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Leitlinien der Stimmtherapie

AutorMarianne Spiecker-Henke
VerlagGeorg Thieme Verlag KG
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl328 Seiten
ISBN9783131749123
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Das Konzept einer Interaktionalen und Integrativen Stimmtherapie (KIIST) gibt Ihnen wichtige Impulse bei der Therapie von Stimmstörungen. Neben medizinisch-naturwissenschaftlichen Erkenntnissen berücksichtigt es auch psychologische und kommunikationswissenschaftliche Aspekte. - Mehr Therapieerfolg durch ein ganzheitliches Vorgehen - Betonung der Bereiche Körper, Psyche und soziales Gefüge - Starke Praxisorientierung durch viele Falldarstellungen und Hinweise zur Durchführung der Therapie - Anamnesebögen als kostenloser Download im Netz

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Leseprobe

1 Der Klang der Welt – Natur und Magie


Musik ist die Stimme des Universums, ist die Harmonisierung aller Schwingungen, aus der die Materie besteht, und sie heilt uns und unser Universum. (Yehudi Menuhin)

In vielen mythischen Erzählungen rund um den Globus sind die Geräusche der Natur – Tierlaute, Wind, Donner, Wasser – die Stimmen der Götter, der Geister und der verstorbenen Ahnen. Eine magische Korrespondenz prägt jene Riten, mit denen Verbindung zur Geisterwelt aufgenommen werden soll: Lang anhaltendes Tanzen, rhythmische Körperbewegungen, vor allem aber monotone Laute versetzen Sänger und Tänzer in Trance und Ekstase. Der Ritus öffnet eine magische Pforte, die Götter betreten die Welt, der Mensch findet für seine Anliegen offene Ohren. Innerhalb solcher Rituale ist die Stimme das wichtigste Medium, der Schlüssel zur Geisterwelt.

Nachahmung von Naturgeräuschen Um den Göttern nahe zu sein, werden Geräusche und Töne der Natur nachgeahmt: der Klang von Regen und Sturm, die Laute der Tiere und der Gesang der Vögel. Der Laut bezeichnet kein symbolisches Abstraktum. Gegenstand und Deutung sind noch nicht auseinandergefallen: Wer wie ein Löwe brüllt, ist ein Löwe. Da die lautlichen Phänomene imitatorischen Charakter haben und auf die Bezugsebene einer gemeinsamen Naturerfahrung verweisen, versteht sie jedermann.

Die Stimme als Mittler zum Jenseits Im Laufe der menschlichen Entwicklung übernimmt eine spezialisierte Kaste aus Fachkräften, eine Priesterschaft, die Aufgabe, den Kontakt zum Jenseits zu halten. Schamanistische Beschwörer artikulieren rituelle Formeln und Gesänge, die das Tor zu anderen Ebenen öffnen. Sie sind Boten zwischen den Welten – so wie in gewisser Weise später der Arzt oder der Therapeut zwischen Bewusstem und Unbewusstem vermittelt.

Rituale als soziale Handlung Die magischen Rituale und Gesänge finden im Auftrag von Gruppen statt, sie sind daher stets auch eine soziale Handlung. Die Großfamilie, der Stamm, die Sippe oder Horde findet sich zu gemeinschaftlichem Erleben zusammen: In der Rhythmik der Körperbewegungen verschmilzt der Stamm zur Einheit. Die musikalische Verbundenheit, der gemeinsam erzeugte Schall, erzeugt auch ein kooperatives Wollen, formt aus den Individuen einen Kollektivkörper.

Singend und tanzend nimmt der Mensch den Kampf gegen Naturgewalten, gegen feindliche Stämme und Mächte auf. Den Glauben an die geheimnisvolle Wirkungsmacht des Singens und Trommelns nennen wir Magie. Die magische Wirkung der Gesänge sichert die Existenz. Als akustischer Schutzzauber sorgt sie für Wachstum, reiche Ernten und erfolgreiche Jagd. Das Nachahmen tierischer Laute lockt Totemtiere an, sodass sie erbeutet werden können.

