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Liebe und Respekt in der Familie

Die Liebe, die Kinder brauchen. Der Respekt, den sich Eltern wünschen.

AutorEmerson Eggerichs
VerlagGerth Medien
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783961220397
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Psychologische Studien haben bestätigt, was die Bibel bereits seit Jahrhunderten sagt: Kinder brauchen die Liebe ihrer Eltern (Titus 2,4) und Eltern sollten den ihnen gebührenden Respekt ihrer Kinder erfahren (2. Mose 20,12). Basierend auf den Aussagen der Bibel zum Thema 'Erziehung' gelingt es dem Autor, gesunde Familienstrukturen zu schaffen. Eggerichs beschreibt unter anderem, dass Liebe und Respekt grundlegende Bedürfnisse innerhalb einer Familie sind. Er erklärt, wie Eltern als Team zusammenarbeiten und wie sie entsprechend Gottes Vorstellungen liebevolle Eltern sein können - ungeachtet der jeweiligen Reaktion ihres Kindes. Ein äußerst praktischer Ratgeber, der Familien stark macht.

Emerson Eggerichs ist Theologe und promovierter Familientherapeut. Er war lange Jahre Pastor einer großen Gemeinde, bevor er sich ganz auf seine Arbeit als Ehetherapeut konzentrierte. Mit seiner Frau Sarah lebt er in Grand Rapids, Michigan; gemeinsam leiten sie die Organisation 'Love and Respect Ministries' und sprechen auf vielen Konferenzen. In seinem Buch 'Liebe und Respekt' lässt der Autor mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Beratung von Paaren sowie die Ergebnisse einer Umfrage von 7.000 Frauen und Männern einfließen.

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Leseprobe

Einleitung

Wie sollen die Grundsätze von Liebe und Respekt bei der Erziehung Ihrer Kinder funktionieren?

Wer von uns kennt das nicht? Da stehen wir in der Schlange vor der Kasse im Supermarkt, beeilen uns, unsere Einkäufe aufs Band zu legen, und unser Fünfjähriger (der definitiv alt genug ist, um es besser zu wissen) macht eine Riesenszene, nur weil wir ihm den heiß ersehnten Schokoriegel verweigern. Und um noch einen obendrauf zu setzen, wälzt er sich auf dem Boden, strampelt mit den Beinen und brüllt dabei so laut, dass es selbst noch die Verkäuferin in der Metzgereiabteilung am anderen Ende des Ladens hören kann: „Du hast mich überhaupt nicht lieb!“

Verschämt schnappen wir uns unser Kind und flüstern ihm deutlich hörbar ins Ohr: „Junger Mann, sei mal bitte nicht so respektlos! Ich will, dass du jetzt sofort aufstehst und mit diesem Theater aufhörst! Auf der Stelle!“ Das wiederum verstärkt sein Gebrüll nur, und als wir endlich den rettenden Ausgang erreichen, fühlen wir uns völlig bloßgestellt, geschlagen und entmutigt … und das nicht zum ersten Mal.

Was ist denn hier eigentlich los – mal abgesehen von der Tatsache, dass der kleine Kerl nicht seinen Willen bekommen hat? Wie kann eine Situation so plötzlich derart eskalieren?

Etwas Ähnliches spielt sich ab, als Kelly ihren Führerschein hat und sich den elterlichen Wagen ausborgen möchte, von Mutter und Vater aber zu hören bekommt: „Tut mir leid, mein Schatz, heute Abend geht das nicht.“ Sie murrt: „Das gibt’s doch wohl nicht. Ich bin euch doch so was von egal. Ich brauch den Wagen heute Abend! Ihr habt doch gesagt, ich dürfte das Auto mitbenutzen! In dieser Familie hassen mich doch alle!“

Seit es Söhne und Töchter gibt, bringen Kinder ihr Gefühl, ihre Eltern würden sie nicht lieben, sich nicht um sie kümmern oder sie gar hassen, auf solche Weise zum Ausdruck. Unser Nachwuchs scheint mit der Fähigkeit auf die Welt gekommen zu sein, uns ein schlechtes Gewissen zu machen, sobald er mal nicht bekommt, was er will. Doch sollten wir seine Klage immer als Manipulationsversuch verstehen? Könnte es sein, dass unser Kind sich wirklich ungeliebt fühlt? Manchmal ist das nicht so leicht zu sagen.

