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Inklusion von Kindern mit Behinderungen als sozialrechtlicher Anspruch

AutorChristina Hellrung
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl330 Seiten
ISBN9783658163570
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR
Christina Hellrung untersucht, ob die Anforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention an ein inklusives Zusammenleben von Kindern mit und ohne Behinderungen im Sozialrecht verwirklicht werden können. Vor dem Hintergrund des völkerrechtlichen Verständnisses von Inklusion, Exklusion und Behinderung werden unterschiedliche Facetten vom Recht des Kindes mit Behinderung auf Inklusion sowie dessen verfassungsrechtliche Verankerung aufgezeigt. Ausgehend von der Fürsorgeentwicklung im deutschen Behindertenrecht wird die im SGB VIII und SGB XII geregelte Eingliederungshilfe für Kinder mit Behinderungen unter kritischer Betrachtung der bestehenden rechtlichen Abgrenzungsprobleme an der Schnittstelle medizinischer, sozialer und schulischer Rehabilitation auf ihr Inklusionspotenzial untersucht. Dabei werden auch die geplanten Reformbestrebungen im Bundesteilhabegesetz kritisch auf den Prüfstand genommen.


Dr. Christina Hellrung ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialrecht und Bürgerliches Recht an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis7
Abkürzungsverzeichnis13
1Problemstellung und Relevanz des Themas21
A. Einführung21
I. Das Recht des Kindes auf Inklusion23
1. Exklusion von Kindern mit Behinderungen als gesellschaftliches Phänomen?23
2. Herleitung25
3. Inhalte26
4. Grenzen27
II. Inklusion im Sozialrecht?28
B. Gang der Untersuchung30
2 Fürsorge für Kinder mit Behinderungen im Wandel33
A. Deutsches Recht33
I. Die Anfänge einer Fürsorgebewegung33
1. Die Behindertenfürsorge als private, karitative und öffentliche Aufgabe34
2. Sondereinrichtungen34
a) Krüppelanstalten34
b) Taubstummen- und Blindenunterricht36
c) „Schwachsinnigen“- und „Idiotenanstalten“37
d) Einführung der Schulpflicht und „Hilfsschulen“ für Kinder mit Behinderungen38
II. Die Jugendwohlfahrtsbewegung in der Weimarer Zeit39
1. Das Preußische Krüppelfürsorgegesetz40
2. Das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz41
3. Krisenjahre der Jugendhilfe42
a) Die Grenzen der Erziehbarkeit43
b) Rassenhygiene44
III. Die Zeit des Nationalsozialismus45
IV. Der Teilhabegedanke in der frühen Bundesrepublik bis zur Gegenwart47
1. Das Bundessozialhilfegesetz47
2. Umbruch im Sonderschulwesen50
3. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz52
4. Benachteiligungsverbot wegen der Behinderung in Art. 3 III 2 GG53
5. Gesetz zur Rehabilitation und Teilhabe im SGB IX54
V. Behindertenpolitik in der DDR56
VI. Ergebnis58
B. Europäisches Primärrecht60
I. Art. 3 III 3 EUV60
II. Art. 26 Grundrechtecharta der EU60
C. Internationales Recht62
I. Die „Genfer Erklärung“62
II. Die Erklärung der Rechte des Kindes63
III. Die UN-Kinderrechtskonvention64
IV. Die UN-Behindertenrechtskonvention65
1. Entstehungsprozess66
2. Ziele und Prinzipien67
V. Zusammenfassung68
3Behinderung und Inklusion70
A. Die Behinderung70
I. Der Begriff der Behinderung70
II. Die Definition der Behinderung71
