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E-Book

Jedes Kind kann sich benehmen

So lernen Ihre Kleinen gute Umgangsformen

AutorNandine Meyden
VerlagHumboldt
Erscheinungsjahr2010
Reihehumboldt - Eltern & Kind 
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783869109039
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,49 EUR

Liebevollen Eltern liegt das gute Benehmen ihrer Kinder am Herzen. Dieser Ratgeber zeigt die wichtigsten 'Benimmregeln' und erklärt an praktischen Beispielen, wie Eltern ihren Kindern gutes Benehmen beibringen. Sie erfahren, wie sie den Kleinen spielerisch Werte wie Rücksicht oder Pünktlichkeit, aber auch Tischmanieren und einen angemessenen Sprachgebrauch vermitteln.

Die Autorin Nandine Meyden gibt seit 15 Jahren Benimm-Kurse für Groß und Klein. Die Fernseh-Zuschauer kennen die Etikette-Trainerin und Buchautorin aus der TV-Sendung 'Vorsicht Fettnäpfchen'. Um möglichst viele praktische Tipps im Buch zu vereinen, hat sie für diesen Ratgeber eng mit jungen Eltern zusammengearbeitet.

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Leseprobe

Diese Jugend! Gestern und heute

Keilinschrift aus Ur, Chaldäa, ca. 2000 v. Chr.:
„Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe.“

Sokrates, griechischer Philosoph, 470 – 399 v. Chr.:
„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen den Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 – 322 v. Chr.:
„Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.“

Dem Mönch Peter von Morrone, 1274, zugeschrieben:
„Die Welt macht schlimme Zeiten durch. Die jungen Leute von heute denken an nichts anderes als an sich selbst. Sie haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter.“

Regierungsbericht, 1852:
„Es ist die Wahrnehmung gemacht worden, dass bei der Schuljugend die früher kundgegebene Anständigkeit und das sittliche Benehmen … mehr und mehr verschwinde.“

Und heute?

Einleitung

Es ist also nichts Neues, dass über die schlechten Umgangsformen der heranwachsenden Generation geklagt wird. Neu ist, dass Arbeitgeber, die dringend Auszubildende, Trainees, Praktikanten oder Berufsanfänger suchen, ihre freien Stellen nicht ohne Weiteres füllen können. Die jungen Leute benehmen sich so schlecht, dass sie nicht tragbar für das Unternehmen sind. Kunden werden einsilbig abgefertigt, Kollegen unzureichend gegrüßt, Pünktlichkeit und Ordnung lassen zu wünschen übrig, die Kleidung ist ein ewiges Diskussionsthema. Waren dies früher Einzelfälle, so weiß sich heute selbst manch ein großer Konzern, der begehrte Stellen bietet und freie Auswahl unter den Bewerbern hat, nicht anders zu helfen, als intensive Schulungen zum Thema Umgangsformen im ersten Lehrjahr als Pflicht einzuführen. Die Reputation des Unternehmens im In- und Ausland hängt nicht nur von den Produkten, sondern auch vom Verhalten der Mitarbeiter ab. Zudem leiden viele der langjährigen Mitarbeiter unter dem unfreundlichen Ton der jungen Kollegen und dem damit schlechter werdenden Betriebsklima.

Dennoch scheinen den Deutschen gute Umgangsformen wichtig zu sein. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „emnid“ hatte zum Ergebnis, dass rund 95 Prozent aller Deutschen gute Umgangsformen für wichtig beziehungsweise sehr wichtig halten. 77,3 Prozent aller Befragten stuften in einer Studie des Karriereportals „monster.de“ im Jahr 2006 gute Manieren als sehr wichtig für den Karriereerfolg ein. „Danke“, „Bitte“ und „Entschuldigung“ zu sagen finden laut einer Untersuchung des Nürnberger Sailer-Verlages aus dem Jahr 2004 sogar 95 Prozent der Schüler zwischen sechs und 13 Jahren wichtig. Im Jahr 2007 zeigte eine Untersuchung, die im Auftrag des Apothekenmagazins „medizini“ durchgeführt wurde, dass sich 71,2 Prozent der Kinder darüber ärgern, wenn sich Erwachsene vordrängeln.

Manieren regeln das Miteinander

Schlechte Manieren sind also für Menschen jeglichen Alters störend, gute Umgangsformen hingegen wichtig. Wenn man sich tagtäglich am Arbeitsplatz, auf der Straße, im Supermarkt oder in der U-Bahn umsieht, dann fragt man sich unwillkürlich: Wo sind all die Menschen, die so viel Wert auf guten Ton legen? Es scheint eine Diskrepanz zu geben zwischen dem, was an Verhalten erwartet und dem, was selbst gezeigt wird. Vielleicht ist es auch eine zunehmend wachsende Anzahl von Menschen, die kein Gefühl dafür hat, was andere als unhöflich oder störend empfinden.

Fakt ist: Menschen mit schlechtem Benehmen werden ausgegrenzt, da sie selbst auch andere ausgrenzen. Gutes Benehmen zeigt dem Gegenüber: Du bist mir wichtig, ich will, dass wir uns miteinander wohlfühlen. Manieren sind also nichts Altmodisches, Steifes und Unnatürliches: Manieren dienen dazu, menschliches Miteinander zu regeln – hier und überall auf der Welt.