Was die Eltern angeht – sie fragen sich natürlich, warum ihr Kind ein Nein nicht als Nein gelten lassen kann. Und in einem solchen Augenblick fühlen sie sich missachtet und respektlos behandelt. Aber warum kommt es immer wieder zu solchen Situationen?

Ich möchte Ihnen eine altersunabhängige Strategie vorstellen, wie Sie Ihre Kinder erziehen können. Damit wir diese Strategie erarbeiten können, müssen wir zwei Grundsätze verstanden haben, die für jedes Alter und jede kindliche Entwicklungsstufe gelten:

1. Kinder brauchen Liebe.

2. Eltern brauchen Respekt.

Die Eltern-Kind-Beziehung baut auf Liebe und Respekt auf – nicht mehr und nicht weniger.

Wenn Eltern frustriert sind, weil ihr Kind nicht hört, sagen sie doch nicht: „Du hast mich nicht lieb!“, sondern Eltern schließen aus diesem Verhalten: „Du hast keinerlei Respekt!“ Eltern wollen sich geachtet fühlen, besonders in Konfliktsituationen. Und wenn ein Kind mit einer Entscheidung nicht einverstanden ist, wird es nicht jammern: „Du respektierst mich überhaupt nicht!“ Das Kind wird schmollen und sagen: „Du liebst mich nicht!“ Ein Kind braucht das Gefühl, geliebt zu sein, besonders in Konfliktsituationen.

Die gute Nachricht lautet: Wenn ein Kind sich geliebt fühlt, wird es positive Reaktionen zeigen, und wenn Eltern sich geachtet fühlen, werden sie motiviert sein, ihrem Kind liebevolle Zuwendung zu schenken. Wenn also diese Bedürfnisse gestillt sind, kann in einer Familie viel Gutes geschehen.

Aber natürlich passiert auch oft genug das Gegenteil. Ein ungeliebtes Kind zeigt negative Reaktionen und die Eltern empfinden das als respektlos. Eltern, denen keine Achtung entgegengebracht wird, reagieren auf eine negative Weise, sodass sich das Kind nicht geliebt fühlt. Man könnte sagen, dass jedes negative Handeln zu einer ebenso negativen Reaktion führt. Und diese Dynamik fördert den Teufelskreis des Familienwahnsinns: Ohne Liebe reagiert das Kind respektlos, und ohne Respekt reagieren Eltern lieblos.

Hat die Bibel zu diesem Liebesbedürfnis des Kindes und zu dem Bedürfnis nach Respekt der Eltern eine Meinung? Durchaus.

Eltern brauchen und fordern den Respekt, der ihnen gemäß der Bibel zusteht: „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ (2. Mose 20,12). Das ist eine von vielen Bibelstellen, in denen Kindern gesagt wird, dass sie ihre Eltern achten und ehren sollen. Und Kinder brauchen und suchen die Liebe und Sensibilität, die ihnen ihre Eltern laut der Bibel entgegenbringen sollen. Lesen Sie doch dazu mal Titus 2,4, Epheser 6,4 und Kolosser 3,2 – das sind nur ein paar Beispiele, in denen von der elterlichen Verantwortung die Rede ist.

Als ich mich intensiv mit der Bibel beschäftigt habe, bin ich auf etwas gestoßen, das vielen Eltern eine große Hilfe sein und ihre Eltern-Kind-Beziehung revolutionieren könnte. Doch theologische Konzepte sind das eine, sie umzusetzen – insbesondere in den täglichen Herausforderungen der Kindererziehung – ist etwas ganz anderes. Alle Eltern wissen, dass ihre Kinder ihnen in ihrer Entwicklung vom Krabbelkind zum Teenager nicht immer respektvoll begegnen werden. Und es ist auch nicht immer einfach, liebevoll zu sein, wenn ein Kind scheinbar keinen Respekt zeigt. Wir stehen ganz klar vor einer Herausforderung: Wie kann man einem Kind im Vorschulalter Liebe schenken, das im Supermarkt vor der Kasse einen Tobsuchtsanfall hat und uns das Gefühl vermittelt, wir müssten uns angesichts dieser Respektlosigkeit in Grund und Boden schämen? Wie sollen Eltern mit einer Jugendlichen umgehen, die sie anschreit: „Ihr seid die unmöglichsten Eltern auf der ganzen Welt!“, und dabei eine Theatralik an den Tag legt, die ihr eine Rolle am Broadway einbringen könnte?

