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E-Book

Dance Music Manual

Alle Techniken und Werkzeuge für die elektronische Musikproduktion

AutorRick Snoman
VerlagMeyer & Meyer
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl544 Seiten
ISBN9783840337161
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Rick Snoman Alle Techniken und Werkzeuge für die elektronische Musikproduktion Wo liegen die Unterschiede zwischen Trance und Chill-out? Wie kann man interessante, professionell klingende Dance-Tracks erstellen, ob Originale oder Remixe? Das Dance Music Manual behandelt jeden Aspekt der Dance-Musik-Produktion - vom Sounddesign über Kompression und Effekte bis hin zu Mixing und Mastering - und noch viel mehr, denn es enthält auch Ratschläge zur Veröffentlichung Ihrer Tracks sowie zur Promotion für Ihre Tracks. Unabhängig davon, wie viel Erfahrung Sie haben - dieses Buch steckt voller Techniken und praktischer Tipps und hilft Ihnen, professionelle Ergebnisse zu erzielen, ob Sie ein angehender Dance-Musik-Produzent, DJ, Remixer, Tontechniker, Musiker oder Komponist sind. Die dritte Auflage umfasst aktuelle Informationen zum Thema Dance-Musik, darunter ein neues Kapitel zum Dance-Musik-Arrangement, mehr Informationen über Kick-Layering, Musiktheorie, die Grundlagen des Rhythmus, das Erstellen professioneller Drumloops, die Gain-Struktur, die Produktion von Dubstep und Hinweise zu den allerneuesten Produktionstechniken. Die Begleitwebsite bietet Beispiele für Syntheseprogrammierung, Kompression, Effekte und MIDI-Dateien sowie Beispieltracks, die in dieser Ausgabe behandelt werden.

Rick Snoman ist seit den späten 1980er-Jahren in der elektronischen Dance- Musik-Szene aktiv. Er hat zahlreiche White Labels produziert und unter verschiedenen Namen - wie Phiadra, GOD und Red5 - Musik veröffentlicht. Außerdem hat er professionell für Künstler wie Britney Spears, Kylie Minogue und Madonna geremixt und als Ghost-Producer für Musiker und internationale DJs gearbeitet. Er hält nicht nur im gesamten Vereinigten Königreich Seminare über die Produktion klubbasierter Musik, sondern hat auch schon viele Artikel und Rezensionen für führende Musiktechnologiezeitschriften verfasst und einen Fernkurs für Music for the Media ausgearbeitet. Derzeit führt er ein eigenes Tonstudio in Manchester, UK.

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Leseprobe

„Ein Maler malt Bilder auf einer Leinwand. Musiker malen ihre Bilder auf die Stille.“

Leopold Stokowski

Das unerfahrene Ohr mag annehmen, dass Harmonien lediglich die Stütze typischer Popmusik-Charthits bilden, die sich durch den Gesang künstlich erzeugter Diven kennzeichnen. In EDM erkennt man jedoch ebenfalls viele Beispiele für traditionelle Harmonielehre. Beinahe alle Genres, von Euphoric Trance über Lo-Fi, Progressive House, French House, Chill-out, Elektro und Dubstep bis hin zu Deep House bedienen sich immer wieder Harmonien. Und auch wenn oft behauptet wird, dass die sogenannten düstereren Genres wie Techno, Tech-House und Minimal jeglicher Melodie und erst recht jeglicher Harmonik entbehren, profitieren sie von diesem Konzept, denn es kann als Notizblock für musikalische Ideen und als Inspiration dienen. In diesem Kapitel möchte ich auf die grundlegende Theorie eingehen, die hinter Akkorden, Struktur und der daraus resultierenden Harmonie steckt.

Harmonie kann als Reihe von Akkorden beschrieben werden, die nacheinander gespielt werden, um eine Akkordfolge zu erzeugen. Diese Folge begleitet oder unterstützt eine Hauptmelodie oder ein Motiv, um Harmonie in der Musik zu erzeugen. Wenn Harmonie auf diese Weise genutzt wird, kann sie Emotion und Energie übermitteln. In der Komposition spielt Harmonie eine sehr wichtige Rolle, da verschiedene Harmonien, die zu derselben Melodie gespielt werden, die Stimmung und Energie dramatisch verändern können.