1. Behinderung als persönliches Defizit71
2. Behinderung als gesellschaftliche Konstruktion72
3. Kombination beider Definitionen73
III. Behinderungsdefinitionen im Vergleich74
1. Art. 1 II UN-BRK74
a) Die Internationale Klassifikation von Behinderung75
aa) Entstehungsgeschichte75
bb) Klassifikation einer Behinderung: Funktionsfähigkeit und Kontextfaktoren76
b) Die Klassifikation für Behinderungen im Kinder- und Jugendalter (ICF-CY)78
2. Art. 3 III 2 GG79
3. § 2 SGB IX81
a) Körperliche und geistige Behinderung nach der Eingl-VO83
b) Seelische Behinderung i. S. d. § 35a SGB VIII84
c) Behinderung im SGB und der UN-BRK im Vergleich86
IV. Behinderung und „Normalität“90
B. Die Bedeutung von Inklusion und Exklusion93
I. Inklusion und Exklusion in der Soziologie94
1. Inklusion in der funktional differenzierten Gesellschaft95
a) Leistungs- und Publikumsrollen95
b) Intensität95
c) Zeitliche Dimension96
d) Selbst- und Fremdbestimmung96
2. Exklusion – aus oder innerhalb der Gesellschaft?97
3. Der Lebenslagenansatz99
II. Inklusion als Rechtsbegriff100
1. Inklusion als Leitbegriff und Grundprinzip inklusiver Rechte100
a) Der Inklusionsbegriff in der UN-BRK102
b) Der Inklusionsbegriff in der UN-KRK103
2. Der Gemeinsame Bericht über soziale Inklusion104
3. Integration und Inklusion106
III. Ergebnis108
C. Das Recht des Kindes mit Behinderung auf Inklusion110
I. Grundlegung inklusiver Rechte110
1. Inklusion und Menschenwürde110
2. Inklusion und Nichtdiskriminierung112
a) Diskriminierungen113
aa) Begriff113
bb) Vergleichsperson115
b) Rechtfertigung und Grenzen117
3. Gleichberechtigung118
a) Formale und soziale Gleichheit118
b) Gleichheit durch Anerkennung120
c) Gleichheit, Inklusion und das „gute Leben“?123
aa) Die Theorie der Gerechtigkeit von Rawls123
bb) Der Glücksegalitarismus124
cc) Der Capability-Ansatz125
dd) Stellungnahme127
4. Inklusion und Zugänglichkeit129
II. Inklusion durch Kinderrechte130
1. Vom Recht auf Bildung zum Recht auf inklusive Bildung132
a) Inhalt und Zugang zu „inklusiver Bildung“134
aa) Verfügbarkeit135
bb) Zugänglichkeit136
cc) Annehmbarkeit und Anpassungsfähigkeit137
b) Innerstaatliche Geltung des Art. 24 UN-BRK138
c) Individueller Rechtanspruch auf inklusive Bildung?141
aa) Rechtsprechung142
bb) Literatur143
cc) Stellungnahme144
d) Reichweite des Rechtsanspruchs auf inklusive Bildung145
2. Recht auf Teilhabe am kulturellen Leben, sowie an Erholung, Freizeit und Sport148
a) Das Recht auf Partizipation am kulturellen Leben148
aa) Der Kulturbegriff148
bb) Teilhabe und Teilnahme150
b) Das Recht auf Teilnahme an Erholung, Freizeit und Sport151
3. Recht auf gleichberechtigte Anerkennung als rechtsfähige Person152
a) Rechtsfähigkeit und rechtliche Handlungsfähigkeit152
b) Starre Altersgrenzen154
c) Die elterliche Stellvertretung als Unterstützung i. S. d. Art. 12 III UN-BRK155
4. Recht auf Förderung der Gesundheit, Habilitation und Rehabilitation157
a) Das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit157
b) Habilitation und Rehabilitation160
5. Unabhängige Lebensführung161
6. Recht auf angemessenen Lebensstandard und sozialen Schutz163
4Die sozialstaatliche Verantwortung für Kinder mit Behinderungen166
