Sie sind hier
E-Book

ADHS-Ratgeber für Erwachsene

AutorDieter Pütz
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783840919442
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR

Unkonzentriert, hektisch, schnell zu begeistern, desorganisiert und impulsiv sind nur einige Kennzeichen von Menschen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die Folgen sind häufig Probleme im beruflichen und sozialen Bereich. Der Ratgeber wendet sich an Erwachsene, die unter ADHS leiden, aber auch an Angehörige und Interessierte, die mehr über das Störungsbild erfahren möchten.

Der Ratgeber informiert über die Entstehung und die neurobiologischen Grundlagen von ADHS und beschreibt das Vorgehen bei der Diagnostik. Weiterhin gibt er Auskunft über medikamentöse und psychotherapeutische Therapieangebote, deren Nutzen und Notwendigkeit und darüber, wer die Therapie bezahlt. Ausführlich wird ein Selbsthilfeprogramm zur Behandlung der Kernsymptome der ADHS vorgestellt. 52 Tipps bieten zudem vielfältige Anregungen zur Verbesserung der Selbstwahrnehmung und des Selbstmanagements und damit für einen problemloseren Alltag.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Kapitelübersicht
  1. Ein Leitfaden für diesen Ratgeber
  2. Inhalt
  3. Einleitung
  4. Kapitel 1: Struwwelpeter – Wie äußert sich ADHS?
  5. Kapitel 2: ADHS – Wie das Krankheitsbild entsteht
  6. Kapitel 3: Mein Gehirn ist mir das zweitliebste Organ – Gedächtnis, Lernen und ADHS
  7. Kapitel 4: Diagnosekriterien, die ADHS beschreiben können
  8. Kapitel 5: Die Frage der Differenzialdiagnose – Könnte außer ADHS auch eine andere Störung vorliegen?
  9. Kapitel 6: Feinarbeit ist gefragt – Diagnostik bei ADHS
  10. Kapitel 7: Wie wird ADHS behandelt? – Die Therapie
  11. Kapitel 8: Die medikamentöse Behandlung von ADHS
  12. Kapitel 9: Nahrungsmittelallergien und - unverträglichkeiten und ADHS
  13. Kapitel 10: Jetzt helfe ich mir selber – Selbsthilfeprogramm und fl ankierende Maßnahmen
  14. Kapitel 11: Weitere Anregungen für den täglichen Umgang mit ADHS – Mit 52 Tipps durch das Jahr
  15. Anhang
  16. Sachregister
Leseprobe

Kapitel 4: Diagnosekriterien, die ADHS beschreiben können (S. 40-41)

Diagnosen werden in der Psychiatrie auf unterschiedlichen Ebenen gestellt:

• Ganz unten steht das Symptom (hier: unaufmerksam). Symptome lassen sich als beobachtbare Verhaltensweisen beschreiben und vom Patienten berichten.

• Darüber steht das Syndrom: Bei den psychopathologischen Syndromen handelt es sich um eine Zusammenfassung derjenigen Symptome, die überzufällig häufi g in einer bestimmten Kombination festgestellt werden (hier: Hyperaktivitätssyndrom).

• Auf der oberen Ebene steht die psychiatrische Diagnose. Sie ist eine Kombination von Symptomen und/oder Syndromen und weiteren Merkmalen, die Zeit- oder Verlaufsmerkmale sein können (hier: ADHS).

In international anerkannten Manualen sind Kriterien für die Diagnose von Erkrankungen festgelegt: Die bekanntesten Klassifi kationssysteme sind das DSM-IV (= Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders der American Psychiatric Association) und die ICD-10 (= International Classifi cation of Diseases der Weltgesundheitsorganisation, WHO). Klassifi kationssysteme haben in der Forschung und der klinischen Anwendung eine wichtige Funktion. Aber Statistiken sind kein Ersatz für ein Urteil. So vermitteln die Klassifi kationsschemata oftmals den Eindruck, dass 37 Grad Körpertemperatur die Norm sind, 37,5 Grad bereits behandelbares Fieber und der Betroffene bei 36,5 Grad wegen Untertemperatur aufgewärmt werden muss.

