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Dass ich mich nicht ärgere

Ein Buch der Lebenskunst

AutorHeinrich Lhotzky
VerlagBookRix
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl109 Seiten
ISBN9783730992517
Altersgruppe12 – 
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Haben Sie ständigen Ärger mit Nachbarn, Kindern oder Ehegatten, mit Bürokratismus oder den lieben Kollegen? Dann verhilft Ihnen dieses Buch von Dr. Heinrich Lhotzky zu innerer Ausgeglichenheit, Lebenslust und Glück. In neuer deutscher Rechtschreibung und Korrektur gelesen.

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Leseprobe

3. Zur Naturgeschichte des Ärgers


Körperstimmung und Seelenstimmung

»Wenn wir uns wohl befinden, so fühlen wir kein Organ, haben das richtige Augenmaß für alles um uns, sind aufgelegt zu den erforderlichen Arbeiten und Handlungen, auch fähig. Es liegt ein gewisser sieghafter Zauber wie ein sonniges, bestrickendes Können auf dem gewinnenden Wesen dessen, der sich wirklich wohl fühlt.«

So schreibt der bekannte Vertreter der Kneippschen Wasserheilkunde, Dr. Baumgarten, in seinem prachtvollen Buche. Niemand wird seine Worte lesen, ohne das Aufsteigen einer gewissen Begehrlichkeit zu fühlen.

Ich bin nicht Arzt und kann viele körperliche Vorgänge nicht wissenschaftlich erklären, aber als Laie habe ich mir immer Gedanken gemacht, und nach meinen Beobachtungen im Leben würde ich die an innern Störungen leidende Menschheit in zwei Gruppen teilen, in solche, deren Not über dem Zwerchfell sitzt, und in solche, die unterhalb belastet sind. Es kann nicht Zufall sein, dass durch jeden Körper ein sichtbarer Querschnitt gelegt ist in Gestalt des Zwerchfells.

Teilt man ganz laienhaft danach die Menschen in überzwerche und unterzwerche, so bekommt man zwei Gruppen, die man beide leicht unterscheiden kann. Man erkennt sie an den Äußerungen ihres Gemüts. Die überzwerchen sind unbedingt die liebenswürdigeren, hoffnungsfreudigeren.

Ich selbst gehöre zu den andern. Dorthin gehören alle Menschen, die sich leicht ärgern.

Das Wohlbefinden dieser Unterirdischen hängt wesentlich mit ihrer Verdauung zusammen. Alle innern Teile unter dem Zwerchfell stehen in innigster Beziehung und haben miteinander auf dieses Endziel zu arbeiten. Weil's aber so viele sind, sind die Möglichkeiten der Störung zahlreich, und die Menge der also Leidenden ist sehr groß.

Nehmen wir nun an, irgendeines dieser vielen tut seine Pflicht nicht, so sind alle anderen gehindert, und mancherlei peinliche Stauungen machen sich hier und da geltend. Dann behauptet regelmäßig der Sünder, er könne nichts tun, wenn die andern nicht arbeiteten, und die andern beschuldigen ihn.

Der Inhaber dieser Widerspenstigen ist dann der Leidtragende und erlebt schmerzlich den Zwiespalt in seinem Innern. Diesen Zustand des Unbehagens, der dadurch entsteht, dass sie sich gegenseitig also belasten, nennt man im Deutschen Hypochondrie.

Die körperliche Störung äußert sich aber sofort als seelische und drückt sich aus in einem Zustande der Verärgerung.

Verärgerung ist stets körperlich und seelisch zugleich. Wir verlieren, wie Dr. Baumgarten sagt, »das richtige Augenmaß für alles um uns«. Infolgedessen leidet nicht nur der betreffende Inhaber der Störungen, sondern auch seine ganze Umgebung. Man kann also sagen, eine Störung unterhalb des Zwerchfells ist ein häusliches Übel.

Steigt in einem Volke die Zahl dieser Unterirdischen ins Unermessliche, ist das Übel sogar ein soziales und wird sich bald geltend machen in seinen Beziehungen zur Regierung, in seiner Presse und in gesellschaftliche Notständen aller Art.

Das Volk wird einmal die beste Zukunft haben, das sich unter seinem Zwerchfell die größte Folgerichtigkeit bewahrt. Die Ausdrücke, die die Alten, die Arier ebenso wie die Semiten, für Gemütszustände anwendeten, beweisen, dass auch sie diese Beobachtungen gemacht hatten. Sie bezeichnen als Sitz aller Gemütszustände die Eingeweide.

Damit ist die Sache aber keineswegs erledigt. Wenn ich den Hörer eines Fernsprechers in die Hand nehme und gegen die verborgene Platte Schallwellen verursache, so erzeigen ihre Schwingungen einen Strom. Dieser veranlasst eine jenseitige Platte die Schwingungen der ersten in gleicher Weise zu wiederholen, und sie werden dem dortigen Hörer als Worte verständlich. Jenseits vollzieht sich also der umgekehrte Vorgang wie diesseits. Hier erzeugen Wort den Strom, dort der Strom die Worte.

Ebenso geht es mit den Bewegungen und Stockungen unterhalb des Zwerchfells. Sie erzeugen ohne Weiteres Gemütszustände. Aber der umgekehrte Zustand tritt auch ein. Störungen im Gemütsleben als Zorn, Schreck, Furcht oder Ärger wirken augenblicklich auf die arbeitenden Teile im Innern und erzeugen dort die peinlichsten Störungen.

