Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Gesundheit - Pflegewissenschaft - Sonstiges, Note: 1,70, Hochschule Osnabrück, 84 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entlassung aus der Psychiatrie kann nach einem stationärem Aufenthalt entweder ein erfreuliches oder aber auch belastendes Ereignis für den Patienten sein. Die stationäre Entlassungsvorbereitung und ambulante psychosoziale Betreuungsmöglichkeiten nehmen in der Nachsorge psychisch kranker Menschen einen großen Stellenwert ein. Während meines fünfmonatigen Praxissemesters in Kuopio (Finnland) im Jahr 2003 konnte ich interessante Gespräche mit Patienten aus der forensischen Psychiatrie führen, weshalb der Fokus meiner Diplomarbeit der forensischen Psychiatrie gelten soll. Sie beschäftigt sich mit Personen, die aus Sicht unserer Bevölkerung mit ihrer doppelten Stigmatisierung - krank und kriminell - am äußeren Rand der Gesellschaft stehen. Auf einer deutschen Fachtagung zum Maßregelvollzug in Eickelborn (Nordrhein-Westfalen) berichtete ein noch stationär behandelter Patient: 'Als Patient weiß ich was ich will: Ich will entlassen werden. Geredet und diskutiert wurde bisher im Maßregelvollzug viel. Aber zu wenig mit uns, dafür mehr über uns. (...) Wir Patienten wünschen uns mehr Klarheit, Offenheit und Akzeptanz. Wir wollen ernst genommen werden.' (Lüdtke, 1990: 254) Durch meine berufliche Tätigkeit als Krankenschwester in der Allgemeinpsychiatrie erlebe ich es allerdings nicht gerade selten, dass Patienten im Sinne des 'Drehtüreffekts' nach ihrer Entlassung aus der Psychiatrie nach kurzer Zeit wieder stationär aufgenommen werden. Deshalb ist das Ziel dieser Arbeit, Antworten darauf zu geben, inwieweit sich die ehemaligen forensischen Patienten auf die Entlassung vorbereitet fühlen, welchen Schwierigkeiten und Problemen sie nach dem Auszug aus der Maßregelklinik begegnen und welche Rolle Ängste, Erfahrungen, Hoffnungen, Erwartungen, Bedürfnisse und Zukunftsperspektiven dabei einnehmen. Aber auch die psychische Erkrankung, die begangene Straftat und die damit verbundene Therapie und Behandlung in der Maßregelklinik sollen durch die retrospektive Sichtweise des Betroffenen einen bedeutungsvollen Aspekt bilden. Hierzu wurden insgesamt elf männliche Patienten und eine Stationsleitung nach dem qualitativen Verfahren des problemzentrierten Interviews nach Witzel befragt. Anschließend wurden alle zwölf Interviews nach dem Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
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