Singen und Trommeln haben aber auch für den Einzelnen eine zentrale Funktion. Das Spüren der Luftschwingungen und die Resonanzen der Klänge, die den Körper des Singenden durchströmen, vermehren seine Bereitschaft, übersinnliche Wirkungen und Kräfte zu erleben.

Die heilende Kraft der Gesänge Magischen Gesängen schreiben die Menschen zudem medizinische Heilkräfte zu. Rituelle Gesangsformeln können Krankheiten austreiben, sie erhalten die Gesundheit und steigern das Wohlbefinden. Kommen diese Beschwörungen in sozialen Zeremonien zum Einsatz, können sie selbst Dämonen verjagen, die bösen, krankheitserregenden Geister. Der Schamane verwandelt sich hierbei oft in ein Rollenwunder, das in vielen Zungen zu sprechen vermag. Jede Veränderung der Stimmmodulation ist Träger einer anderen Kraft, jeder Krankheitsgeist hat seine eigenen Melodien.

Das gemeinsame Singen und Tanzen am Lager eines Kranken kann die Genesung fördern. Ausgeglichene, tragende Rhythmen, die monotone Art des Singsangs können beruhigend auf das vegetative Nervensystem einwirken, Puls- und Herzfrequenz stabilisieren sich. Dies wiederum mildert Angst- und Schmerzzustände. Der Kranke fühlt sich nicht isoliert, er bleibt ein Teil der Gemeinschaft und spürt Ruhe und Geborgenheit. Das psychophysische Wohlgefühl mobilisiert die eigenen Heilkräfte.

Relikte urzeitlicher Rituale Riten und Bräuche sind auch bei uns lebendig: Wenn bspw. zu Fastnacht die Menschen mit Masken wie entfesselt durch die Straßen tanzen, wenn der heilige Christophorus hinter Windschutzscheiben baumelt, wenn Raketen und Böller zu Silvester die Dämonen der Kälte und Finsternis austreiben sollen, wenn die bäuerliche Blaskapelle um die Feldflur zieht, um Gedeihen und Wachstum auf den Äckern zu erbitten. Wir klopfen auf Holz, um unseren Wünschen die Erfüllung zu sichern, wir singen, wenn wir in den dunklen Keller gehen, wir drücken Freunden zur Prüfung die Daumen, wir suchen geheime Kräfte in der Naturmagie, indem wir Edelsteine als Schutzamulett oder Talisman tragen.

Natürlich ist es leicht, sich mit einem aufgeklärt-rationalen Weltwissen über diese „primitiven“ Restbestände magischen Denkens hinwegzusetzen. Trotzdem trägt jeder tief in sich den Restglauben an magische Zusammenhänge, die in schwierigen Situationen unterstützend wirken sollen.

Auf der Suche nach dem Ursprung Heute ruht unser Weltbild auf naturwissenschaftlichen Fundamenten: Die Technik, das Experiment, statistische Daten mit messbaren Ergebnissen haben die natürliche Intuition und Kreativität überdeckt. Die kognitive, faktengestützte Erkenntnis triumphiert über primitive Ansichten, die der Tradition und einem magischen Erfahrungswissen entstammen. Ein Bewusstsein für den archaischen und magischen Urgrund frühmenschlichen Lebensgefühls ist den meisten längst fremd geworden.

Das Gefühl des Ungenügens aber wächst. Immer mehr Menschen in westlichen Kulturen suchen den Weg zurück. Sie graben nach ihren Wurzeln und gewinnen dabei eine Ahnung vom Urklang am Anfang. Sie lassen sich ein auf Meditationen, sie erleben die Wirksamkeit rituell-monotoner Klänge, sie vertrauen auf endlose formelhafte Wiederholungen von Lautsilben (Mantras) oder auf das weltentrückte „Om“ tibetischer Tempelmönche. Ihr Körper reagiert mit einer größeren psychophysischen Balance: Das Gleichgewicht kehrt zurück.

