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Netzwerkbildung und Networking in der Pflege

Berufliche Handlungskompetenz und Karriere entwickeln und fördern

AutorMärle Poser
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl209 Seiten
ISBN9783456944562
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR

Vitamin B: Durch systematische Vernetzung von professionellen und institutionellen Kontakten individuelle Karrieren fördern und lernende Organisationen entwickeln.

Suchen Sie nach Möglichkeiten, durch gezielten Aufbau und Pflege von individuellen und institutionellen Kontakten Ihre berufliche Entwicklung zu fördern und zu festigen? Interessieren Sie sich für Instrumente, um die Position Ihrer Institution im Markt zu stärken und die Entwicklung Ihrer Organisation voranzutreiben? – Dann ist das praxisorientierte Fachbuch zu «Netzwerkbildung und Networking in der Pflege» gerade richtig für Sie.

Geschrieben wurde es von der erfolgreichen Autorin Märle Poser, Professorin für Personalwirtschaft an der FH Münster. Anschaulich und schrittweise stellt sie dar, wie Sie durch gezielten Aufbau, geschickte Vernetzung und kontinuierliche Pflege von professionellen Beziehungen systematisch Ihre und die Karriere Ihrer Mitarbeiterinen fördern können. Auf institutioneller Ebene zeigt sie, wie sich Organisationen im Gesundheitswesen vernetzen und miteinander kooperieren können, um sich als lernende Organisation zu entwickeln und besser im Markt zu profilieren und zu behaupten.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Einleitung
  3. 1 Rahmenbedingungen der Vernetzung von Weiterbildung im Pflege- und Gesundheitsbereich
  4. 2 Handlungstheoretischer Bezugsrahmen für Netzwerkbildung und Networking
  5. 3 Ziele und Prinzipien der Netzwerkbildung
  6. 4 Die Lernebene der Organisation: Praxis der Netzwerkbildung
  7. 5 Die Lernebene des Individuums: Praxis des Networkings
  8. Glossar und Literaturverzeichnis
  9. Sachwortverzeichnis
Leseprobe

2.1 Soziale Netzwerke und Networking in der Weiterbildung (S. 24-25)

Der Begriff des Netzwerkes fi ndet sowohl im alltagssprachlichen Gebrauch als auch in den unterschiedlichsten Disziplinen vielfältigste Verwendung. Häufig ist er nicht klar defi niert, was die Bezugnahme auf diesen Begriff im Sinne scharf getrennter Bedeutungsinhalte erschwert. Auf einer sehr allgemeinen Ebene kann ein Netzwerk als eine Verbindung von einzelnen Elementen oder Knoten beschrieben werden (Jansen, 2003) oder als Beziehung einzelner Akteure. Während letztere Beschreibung soziale Phänomene zum Gegenstand der Untersuchung hat, verweist erstere auf Netzwerke in der Natur oder der Telekommunikation.

Die soziale Betrachtungsweise von Netzwerken ist für den Bereich der Weiterbildung relevant. Wir beziehen uns dabei auf das Netzwerkverständnis von Emerson (1987). Sein austauschtheoretischer Ansatz befasst sich mit dem Zustandekommen von symmetrischen, heterarchischen Beziehungen zwischen Organisationen. Der Austausch wird dabei als eine freiwillige Aktivität zweier oder mehrerer Organisationen zum Zwecke besserer Zielerreichung bezeichnet. Austausch kann sich auf Gefühle, Wertvorstellungen, Informationen oder andere Ressourcen beziehen. Dehnbostel entwickelt speziell für den Bildungsbereich eine ähnliche Definition.