4.1 Historisches zur ADHS-Diagnose

1810 beschreibt der Arzt Alexander Crichton in einem Kapitel seines Lehrbuches die Aufmerksamkeit und ihre Störungen. Nach der Van Economos Enzephalitis zwischen 1917/1918 in den USA treten viele Verhaltensauffälligkeiten auf, die ADHS-Auffälligkeiten ähneln. Die Theorie des „Hirnschädigungssyndroms“ war geboren. 1952 wurden die Diagnosen Minimale Hirnschädigung oder Hyperkinetisches Syndrom in das DSM aufgenommen. 1963 beschließt der Amerikanische Kongress das Grundrecht zur Förderung bei Entwicklungsstörungen. Nun gibt es Geld für Kinder mit Lernstörungen etc. 1980 unterscheidet das DSM ADS mit/ohne Hyperaktivität und den ADS-Residualtyp. 1994 unterscheidet das DSM ADHS in den „vorwiegend unaufmerksamen Typ“, in den „vorwiegend hyperaktiv-impulsiven Typ“ und in den Mischtyp.

4.2 Kriterien nach der ICD-10

Nach der „Internationalen Klassifikation psychischer Störungen ( ICD- 10)“ sind die Kardinalsymptome der ADHS:

• Beeinträchtigte Aufmerksamkeit und
• Überaktivität.