Wirkung durch Schall Insbesondere Ostasiaten, die nicht gerade in einer technologisch rückständigen Weltregion leben, vertrauen noch heute auf die Wirkung der Schalltherapie: So wurden und werden mittels Tönen und Tonarten bestimmte Krankheiten geheilt. Die chinesische Medizin nutzt das Singen bestimmter Silben als Heilmittel, um auf bestimmte Organe einzuwirken. Auch die europäische Antike kannte den Zusammenhang von Stimme und Körper. Stimmübungen galten dort als eine Art Medikament, um Krankheiten zu heilen, die Gesundheit zu wahren, Selbstheilungskräfte zu aktivieren und das Gleichgewicht zwischen Körper und Seele zu erhalten.

Heute gibt es Versuche, das Wissen früherer Kulturen bei psychosomatischen Erkrankungen oder in der Musiktherapie zu reaktivieren, um ähnliche Effekte zu erzielen. Es zeigt sich aber, dass eine einfache Übertragung der stimmlichen Heilkraft in unsere Zeit nur dann gelingt, wenn sich die Menschen ihrer Verbundenheit mit dem Ursprünglichen bewusst werden. Die Wiedererschließung solch transkultureller und anthropologischer Felder bietet dann eine Chance, die Stimme wie auch die Musik als heilende Kraft zu verstehen. Die Stimme bleibt der elementare Ausdruck des Menschen. Sie birgt eine große emotionale Kraft, die es zu nutzen gilt.

Archaische Melodieformen Fast alle Kulturen kennen eine enge Verknüpfung von Singen und Tanz. Restbestände haben sich bei uns in Rockkonzerten oder in den Chorgesängen der Fußballstadien erhalten. Es sind gemeinschaftsstiftende, trancefördernde Rituale, die über Atmung und Stimme für einige Stunden ein Kollektiv erschaffen und beschwören. Auch für die Jüngsten sind Kinderlieder ohne In-die-Hände-Klatschen, Auf-den-Boden-Stampfen, ohne das Nachahmen von Tieren und ihren Lauten, von Geräuschen der Natur wie des Windes oder des Regens kaum denkbar. Man denke bspw. an die rhythmischen Lautmalereien in dem Lied „Hoppe, hoppe, Reiter …“

Ein unsichtbares Band verbindet uns über diese lautmalerischen Lieder mit frühen Gesellschaften. Auch das Ansingen von Tieren wie Schnecken oder Maikäfern beruht auf der alten Anschauung, dass Mensch und Tier wechselseitig ihre Sprache verstehen können, sofern man sich durch die richtigen, magisch wirksamen Melodien auszudrücken vermag: „Maikäfer flieg, dein Vater ist im Krieg …“

