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Der einfache Weg zum begeisternden Vortrag

5 Minuten Arbeit - 15 einfache Schritte - 50 Dos and Don'ts

AutorFlorian Mück
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783864148989
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Viele kennen die Situation: Ein Vortrag oder eine Präsentation steht an und man stellt sich leicht panisch die Frage, wie man das Ganze am besten anpackt - und Lampenfieber und Blackout überwindet. Doch diese Ängste sollten mit diesem Buch der Vergangenheit angehören! Vortragsexperte Florian Mück zeigt, wie jeder, und jede, in 15 einfachen Schritten zum mitreißenden Vortragsredner werden kann. In seinem Buch lernt man nicht nur, wie man in nur fünf Minuten eine stimmige und überzeugende Rede kreieren kann, sondern erhält auch 50 konkrete Dos und Don'ts, die auf jeden Fall berücksichtigt werden sollten.

Florian Mück schloss sich 2005 einer Abordnung eines der größten Rhetorikklubs der Welt in Barcelona an und entdeckte dort seine Begabung für Vorträge. 2009 machte er seine Leidenschaft schließlich zum Beruf. Seine Kommunikationsseminare, Keynote Speeches und Präsentationscoachings sind inzwischen weltweit sehr gefragt. Jochen Schweizer, geboren 1957 in Heidelberg, befuhr im Kajak die extremsten Flüsse Europas, durchquerte mit dem Motorrad Afrika und drehte als Stuntman Actionfilme mit Willy Bogner. 1985 gründete er seine eigene Agentur für Actionmarketing und Events und machte das moderne Bungeejumping auf deutschem Boden populär. Im Jahr 2003, nach einem tödlichen Bungeeunfall auf einer seiner Anlagen, geriet er in eine tiefe Krise. Nach Monaten der Verzweiflung fand Schweizer ins Leben zurück. Er begann, Erlebnisse in Form von Geschenkgutscheinen zu verkaufen - und hatte Erfolg. Heute beschäftigt seine Unternehmensgruppe rund 300 Mitarbeiter und bietet über 1000 Erlebnisse an, von Baggerfahren, Bodyflying und Fallschirmspringen bis hin zu verschiedenen Dinner- und Wellness-Erlebnissen. Jochen Schweizer hat zwei Söhne und eine Tochter. Er lebt in München.

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Leseprobe

Schritt 1: Selbstvertrauen


Katzen, Rottweiler und New Orleans


New Orleans, Jazz, Mardi Gras – das historische Französische Viertel mit seinem vibrierenden Nachtleben! Es ist das Jahr 1995. Zusammen mit meinem Fußballkumpel Dirk schlendere ich die berühmte Bourbon Street entlang. Es riecht nach Popcorn. Neben uns geht eine Amerikanerin mit blonden, schulterlangen Haaren. Ihr Bier versteckt sie in einer Papiertüte. In der Ferne hören wir Straßenmusiker. Jazz vom Feinsten.

Plötzlich stehen wir vor einem der größten Karaoketempel der Welt, dem Cats Meow! Wenige Tage zuvor hatte ich Frank Sinatras My Way zu meinem neuen Lieblingslied erkoren. Also nichts wie rein!

Es ist früher Nachmittag, wir passieren die Bühne. Dort drehen bereits ziemlich angetrunkene amerikanische College Girls durch: Bon Jovi, 130 Dezibel laut.

»O.K., die können das hier!«, denke ich. Dirk nickt auch anerkennend. Erstmal ab an die Bar. Happy Hour – drei Budweiser zum Preis von einem. O.K., noch eine Runde. Gleich gehe ich zum DJ und melde mich an. Gleich …

Nach vier Runden verlassen wir das Cats Meow.

Ich bin nie auf diese Bühne gegangen. Ich habe nie My Way im Cats Meow gesungen. Das ist ein großer Stachel in meinem Stolz. Ich war damals einundzwanzig Jahre alt und mir fehlte noch eine entscheidende Zutat. Ohne diese Zutat kann es keinen großen Redner und auch keinen großen Karaokesänger geben: Selbstvertrauen.

