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Die Problematisierung sozialer Gruppen in Staat und Gesellschaft

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl319 Seiten
ISBN9783658224424
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR

Gewalthafte Ereignisse schaffen Atmosphären von Bedrohung und Unsicherheit. Unter den Rufen nach politischen und justiziellen Lösungen wird die Sicherheitsfrage mit der Bestimmung und Bearbeitung vermeintlich spezifischer sozialer Gruppen beantwortet: die islamistischen Terroristen, die Ultras oder der Schwarze Block sind Versuche, soziale Phänomene zu personifizieren. Dabei ist wenig dazu bekannt, wie soziale Gruppen problematisiert und die so geschaffenen Zugehörigen hierin selbst aktiv werden. Der vorliegende Band versammelt aktuelle Forschungsbefunde zur Problematisierung sozialer Gruppen und offeriert das analytisch-konzeptionelle Potenzial für eine sozialwissenschaftliche Forschung.


Der Inhalt

·         Theoretische Perspektiven zur Personifizierung sozialer Probleme

·         Doing Problem Group als (De)Stabilisierung von Kategorien im Zuge ihrer institutionellen Bearbeitung

·         Doing Problem Group in aktiven und passiven Wendungen problematisierender Zuschreibungen

·         Prozesse und Effekte von Problemgruppenkonstruktionen

 

Die Zielgruppen

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Dozierende und Studierende der Soziologie, Kriminologie, Politik-, Kultur- und Erziehungswissenschaften, der Sozialen Arbeit/ Sozialpädagogik und Philosophie

 

Die Herausgeberin

Dr. Dörte Negnal ist Juniorprofessorin für Sozialwissenschaftliche Kriminologie am Department Erziehungswissenschaften | Psychologie der Universität Siegen.