Fast all diese Lieder erklingen in einem 5-stufigen halbtonlosen Tonsystem (Pentatonik), das eine verblüffend enge Verwandtschaft zu den Kultgesängen naturnaher Völker zeigt: „Fallende Terz und die Verbindung von Ganzton und kleiner Terz sind die herausragenden archaischen...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Marianne Spiecker-Henke: Leitlinien der Stimmtherapie1
Innentitel4
Anschriften5
Impressum5
Vorwort6
Danksagung7
Inhaltsverzeichnis8
Einleitung16
1 Der Klang der Welt – Natur und Magie18
2 Die Phylogenese der Stimme21
3 Die Ontogenese der Stimme27
4 Stimme und Person32
5 Die Stimme in der Kommunikation36
5.1 Einleitung36
5.2 Sprechen, Hören, Verstehen36
5.3 Der falsche Klang38
6 Der Mensch und seine kranke Stimme41
7 Zum Krankheitsverständnis45
7.1 Einleitung45
7.2 Das biopsychosoziale Krankheitsmodell: Leitlinie in Diagnostik und Therapie von Stimmerkrankungen45
7.2.1 Die biologische Ebene45
7.2.2 Die psychische Ebene46
7.2.3 Die soziale Ebene46
7.2.4 Die kulturelle Ebene47
7.3 Das psychoneuro-immunologische Modell48
8 Der Patient und sein Therapeut49
8.1 Einleitung49
8.2 Der Erstkontakt49
8.2.1 Der Patient eines Kollegen50
8.2.2 Soziale Vorurteile51
8.3 Das Erstgespräch51
8.3.1 Intuitives Erfassen des Patienten51
8.3.2 Gemeinsame Wirklichkeit51
8.3.3 Entwicklung von Vertrauen51
8.3.4 Nähe und Distanz52
8.3.5 Intimdistanz52
8.4 Die gemeinsame Sprachebene52
8.4.1 Erzeugen sprachlicher Kongruenz53
8.4.2 Sprach- und Ausdrucksregeln53
8.4.3 Kommunikative Rückkopplung54
8.4.4 Kooperativer Patient und kooperativer Therapeut54
8.4.5 Vereinbarungen für die Zusammenarbeit55
8.5 Fortschritte und Rückschläge – die Interaktionzwischen Therapeut und Patient55
8.5.1 Therapeutisches Ideal versus Patientenideal56
8.5.2 Therapeutische Grundhaltungen57
8.5.3 Grundhaltungen sind keine Methoden57
8.6 Krisenreaktion: Lebenssituation und Stimmerkrankung58
8.6.1 Krankheit als Rückzugsraum58
8.6.2 Psychotherapeutische Unterstützung58
8.7 Übertragung und Abwehr: Autorität und Sympathie61
8.7.1 Das unausweichliche Symptom der Übertragung61
8.7.2 Mündigwerden des Patienten61
8.7.3 Erwartungshaltung62
8.7.4 Übertragung und Gegenübertragung62
8.7.5 Übertragungssituationen63
8.7.6 Positive und negative Übertragung63
8.7.7 Patientenseitige Übertragungsphänomene63
8.8 Die Gegenübertragung des Therapeuten63
8.8.1 Der nicht neutrale Therapeut63
8.8.2 Gibt es berechtigte Gegenübertragung?64
8.8.3 Die Problematik hoher Anforderungen64
8.8.4 Abgabe eines Behandlungsauftrags64
8.8.5 Gefahren positiver Gegenübertragung65
8.9 Die Persönlichkeit des Therapeuten66
8.9.1 Falscher therapeutischer Ehrgeiz66
8.9.2 Metakommunikation67
8.10 Berührungsängste in der Therapie – ein unterschätztesProblem67
8.10.1 Die Wünsche des Patienten erspüren68
8.10.2 Der Patiententypus68
8.10.3 Körperkontakt und Machtfaktoren68
8.11 Anforderungen und Voraussetzungen in der Stimmtherapie69
8.11.1 Persönlichkeit als Heilmittel69
8.11.2 Potenziale entdecken und entwickeln69
8.11.3 Die innere Instanz69
8.11.4 Der übermächtige Therapeut70
8.11.5 Der schöpferische Therapeut70