GRUNDLEGENDE AKKORDSTRUKTUREN

Jeder Akkord besteht aus zwei oder mehr Tönen, die gleichzeitig gespielt werden, aber traditionell bestehen fast alle aus drei oder mehr Tönen. Die Töne, die den Akkord bilden, müssen miteinander harmonieren, denn wenn man willkürlich drei Töne auf einem Klavier oder Synthesizer spielt, muss dabei nicht unbedingt ein aus musikalischer Sicht harmonisches Ergebnis entstehen. Um zu verstehen, wie Akkorde strukturiert sein müssen, damit sie harmonisch sind, müssen wir zunächst die Skalen aus Kapitel 1 erneut betrachten.

In jeder Tonart der Dur- und Molltonleitern gibt es sieben Töne. Um einen Akkord zu bilden, wird jedem Ton nun eine Zahl von eins bis sieben zugewiesen. Beispielsweise besteht C-Dur aus C – D – E – F – G – A – H, aber man könnte diese Töne genauso gut als 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 bezeichnen. Man kann Töne nicht nur mithilfe von Zahlen identifizieren, sondern man kann ihnen auch spezielle Namen zuordnen, wie in Tabelle 2.1 gezeigt wird.

Das Namen- und das Zahlensystem treffen auf jede Tonart oder Tonleiter zu. Das bedeutet, dass die Zahlen und Namen sich unabhängig von der Tonart oder Tonleiter jeweils auf dieselbe Position des Tons in der Tonleiter beziehen. Wenn ein Musiker beispielsweise gebeten wird, eine Melodie in einer Durtonart zu spielen, die aus 5 – 3 – 4 – 2 – 3 – 5 besteht, könnte er in jeder Tonart oder Tonleiter die korrekten Töne spielen. Genauso könnte man auch vorgehen, wenn man die Namen der Töne verwendet.

Der häufigste Akkord in der Musikkomposition ist der Dreiklang. Dieser Akkord setzt sich aus nur drei Tönen zusammen, nämlich aus der Terz und der Quinte des ersten Akkordtons. Wenn ein Produzent also in C-Dur komponiert und C als Grundton des Akkords nimmt, besteht der Akkord aus den Tönen C – E – G, da die Töne E und G drei bzw. fünf Intervalle über dem Grundton C liegen (Abbildung 2.1).

Abb. 2.1: Logic Piano-Roll-Editor, der den Akkord CEG darstellt.

In jeder Tonleiter kann man einen Akkord mit jedem Ton innerhalb dieser Tonleiter als Grundton konstruieren. Solange die weiteren Töne die Terz und Quinte des gewählten Grundtons sind, ist der Akkord harmonisch. Daher bestehen Akkorde nicht nur aus Stammtönen, sondern je nach genutzter Tonart und Tonleiter auch aus erhöhten und verminderten Tönen.

Wie Tabelle 2.2 zeigt, erhält man, wenn man beispielsweise in der Tonart E-Dur einen Akkord mit A als Grundton schreibt, den Dreiklang A – C# – E.

Wie die Tonleitern, von denen sie abgeleitet werden, können Akkorde Dur oder Moll sein. Beim Komponieren von Musikstücken ist es wichtig, den Unterschied zwischen Dur und Moll zu verstehen, weil dieser einen großen Einfluss auf die Botschaft ausübt, die die Hörer erhalten. Wenn ein Song eine ernste oder düstere Botschaft übermitteln soll, wählen Produzenten meist Mollakkorde in der Akkordfolge. Soll die Musik hingegen eine heitere, fröhliche Stimmung ausstrahlen, bleiben Produzenten eher bei Durakkorden.

Man kann schnell herausfinden, ob ein Akkord Dur oder Moll ist, wenn man den dritten Ton des Akkords mit einer Tonleiter abgleicht, die von dem Grundton ausgeht, der für den Akkord genutzt wurde. Um dieses Prinzip besser zu erklären, nutzen wir unser vorheriges Beispiel eines Dreiklangs in C-Dur mit C als Grundton. Der Dreiklang besteht somit aus den Tönen C – E – G.

In diesem Dreiklangbeispiel gibt es zwei Intervalle: die Terz, das Grundintervall E, und die Quinte, das äußere Intervall G. Um zu bestimmen, ob es sich um einen Durakkord handelt, müssen wir zunächst prüfen, ob das Grundintervall (E) in der Tonleiter, die von dem Grundton ausgeht, existiert.