Verärgerung kann mithin ebenso eine körperliche wie seelische Ursache haben, und die Wirkung ist unter allen Umständen eine doppelte. Das ist überaus bemühend in der Heilung und ist genau der gleiche Zustand wie in den inneren Körperteilen selbst, die sich bei der kleinsten Störung belasten. Das Peinliche ist ringartig zusammengeschlossen und bildet eine Ebene des Übels.

Glücklicherweise ist auch das Gegenteil der Fall. Wie eine gute Verdauung Wohlbehagen erzeugt, so kann man auch durch eintretende Freude eine mangelhafte Verdauung wiederherstellen. Freudige Erregungen beeinflussen das körperliche Wohlbefinden aufs Nachdrücklichste und schließen sich auch zum Ring zusammen zu einer höheren Ebene des Guten.

Daraus folgt, dass Gedanken und innere Stimmungen von sehr großem Einfluss auf unser körperliches Befinden sind. Gedanken sind Kräfte. Gute, freudige Gedanken sind Heilkräfte; böse, finstere Gedanken Zerstörungskräfte.

Wollte man Verdauungsnöte allein mit Drogen beheben, so würde man in vielen Fällen sehr fehl greifen. Auch die am besten und heilkräftigsten zusammengesetzten Mittel werden leider von vielen nicht richtig verdaut und dadurch wirkungslos gemacht. Es ist in jedem Falle besser, man zieht Kraftwirkungen vom höheren Ringe herbei, also aus dem Gebiete guter Gedanken.

 

Die Umwelt und die Verärgerung

Bekanntlich ist der Mensch das rätselhafteste Wesen auf diesem Wandelstern, ein Wunder, das noch niemand erklärt hat. Das Rätsel der Sphinx hat noch keiner gelöst. Wir wissen, wo es liegt, aber wir können es nicht raten.

Niemand weiß, woher wir kommen, niemand, wohin wir gehen, niemand, wie wir entstehen, niemand, wer wir sind; ich glaube auch, dass niemand unsern Anfang kennt.

Wir haben wahrscheinlich Bestandteile unsichtbar um uns her, die außerordentlich wirksam sind. Ich kann das natürlich nicht beweisen, aber die Wirkungen können wir beobachten, also wird's wohl auch Ursachen dazu geben.

Ich sagte schon, dass der Ärger ein soziales Übel ist. Wenn in einem Hause ein maßgebendes Glied an Verärgerung leidet und also das rechte Augenmaß für seine Umwelt verloren hat, so wird die ganze Umgebung durch die falsche Beurteilung und falschen Maßnahmen beeinflusst.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Gegenärger bei andern Gliedern des Hauses hervorgerufen wird, und das erzeugt eine ganze Ärgerlust und zuständliche Verdrießlichkeiten, dass zart empfindende Menschen einen schweren Eindruck bekommen, schon wenn sie die Schwelle solcher Ärgerhäuser überschreiten.

Das bedeutet, die Strahlungen der Hausbewohner erzeugen ringsumher Unlustströme. Daraus kann man schließen, dass das menschliche Wesen seine körperliche Begrenzung im Unsichtbaren überragt.

Geht man in eine Versammlung gleichgestimmter Fanatiker, so ist die von ihnen erzeugte Strömung oft so stark, dass manchen Menschen der Mund zu jeglicher Gegenrede geschlossen ist. Die Macht ihrer Verranntheit lagert wie eine schwere Wolke über ihnen, dass andere Gedanken nicht durchdringen können.

Andererseits findet man auch Menschen, Häuser und Gesellschaften, in deren Machtbereich man leicht, frei und fröhlich aufatmet. Es gibt Menschen, deren bloße Gegenwart Gesundheit und Frohsinn wirkt.

Das beeinflusst selbstverständlich ebenso auch alle Geschehnisse. Es wohnt also um manche Menschen her Gelingen, um andere Misslingen. Viele werden vom Unglück geradezu verfolgt, und wenn man dem nachgeht, muss man's auf Strahlungen zurückführen, die von ihnen ausgehen und letzthin auf finstere Gedanken, jedenfalls auf Gedanken. Unsere Gedankenwelt beeinflusst nicht nur unsere Unterwelt, sondern auch unsere Umwelt.

In machen Zeiten hat man diese Tatsachen, deren Anerkennung sich kaum jemand entziehen kann, weil er sie fortwährend erlebt, auf dämonische Wirkungen zurückgeführt und gesagt, durch finstere Gedanken würden Dämonen angelockt, durch gute Gedanken lichte Geister.

Das sind alles nur Worte und Versuche, die merkwürdige Tatsache zu erklären, dass der Mensch durch seine Gedanken ohne Anwendung von Hebelkraft seine Umwelt beeinflusst.

Dass diese Erkenntnis von weitragender Bedeutung ist, braucht man nicht zu sagen, soll aber hier nicht weiter ausgeführt werden, weil es vielleicht nicht verstanden würde.

Jedenfalls dürfte sich niemand der Erkenntnis entziehen können, dass Verstauungsstörungen das Gemüt, und Gemütszustände die Verdauung wechselseitig beeinflussen, und dass ebenso Innenwelt wie Umwelt des Einzelnen von diesen Zuständen nachdrücklich beeinflusst werden. Erklären mag's jeder, wie er will; die Tatsachen werden sich nicht leugnen lassen.

Würde man nun mit irgendwelchen Mitteln, die dem Arzte zu Gebote stehen, die Verdauung und damit die Horde der Glieder unter dem Zwerchfell in Ordnung bringen, so hätte man für den Frohsinn und das Gelingen in den Häusern und der ganzen Gesellschaft sehr viel...

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