8.11.6 Selbstanalyse70
8.11.7 Selbsterfahrungsgruppen für Therapeuten70
9 KIIST – das Konzept einer Interaktionalen und Integrativen Stimmtherapie72
9.1 Einleitung72
9.2 Der Begriff „interaktional“72
9.3 Der Begriff „integrativ“72
9.4 Therapieziele des KIIST73
9.5 Therapeutische Grenzen73
9.6 Der Therapeut im KIIST74
9.7 Die therapeutische Praxis im KIIST – Leitlinien74
9.8 Die zentralen Bereiche der Therapie76
9.8.1 Basis-Therapie76
9.8.2 Störungsspezifische Therapie76
9.8.3 Interaktionale Therapie77
9.9 Die Teilbereiche der Therapie im Therapiekreis Stimme77
9.9.1 Basis-Therapie77
9.9.2 Störungsspezifische Therapie78
9.9.3 Interaktionale Therapie78
10 Einstieg in die Therapie79
10.1 Einleitung79
10.2 Zu Beginn der Therapie79
10.2.1 Annäherung in der Erstbegegnung79
10.2.2 Erwartungen des Patienten79
10.2.3 Therapeutische Möglichkeiten und Grenzen79
10.2.4 Erfolge und Rückschläge80
10.2.5 Prognostische Einschätzungen und Zielvereinbarungen80
10.2.6 Organisation der Behandlung80
10.2.7 Einzel-, Gruppen- oder Intervallbehandlung?81
10.2.8 Häufigkeit der Behandlung81
10.3 Am Ende der Therapie81
10.3.1 Beendigung der Stimmtherapie81
10.3.2 Nachsorgende Maßnahmen81
10.4 Formalien einer Therapie82
10.4.1 Die Krankschreibung82
10.4.2 Der Alltag als Übungsfeld82
10.4.3 Die Rückkehr in den Beruf82
11 Erkrankungen der Stimme83
11.1 Begriffsklärung83
11.2 Hauptsymptome von Stimmerkrankungen84
11.2.1 Pathologische Klangveränderungen84
11.2.2 Eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit der Stimme85
11.2.3 Wund- und/oder Fremdkörpergefühl85
11.3 Funktionelle Stimmerkrankungen85
11.3.1 Ursachen86
11.3.2 Funktionelle Stimmerkrankung mit hyperfunktioneller Symptomatik89
11.3.3 Besondere Formen der Stimmerkrankung mit hyperfunktioneller Symptomatik90
11.3.4 Funktionelle Stimmerkrankung mit hypofunktioneller Symptomatik92
11.3.5 Stimmerkrankungen mit gemischter Symptomatik92
11.3.6 Stimmerkrankungen der Sing- und Sängerstimme92
11.4 Sekundär-organische Stimmerkrankungen94
11.4.1 Überlastungshyperämie94
11.4.2 Organische Stimmerkrankungen96
11.4.3 Akute Kehlkopfentzündung99
11.4.4 Chronische Kehlkopfentzündung99
11.4.5 Gutartige Kehlkopftumoren – Kehlkopfpapillome100
11.4.6 Bösartige Kehlkopftumoren100
11.5 Mutationsbedingte Störungen der Stimme100
11.5.1 Mutation der Knabenstimme100
11.5.2 Störungen der Stimme während der Mutation102
11.6 Hormonell bedingte Stimmerkrankungen103
11.6.1 Die Stimme im weiblichen Zyklus104
11.6.2 Die Stimme in der Schwangerschaft104
11.6.3 Die Stimme im Klimakterium104
11.6.4 Die Stimme und Transsexualität104
11.7 Die Stimme im Alter105
11.8 Stimmlippenlähmungen107
11.8.1 Einseitige Stimmlippenlähmungen107
11.8.2 Beidseitige Stimmlippenlähmungen108
11.8.3 Postoperatives Vorgehen109
11.8.4 Störungsspezifische Maßnahmen in der Glottisebene109
11.8.5 Prognostische Einschätzung110
12 Praxis der Stimmdiagnostik111
12.1 Einleitung111
12.2 Probleme bei der Anamnese und Diagnostik111
12.3 Das anamnestische Gespräch112
12.4 Anamnestische Erfassung auf biopsychosozialer Grundlage113
