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Die Ballin-Stadt auf der Veddel

Ein sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Beitrag zur Erforschung der Entstehung und Funktion der Auswandererhallen

AutorStyliani Tsaniou
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl174 Seiten
ISBN9783836604802
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis48,00 EUR
Inhaltsangabe:Einleitung: Am 18. Dezember 2004 hat der Hamburger Senat im Rahmen des städtebaulichen Konzepts „Sprung über die Elbe“1 die Realisierung des Auswanderermuseums „BallinStadt“ beschlossen. Mit seiner Eröffnung im Jahr 2007 soll im Wesentlichen die Geschichte der europäischen Auswanderung über Hamburg im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert verarbeitet und vermittelt werden. Damit wird Hamburg in eine Museumsszene einsteigen, die in den letzten Jahren die Relevanz der Geschichte der europäischen Migration in einer musealen Präsentation signalisiert. Die Grundlage und den entscheidenden Ort für die Entstehung des Auswanderermuseums bildet die historische Fläche auf dem Veddeler Bogen, dort wo es einst eine der wichtigsten historischen Einrichtungen der Hansestadt residierte: die „Auswandererhallen der Hamburg-Amerika-Linie“. Hierbei handelte es sich um eine besondere „Kleinstadt in der Stadt“, die unter Beachtung aller damals als avanciert geltenden humanitären, hygienischen und technischen Gesichtspunkte die „vergleichsweise beste europäische Unterbringungsanlage für Migranten um die Jahrhundertwende“ bildete. Damit richtet sich die Aufmerksamkeit auf einen relevanten Bestandteil der hamburgischen Geschichte, der bisher am Rande der öffentlichen Wahrnehmung und der sozialhistorischen Betrachtung geblieben ist: die Geschichte einer Institution, die einst mit ihrem technokratisch durchdachten und für die damaligen Verhältnisse überaus modernen Konzept die Grundlage des Auswandererverkehrs in Hamburg bildete und in der Folge die Stadt zum bedeutendsten Auswandererhafen Deutschlands machte. Zwischen 1896 und 1913 ließen sich über die Hansestadt ca. 1.707.953 EmigrantInnen nach Übersee befördern.5 Im Rahmen der Beförderung stellte die Unterbringung dieser Menschen zunächst eine staatliche Aufgabe dar, die im Laufe der Jahre jedoch von den Reedereien übernommen und kommerzialisiert wurde. Durch die Initiative von Albert Ballin (1857-1918), dem Generaldirektor des damals weltweit führenden Schifffahrtsunternehmens der deutschen Hamburg-Amerikanische-Packetfahrt-Aktiengesellschaft (kurz „HAPAG“ genannt) wurden die Auswandererhallen im Jahr 1901 errichtet. Sein Anliegen war es, die osteuropäische Massenauswanderung über Hamburg zu organisieren und eine reibungslose und zugleich profitable Abwicklung derselben zu gewährleisten. Der leitende Gedanke bei der Konzeption dieser Einrichtung war jedoch nicht so sehr die Fürsorge für die EmigrantInnen, [...]

Styliani Tsaniou, M.A., geb.1977, studierte Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politik und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Abschluss 2007. Derzeit tätig als freie Publizistin.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Die Ballin-Stadt auf der Veddel1
Inhaltsverzeichnis3
1. Einleitung4
1.1 Themenstellung und Forschungsüberblick4
1.2 Quellenlage/ Quellenkritik10
1.3 Aufbau der Arbeit13
2. Überseeische Auswanderung über Hamburg im 19. und frühen 20. Jahrhundert16
2.1 Soziale und wirtschaftliche Faktoren der Auswanderung18
2.2 Osteuropäische Auswanderung über Hamburg21
2.3 Schifffahrtsinteresse und Auswanderung25
2.4 Die Hamburg-Amerika-Linie - Ein kurzer geschichtlicher Abriss27
2.4.1 Albert Ballin30
3. Die Entstehungsgeschichte der Auswandererstadt auf der Veddel32
3.1 Die Cholera in Hamburg: Von den Auswandererbaracken zu den Kontrollstationen: Der Beginn für die Auswandererstadt auf der Veddel32
3.2 Das Konzept Ballins35
3.3 Die Lage der neuen Anstalt - warum auf der Veddel?39
3.4 Die Erbauung der Auswandererhallen auf der Veddel41
3.5 Die Gestaltung der Auswandererhallen43
3.5.1 Die alte Anlage zwischen 1901 und 1905. Der erste Bauabschnitt44
3.6 Bau provisorischer Auswandererbaracken51
3.7 Die Erweiterung der Auswandererstadt52
4. Das Leben in der Auswandererstadt56
4.1 Die Ankunft56
4.2 Aufenthaltsbedingungen60
4.2.1 Internierung und Verkehrsbeschränkungen60
4.2.2 Isolierung der russischen EmigrantInnen62
4.2.3 Aufhebung der Isolierung63
4.3 Alltag in der Auswandererstadt63
4.4 Zustände der Versorgung66
4.4.1 Unterbringung, Verpflegung und Ernährung66
4.4.2 Preise für Unterbringung und Verköstigung in den Auswandererhallen69
4.5 Fürsorge70
4.5.1 Auswanderervereine70
4.6 Die Abreise72
5. Die Überwachung der Anstalt74
5.1 Polizeiliche Überwachung74
5.2 Sanitäre Überwachung77
5.3 Zweck der Überwachung78
6. Vorkommnisse, Beschwerden in der Auswandererstadt80
7. Die Auswandererhallen und die HAPAG in der damaligen öffentlichen Diskussion88
8. Die sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Relevanz der Auswandererhallen97
9. Das „Marinelazarett“ und das „Überseeheim der Hamburg-Amerika-Linie“106
10. Ausblick111
Quellen- und Literaturverzeichnis114
Anhang124
Autorenprofil173

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