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Fallbuch IDS

Die Intelligence and Development Scales in der Praxis

AutorAlexander Grob, Priska Hagmann-von Arx
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl210 Seiten
ISBN9783840924125
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Die Intelligence and Development Scales (IDS) leisten eine differenzierte Intelligenz- und Entwicklungsprofilanalyse in den Funktionsbereichen Kognition, Psychomotorik, Sozial-Emotionale Kompetenz, Mathematik, Sprache und Leistungsmotivation für den Lebensabschnitt Einschulung und erste Schuljahre. Die IDS wurden in der Tradition von Alfred Binet und Josefine Kramer konzipiert und integrieren gleichzeitig die aktuellen entwicklungspsychologischen Erkenntnisse: Im Fokus steht die Dynamik bereichsspezifischer Stärken und Schwächen des Kindes, die sowohl zum individuellen Entwicklungsprofil als auch zu dem der entsprechenden Altersgruppe in Beziehung gesetzt wird. Nach einer Einführung in die Intelligenz- und Entwicklungsdiagnostik mit den IDS veranschaulicht das Buch anhand 20 einheitlich aufgebauter Fallbeispiele die Vielfalt der Einsatzgebiete der IDS für Kinder von 5 bis 10 Jahren in der psychologischen, psychiatrischen und pädiatrischen Anwendungspraxis. Die Profilinterpretationen beziehen sich auf die Einschulung, Lese- und Rechtschreibstörungen, spezifische Sprachentwicklungsstörungen, geistige Behinderung, Lernbehinderung, Hochbegabung, aggressive Verhaltensauffälligkeiten, Störungen des Sozialverhaltens, Asperger Syndrom und neuropädiatrische Auffälligkeiten. Es werden inter- und intraindividuelle Stärken und Schwächen des Kindes herausgearbeitet. Testanwender erhalten in diesem Band praxisorientierte Hilfen für die Auswertung und Interpretation der IDS Testergebnisse. Ein Glossar zu wichtigen Fragen zu den IDS rundet das Fallbuch ab.

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort und Inhaltsverzeichnis
  2. 1 IDS: Grundlagen und Auswertungsstrategien
  3. 2 Einschulung
  4. 3 Lese- und Rechtschreibstörung
  5. 4 Spezifische Sprachentwicklungsstörungen
  6. 5 Geistige Behinderung
  7. 6 Lernbehinderung
  8. 7 Hochbegabung
  9. 8 Aggressive Verhaltensauffälligkeit
  10. 9 Störungen des Sozialverhaltens
  11. 10 Asperger-Syndrom
  12. 11 Neuropädiatrische Auffälligkeiten
  13. Glossar für die Praxis
  14. Testverzeichnis
  15. IDS-Testalteräquivalente
  16. Die Autorinnen und Autoren des Bandes
Leseprobe
Funktionsbereich Psychomotorik

Die Untertests des Funktionsbereiches Psychomotorik bestehen aus qualitativ unterschiedlichen Aufgaben, die unabhängig vom Alter allen Kindern vorgelegt werden. Insgesamt umfassen die Aufgaben 5 bis 16 Bewertungskriterien.

Grobmotorik.
Im Untertest Grobmotorik soll das Kind auf einem Seil balancieren (Einschätzung der taktilen Wahrnehmung, dynamischen Gleichgewichtsfähigkeit und Richtungskonstanz), einen Ball fangen und werfen (Einschätzung der Bewegungssteuerung und Auge-Hand-Koordination) sowie seitlich über ein Seil springen (Einschätzung der ganzkörperlichen Bewegungsgeschwindigkeit).

Feinmotorik.
Der Untertest Feinmotorik erfordert schnelles Auffädeln von Perlen und Würfeln nach einer Bildvorlage. Dieser Untertest verlangt die Präzision simultaner Bewegungen zwischen Augen, Händen und Fingern.

Visuomotorik.
Hier soll das Kind geometrische Figuren abzeichnen. Gefordert werden eine visuelle Kontrolle des Nachzeichnenvorganges und dabei Aufmerksamkeit, Kurzzeitgedächtnis sowie geometrische Kompetenzen.

Psychomotorik.