Inhaltsverzeichnis
Ein Leitfaden für diesen Ratgeber6
Inhalt8
Einleitung12
Kapitel 1: Struwwelpeter – Wie äußert sich ADHS?14
1.1 Drei Fallbeispiele15
Fallbeispiel: Marion L.16
Fallbeispiel: Herbert W.17
Fallbeispiel: Jochen D.19
1.2 Impulsivität, Gefühlsschwankungen, mangelnde Affektkontrolle und weitere Symptome21
1.3 Frauen und Männer: Gibt es hier Unterschiede bei ADHS?23
Frauen und ADHS23
Männer mit ADHS25
Kapitel 2: ADHS – Wie das Krankheitsbild entsteht28
2.1 Vererbung und Neurobiologie29
2.2 Dopamin-Hypothesen31
Dopaminmangel-Hypothese31
Dopaminüberschuss-Hypothese32
2.3 Übertragungsvorgänge und Neurotransmitter33
Synapsen, Rezeptoren und Neurotransmitter33
Exkurs33
Die Neurotransmitter Dopamin, Adrenalin und Serotonin34
Der Neurotransmitter Glutamat35
Kapitel 3: Mein Gehirn ist mir das zweitliebste Organ – Gedächtnis, Lernen und ADHS37
3.1 Das Gehirn ist ein Feuerwerk von Schaltkreisen37
3.2 Lernen und Erinnern38
3.3 Das Arbeitsgedächtnis und seine Aufgaben38
3.4 Manchmal vergisst das Gedächtnis etwas40
Kapitel 4: Diagnosekriterien, die ADHS beschreiben können41
4.1 Historisches zur ADHS-Diagnose41
4.2 Kriterien nach der ICD-1042
4.3 Kriterien nach dem DSM-IV43
4.4 Die Wender-Utah-Kriterien45
4.5 Ärztliche Leitlinien und deren Ziele bei ADHS48
Kapitel 5: Die Frage der Differenzialdiagnose – Könnte außer ADHS auch eine andere Störung vorliegen?49
5.1 Persönlichkeitsstörungen49
Borderline-Persönlichkeitsstörungen und ADHS51
5.2 Angststörungen53
Soziale Phobie und ADHS54
5.3 Substanzmissbrauch und Sucht54
5.4 Affektive Erkrankungen: Depressionen55
Kapitel 6: Feinarbeit ist gefragt – Diagnostik bei ADHS57
UNKNOWN1
Bei der Diagnostik sind folgende Punkte zu beachten:57
6.1 Das Interview mit dem ADHS-Patienten58
Die Diagnose ergibt sich also aus folgender Gesamtschau:59
6.2 Helfen Tests bei der Diagnostik?60
6.3 Screeningverfahren und Fragebögen60
Selbsttest61
6.4 Testpsychologische Untersuchungen und deren Bedeutung für die Diagnose66
Aufmerksamkeitstests66
Kapitel 7: Wie wird ADHS behandelt? – Die Therapie68
7.1 Wann ist eine Therapie überhaupt erforderlich?68
Mögliche Gründe für eine Therapie:68
7.2 Multimodale Therapie69
7.2.1 Was versteht man unter einer Psychotherapie?70
Grundelemente psychotherapeutischer Verfahren:71
7.2.2 Psychotherapie und Medikamente bei ADHS72
7.2.3 Nichtmedikamentöse Behandlung73
Hilfreiche Regeln:73
7.3 Warum ist eine Psychotherapie bei ADHS sinnvoll?74
Psychotherapie ist sinnvoll, weil75
7.4 Verhaltenstherapie und ADHS75
Bausteine der verhaltenstherapeutischen77
Psychotherapie bei ADHS77
7.5 Die anderen wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren78
Psychoanalyse78
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie79
7.6 Was sollten Sie vor einer Psychotherapie noch wissen?80
7.7 Wie kommen Sie an eine Therapie und wer bezahlt sie?80
7.8 Wie ist das mit einer stationären Behandlung?82
Kapitel 8: Die medikamentöse Behandlung von ADHS84
8.1 Methylphenidat85
Behandlungsplan, Dosierung, Gegenanzeigen und Nebenwirkungen86
8.2 Amphetamin89
8.3 Atomoxetin90
Kapitel 9: Nahrungsmittelallergien und - unverträglichkeiten und ADHS91
Alternative Behandlungsmethoden91
Kapitel 10: Jetzt helfe ich mir selber – Selbsthilfeprogramm und fl ankierende Maßnahmen93
UNKNOWN1
Mein Vertrag mit mir!93
10.1 Flankierende Maßnahmen94
10.2 Programmbausteine für die Kernsymptome der ADHS95
10.2.1 Baustein 1: Aufmerksamkeitsstörung95
10.2.2 Baustein 2: Motorische Hyperaktivität99
10.2.3 Baustein 3: Achtsamkeit im Alltag99
Regeln zur Achtsamkeit100
10.2.4 Baustein 4: Affektlabilität101
Beispiel103
10.2.5 Baustein 5: Desorganisiertes Verhalten105
Hilfreiche Mottos106
Beispiel: Kochen besteht u. a. aus folgenden Teilschritten:107
Beispiel:110
Beispiel:111
10.2.6 Baustein 6: Affektkontrolle und Impulsivität112
Fragen, die helfen, die Kontrolle zu behalten:112
Sozialpartner Verhalten, das ich nicht zeige113
10.2.7 Baustein 7: Emotionale Übererregbarkeit115
Hilfreiche Überlegungen zum Stressabbau117
10.3 Problemlösetraining118
Problemlöse-Schema118
10.4 Veränderungen geschehen nicht nebenbei: Stadien der Änderung120
10.5 Soziale Kompetenz121
Kapitel 11: Weitere Anregungen für den täglichen Umgang mit ADHS – Mit 52 Tipps durch das Jahr123
Tipp 1123
Tipp 2124
Tipp 3124
Tipp 4124
fast oft manch- kaum nie125
immer mal125
Freude125
Angst125
Spaß125
Wut125
Liebe125
Tipp 5125
Tipp 6125
Tipp 7126
Tipp 8127
Tipp 9127
Tipp 10127
Tipp 11128
Tipp 12128
Tipp 13129
Tipp 14129
Tipp 15129
Tipp 16130
Tipp 17130
Tipp 18131
Tipp 19131
Tipp 20131
Tipp 21132
Tipp 22132
Tipp 23132
Tipp 24132
Tipp 25133
Tipp 26133
Vorwurf/ Gefühl/Bedürfnis Mein Gefühl134
Kritik des anderen Bedürfnis134
Tipp 27134
Stimme 1 Stimme 2134
Tipp 28135
Tipp 29135
Tipp 30136
Tipp 31136
Tipp 32137
Tipp 33137
Tipp 34138
Tipp 35138
Tipp 36139
Tipp 37139
Tipp 38140
Tipp 39141
Tipp 40141
Tipp 41141
Tipp 42142
Tipp 43142
Tipp 44143
Tipp 45144
Tipp 46144
Tipp 47144
Tipp 48145
Tipp 49145
Tipp 50146
Tipp 51146
Tipp 52147
Anhang148
Literaturverzeichnis und lesenswerte Bücher zum Thema ADHS148
Informationen im Internet153
Glossar154
Fragebögen zum Selbsttest162
Selbstbeurteilung162
ADHS-Fragebogen für Erwachsene166
Sachregister168
Mehr eBooks bei www.ciando.com0