Kinder haben viele Vorteile, wenn sie gute Umgangsformen von klein auf erlernen:

  • Erfolg und Karriere im späteren Leben werden erleichtert.
  • Sie sind beliebter bei anderen.
  • Sie sind ein gern gesehener Gast in anderen Familien.
  • Sie gewinnen Selbstsicherheit im Auftreten.
  • Von klein auf erlernte Manieren zeigen sich in natürlichem, lockeren Verhalten.
  • Es fällt ihnen leichter, sich später bei internationalen Kontakten auch mit fremden Etiketteregeln zurechtzufinden und anzupassen.

 
All dies stärkt das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen eines heranwachsenden Menschen.

Dieses Buch gibt Ihnen einen Überblick über heute geltende Verhaltensstandards. Es zeigt Ihnen als Eltern und Erziehungsberechtigten, welche gesellschaftlichen Spielregeln in unserem Miteinander überhaupt noch gelten und hilft Ihnen so, Wissenslücken im Bereich moderner Umgangsformen zu füllen. Das ist wichtig, denn unsichere Eltern sind oft nicht konsequent oder können Gründe für Regeln nicht erklären. Einige der vorgestellten Regeln betreffen Ihre Kinder noch nicht, solange sie bei Ihnen zu Hause leben. Als junge Erwachsene, mit den ersten Schritten im Berufsleben, werden sie aber davon profitieren, wenn sie im Elternhaus diese Umgangsformen als selbstverständlich erlebt haben.

Ihr Wissen allein schafft es noch nicht, dass Ihr Kind sich ebenso souverän verhält. Ausführliche Tipps für Ihr Verhalten erleichtern Ihnen die Vermittlung guten Benehmens in der Familie und unterstützen Sie auf konkrete Weise für einen höflicheren und respektvolleren Umgang miteinander.

Erste Hilfe für Erziehungsberechtigte

Sie finden eine Reihe von Fallbeispielen. Alle diese Beispiele sind wahre Begebenheiten, die mir so oder so ähnlich sehr oft im Laufe meiner Berufstätigkeit geschildert wurden oder die ich selbst erlebt habe. Die Namen in den Geschichten sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Personen sind nicht beabsichtigt, aber dennoch nicht zufällig. Zu sehr spiegeln die Beispiele einen Alltag wider, wie er inzwischen in fast jeder Familie zu finden ist.

Informationen, warum wann welche Regeln gelten, können Ihnen und Ihrem Kind helfen, sich ähnliche Begebenheiten zu ersparen. Ausblicke, wie schädlich sich ein Mangel an guten Umgangsformen im Erwachsenenleben auswirken kann, helfen Ihnen, das Ziel im Auge zu behalten: eine gute Vorbereitung durch die Erziehungsberechtigten auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben der Kinder mit ausreichend Wahlmöglichkeiten und der Fähigkeit, sich in jeglicher Gesellschaft zurechtzufinden und zu behaupten.

Eine Reihe von Praxistipps, Spielen, Checklisten und Übungen bieten eine reichhaltige Auswahl an Instrumenten zur Umsetzung. Sie basieren auf verschiedenen pädagogischen und psychologischen Theorien. Erziehende und Heranwachsende sind eben sehr unterschiedlich. Jede Familie braucht deshalb andere Instrumente. Ein Patentrezept gibt es nicht.

Kinder unter drei Jahren lernen Umgangsformen nur indirekt, indem sie verfolgen, was um sie herum passiert und wie die Bezugspersonen handeln. Die vorgeschlagenen Regeln und Tipps zur Umsetzung eignen sich deshalb nur für Kinder über drei Jahren bis hin zum Teenageralter. Ich habe darauf verzichtet, jeweils anzugeben, was ein Kind in welcher Altersstufe beherrschen sollte. Kinder entwickeln sich sehr unterschiedlich, deshalb ist eine Angabe nach Jahren nicht hilfreich. Sie kennen Ihr Kind und wissen, was Sie von ihm fordern können.

Das Buch ist kein pädagogischer Ratgeber für Eltern, die verhaltensgestörte Kinder haben. Wann ein Kind verhaltensgestört ist, kann im Zweifelsfall nur ein Fachmann klären. Erziehungsarbeit gehört auch heutzutage noch vorwiegend zu den Aufgaben der Frauen. Es gibt jedoch immer mehr Männer, die Verantwortung und Zeit für Kinder übernehmen. Die Zahl der Alleinerziehenden ist seit Jahren zunehmend, in einigen Familien werden Kinder durch ein gleichgeschlechtliches Paar großgezogen. Der von mir verwendetet Begriff „Eltern“ ist deshalb immer so zu verstehen, dass ich die Personen meine, die die Funktion von Eltern haben, nicht unbedingt die biologischen Eltern.

Die Hirnforschung weiß heute, dass positive Emotionen auch positive Auswirkungen auf das Lernen haben. Humor und gute Laune sind deshalb Voraussetzungen für eine gelungene Erziehung. Ich wünsche Ihnen, dass Sie das Buch hin und wieder zum Schmunzeln bringt und es Ihnen erleichtert, Ihre wichtige Aufgabe mit Freude erfolgreich zu meistern.

Ohne all die Eltern, die mir nicht nur ihre Fragen und Probleme anvertrauten, sondern auch ihre Tipps und Erfahrungen weitergegeben haben, wäre dieses Buch nicht möglich gewesen: Danke schön! Mein herzlicher Dank gilt auch dem Verlag humboldt, insbesondere Mark Wachsmann, für die wirklich fantastische und überaus geduldige Unterstützung bei diesem Projekt. Ingrid Mack-Zellmer gilt mein Dank für die Illustrationen. Die große Sorgfalt, die kritischen Fragen sowie die vielen guten Ideen meiner Lektorin Nathalie Röseler waren ein wichtiger Beitrag. Vielen Dank!...

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