Danach werden Netzwerke als Kooperation zwischen Institutionen mit dem Ziel eines wechselseitigen Nutzens aufgefasst, wobei es konkret um die «Planung, Gestaltung, Durchführung, Bewertung und Evaluation von Qualifizierungs- und Bildungsmaßnahmen» geht (Dehnbostel, 2001: 104). Er unterscheidet zwischen zwei Formen von Netzwerken in der Weiterbildung. Die eine Form verfolgt primär das Ziel der Kompetenzentwicklung – begriffl ich zusammengefasst als Lern-, Qualifi zierungs- oder Kompetenzentwicklungsnetzwerke. Bei der zweiten Form ist betriebliches Lernen eher an ökonomischen Zielen orientiert. Elsholz (2004) nennt des Weiteren interpersonale Netzwerke im Rahmen von Weiterbildung, die als Lern- und Austauschnetzwerke bezeichnet werden. Im Mittelpunkt stehen hier Individuen aus verschiedenen Organisationen oder ohne Organisationsmitgliedschaft , die vor allem durch einen Erfahrungsaustausch ihre berufl iche Kompetenz weiterentwickeln wollen. Beispiele der interpersonalen Kooperation sind innerbetriebliche Wissens-Netzwerke, Qualitätszirkel, interorganisationale Hospitatio nen, kollegiale Beratung und Supervision sowie Mitgliedschaft in Berufsvereinigungen. Für die interpersonale Netzwerkbildung wird häufi g auch der Begriff «Networking » benutzt, der erstmalig von dem britischen Sozialanthropologen Alfred R. Radcliff e-Brown (1881–1955) als Metapher für die vielfältigen sozialen Beziehungen benutzt wurde, durch die Individuen in einer Gesellschaft verknüpft sind (Wegmann/Zimmermann, 2001: 251). Der Begriff wurde von anderen britischen Wissenschaft lern im Zusammenhang mit sozialanthropologischen Studien, sowie insbesondere auch in der amerikanischen Führungsforschung der siebziger und achtziger Jahre, in der das Interaktionsverhalten von Managern untersucht wurde, aufgegriff en. Um erfolgreich zu sein, entwickelten die befragten Führungskräfte Kontaktnetze, die weit über das betriebliche Kommunikationsnetz hinausgingen und das Ziel verfolgten, Hilfe und Unterstützung für karrierebezogene Planungen und Aktivitäten zu erhalten und zu geben. Heute wird «Networking» allgemeiner defi niert als Verhaltensweisen von Individuen, «die dem Aufbau und der Aufrechterhaltung von informellen Beziehungen dienen, deren (potenzieller) Effekt es ist, arbeitsbezogene Handlungen der beteiligten Personen durch freiwilliges Zur-Verfügung-Stellen von Ressourcen zu erleichtern und gemeinsame Vorteile zu optimieren» (Wolff /Moser, 2002, zit. nach Denison, 2006: 42).

Die genannten Definitionen verdeutlichen bereits eine Unterscheidung der Ebenen, auf denen sich soziale Netzwerke konstituieren. Hacker (2002) unterscheidet Netzwerkbildungen auf der Mikroebene zwischen Individuen, auf der Mesoebene zwischen Geschäft seinheiten, auf der Makroebene zwischen Organisationen und auf der Metaebene zwischen Branchen (vgl. Tabelle 2-1). Eine Unterteilung auf der Mikro-, Meso- und Makroebene fi ndet sich auch in der Bildungsforschung (vgl. Gramlinger/Büchter, 2004).

Netzwerkbildungen auf der Mikroebene können als Verbindungen zwischen einzelnen Mitgliedern einer Organisation erfolgen oder auch als Kooperation und Kontakt, der organisationsübergreifend hergestellt wird. Die Zusammenarbeit kann sowohl formell als auch informell sein.

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Einleitung8
1 Rahmenbedingungen der Vernetzung von Weiterbildung im Pflege- und Gesundheitsbereich12
1.1 Aktuelle Herausforderungen für die Weiterbildung12
1.2 Weiterbildung im Gesundheitsbereich14
1.3 Neuorientierung der Weiterbildung im Gesund heitsbereich: Vernetzung als Lösungsstrategie19
1.4 Zusammenfassung21
2 Handlungstheoretischer Bezugsrahmen für Netzwerkbildung und Networking24
2.1 Soziale Netzwerke und Networking in der Weiterbildung25
2.2 Wissensmanagement32
2.3 Lernende Organisation und Kompetenzentwicklung40
2.4 Qualitätsmanagement56
2.5 Zusammenfassung79
3 Ziele und Prinzipien der Netzwerkbildung80
3.1 Ziele, Zielgruppen und Anwendungsbereiche80
3.2 Prinzipien der Vernetzung82
3.3 Zusammenfassung96
4 Die Lernebene der Organisation: Praxis der Netzwerkbildung98
4.1 Phasenmodell der Netzwerkbildung98
4.2 Kompetenzpro. l eines Netzwerkakteurs107
4.3 Erhebungsinstrumente zur Bestimmung der organisationalen Netzwerkkompetenz112
4.4 Orientierung der Erhebungsinstrumente an den gesetzlich geforderten Qualitätsbestimmungen113
4.5 Die Kombination von Erhebungsinstrumenten118
4.6 Zusammenfassung144
5 Die Lernebene des Individuums: Praxis des Networkings146
5.1 Nutzen von Beziehungsnetzwerken147
5.2 Aufbau von Beziehungsnetzwerken164
5.3 Ausgewählte Methoden selbstorganisierten Lernens im Rahmen von Netzwerkarbeit176
5.4 Die Nutzung institutioneller Vernetzungsressourcen189
Glossar und Literaturverzeichnis196
Sachwortverzeichnis206
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