Der Funktionsbereich Psychomotorik berücksichtigt nach Tradition der Entwicklungsdiagnostik (vgl. Petermann & Macha, 2005) die Grob-, Feinund Visuomotorik. In der Grobmotorik werden insbesondere koordinative Fähigkeiten eingeschätzt, die primär durch Informationsverarbeitung und weniger durch energetische Prozesse determiniert sind (vgl. Bös & Ulmer, 2003). Feinmotorik umfasst Bewegungen, die mit der Hand und den Fingern ausgeführt werden und zeigt gegenüber der Grobmotorik eine engere Beziehung zur kognitiven Tätigkeit. In der Visuomotorik steht das Zusammenspiel von visueller Wahrnehmung und feinmotorischer Leistung im Fokus.

Funktionsbereich Sozial-Emotionale Kompetenz

Die Untertests des Funktionsbereiches Sozial-Emotionale Kompetenz bestehen aus qualitativ unterschiedlichen Aufgaben, die unabhängig vom Alter allen Kindern vorgelegt werden. Die Aufgaben umfassen 6 bis 12 Bewertungskriterien. Es gibt keine Beispielaufgaben.

Emotionen Erkennen.
Im Untertest Emotionen Erkennen sollen auf Fotos Emotionen von Kindern anhand ihres Gesichtsausdrucks erkannt und benannt werden. Dieser Untertest verlangt die Diskriminierung, Identifikation und Verbalisierung von mimischen Emotionsausdrücken sowie Sprachfähigkeiten.

Emotionen Regulieren.
Hier soll das Kind Strategien zur Regulation der Emotionen Wut, Angst und Trauer angeben. Eingeschätzt werden die Kenntnisse über Emotionsregulationsstrategien zur Bewältigung negativer Emotionen. Zusätzlich verlangt dieser Untertest Sprachfähigkeiten. Soziale Situationen Verstehen.
In diesem Untertest soll das Kind soziale Situationen auf zwei Bildern verstehen und erklären. Dieser Untertest schätzt die Kenntnisse über situative und kognitive Ursachen von Emotionen, Hinweisreize von Emotionen und Darbietungsregeln für das Ausleben von Emotionen ein. Zudem verlangt dieser Untertest die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel und Einfühlungsvermögen in andere Personen (Theory of Mind) wie auch Sprachfähigkeiten.

Sozial Kompetent Handeln.
In diesem Untertest soll das Kind sozial kompetentes Verhalten nach bildlicher Vorgabe einer sozialen Situation nennen. Dieser Untertest verlangt Kenntnisse über adäquate Verhaltensweisen in Konflikt-, Beziehungsund anderebezogenen Notsituationen sowie Sprachfähigkeiten.

Sozial-Emotionale Kompetenz.
Der Funktionsbereich Sozial-Emotionale Kompetenz erfasst die Fähigkeiten Emotionen Erkennen, Emotionen Regulieren, Soziale Situationen Verstehen und Sozial Kompetent Handeln. Die Konstruktion erfolgte theoretisch begründet auf Basis des Pyramidenmodells der Sozialen Kompetenzen von Rose-Krasnor (1997) und dem weiterführenden Prozessorientierten Windradmodell der affektiven sozialen Kompetenz von Halberstadt, Denham und Dunsmore (2001).

Funktionsbereich Mathematik

Der Funktionsbereich Mathematik umfasst einen Untertest mit 18 qualitativ unterschiedlichen Aufgaben. Es gibt keine Beispielaufgaben. Der Testeinstieg erfolgt in Abhängigkeit vom Alter des Kindes. Denken Logisch-Mathematisch. In diesem Untertest soll das Kind logisch-mathematische Verständnisaufgaben lösen. Die qualitativ unterschiedlichen Aufgaben verlangen Kenntnis der Zählwörter und Schriftzeichen, Herstellung von Kardinalität, Erhaltung von Mengen, Grundrechenarten, abstraktes räumliches Vorstellungsvermögen, Umgang mit Termen und das Zerlegen von großen Zahlen.

Mathematik. Der Funktionsbereich Mathematik umfasst den Untertest Denken LogischMathematisch, der eine Synthese herstellt zwischen einem quantitativen testdiagnostischen Verfahren und einer qualitativen Forschungsmethode, die Ginsburg (1997) als flexibles Interview bezeichnet. Dies erlaubt eine optimale Annäherung an die Prozesshaftigkeit und Systematik des logisch-mathematischen Denkens von Kindern.