Heute frage ich meine Trainingsteilnehmer daher: »Wenn du nicht an dich selbst glaubst, wer soll dir dann glauben?«

Stell dir vor, du bist eine Katze. Und jetzt stell dir vor, dass du einen Vortrag hältst – vor fünfhundert Rottweilern. Der Terminus »feindliches Publikum« müsste neu definiert werden. Doch du nimmst die Herausforderung an. Du spürst, wie das Adrenalin in deine Adern schießt. Irgendwie magst du es. Du trittst auf die Bühne. Die knurrende und bellende Menge da unten könnte dich unsicher oder ängstlich machen. Doch anstelle von Angst fühlst du Inspiration. Du bist sogar enthusiastisch, weil du weißt: Das, was du zu sagen hast, ist wichtig. Mit einem majestätischen »Miau« schneidest du durch den Lärm im Saal. Mit starker Stimme beginnst du zu schnurren. Du bist das Cats Meow! Du kannst es, du machst es, weil du von der Schwanzspitze bis zum Schnurrhaar mit einem wundervollen Elixier erfüllt bist: Selbstvertrauen.

Selbstvertrauen ist die Basis der freien Rede.

Tauche ein in deine Erinnerungen! Erinnere dich an die letzte Person, die du etwas hast präsentieren sehen. Siehst du die Szene? Gut. Wie sah der Redner aus: Nervös? Angespannt? Ein kleiner Räusperer hier, ein nervöses Kichern dort? Fing die Präsentation an mit einem langen, störenden »Ähm« und einem nichtssagenden »Ja, also …«? War der Raum noch voller Knurren und Bellen, als er zu reden begann? War der Redner ein »Archäologe«, der während seines Vortrags nur auf den Boden starrte? Oder ein »Visionär«, der die Fenster im Gebäude gegenüber zählte, weil sein Blick in die Ferne schweifte? Oder ein »Psychopath«, der immer zwei Zentimeter über den Köpfen ins Leere blickte?

Verdammtes Lampenfieber


Lampenfieber ist eines dieser Dinge, die niemand braucht. Woher kommt es? Als ich am Ende meines Studiums auf einem Assessement-Center in Bonn war, musste ich vor meinen mehr als zwanzig Mitstreitern im Sitzen – im Sitzen! – lediglich sagen: »Hallo, ich bin Florian, ich studiere BWL in Bamberg mit Schwerpunkt Marketing und ich bin hier, um meinen zukünftigen Arbeitgeber zu finden.« Warum in Gottes Namen konnte ich das nicht sagen ohne einen Mund, der trockener war als die Sahara? Ohne einen Herzschlag, der meinen Hals erschlägt? Ohne Handflächen, die feuchter sind als der Regenwald in Borneo?

Als ich einmal ein Moderationsseminar von Bernhard Pelzer, einem alten Freund aus Berater-Tagen, besuchte, erklärte dieser, dass ein Moderator bei größeren Gruppen immer Untergruppen von fünf Leuten fokussieren sollte. Warum? Ganz einfach: Vor langer, langer Zeit saßen unsere Vorfahren auf Bäumen. Die durchschnittliche Gruppengröße betrug … fünf! Als wir noch Fell trugen, war fünf die magische Zahl. Dies scheint tief in unserem Kleinhirn verankert zu sein.

Ein Beispiel: Ich bin schon öfter als erster Gast auf Partys erschienen. Fast immer der gleiche Film – grandios! Der nächste Gast kommt, drei Leute reden miteinander. Der vierte kommt, eine Gruppe. Der fünfte, eine Gruppe. Der sechste stößt dazu, zwei Gruppen.

Irgendwann sind unsere Vorfahren von den Bäumen heruntergestiegen. Wir entwickelten uns weiter. Von diesem Moment an, unten und auf freiem Feld, lernte unser Kleinhirn jeglicher Gruppe von Fremden zu misstrauen. Besonders Gruppen von mehr als fünf Gestalten. Das Kleinhirn schreit panisch: »Die Typen da drüben wollen dich plattmachen. Halt deine Schnauze und verschwinde! Sofort!« Das Letzte, was dein Kleinhirn will, ist, dass du deinen Mund aufmachst und zu ihnen sagst: »Hey, Jungs, was geht?«

All das hat sich in den Jahrtausenden nicht geändert. Als ich dreizehn Jahre alt war, nahm ich als Soloklarinettist an einem Konzert teil. Vor mir saß eine große, dunkle, angsteinflößende Menschenmenge. Mehr als dreihundert Seelen, die alle mit Sicherheit die meinige rauben wollten. Ich machte mir fast in die Hose. Ich höre noch heute mein Kleinhirn kreischen: »Renn weg – jetzt

Auch wenn diese Gefühle echt scheinen, auch wenn du in diesem Moment nichts lieber tätest als wegrennen – Aufgeben ist keine Option! Nicht für dich, nicht für irgendwen, der eine freie Rede hält. Das Publikum gibt dir immer einen Vertrauensvorschuss. Was es jedoch niemals sehen will, ist eine ängstliche Kreatur, die nichts anderes will, als wieder auf ihrem Stuhl zu sitzen.