In diesem speziellen Beispiel ist C der Grundton des Akkords. Daher müssen wir feststellen, ob das Grundintervall (E) in der C-Dur-Tonleiter vorkommt. Das ist natürlich der Fall. Daher wird das Grundintervall als große Terz bezeichnet. Da dieses Beispiel eine große Terz enthält, handelt es sich um einen Durakkord.

Um bei C-Dur zu bleiben, nehmen wir an, ein Akkord würde vom Grundton D statt C gebildet. Tabelle 2.4 zeigt, dass dabei der Dreiklang aus den Tönen D – F – A entsteht.

Wir komponieren noch immer in der Tonart C. Da der Akkord aber vom Grundton D konstruiert wird, ziehen wir Vergleiche zu den Tönen, die in der D-Dur-Tonleiter vorkommen, um zu bestimmen, ob der Akkord Dur oder Moll ist.

In diesem Beispiel ist das Terzintervall des D-Akkords ein F. Dieser Ton kommt in der D-Dur-Tonleiter nicht vor. Da dieser Ton nicht sowohl in der Tonleiter vorkommt, in der wir schreiben, als auch in der Tonleiter, die der Grundton des Akkords bestimmt, kann das Terzintervall nicht als große Terz angesehen werden, sondern ist stattdessen eine kleine Terz. Jeder Akkord, der eine kleine Terz enthält, ist ein Mollakkord.

Wenn Sie den D-Akkord mit der D-Durtonleiter vergleichen, beachten Sie auch, dass der Ton A das äußere Intervall (die Quinte) ist. Der Ton A kommt sowohl in der Tonart, in der wir schreiben (C-Dur), als auch in der D-Dur-Tonleiter vor und ist daher eine reine Quinte. Reine Quinten stehen in einer wichtigen Beziehung zur Tonika einer Tonleiter. Darauf werde ich später in diesem Kapitel genauer eingehen.

Auch wenn das Prinzip von gemeinsamen Tönen etwas verworren erscheinen mag, ist es wichtig, diese Beziehung zu verstehen, wenn man Akkorde und Akkordfolgen komponiert. Alle Tonleitern werden von denselben chromatischen Tönen abgeleitet und sind daher untrennbar miteinander verbunden.

Wenn ein Produzent beispielsweise in C-Dur schreibt und einen Akkord mit dem Grundton E komponiert, vergleichen wir wieder die Töne in C-Dur mit denen der Tonart E, um zu sehen, ob beide Tonleitern das Grund- und das äußere Intervall enthalten. Wenn sie das Terzintervall gemeinsam haben, ist der Akkord ein Durakkord, und wenn sie das Quintintervall gemeinsam haben, ist dies ebenfalls eine reine Quinte.

Das mag langatmig erscheinen, aber es gibt auch einfachere Arten, wie man sich diese Verbindungen merken kann. Zunächst besteht der Unterschied zwischen einem Dur- und einem Molldreiklang in der Terz. Indem ein Produzent die Tonhöhe der Terz um einen Halbton verändert, kann er schnell zwischen einem Dur- und einem Molldreiklang wechseln. Zudem können römische Zahlen statt Dezimalzahlen als Akkordbezeichnungen verwendet werden. Ein Beispiel dafür sehen Sie in Tabelle 2.5.

Beachten Sie, dass in Tabelle 2.5 einige der Zahlen mit Großbuchstaben, andere aber mit Kleinbuchstaben dargestellt werden. Die Großbuchstaben bezeichnen Durakkorde, die übrigen Mollakkorde. Das bedeutet, wenn Sie einen Akkord mit dem ersten, vierten oder fünften Ton (I, IV, V) einer Durtonart als Grundton konstruieren, entsteht ein Durakkord. Wenn Sie hingegen den zweiten, dritten, sechsten oder siebten Ton (ii, iii, vi, vii) als Grundton wählen, entsteht ein Mollakkord.

Es gibt jedoch eine wichtige Einschränkung, die den siebten Ton der Tonleiter betrifft, den Leitton. Wir wählen erneut C-Dur als Tonart der Musik. Wenn ein Akkord mit der vii (H) als Grundton erzeugt wird, besteht der...

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