Funktionsbereich Sprache

Die Untertests des Funktionsbereiches Sprache bestehen aus jeweils 12 qualitativ ähnlichen Aufgaben mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad. Die Beispiele sind in die erste Aufgabe integriert. Anschließend erfolgt der Testeinstieg in Abhängigkeit vom Alter des Kindes.

Sprache Expressiv.
Im Untertest Sprache Expressiv soll das Kind aus Nomen semantisch sinnvolle und grammatikalisch korrekte Sätze bilden. Dieser Untertest erfordert Wortverständnis, Wortschatz, die angemessene Anwendung der Sprachproduktionsregeln, sprachliche Ausdrucksfähigkeit sowie die Herstellung von logischen Zusammenhängen.

Sprache Rezeptiv.
Hier soll das Kind von der Testleiterin oder vom Testleiter vorgesprochene Sätze mit Holzfiguren nachspielen. Dies erfordert das Verständnis von Wörtern, die syntaktische Analyse grammatikalischer Beziehungen von Wörtern sowie verbales Arbeitsgedächtnis.

Sprache.
Der Funktionsbereich Sprache integriert zwei Untertests (Sprache Expressiv, Sprache Rezeptiv). Zur Konstruktion wurden sowohl allgemein(z. B. Hemforth & Konieczny, 2002) wie auch entwicklungspsychologische (z.B. Grimm & Weinert, 2002) Erkenntnisse der Sprachproduktion und dem Sprachverständnis hinzugezogen.

Funktionsbereich Leistungsmotivation

Die Einschätzung der Leistungsmotivation erfolgt für alle Altersgruppen auf dieselbe Weise. Nach Ende der Testung soll die Testleiterin oder der Testleiter die Leistungsmotivation des Kindes während der Testung auf zwei Dimensionen mit je vier Items einschätzen.

Durchhaltevermögen. Hier erfolgt die Einschätzung der Testleiterin oder des Testleiters, wie beharrlich ein Kind an den Aufgaben arbeitete. Durchhaltevermögen verlangt vom Kind Aufmerksamkeit auf die Aufgabe, keine Ablenkung von vorgegebenen Zielen sowie Selbstkontrolle.

Leistungsfreude. Die Testleiterin/der Testleiter schätzt ein, ob das Kind Freude an seiner Leistung zeigte. Vom Kind werden Leistungsstolz und das Erfahren von affektiven Konsequenzen für das Lösen bzw. Nichtlösen von Aufgaben verlangt.

Leistungsmotivation. Mit dem Funktionsbereich Leistungsmotivation berücksichtigen die IDS das Wissen, dass Leistungen in einer diagnostischen Untersuchung stets auch in Bezug auf die Anstrengung gesehen werden müssen (vgl. Schmidt-Atzert, 2006).

Anwendungsfelder der IDS

Die IDS können durch Fachkräfte der Entwicklungsund Schulpsychologie, Erziehungsund Familienberatung, klinischen Kinderpsychologie, Kinderpsychiatrie und Pädiatrie eingesetzt werden. Die IDS eignen sich für die Entwicklungsund Leistungsdiagnostik, für die Schuleingangsdiagnostik sowie für den klinischen Bereich. Beispielsweise dient die Intelligenzeinschätzung der IDS im diagnostischen Prozess als Rahmenkonzept zur Bestimmung der Schulart und des Schulniveaus (z. B. Einschulungsfragen, Sonderbeschulung) und zur Einschätzung von Begabung (z. B. Minderund Hochbegabung). Weiter ergeben sich aus den individuellen Stärken und Schwächen häufig Hinweise auf das
Inhaltsverzeichnis
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis9
I Einführung in die IDS13
1 IDS: Grundlagen und Auswertungsstrategien15
II Fallbeispiele39
2 Einschulung41
3 Lese- und Rechtschreibstörung57
4 Spezifische Sprachentwicklungsstörungen75
5 Geistige Behinderung91
6 Lernbehinderung105
7 Hochbegabung121
8 Aggressive Verhaltensauffälligkeit135
9 Störungen des Sozialverhaltens151
10 Asperger-Syndrom167
11 Neuropädiatrische Auffälligkeiten183
III Anhang195
Glossar für die Praxis197
Testverzeichnis205
IDS-Testalteräquivalente207
Die Autorinnen und Autoren des Bandes210

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