Doch wie kannst du dein Lampenfieber besiegen? Wie kannst du mehr Selbstvertrauen gewinnen?

Die Gaußsche Kurve der Wahrnehmung


Zunächst einmal ist es wichtig, dass du eines verinnerlichst. Das, was du denkst, dass alle denken, ist nicht das, was sie wirklich denken.

Bevor ich Toastmaster wurde, dachte ich immer, ich wüsste genau, was andere von mir dachten, wenn ich eine Rede hielt oder etwas mit Powerpoint präsentierte. Dann erhielt ich in meinem Rednerclub Feedback2, und zwar bergeweise! Mir wurde dadurch schnell klar, dass ich mein ganzes Leben lang betrogen worden war, und zwar von meiner inneren Stimme.

Vor diesem Schlüsselerlebnis hatte ich meine innere Stimme stets für eine perfekte Ratgeberin gehalten. »Tu das nicht!«, flüsterte sie mir zu. »Das geht nicht, was werden die anderen von dir denken?« Oder: »Wenn du das jetzt sagst, denken alle, du bist ein Vollidiot!« Oder: »Melde dich jetzt bloß nicht, Freiwillige sind Verlierer!«

Der amerikanische Managementexperte Ken Blanchard hat einmal gesagt: »Feedback ist das Frühstück der Sieger.« Und ich habe verdammt viel gefrühstückt! Heute weiß ich, die Wahrnehmung des Publikums ist nicht diejenige, welche ich zu kennen glaube. Die Wahrnehmung des Publikums folgt vielmehr der Gaußschen Kurve, der Normalverteilung von Carl Friedrich Gauß, dem deutschen Mathematiker.

Gaußsche Kurve

Das bedeutet: fünf bis zehn Prozent des Publikums denken immer, dass du ein Vollidiot bist, und fünf bis zehn Prozent sind stets der Ansicht, du seiest ein Genie.

Wenn du das einmal verstanden hast, bist du viel freier als Redner. Du weißt, deine innere Stimme ist nur ein Punkt auf der Kurve, und zwar oft ganz links, im Minusbereich.

Wie oft habe ich schon die Aussage gehört: »Aber das kann man doch nicht machen!« Meine Antwort darauf ist immer dieselbe: »Woher weißt du das? Hast du es schon einmal ausprobiert? Hast du danach um Feedback gebeten? Woher weißt du, was du alles nicht machen kannst?«

Ohne Feedback treiben Redner in einem Meer der Ignoranz, durch Feedback hingegen steigt das Selbstvertrauen. Jedes Feedback zwingt unsere innere Stimme zum Rückzug. Mehr Feedback, weniger innere Stimme. Weniger innere Stimme, mehr Selbstvertrauen. Meine Empfehlung: Geh nach jedem Vortrag zu deinen Kollegen, Freunden oder Bekannten und stell ihnen zwei Fragen:

  • Was hat euch gefallen?
  • Was hätte ich besser machen können?

Der Teufelskreis des Selbstvertrauens


Durch kontinuierliches Feedback lernte ich sehr schnell, dass meine eigene Meinung weniger wert ist als ein gefälschter Picasso. Es geht in der freien Rede ausschließlich um Folgendes: Was hören die anderen? Was sehen die anderen? Was und wie nehmen die anderen mich und meine Rede wahr?

Wie es um dein Selbstvertrauen steht, machen andere an drei Elementen fest. Ich nenne es das »Triumvirat des Schreckens«: direkter Blickkontakt, offene Körpersprache, Stimmvariation. In diesem Buch entsprechen Sie den Schritten 8 bis 10.

In der Regel sprechen wir Menschen viel Selbstvertrauen zu, wenn sie uns in die Augen schauen, wenn sie sich nicht hinter steifen Gesten wie Angela Merkels Raute verstecken und wenn sie ihre Stimme variieren, besonders im Volumen. Wer kein Selbstvertrauen hat, tut das genaue Gegenteil. Das ist der Teufelskreis des Selbstvertrauens: weniger Triumvirat, weniger wahrgenommenes Selbstvertrauen. Weniger wahrgenommenes Selbstvertrauen, negativeres Feedback. Negativeres Feedback, geringeres...

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