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Persönlichkeitsdiagnostik

Reihe: Enzyklopädie der Psychologie

VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl740 Seiten
ISBN9783840915253
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis149,99 EUR
Die Beiträge stellen unterschiedliche Ansätze und Verfahren zur Diagnostik differenzieller Merkmale vor, z.B. standardisierte Fragebögen, konstruktivistische Ansätze, Formdeuteverfahren und projektive Verfahren. Weiterhin wird die Diagnostik von Einstellungen, Interessen und Werthaltungen, die Erfassung affektiver Zuständ sowie die Motivationsdiagnostik thematisiert.

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Kapitelübersicht
  1. Autorenverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. 1. Kapitel: Standardisierte Persönlichkeitsfragebögen
  5. 2. Kapitel: Indirekte Verfahren zur Erfassung von Persönlichkeit („Objektive Persönlichkeitstests“)
  6. 3. Kapitel: Selbstdarstellung in Persönlichkeitsfragebögen: Das Phänomen der sozialen Erwünschtheit
  7. 4. Kapitel: Konstruktivistische Ansätze zur Diagnostik von Persönlichkeit
  8. 5. Kapitel: Formdeuteverfahren
  9. 6. Kapitel: Projektive Verfahren
  10. 7. Kapitel: Diagnostik affektiver Zustände
  11. 8. Kapitel: Diagnostik von Einstellungen, Interessen und Werthaltungen
  12. 9. Kapitel: Diagnostik selbstbezogener Konstrukte
  13. 10. Kapitel: Motivation, Volition und Ziele
  14. 11. Kapitel: Zur Diagnostik konnotativ negativ besetzter Konstrukte
  15. Autorenregister
  16. Sachregister
Leseprobe
2. Kapitel Indirekte Verfahren zur Erfassung von Persönlichkeit („Objektive Persönlichkeitstests“) (S. 73-74)
Stefan C. Schmukle und Boris Egloff
1 Einleitung

1.1 Vorbemerkung

Übersichtsarbeiten zum status quo „objektiver“ Tests zur Messung der Persönlichkeit sind im deutschen Sprachraum in regelmäßigen Abständen erschienen (in zeitlicher Reihenfolge z. B. Fahrenberg, 1964; Schmidt, 1975; Häcker, 1982; Kubinger, 1996; Ortner, Proyer & Kubinger, 2006). Der vorliegende Beitrag will die Neuentwicklungen der letzten 10 Jahre intensiver beleuchten. Dementsprechend werden dort, wo schon ausgezeichnete Darstellungen einzelner Testverfahren vorliegen, diese nicht noch einmal im Detail referiert, sondern nur die für die Argumentation zentralen Befunde illustriert und ansonsten auf die entsprechenden Abhandlungen verwiesen.

1.2 Zur Terminologie und Definition

Wie schon aus dem Titel dieser Arbeit ersichtlich wird, präferieren wir den Begriff indirekte Verfahren gegenüber der traditionellen Bezeichnung objektive Tests. Wir werden im Folgenden argumentieren, dass das Attribut „objektiv“ als zentrales Bestimmungsstück des Terminus objektive Tests in mehrfacher Hinsicht suboptimal ist und eher zur Verwirrung denn zur Klärung der zugrunde liegenden Sachverhalte beiträgt. Zunächst soll aber referiert werden, was unter objektiven Tests in der Tradition Cattells verstanden wird: Cattell (1957, S. 897) selbst definiert objektive Tests als Verfahren, „in which the subject’s behavior is measured, for infering personality, without his being aware in what ways his behaviour is likely durch die „Undurchschaubarkeit des Testprinzips“ gekennzeichnet. In der am häufigsten verwendeten Definition führt Schmidt (1975, S. 19) aus: „Objektive Tests (T-Daten) zur Messung der Persönlichkeit und Motivation sind Verfahren, die unmittelbar das Verhalten eines Individuums in einer standardisierten Situation erfassen, ohne daß dieses sich in der Regel selbst beurteilen muß. Die Verfahren sollen für den Probanden keine mit der Messintention übereinstimmende Augenscheinvalidität haben. Dies kann durch die Aufgabenwahl oder bestimmte Auswertungsmethoden erreicht werden. Um als Test zu gelten, müssen auch die objektiven Verfahren den üblichen Gütekriterien psychologischer Tests genügen.“ Wir vertreten die Auffassung, dass es – wie vielfach konstatiert und zumeist auch beklagt – wünschenswert wäre, wenn das Attribut „objektiv“ innerhalb der psychologischen Diagnostik exklusiv in Bezug auf das Testgütekriterium der Objektivität verwendet würde, welches Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität und Interpretationsobjektivität umfasst. Ob nun diagnostische Verfahren dem Kriterium der Objektivität genügen, muss für jedes Verfahren separat geprüft werden – die Bezeichnung „objektive Persönlichkeitstests“ könnte aber bei weniger fachkundigen Personen die Implikation induzieren, dass solche Verfahren (und vielleicht sogar ausschließlich solche Verfahren) per definitionem objektiv im Sinne des Testgütekriteriums seien.

Die terminologische Verwirrung ist aber dann komplett, wenn einerseits subjektive Verfahren (Fragebögen) den objektiven Verfahren (sensu Cattell) gegenübergestellt werden (Häcker, 1982), andererseits Fragebögen als objektive Tests bezeichnet werden (da sie dem Gütekriterium der Objektivität genügen) und exakt aus diesem Grund mit projektiven Verfahren, bei denen Objektivität nicht unbedingt gegeben ist, kontrastiert werden (Meyer & Kurtz, 2006).