Sarah und ich haben drei Kinder großgezogen und uns unzählige Male an diesem Punkt wiedergefunden. Ich erinnere mich nur zu gut daran, wie es sich anfühlt, zwar eine Situation gemeistert zu haben, aber zugleich das mulmige Gefühl zu erleben, dass das eigentliche Problem nicht gelöst sein könnte. Wir waren keine perfekten Eltern, wie folgende Geschichte von Sarah zeigt:

Eines Tages sagte unser ältester Sohn, Jonathan, im Gespräch mit mir: „Mama, du wolltest eine perfekte Familie haben, aber du hast sie nicht bekommen!“ Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Ich hatte das nie behauptet, und doch hatte ich es wohl unausgesprochen kommuniziert. Ich war in einer kaputten Familie groß geworden und war entschlossen, alles besser zu machen. Doch in dem Augenblick erkannte ich, dass ich das Unmögliche hatte erreichen wollen. Als ich später über Jonathans Worte nachdachte, kamen mir die Tränen. Ich hatte Gott oft gebeten, meine Fehler wiedergutzumachen, aber hatte ich im Gegenzug womöglich erwartet, er würde mir perfekte Kinder schenken? Dieses Buch beweist, dass wir keine perfekten Eltern mit perfekten Kindern und keine vollkommene Familie sind – und das soll Sie ermutigen! Sie sind nicht allein!

„Noch bevor der große und schreckliche Tag kommt, an dem ich mein Urteil vollstrecke, sende ich den Propheten Elia zu euch. Er wird Eltern und Kinder wieder miteinander versöhnen, damit ich nicht das ganze Volk vernichten muss, wenn ich komme“

(Maleachi 3,23-24).

Bei der Vorbereitung zu diesem Buch habe ich die gesamte Bibel vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung nach Versen durchforstet, die uns etwas über Kindererziehung zu sagen haben – und es sind sehr viele. Ich werde sie Ihnen weitergeben, verbunden mit vielen persönlichen Beispielen, die zeigen, wo ich aus meinen Fehlern lernen musste und wo Dinge gut gelaufen sind. Meine inzwischen erwachsenen Kinder haben übrigens alles, worüber ich Ihnen berichte, abgesegnet.

Wie nun sieht meine angekündigte Erziehungsstrategie aus?

In diesem Buch wird es um die verwandelnde Kraft von Liebe und Respekt zwischen Eltern und Kindern gehen.

Sie werden lernen, wie Sie …

• Liebe und Respekt als grundlegende Bedürfnisse der Familie erkennen;

den Teufelskreis des Familienwahnsinns stoppen;

Ihre Erziehung auf den sechs biblischen Wegweisern einer guten Erziehung aufbauen, die die Entwicklung Ihrer Kinder beflügeln werden;

Ungehorsam angemessen korrigieren, aber kindisches Verhalten nicht überbewerten;

selbst reife Menschen sein können, denn Kindererziehung ist nur etwas für Erwachsene;

als Team zusammenarbeiten, so wie es dem Geschlecht Ihres Kindes entspricht;

in Gottes Augen liebevolle Eltern sein können, egal, wie Ihr Kind sich verhält.

Kindererziehung ist ein Glaubensabenteuer. Wenn wir unsere Kinder so erziehen, als täten wir dies für Christus, werden wir Gottes Segen erfahren, denn: „Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen“ (Epheser 6,8; LUT).

Vielleicht geht es Ihnen wie vielen Eltern, mit denen ich mich unterhalten habe: Sie fühlen sich auf verlorenem Posten und möchten manchmal einfach das Handtuch werfen. Dieses Buch habe ich geschrieben, damit Sie die Kraft bekommen durchzuhalten. Wenn Ihre Kinder noch klein sind, haben Sie noch fast den ganzen Weg vor sich. Wenn Ihre Kinder bereits Teenager sind, haben Sie trotzdem noch genug Zeit, Ihre Beziehung zu verbessern....

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