Dr. Dörte Negnal ist Juniorprofessorin für Sozialwissenschaftliche Kriminologie am Department Erziehungswissenschaften | Psychologie der Universität Siegen.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung6
Inhaltsverzeichnis7
Herausgeber- und Autorenverzeichnis10
1 Einführung14
Literatur23
Teil I Theoretische Perspektiven zur Personifizierung sozialer Probleme25
2 Die Problematisierung sozialer Gruppen26
Zusammenfassung26
2.1Problem- und Risikogruppen in wissenschaftlichen Disziplinen29
2.2Engagement und Umgang mit anstößigem Verhalten: theoretische und empirische Ansätze zur Fassung von Problemgruppen32
2.2.1Moralunternehmertum und Stigma-Management: Das Einfügen in die Problematisierung32
2.2.2Öffentliche Thematisierung: Die Objekte der Problematisierung35
2.2.3Doing Social Problems: Die Selbstreferenzialität in der Problematisierung36
2.3Prekär, riskant, problematisch: zum Status sozialer Gruppen38
2.3.1Soziale Gruppe als kategoriale Zugehörigkeit38
2.3.2Epistemische Dinge als unscharfe Objekte39
2.3.3Multiple Mitgliedschaften als unscharfe Statusbestimmungen42
2.4Der Produktionsprozess der Problemgruppe44
2.4.1Die Kernelemente44
2.4.2Die Politisierung der Sicherheitsgesellschaft: zur Produktivität von Problemgruppen49
Literatur51
3 Schwarze Männlichkeiten. Zur Problematisierung der Problematisierung54
Zusammenfassung54
3.1Einleitung55
3.2Intersektionalität: Über die wechselseitige Verschränkung von Macht- und Herrschaftsstrukturen57
3.3Schwarze Männlichkeit als koloniales Erbe58
3.3.1Schwarze Männlichkeit als konstitutives Gegenstück Hegemonialer (Weißer) Männlichkeit59
3.3.2Schwarze Männlichkeit als sinnstiftendes Moment moderner nationaler Einheit61
3.3.3Schwarze Männlichkeit als Exklusionsmechanismus von gesellschaftlichen Privilegien63
3.4Fazit66
Literatur68
4 Etablierten-Außenseiter-Beziehungen im Ankunftsstadtteil Dortmunder Nordstadt73
Zusammenfassung73
4.1Einleitung74
4.2Grundzüge des Modells der Etablierten-Außenseiter-Beziehungen75
4.3Die Dortmunder Nordstadt als Ankunftsstadtteil77
4.4Die kollektive Konstruktion sozialer Problemgruppen in der Dortmunder Nordstadt79
4.4.1Sicht- und Handlungsweisen länger vor Ort ansässiger Türkeistämmiger als Problematisierende80
4.4.2Sicht- und Handlungsweisen neuzugezogener EU-2-Zugewanderte als Problematisierte84
4.5Ausblick: Etablierten-Außenseiter-Beziehungen und die Konstruktion sozialer Problemgruppen in Ankunftsstadtteilen88
Literatur89
Teil II Doing Problem Group – die Herstellung problematisierter sozialer Gruppen als (De)Stabilisierung von Kategorien im Zuge ihrer institutionellen Bearbeitung92
5 Zwischen ADHS-Diagnose und Neurodiversität: Die Ko-Konstruktion medizinischer Problemgruppen93
Zusammenfassung93
5.1Einleitung94
5.2Zur Soziologie gesundheitlicher Problemlagen und der Medizin als Problematisierungsagentin95
5.3ADHS als soziales Problem100
5.3.1Deutungsmustervarianten101
5.3.2ADHS zwischen Pathologisierung und Neurodiversität104
5.4Fazit107
Literatur109
6 Mit „Strichern“ niederschwellig arbeiten: Zur Herstellung einer unzugänglichen Problemgruppe113
Zusammenfassung113
6.1Theoretische Verortung und methodisches Vorgehen114
6.2Der problembelastete und problematische „Stricher“ und die Maßnahmen der Problembearbeitungsinstitutionen116
6.2.1Der problematische und problembelastete „Stricher“116
6.2.2Das TakeABreak und dessen Unterstützungsangebote119
6.3Die Arbeit an einem Working Consensus121
6.3.1Problemkategorie (v)ermitteln122
6.3.2Misslingensrisiken minimieren124
6.3.3Berührungspunkte initiieren126
6.3.4Vorgehen abstimmen127
6.3.5Interventionsberechtigungen abpassen128
6.4Fazit: Die Hervorbringung des unzugänglichen „Strichers“131
Literatur132
7 „Das ist ja noch keine Gefahrenlage, aber dennoch“ – Pädagogische Islamismusprävention im Spannungsfeld von Dramatisierung und Relativierung135
Zusammenfassung135
7.1„Islamist*innen“ als soziale Problemgruppe136
7.2Die präventionsbezogene Konstruktion von (potenziellen) Problemgruppen139
7.3Doing social problem im Spannungsfeld von Dramatisierung und Relativierung141
7.3.1Aneignung und Konkretisierung der Präventionslogik142
7.3.2Drei Figuren der Relativierung im Zusammenspiel mit Dramatisierung143
7.4Fazit148
Literatur149
8 Die kommunikative Konstruktion einer Problemgruppe: Zur Praktik der Ausstiegsbegleitung bei rechtsextremistischen Jugendlichen152
Zusammenfassung152
8.1Definition, Phänomenologie und Vorgehensweise154
8.1.1Charakteristika von Ausstiegsprogrammen155
8.1.2Methodische Vorgehensweise156