Wie bereits erwähnt, plädieren wir dafür, das Attribut „objektiv“ innerhalb der psychologischen Diagnostik exklusiv in Bezug auf das Testgütekriterium der Objektivität zu verwenden. Dies macht es nötig, eine alternative Bezeichnung für T-Daten (test data) generierende Verfahren zu finden. Cronbach (1990) schlägt für diese Klasse von Verfahren den Namen performance tests of personality vor – hierbei wird also der Leistungsaspekt bei der Testung (ob real oder lediglich vom Probanden kogniziert) in den Mittelpunkt der Definition gestellt. Kubinger (2006, S. 50) plädiert für den Begriff experimentalpsychologische Verhaltensdiagnostik für Verfahren, „die aus dem beobachtbaren Verhalten bei experimentell variierten Leistungsanforderungen persönliche Stilmerkmale erschließen“. Schultheiss (2007) schlägt den Terminus nondeklarative Persönlichkeitstests vor, welche Persönlichkeitsfacetten abbilden sollen, die in unbewussten (bzw. schwer zugänglichen) Gedächtnissystemen repräsentiert sind und über Leistungsdaten erfasst werden können (Fragebogendaten werden dann entsprechend als ...
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Autorenverzeichnis7
Vorwort9
Inhaltsverzeichnis11
1. Kapitel: Standardisierte Persönlichkeitsfragebögen23
1 Historisches23
2 Vor- und Nachteile von Persönlichkeitsfragebögen24
3 Konstruktionsprinzipien psychometrischer Tests29
4 Multidimensionale Persönlichkeitsfragebögen34
5 Tests fu?r einzelne Persönlichkeitskonstrukte60
6 Klinisch-psychologisch orientierte Verfahren76
7 Organisationspsychologische Verfahren83
8 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft87
Literatur89
2. Kapitel: Indirekte Verfahren zur Erfassung von Persönlichkeit („Objektive Persönlichkeitstests“)95
1 Einleitung95
2 Historische Ansätze98
3 Neuere computerunterstützte Verfahren in der Tradition Cattells102
4 Reaktionszeitbasierte („implizite“) Verfahren109
5 Ausblick130
6 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft134
Literatur134
3. Kapitel: Selbstdarstellung in Persönlichkeitsfragebögen: Das Phänomen der sozialen Erwünschtheit143
1 Einleitung143
2 Das Konstrukt „soziale Erwünschtheit" und seine Messung144
3 Soziale Erwünschtheit als Antwortverzerrung (Response Set)151
4 Die Kontrolle sozialer Erwünschtheit159
5 Soziale Erwünschtheit als Response Style165
6 Eine integrative Perspektive auf die soziale Erwünschtheit167
7 Fazit168
8 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft169
Literatur170
4. Kapitel: Konstruktivistische Ansätze zur Diagnostik von Persönlichkeit179
1 Personaler Konstruktivismus180
2 Radikaler Konstruktivismus208
3 Sozialer Konstruktivismus215
4 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft251
Literatur255
5. Kapitel: Formdeuteverfahren263
1 Einleitung263
2 Rorschach-Test mit Schwerpunkt auf dem Comprehensive System268
3 Holtzman Inkblot Technique297
4 Würzburger Rorschach-Modifikation299
5 Fehler und Versäumnisse der Rorschach-Forschung300
6 Diskussion302
Literatur306
6. Kapitel: Projektive Verfahren321
1 Einleitung321
2 Verbal-thematische Verfahren322
3 Zeichnerische und spielerische Gestaltungsverfahren367
4 Semi-projektive Verfahren392
5 Diskussion404
Literatur419
7. Kapitel: Diagnostik affektiver Zustände433
1 Einführung433
2 Theoretische Grundlagen der Diagnostik affektiver Zustände434
3 Testtheoretische Grundlagen der Zustandsdiagnostik436
4 Erfassungsstrategien442
5 Diagnostik von Stimmungszuständen443
6 Diagnostik von emotionalen Zuständen457
7 Diagnostik des Meta-Affekt-Erlebens470
8 Gütekriterien474
9 Fazit und Ausblick479
Literatur480
8. Kapitel: Diagnostik von Einstellungen, Interessen und Werthaltungen489
1 Definitionen und Abgrenzungen490
2 Diagnostische Methoden494
3 Messinstrumente508
4 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft529
Literatur530
9. Kapitel: Diagnostik selbstbezogener Konstrukte535
1 Begriffsklärungen535
2 Geschichte der Forschung zum Selbst537
3 Das Selbst: Konstrukte und Erfassungsmethoden538
4 Fazit und Ausblick: Die Zukunft der Diagnostik selbstbezogener Konstrukte590
Literatur595
10. Kapitel: Motivation, Volition und Ziele607
1 Was ist Motivation?607
2 Ein Diagnoseschema611
3 Erfassung von Tätigkeitsanreizen616
4 Erfassung fremdkontrollierter Anreize621
5 Diagnose angestrebter Ergebnisse623
6 Erfassung von ergebnisabhängigen Anreizen625
7 Selbstwirksamkeitserwarten635
8 Erfassung von Selbstregulation und Volition640
9 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft645
Literatur652
11. Kapitel: Zur Diagnostik konnotativ negativ besetzter Konstrukte661
1 Einleitung661
2 Methodische Probleme bei negativ konnotierten Konstrukten663
3 Perfektionismus667
4 Narzissmus668
5 Machiavellismus676
6 Psychopathie685
7 Praktische Implikationen699
Literatur702
Autorenregister711
Sachregister733

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