kontrollverlust, der sich ebenfalls verstärkend auf die Angst auswirken kann. Auch der vom Zahnarzt zu befürchtende Tadel angesichts des schlechten Zustand des Gebisses führt in vielen Fällen zu Scham und Angstgefühlen. Hinzu kommen die Furcht vor den durch eine Behandlung entstehenden finanziellen Belastungen.

Welche Symptome deuten auf eine Zahnarztphobie hin?

Eine Zahnarztangst kann sich in körperlichen Symptomen wie Schweißausbrüchen oder Zittern äußern. Oft leiden von Zahnarztangst betroffene schon Tage vor dem Besuch unter seelischen Verstimmungen und extremer Ängstlichkeit. Bestimmte Schlüsselreize, wie beispielsweise der für eine Zahnarztpraxis typische Geruch, können dazu führen, dass die Zahnarztangst sich unmittelbar vor der Behandlung noch einmal deutlich verstärkt.

Die Folgen einer Zahnarztangst

Die Auswirkungen einer Zahnarztangst können schwerwiegender Natur sein. Wenn eine Behandlung aus Angst vor einem Zahnarztbesuch immer weiter aufgeschoben wird, hat dies zur Folge, dass sich der Zustand der Zähne zunehmend verschlechtert. Im schlimmsten Fall können sogar irreversible Schäden auftreten, die die Gesundheit des Patienten dauerhaft beeinträchtigen. Aufgrund des schlechten Zustandes der eigenen Zähne trauen sich viele Menschen nicht mehr offen ihr Gebiss zu zeigen. Dies kann zu einem gesellschaftlichen Rückzug resultieren führen und den Verlust von Lebensfreude zur Folge haben.

Warum eine Zahnarztangst zumeist unbegründet ist

Moderne Narkosetechniken ermöglichen eine nahezu schmerzfreie Behandlung. Um die finanziellen Belastungen abzumildern, empfiehlt es sich, rechtzeitig eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Der beste Schutz vor gravierenden Eingriffen ist jedoch eine verantwortungsvolle Pflege der eigenen Zähne sowie der regelmäßige Besuch eines Zahnarztes.

Der veränderte Umgang

Die ernstzunehmende Angst vorm Zahnarzt wurde gesellschaftlich lange Zeit bagatellisiert oder sogar in Lächerliche gezogen. Dabei wurde verkannt, dass es sich um ein ernstzunehmendes Problem handelt, welches für die Betroffenen mit schweren psychischen Belastungen einhergeht. Mittlerweile ist es zu einem Umdenkprozess gekommen. So ist zu beobachten, dass sich Ärzte zunehmend auf den Umgang mit Angstpatienten spezialisieren, Zur Überwindung der Angst empfehlen Experten, sich die positiven Dinge (schmerzfreies und genussvolles Essen, ungezwungenes und offenes Lachen) in Erinnerung zu rufen, die durch die Behandlung bewirkt werden.

Dr. med. dent. Frank Seidel
Zahnarzt für Oralchirurgie
Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie
Förster-Funke-Allee 104
14532 Kleinmachnow bei Berlin