A. Das Kind mit Behinderung im Leistungsgefüge des Sozialleistungssystems169
I. Das Ziel der selbstbestimmten Teilhabe im SGB IX169
1. Teilhabe und Selbstbestimmung von Kindern mit Behinderungen170
2. Teilhabe und Rehabilitation171
II. Teilhabe durch Eingliederungshilfe im SGB VIII und XII176
1. Eingliederungshilfeziel im SGB XII176
2. Eingliederungshilfeziel im SGB VIII177
3. Eingliederungshilfe179
a) Leistungen im Überblick179
b) Erforderlichkeit der Leistungen183
4. Nachranggrundsatz186
5. Abgrenzung der Eingliederungshilfe von medizinischen Reha-Leistungen im SGB V188
a) Das Rehabilitationsziel im SGB V188
b) Medizinische Rehabilitationsleistungen im Überblick189
c) Die Hilfsmittelversorgung im SGB V192
d) Befriedigung von Grundbedürfnissen des täglichen Lebens193
6. Abgrenzung der Eingliederungshilfe vom Kernbereich der Schulverantwortung200
a) Einheitliche Bestimmung des pädagogischen Kernbereichs201
b) Bestimmung des pädagogischen Kernbereichs durch die Schulgesetze202
c) Neuausrichtung des pädagogischen Kernbereichs im Hinblick auf Art. 24 UN-BRK205
7. Abgrenzung der Eingliederungshilfe im SGB XII und SGB VIII206
a) Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII207
b) Hilfe zur Erziehung nach §§ 27 ff. SGB VIII211
III. Eingliederungshilfe als Inklusionshilfe?214
1. Differenzierte Hilfeerbringung im SGB VIII und SGB XII215
2. Uneinheitliches Rehabilitationsverständnis in Art. 26-UN-BRK und im SGB XII216
3. Der Nachranggrundsatz im SGB XII218
4. Ergebnis219
B. Inklusion im Verfassungsrecht220
I. Ausgangsüberlegungen220
II. Benachteiligungsverbot wegen einer Behinderung aus Art. 3 III 2 GG221
1. Benachteiligungsverbot221
a) Subjektiver oder objektiver Bewertungsmaßstab?222
b) Ungleichbehandlungen224
aa) Kompensation von Benachteiligungen am Beispiel der Sonderzuweisung224
bb) Das leistungsdifferenzierte Bildungssystem228
2. Rechtfertigung der Ungleichbehandlungen230
a) „Natur der Behinderung“231
b) Kindeswohl232
c) Die Rechte anderer Kinder234
d) Erziehungsrecht der Eltern235
e) Funktionsfähigkeit des gegliederten Bildungssystems238
f) Vorbehalt des Möglichen240
III. Persönlichkeitsrecht des Kindes aus Art. 2 I GG i. V. m. Art. 1 I GG242
IV. Gleichstellungsgebot aus Art. 3 III 2 GG244
V. Recht des Kindes auf Erziehung aus Art. 6 II GG247
1. Inklusion des Kindes als Aufgabe der elterlichen Erziehungsverantwortung?248
2. Staatliche Garantenstellung aus Art. 6 II 2 GG251
3. Stellungnahme252
VI. Verfassungsrechtlicher Anspruch des Kindes mit Behinderung auf inklusive Leistungen?254
1. Gegenansicht258
2. Befürwortende Ansicht261
3. Stellungnahme265
5Rechtspolitischer Ausblick und Fazit267
A. Der Bundesteilhabegesetz-Entwurf267
I. Entstehungsgeschichte267
II. Die neue Definition des Behinderungsbegriffs269
III. Eingliederungshilfe im SGB VIII und XII – die große Lösung?270
IV. Schnittstellenproblematik bei der Hilfsmittelversorgung271
V. Leistungen zur Verwirklichung inklusiver Bildung272
VI. Leistungen zur sozialen Teilhabe274
VII. Bedürftigkeitsunabhängige Ausgestaltung der Eingliederungshilfe277
VIII. Eingliederungshilfe „neu“ als Inklusionshilfe?278
B. Fazit282
C. Zusammenfassung in Thesen286
Literaturverzeichnis295

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