Weitere E-Books zum Thema: Ratgeber psychische Gesundheit

Internet für Psychologen

E-Book Internet für Psychologen
Format: PDF

Das Internet kurz zu erklären und gleichzeitig einen aktuellen Überblick über psychologische Themen und Forschungsschwerpunkte zu geben, ist wohl ein hoffnungsloses Unterfangen. Zu…

Internet für Psychologen

E-Book Internet für Psychologen
Format: PDF

Das Internet kurz zu erklären und gleichzeitig einen aktuellen Überblick über psychologische Themen und Forschungsschwerpunkte zu geben, ist wohl ein hoffnungsloses Unterfangen. Zu…

Internet für Psychologen

E-Book Internet für Psychologen
Format: PDF

Das Internet kurz zu erklären und gleichzeitig einen aktuellen Überblick über psychologische Themen und Forschungsschwerpunkte zu geben, ist wohl ein hoffnungsloses Unterfangen. Zu…

Internet für Psychologen

E-Book Internet für Psychologen
Format: PDF

Das Internet kurz zu erklären und gleichzeitig einen aktuellen Überblick über psychologische Themen und Forschungsschwerpunkte zu geben, ist wohl ein hoffnungsloses Unterfangen. Zu…

Glücksspielsucht

E-Book Glücksspielsucht
Format: PDF

Der Band informiert über die verschiedenen Erscheinungsformen des pathologischen Glücksspielverhaltens und erläutert das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei Glü…

Glücksspielsucht

E-Book Glücksspielsucht
Format: PDF

Der Band informiert über die verschiedenen Erscheinungsformen des pathologischen Glücksspielverhaltens und erläutert das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei Glü…

Legasthenie

E-Book Legasthenie
Leitfaden für die Praxis Format: PDF

Was ist Legasthenie? Wie kann man Legasthenie erkennen? Welche Erklärungsansätze gibt es? Wie kann man Legasthenie behandeln? Dieser Leitfaden bietet praxisorientierte Hinweise zur…

Legasthenie

E-Book Legasthenie
Leitfaden für die Praxis Format: PDF

Was ist Legasthenie? Wie kann man Legasthenie erkennen? Welche Erklärungsansätze gibt es? Wie kann man Legasthenie behandeln? Dieser Leitfaden bietet praxisorientierte Hinweise zur…

Legasthenie

E-Book Legasthenie
Leitfaden für die Praxis Format: PDF

Was ist Legasthenie? Wie kann man Legasthenie erkennen? Welche Erklärungsansätze gibt es? Wie kann man Legasthenie behandeln? Dieser Leitfaden bietet praxisorientierte Hinweise zur…

Legasthenie

E-Book Legasthenie
Leitfaden für die Praxis Format: PDF

Was ist Legasthenie? Wie kann man Legasthenie erkennen? Welche Erklärungsansätze gibt es? Wie kann man Legasthenie behandeln? Dieser Leitfaden bietet praxisorientierte Hinweise zur…

Weitere Zeitschriften

Archiv und Wirtschaft

Archiv und Wirtschaft

"Archiv und Wirtschaft" ist die viermal jährlich erscheinende Verbandszeitschrift der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW), in der seit 1967 rund 2.500 ...

Ärzte Zeitung

Ärzte Zeitung

Zielgruppe:  Niedergelassene Allgemeinmediziner, Praktiker und Internisten. Charakteristik:  Die Ärzte Zeitung liefert 3 x pro Woche bundesweit an niedergelassene Mediziner ...

DHS

DHS

Die Flugzeuge der NVA Neben unser F-40 Reihe, soll mit der DHS die Geschichte der "anderen" deutschen Luftwaffe, den Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee (NVA-LSK) der ehemaligen DDR ...

filmdienst#de

filmdienst#de

filmdienst.de führt die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST im digitalen Zeitalter fort. Wir begleiten seit 1947 Filme in allen ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen.  ...