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Das Geben und das Nehmen

Pädagogisch-anthropologische Zugänge zur Sozialökonomie

VerlagBeltz Juventa
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl282 Seiten
ISBN9783779946458
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Dieser Band rückt nicht die Thematik der Bildungsökonomie oder die Ökonomisierung der Bildung, sprich: die Bildung als Thema der Ökonomie in den Mittelpunkt. Vielmehr wird hier ein umfassenderer pädagogisch-anthropologischer Zugang zu ökonomischen Fragestellungen verfolgt. In der Ökonomie geht es sowohl um die zweckmäßige Einrichtung und Anordnung als auch um das Wohl eines irgendwie gearteten 'Ganzen' - etwa eines Hauses, einer Institution, einer Gesellschaft oder eines Staates. Dabei ist der homo oeconomicus weit mehr als ein rationaler Nutzenmaximierer, dem es um den effektiven und effizienten Umgang mit knappen Ressourcen oder um die kapitalistische Gewinnmaximierung geht. Pädagogisch betrachtet geht es ihm vor allem um die Gestaltungen des Sozialen und die damit verbundene Entwicklung einer humanen Welt. Und dieser Sinn ergibt sich nicht nur durch ökonomische, sondern auch durch anti-ökonomische und a-ökonomische Formen gemeinsamen Handelns. Pädagogische Interaktionen erscheinen daher in einem hohen Maße durch Interaktionen des Schenkens und Gebens, des Tauschens, Annehmens und Erwiderns, des Opferns und des Schuldens strukturiert.

Johannes Bilstein, Prof. Dr. phil., ist Professor für Pädagogik an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Pädagogische Anthropologie, Ästhetische Bildung und Bildungsgeschichte. Zirfas, Jörg, Dr. phil., Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogische Anthropologie im Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Diesseits und Jenseits der Ökonomie oder: Zum Geben und Nehmen in der Erziehung8
Die Gabe und das Geben11
Das Nehmen14
Die Imaginations- und Ideengeschichte18
Anti- und A-Ökonomie der Gaben27
Kapitalistische Ökonomie30
Risiken und Ungleichgewichte33
Kapitel I Institutionen40
Ökonomie der Praxis. Pädagogisch-anthropologische Blicke auf die ökonomische Anthropologie Pierre Bourdieus41
1. Die Kapitalformen und der Raum der Positionen41
2. Der Habitus und der Raum der Lebensstile43
3. Lernen auf dem Weg durch die sozialen Räume – eine ökonomisch-anthropologische Perspektive44
Organisation und Kooperation. Pädagogisch-anthropologische Überlegungen in kritischer Absicht50
1. Organisation als menschliche Kooperationsgemeinschaft51
2. Kooperation oder Ko-Operation? Pädagogische, ökonomische und soziologische Perspektiven54
3. Empirische Vergewisserungen61
4. Menschlich, nicht-menschlich, unmenschlich – Perspektiven einer Pädagogischen Anthropologie der Organisation65
Familiale Anerkennung diesseits und jenseits des Äquivalenzprinzips. Zur Pädagogizität der Familie aus einer Perspektive des Ökonomischen69
1. Pädagogische Perspektiven auf das Ökonomische70
2. Die Familie als Institution und als Gemeinschaft: Unterschiedliche Logiken der Anerkennung71
3. Ein familialer Diskurs über Erziehung75
4. Zur Ökonomie der Familie80
Kunst und Bildung in der Performance-Gesellschaft83
Verhandlungen in den Künsten83
Auf dem Wege in die Ökonomisierung85
Streifzüge durch das Bildungsfeld88
Das Versprechen der Kulturellen Bildung91
Evaluationen unter Performancedruck93
Die Gabe der Kunst96
Postskriptum97
Eine bildungswissenschaftliche Kritik des unternehmerischen Habitus101
1. Einleitung101
2. Der unternehmerische Habitus: eine bildungswissenschaftliche Kritik102
3. Mimesis oder Kreativität als relationales Phänomen105
4. Die Fremdgerichtetheit des religiösen Habitus106
5. Abschließendes109
Kapitel II Gaben112
„Nun musst du dich allmählich zur Ökonomie bilden […]“ Über Mütterlichkeit und Mutterschaft in Schlegels Lucinde113
Die neue Ordnung der Dinge: Der Bruch114
Was bisher geschah: Romantische Liebe116
Lucinde als Mutter und mütterliche Geliebte117
Julius als Vater – doppelter Erzieher?120
Fazit121
Ausblick122
Die Gabe des Sozialen125
1. Gabe und die Konstituierung des Sozialen126
2. Nahrungsgaben und deren Semantiken128
3. Die Essensgabe als Irritation der Professionalität und der Ökonomien des Unterrichts133
Gabenökonomie auf dem Wissensmarkt. Eine historisch-anthropologische Analyse von Bildungsprozessen in Netzwerken142
Gabenökonomie und Bildung143
Wissensökonomie146
Die Wissensgesellschaft – gabentheoretisch betrachtet151
Geben und Stiften: Eigennutz und Selbstlosigkeit157
1. Etwas anrichten, etwas in Gang setzen157
2. Wie man reich wird158
3. Eigennutz159
4. Alles geben161
5. Die Gabe163
6. Anspruch und Stiftung166
7. Subjektive Hülfe versus garantierte Leistung169
8. Transparenz, Willkür und Angewiesensein172
Kapitel III Rationalitäten178
Die Geburt des Homo oeconomicus. Zur Kritik der anthropologischen Rechtfertigung des Kapitalismus179
Einleitung179
1. Von der Theodizee zur Oikodizee181
2. Konkurrenzwesen, entfremdetes Gattungswesen und ökonomische Personen185
3. Zur Psychoanalyse der Bereicherungssucht190
Schluss: Perspektiven einer kritischen Anthropologie192
Wie kalkuliert man die Summe der Reaktionen einer Gesellschaft auf die Entwicklungstatsache?197
Erziehung und Ökonomie bei Siegfried Bernfeld197
Fluchtpunkt Anstrengungsvermeidung. Zur Ökonomie begabter Minderleister im Umgang mit Leistungserwartungen210
1. Hochbegabung210
2. Anstrengungsvermeidung als ökonomisches Verhalten215
3. Fazit219
Zweckrationalität, Verdinglichung und die Dialektik der Aufklärung. Perspektiven der Frankfurter Schule221
Traditionelle und Kritische Theorie222
Dialektik der Aufklärung226
Negative Dialektik228
Ausblick229
Kapitel IV Oikonomiken232
The Lakshmi Saraswathi Economic Model233
Ökonomie des Seins240
Die Ökonomie des Seins241
Die Gastlichkeit244
Pädagogisch-Anthropologisches Fazit246
Behinderung, Inklusion und Ökonomie248
Zum Begriff der Ökonomie249
Der normative Kern der Idee der Inklusion250
Inklusion – Eine Herausforderung eingespielter pädagogischer Ökonomien252
Inklusion und Gerechtigkeit: Einführende Überlegungen254
Anmerkungen zum Problem der Bildungsgerechtigkeit256
Schlussbemerkung259
Dankbarkeit. Ein pädagogisch-anthropologischer Versuch262
Einleitung262
Denken265
Rechnen266
Verpflichten267
Tauschen270
Erziehen274
Transzendieren276

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