12.4.1 Anamnese biologisch-somatisch114
12.4.2 Anamnese psychisch114
12.4.3 Anamnese soziokulturell115
12.5 Funktionsdiagnostik der Stimme117
12.5.1 Subjektive Befunderhebung: Hören, Sehen, Fühlen117
12.5.2 Subjektive und objektive Befunderhebung in Kombination118
12.5.3 Hinweise zu einzelnen Bereichen der Funktionsprüfung118
12.5.4 Hinweise zu standardisierten Untersuchungsbedingungen121
13 Methodenvielfalt123
13.1 Die „richtige“ Methode123
13.2 Methodenkombination123
13.3 Skepsis gegenüber der Methodenvielfalt123
13.4 Die historische Konstanz der Verfahren124
13.5 Pragmatische Orientierung an Nutzen und Wirksamkeit124
14 Stimmtherapie: Ansätze und Methoden125
14.1 Die kommunikative Stimmtherapie nach Horst Gundermann125
14.1.1 Das Konzept125
14.1.2 Die Rolle der Gruppe125
14.1.3 Die Ziele126
14.1.4 Ute Oberländer-Gentsch126
14.2 Die integrative Stimmtherapie nach Eva Maria Haupt126
14.2.1 Das Konzept126
14.2.2 Die 3 Therapiephasen126
14.2.3 Die Therapie „im Kreis“127
14.2.4 Die Ziele127
14.3 Die Kaumethode nach Emil Fröschels127
14.3.1 Das Konzept127
14.3.2 Vom Kauen zur Stimme127
14.3.3 Die Ziele127
14.4 Die Stimmtherapie nach Helene Fernau-Horn128
14.4.1 Das Konzept128
14.4.2 Die Ziele128
14.4.3 Ruth Dinkelacker129
14.5 Die Klangraum-Therapie nach Almuth Eberle129
14.5.1 Das Konzept129
14.5.2 Die Ziele129
14.6 Die tonale Stimmtherapie nach Marion Hermann-Röttgen130
14.6.1 Das Konzept130
14.6.2 Die Ziele130
14.7 Die Akuem-These von Felix Trojan130
14.7.1 Das Konzept130
14.7.2 Schonstimme –Kraftstimme131
14.7.3 Die Ziele131
14.8 Das Funktionale Stimmtraining nach Gisela Rohmert131
14.8.1 Das Konzept132
14.8.2 Die Ziele132
14.9 Die Stimm- und Sprecherziehung nach Horst Coblenzer und Franz Muhar132
14.9.1 Das Konzept132
14.9.2 Die Ziele133
14.10 Die Nasalierungsmethode nach Johannes Pahn133
14.10.1 Das Konzept134
14.10.2 Übungen für die Sprechstimme134
14.10.3 Resonanzformung und Ausdrucksgestaltung in Texten134
14.10.4 Die Ziele134
14.11 Die personale Stimmtherapie nach Ingeburg Stengel und Theo Strauch135
14.11.1 Das Konzept135
14.11.2 Die Ziele135
15 Funktionskreis Wahrnehmung136
15.1 Körperwahrnehmung136
15.1.1 Die verfälschte Wahrnehmung136
15.1.2 Wahrnehmen als Prozess138
15.1.3 Lernen wahrzunehmen141
15.1.4 Die Schulung der Wahrnehmung144
15.1.5 Sechs Schritte zur Selbstwahrnehmung146
15.2 Hören154
15.2.1 Wahrnehmen der Stimme154
15.2.2 Hören lernen155
15.2.3 Der Klang verborgener Konflikte157
15.2.4 Neue Klangmuster erfahren157
15.2.5 Das Ohr als phonatorisches Kontrollsystem158
16 Funktionskreis Körper160
16.1 Körper und Stimme160
16.1.1 Der Körper – die Gestaltdes Menschen160
16.1.2 Der Stimmklang im Körper160
16.1.3 Der Einfluss des Körpers auf den Stimmapparat161
16.1.4 Körperabschnitte in ihrem Zusammenspiel161
16.1.5 Die Architektur des Körpers161
16.1.6 Der Körper in seiner Polarität162
16.1.7 Der Körper im dynamischen Gleichgewicht162
16.1.8 Der Körper im energetischen Schwerpunkt163
16.2 Der Körper im Lot163
16.2.1 Verlauf des Schwerelots beim Stehen164
16.2.2 Die normale Körperhaltung im Schwerelot164