8.2Bedingungen der Problemgruppenkonstruktion anhand der Darstellungen zu Einstieg und Ausstieg aus der Szene157
8.2.1Einstieg in die Szene158
8.2.2Ausstieg aus der Szene161
8.2.3Institutionalisierte Strategien der Entproblematisierung164
8.3Schlussbetrachtung166
Literatur168
Teil III Doing Problem Group in aktiven und passiven Wendungen – zur (Re)Produktion problematisierender Zuschreibungen171
9 Die Einlassanlage von Fußballstadien als Stahl gewordener Imperativ. Situative und übersituative Praktiken des Problematisierens beim Fußball172
Zusammenfassung172
9.1Doing Problem Group: zwischen moralischem Unternehmertum und sozialwissenschaftlichen Interaktionsanalysen173
9.2Zugrunde gelegte Daten176
9.3Situative Praktiken des Problematisierens179
9.4Übersituative Praktiken des Problematisierens184
9.4.1Beschreibung der Anlage186
9.4.2Verdichtung190
9.5Eingangsanlage als stählerne Form des Doing Problem Group193
Literatur195
10 Problemgruppe Drogendealer – Ein Vergleich unterschiedlicher profitorientierter Drogenkleinhändler*innen aus Frankfurt am Main197
Zusammenfassung197
10.1Einleitung198
10.2Der Untersuchungsgegenstand Drogenhändler*in199
10.3Soziodemografische Unterschiede zwischen Dealertypen201
10.4Welche Dealer*innen handeln mit welchen Drogen?202
10.5Modalitäten des Drogenkleinhandels205
10.6Motive für den Drogenhandel206
10.7Drogenhandel und Merkmale Organisierter Kriminalität211
10.8Fazit214
Literatur217
11 „Das is mein Entschluss“ – Autonomie und Selbstwirksamkeitserfahrungen im Jugendstrafverfahren. Zur Personifizierung sozialer Probleme220
Zusammenfassung220
11.1Einleitung221
11.2Problemgruppenkonstruktionen im Kontext des Jugendstrafverfahrens222
11.3Methode und Fallauswahl223
11.4Problemgruppenzuschreibung im Strafverfahren226
11.4.1„Ich war Intensivstraftäter“: Reproduktion problematisierter Zuschreibungen für die Darstellungen eines Interventionsbedarfs227
11.4.2Drogenabhängiger, aber kein Junkie – Subkategoriale Abgrenzungen231
11.4.3Problemgruppenzuschreibungen in der Hauptverhandlung233
11.4.4Die Konstruktion und (Re-)Produktion von Problemgruppen nach der Hauptverhandlung235
11.5Fazit236
Literatur238
Teil IV Prozesse und Effekte von Problemgruppenkonstruktionen240
12 Handlungsstrategien im Kontext intersektionaler sozialer Ungleichheiten. Eine biografieanalytische Untersuchung zweier Geschwister einer albanischen Familie in der Schweiz241
Zusammenfassung241
12.1Einleitung242
12.2Analyse der Handlungsstrategien von Mitgliedern sozialer Problemgruppen im Kontext sozialer Ungleichheiten243
12.3Problematisierung von Kollektiven als soziokulturelle Grenzziehungsprozesse244
12.4Strategien im Umgang mit kollektivierten Problemzuschreibungen245
12.4.1Arbresha: Distanzierungsbestrebungen von der Problemgruppenzugehörigkeit durch sozialen Aufstieg246
12.4.2Clirim: Begrenzung der Kompetenz, in beiden Gruppen agieren zu können251
12.5Schlussfolgerungen256
Literatur257
13 Wie ein Problem zu einer Lösung (gemacht) wird. Die Konstruktion von Problemgruppen und ihre intendierten und transintentionalen Folgen am Beispiel der Selbsthilfevereinigung Gamblers Anonymous259
Zusammenfassung259
13.1Einleitung,260
13.2Glücksspiel als moralisches, juristisches und als medizinisches Problem261
13.3Die Selbsthilfeorganisation Gamblers Anonymous263
13.4Die Rolle der Selbsthilfevereinigung Gamblers Anonymous bei der Medikalisierung des Glücksspiels264
13.5Die moralische Entlastungsfunktion des medizinischen Modells268
13.6Doing problem group270
13.7Gesellschaftliche Funktionen des medizinischen Modells271
13.8Resümee274
Literatur276
14 Sinti und Roma als Problemgruppe? Problematisierung und Entproblematisierung im Kontext von Nicht-Wissen und politischer Correctness278
Zusammenfassung278
14.1Einleitung279
14.2Sinti und Roma – Elemente der (Problem-)Gruppenkonstruktion281
14.3Vorurteilskritik oder (Problem-)Gruppendekonstruktion?286
14.4Zugehörigkeitskonstruktionen und Individualität288
14.5Dekonstruktion durch Empirie?290
Literatur293
15 Paradoxe Effekte einer Problemgruppenkonstruktion: Repression und Emanzipation der Homosexuellen seit 1850295
Zusammenfassung295
15.1Vor der Problematisierung297
15.2Die heiße Phase der Problematisierung beginnt300
15.3Die Anfänge der Probleminteraktion301
15.4Das problematisierte Kollektiv setzt zur Gegenwehr an304
15.5Woher stammt der Machtgewinn?307
15.6Im Status der Schande308
15.7Scham schlägt um in Selbstbewusstsein: gay pride312
15.8Die neueren Entwicklungen315
Litertur317

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