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Lesereise Oslo

Auf der Suche nach Ibsens Badewanne

AutorAnne Helene Bubenzer, Gabriele Haefs
VerlagPicus
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl132 Seiten
ISBN9783711750488
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Norwegens Hauptstadt ist eine kleine, verschlafene Stadt im Norden Europas, die auf den ersten Blick hinsichtlich Schönheit, Größe und Vielfalt nicht mit ihren skandinavischen Geschwistern konkurrieren kann. Anne Helene Bubenzer und Gabriele Haefs haben einen zweiten Blick gewagt und dabei viel Bemerkenswertes und Kurioses entdeckt. Sie berichten vom ungewöhnlichen Schicksal der Badewanne Henrik Ibsens, von unbekannten Schätzen in den Kellern der Nationalgalerie und von den Problemen, die entstehen, wenn man mitten in der Stadt einen Eisberg bauen will. Sie begleiten junge Mütter und freche Skandaljournalisten durch ihre Stadt und schauen hinter die Fassaden von Königsschloss und Gleichberechtigungsgesellschaft. Oslo ist wie eine heimliche Geliebte: Sie enthüllt die unglaublichen Geschichten, die geheimen Leidenschaften und die atemberaubenden Ausblicke nur dem, der sie wirklich kennenlernen will ...

Anne Helene Bubenzer lebt und arbeitet überwiegend in Hamburg. Nach dem Studium der Skandinavistik und Germanistik in Freiburg und Oslo war sie zehn Jahre Lektorin in verschiedenen deutschen Publikumsverlagen. Heute ist sie hauptberuflich Autorin, Übersetzerin und Reisende. Im Picus Verlag veröffentlichte sie, gemeinsam mit Gabriele Haefs, die Lesereise Oslo. Gabriele Haefs ist seit den achtziger Jahren als Übersetzerin aus dem Norwegischen, Dänischen, Schwedischen, Englischen, Niederländischen und Gälischen tätig und wurde für ihr übersetzerisches Werk vielfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann in Hamburg und kennt Oslo und seine Bewohner wie ihre Westentasche. Im Picus Verlag veröffentlichte sie, gemeinsam mit Anne Helene Bubenzer, die Lesereise Oslo.

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Leseprobe
Dem Hamsun eine Gasse (S. 73-74)

Über eine immerwährende norwegische Diskussion

Kein norwegischer Dichter hat es je zu solchem Weltruhm gebracht wie Knut Hamsun (1859–1952) – abgesehen vielleicht von Henrik Ibsen, den Hamsun übrigens zutiefst verachtete und mit bissigem Spott verfolgte. Ibsen, auch wenn er laut Augenzeugenberichten ein absolut mieser Charakter war, erscheint seinen Landsleuten heute mehr denn je als engelsgleiche Lichtgestalt. Sein Kollege Hamsun dagegen unterstützte in seinen späten Jahren die Nazis und gilt deshalb in der guten Gesellschaft bis heute eher nicht als salonfähig. Und doch hat er eine treue Fangemeinde.

Man solle die Vergangenheit ruhen lassen und dem größten Romancier, den das Land jemals hervorgebracht hat, endlich in der Hauptstadt Oslo eine Straße widmen, sagen die einen, und sie verweisen darauf, dass nicht einmal der böswilligste Hamsun-Verächter in dessen Werk irgendwelche Hinweise auf die Nazisympathien finden kann. Man solle also Werk und Autor trennen und die Straße sozusagen dem Werk widmen.

Und sei es, indem man sie nach einer Figur aus einem Hamsun-Roman benennt und nicht nach dem Mann selbst. Nichts da, widerspricht die andere Seite, er unterstützte die Nazis und tat und sagte schreckliche Dinge, nie und nimmer darf so einer eine Straße kriegen. (Dass in anderen norwegischen Orten, die irgendeinen Bezug zu Hamsun haben, wie Narvik, Mo i Rana oder Stokmarknes, durchaus Hamsun-Straßen existieren, wird dabei nicht weiter erwähnt, von Oslo aus gesehen ist alles andere öde Provinz.)

Doch unmittelbar vor Beginn des Jahres 2009, in dem Hamsuns hundertfünfzigsten Geburtstag zu feiern war, wurde nur scheinbar abermals energisch diskutiert, denn eigentlich sagen alle dasselbe wie eh und je. Und der Kompromissvorschlag, einen Platz in der Nähe des Osloer Hauptbahnhofs nach Hamsun zu benennen, hat die Befürworter nur verdrossen. Dabei spräche einiges für diese Lösung: Just dort spielen große Passagen von Hamsuns erstem großen Romanerfolg »Hunger«, mit seinem so oft zitierten Anfang: »Es war in jener Zeit, als ich in Kristiania umherging und hungerte, in dieser seltsamen Stadt, die keiner verlässt, ehe er von ihr gezeichnet worden ist …«
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