16.2.3 Aus dem Lot geraten –Abweichungen von derVertikalachse164
16.2.4 Schwerelot beim Sitzen165
16.2.5 Dynamisches Muskelspiel165
16.3 Grundformen der Muskeltätigkeit166
16.3.1 Haltemuskeln (tonische Muskulatur)166
16.3.2 Bewegungsmuskeln (phasische Muskulatur)167
16.3.3 Gemischte Muskulatur168
16.4 Faszien – verbindendesund stützendes Element168
16.4.1 Was sind Faszien?168
16.4.2 Grundstruktur168
16.4.3 Faszien – unser größtesSinnesorgan168
16.4.4 Muskeln und Faszien168
16.4.5 Verkleben von Faszien169
16.4.6 Übertragung von Faszienspannungen169
16.4.7 Faszien in der Stimmtherapie169
16.5 Ausgleich muskulärer Dysbalancen169
16.5.1 Stimulierende Maßnahmen169
16.5.2 Dehnende Maßnahmen170
16.5.3 Kräftigende Maßnahmen171
16.5.4 Mobilisierende Maßnahmen171
16.5.5 Koordinierende Maßnahmen171
16.6 Stufen des motorischen Lernens171
16.6.1 Grobkoordination172
16.6.2 Feinkoordination172
16.6.3 Feinstkoordination172
16.7 Abschnitte des Körpers172
16.7.1 Die unteren Extremitäten172
16.7.2 Das Becken – Mitte desKörpers175
16.7.3 Die Wirbelsäule – Lastenträgerdes Körpers179
16.7.4 Der Brustkorb –knöcherner Schutz für dieAtemorgane184
16.7.5 Hals und Kopf191
17 Körperarbeit: Ansätze, Methoden195
17.1 Körperarbeit – das Tor zurStimmtherapie195
17.2 Vox sana in corpore sano195
17.2.1 Störungen im Körperinstrument196
17.3 Körperarbeit ist immer „spannend“196
17.3.1 Spannung und Entspannung im dynamischen Wechsel196
17.3.2 Spannung kennt keine Ideale197
17.3.3 Das Nervensystem als Kontrollzentrum197
17.3.4 Spannung und Entspannung im muskulären System198
17.3.5 Grundspannung und Arbeitsspannung198
17.4 Spannungen im vegetativen System201
17.4.1 Steuerung, Kontrolle und Stress im autonomen Nervensystem202
17.5 Spannungen im psychischen Bereich203
17.5.1 Willkür der Körperreaktionen204
17.5.2 Verspannung als Erscheinungsbild204
17.6 Körperarbeit oder Körpertherapie?206
17.6.1 Körpertherapie206
17.6.2 Körperarbeit in der Stimmtherapie206
17.6.3 Methodenvielfalt als Instrumentarium207
17.7 Methoden der Körperarbeit207
17.7.1 Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson207
17.7.2 Die Funktionelle Entspannung nach Fuchs209
17.7.3 Die Alexander-Technik212
17.7.4 Die Feldenkrais-Methode215
17.7.5 Die Systemische Atlastherapie nach Bredenbeck218
17.7.6 Die Eutonie nach Gerda Alexander220
17.7.7 Die psychophysische Atemtherapie nach Middendorf223
18 Rhythmus: Ansätze und Methoden226
18.1 Rhythmus und Bewegung226
18.1.1 Bewegung – kein Anfang,kein Ende226
18.1.2 Individualität der Bewegung226
18.2 Rhythmus und Gemeinschaft226
18.2.1 Vom Rhythmus getragen227
18.2.2 Rhythmus – der perfekteKoordinator227
18.3 Rhythmus und Sprache227
18.3.1 Das Phänomen der Ordnung227
18.3.2 Die rhythmisierende Kraft der Sprache227
18.4 Rhythmus und Gestik228
18.5 Rhythmus in der Stimmtherapie229
18.6 Bewegungs- und Tanzimprovisation229
18.7 Rhythmuszentrierte Methoden230
18.7.1 Schwingen nach Schlaffhorst-Andersen230
18.7.2 Die Akzentmethode nach Svend Smith233
18.7.3 Die Atemschriftzeichen nach Schümann235
19 Funktionskreis Atmung238
