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Gesundheitsförderliche Führung: Gesundheit im Betrieb als lohnende Führungsaufgabe

AutorMichael Estel
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl66 Seiten
ISBN9783958205598
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Das Personal ist der wichtigste Erfolgsfaktor für das Unternehmen, aber dennoch die am schlechtesten genutzte Ressource. Personal muss als das gesehen werden, was es ist: Die wichtigste Ressource des Unternehmens. Es steht außer Frage, dass nur gesunde Mitarbeiter motiviert, produktiv und vor allem anpassungsfähig sind. In den letzten Jahren ist das Thema Mitarbeiterführung sowohl im betrieblichen Gesundheitsmanagement, als auch in der wissenschaftlichen Führungsforschung als gesundheitsrelevanter Faktor ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, nicht zuletzt weil jene Forschung den Einfluss des Führungsverhaltens auf die Gesundheit der Mitarbeiter nachweisen konnte. Aus diesen hier präsentierten Forschungsergebnissen lassen sich Konzepte und Grundsätze für ein Führungsverhalten ableiten, dass einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter hat. Als theoretisches Fundament, werden überdies die Konzepte und Wirkzusammenhänge zu den Themen Gesundheit (insbesondere psychische), Stress und Führung (-stil) dargestellt. Eine Erkenntnis dieser Arbeit lautet, dass gesunde Führung den Grundsätzen guter Führung folgt und keineswegs umfangreiche medizinische Kenntnisse vorrausetzt.

Michael Estel (M.A.) durchlief nach seinem Abitur am Privatgymnasium in Tangermünde eine zweijährige Ausbildung zum Bundeswehr-Offizier der Reserve. Bedingt durch sein Interesse an Themen wie Kommunikation und Verhalten absolvierte der Autor das Studium d

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2, Stress als bedeutende Ursache für Arbeitsunfähigkeit: Im vorangegangenen Kapitel wurde bereits Stress als einflussreichster Faktor psychischer Belastungen benannt. Belastungen wie Stress führen zu psychischen Fehlbeanspruchungen, die wiederum psychische Befindens-Beeinträchtigungen nach sich ziehen und die sind Auslöser für psychosomatische Erkrankungen. Zudem wirkt sich Stress auch auf das Verhalten aus, so steigt das Risiko von Fehlern und Unfällen bei der Arbeit, Leistungsfähigkeit, Konzentration und Gedächtnisleistung werden beeinträchtigt (vgl. Felfe, 2012, S. 97). In diesem Kapitel sollen Stresstheorien, Stressoren und Stressbewältigung thematisiert werden um die Wirkzusammenhänge zu verstehen, die gleichzeitig als Grundlage für das nötige gesundheitsbezogene Wissen sind, um gesundheitsförderlich führen zu können. Die Erkenntnisse der Stressforschung und insbesondere die Ansätze der Stressbewältigung (Coping), die in diesem Kapitel thematisiert werden, sind nicht nur stress-spezifisch, sondern können auch unabhängig vom Thema Stress verstanden werden, denn sie bilden auch die Grundlage für die Beschreibung allgemeiner Belastungssituationen auf der Arbeit sowie für deren Bewältigung (vgl. Richter et al, 2011, S. 32; Felfe, 2012, S. 96). 2.2.1, Stresstheorien und Coping: Von einer allgemeingültigen Definition von Stress wird hier abgesehen, da im Folgenden die wichtigsten Stresstheorien im Kontext der Fragestellung dieser Arbeit beleuchtet werden. Die angeführten Theorien bringen jeweils ein anderes Verständnis von Stress bzw. dessen Definition mit sich. Die WHO (2007) definiert arbeitsbedingten Stress wie folgt: 'Work-related stress is a pattern of physiological, emotional, cognitive and behavioral reactions to some extremely taxing aspects of work content, work organization and work environment' (S.13). Stress ist demnach immer die Reaktion auf eine belastende Situation auf der Arbeit. Stresstheorien lassen sich in reaktions-orientierte, stimulus-orientierte und kognitiv-orientierte Ansätze unterscheiden. Reaktionsorientierte oder auch biologisch-physiologisch-orientierte Theorien definieren Stress als eine physiologische Reaktion auf bestimmte Reize aus der Umwelt. Im Mittelpunkt dieser Theorien etwa von Cannon (1932) oder Selye (1976) stehen die Reaktionsmuster und wurden aus Experimenten mit Tieren gewonnen. Es wurden physiologische Reaktionsmuster nachgewiesen, wie beispielsweise die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin, um den Körper bei starker Belastung in einen Alarmzustand zu versetzen. Wobei Puls, Blutdruck und Muskeltonus steigen (vgl. Krohne, 1990, S. 263). Stimulusorientierte Stresstheorien etwa von Holmes und Rahe (1967) beziehen sich nun auf den Menschen. Sie postulieren, dass bloße Veränderungen (Stimuli) im Leben, stimuliert durch externale Anlässe zu Belastungserscheinungen und Stressreaktionen führen. Dies geschehe unabhängig davon, ob die Veränderungen positiv oder negativ empfunden werden (vgl. Knoll, 2005, S. 96). Auch wenn die eben skizzierten Theorien bis heute ihre Gültigkeit besitzen, kritisieren Krohne (1990) und auch andere Autoren die reaktionsorientierten und stimulusorientierten Stresstheorien. Diese würden interindividuelle Unterschiede in der Wahrnehmung und Kognition vernachlässigen. 'Insbesondere vernachlässigen sie die Spezifizierung von Mechanismen zur Erklärung der Transformation objektiver Ereignisse in subjektive Erlebnistatbestände sowie eine genaue Beschreibung der Dynamik von Stressbewältigung' (Krohne, 1990, S. 263) Transaktionale Modelle wie die Theorie von Lazarus (1966, Folkmann/Lazarus 1986) stellen in Bezug auf diese Kritik eine 'fruchtbare Erweiterung da' (Richter et al, 2011). Sie vermögen individuelle kognitive Bewertungen von Belastungssituationen zu berücksichtigen. Im Kontext der Fragestellung dieser Arbeit bieten kognitive Strukturen von Individuen am ehesten Ansatzpunkte für ein gesundheitsförderliches Führungsverhalten. Die Berücksichtig kognitiver Strukturen für eine gesundheitsförderliche Führung wurde bereits im Zusammenhang mit dem Kohärenzerleben (siehe Kapitel 1.2, Seite 10) angedeutet. Psychologischer Stress ist nach transaktionalen Theorien ursächlich in der Beziehung (transaction) des Individuums zu seiner Umwelt begründet, die vom Individuum im Hinblick auf sein Wohlergehen als bedeutsam bewertet (cognition) wird. Die Intensität sowie die Art und Weise der Reaktion des Individuums auf die Umwelt ist wiederum abhängig von dessen Bewältigungsmöglichkeiten (coping). Die ihrerseits ausschlaggebend dafür sind, ob die Situation das Individuum überfordert oder bewältigt werden kann (vgl. Lazarus/ Folkmann, 1986, S. 63). Ausgangslage ist also die kognitive Bewertung eines Ereignisses und dessen Bewältigungsmöglichkeiten. Im Folgenden soll der Ablauf des transaktionalen Stressmodells skizziert werden: Wird ein Individuum mit einer Situation/einem Ereignis konfrontiert, wird in einem ersten Bewertungsschritt (primary appraisel) überprüft, welche Relevanz die Situation für das Wohlbefinden der Person hat. Im Ergebnis kann das Ereignis als irrelevant, günstig oder problematisch eingestuft werden. Sofern eine problematische also stressbezogene Bewertung die Folge ist, kann die Beziehung zwischen Person und Situation als schädlich, bedrohlich( -aber vorhergesehen) und als herausfordernd (Auseinandersetzung mit der Situation und die Möglichkeit eines Gewinns) angesehen werden (vgl. Krohne, 1990, S. 264).
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