19.1 Einleitung238
19.2 Physiologische Grundlagen der Atmung238
19.2.1 Allgemein238
19.2.2 Atemmuskulatur240
19.2.3 Dreiphasiger Atemzyklus240
19.2.4 Atmungstypen243
19.3 Atmung: Sprechen und Singen244
19.3.1 Phonationsatmung im Verbund mit Kehlkopf und Rachenraum244
19.3.2 Stützfunktion für die Phonation – ein Balanceakt244
19.3.3 Wahrnehmen des Stützvorgangs in Bauchraum, Brustkorb und Rachen245
19.4 Welche Abweichungen können den Ablauf der Atmung stören?246
19.4.1 Funktionelle Störungen der Atmung246
19.4.2 Glottogene Störungen der Atmung247
19.4.3 Weitere Störfaktoren247
19.5 Leitlinien der Therapie247
19.6 Therapeutische Anwendung im Beispiel248
19.6.1 Wahrnehmen und Entspannen248
19.6.2 Dehnen und Mobilisieren249
19.6.3 Kräftigen251
19.6.4 Steuern des Atems in den oberen Atemwegen251
19.6.5 Komprimieren der Luft für die Phonation252
20 Funktionskreis Stimmgebung255
20.1 Der Kehlkopf255
20.1.1 Mehrfachfunktionen des Kehlkopfs255
20.1.2 Kehlkopfgerüst255
20.1.3 Gelenkige Verbindungen256
20.1.4 Etagen des Kehlkopfs256
20.1.5 Aufhängung des Kehlkopfs257
20.1.6 Äußere und innere Kehlkopfmuskulatur258
20.1.7 Stimmlippen261
20.2 Therapeutische Anwendung im Beispiel269
20.2.1 Die eigene Stimme entdecken270
20.2.2 Leitlinien für die Therapie in der Glottisebene271
20.2.3 Therapeutische Hinweise272
21 Funktionskreis Lautbildung275
21.1 Der Rachen275
21.1.1 Rachen – Raum für primäreFunktionen275
21.1.2 Rachen – Raum fürResonanz und Artikulation275
21.1.3 Brustresonator275
21.1.4 Kopfresonator275
21.1.5 Physiologische Grundlagen275
21.1.6 Hohlräume und Muskeln im Rachen276
21.2 Therapeutische Anwendung im Beispiel282
21.2.1 Therapeutische Hinweise für den Kiefer283
21.2.2 Therapeutische Hinweise für Mund und Rachen285
21.2.3 Therapeutische Hinweise für die Zunge285
21.2.4 Therapeutische Hinweise für die Lippen285
21.2.5 Therapeutische Hinweise für die Nase und Lautbildung286
22 Prosodie – die emotionale Sprache287
22.1 Einleitung287
22.2 Steuerung prosodischer Elemente287
23 Einfluss der Kiefergelenke und der oberen Halswirbelsäule auf die Stimmfunktion290
23.1 Einleitung290
23.2 Der Kiefer – eineunterschätzte Komponente inder Stimmtherapie290
23.2.1 Das Kiefergelenk290
23.2.2 Funktionen des Kiefergelenks290
23.2.3 Die Kaumuskulatur291
23.2.4 Normale Bewegungen des Kiefergelenks291
23.2.5 Bewegung des Kiefergelenks beim Singen291
23.2.6 Der Kiefer in seiner funktionellen Vernetzung293
23.2.7 Dysfunktion des Kiefergelenks/kraniomandibuläre Dysfunktion295
23.2.8 Diagnostik der kraniomandibulären Dysfunktion296
23.3 Wirbelsäulenstörungen298
23.3.1 Einfluss funktioneller Wirbelsäulenstörungen auf die Phonation298
23.4 Gezielte Diagnostik bei Verdacht auf eine kraniomandibuläre Dysfunktion301
23.4.1 Test der Kaumuskulatur301
23.4.2 Bewegungsprüfung des Kiefergelenks302
23.4.3 Ergänzende Tests302
23.4.4 Zusammenfassung303
Anhang304
Literatur316
Sachverzeichnis321
A321
B321
C322
D322
E322
F322
G322
H322
I322
K322
L324
M324
N324
O324
P324
R325
S325
T327
U327
V327
W327
Y327
Z327
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