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E-Book

Praxiswissen Innovationsmanagement

Von der Idee zum Markterfolg

AutorOliver Gassmann, Philipp Sutter
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl354 Seiten
ISBN9783446426269
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis31,99 EUR
Dieses Buch beschreibt die Bausteine und Instrumente des situativen Innovationsmanagements. Dabei werden die wichtigsten ›harten‹ und ›weichen‹ Elemente einer Produktentwicklung praxisnah anhand zahlreicher Beispiele dargestellt.

Oliver Gassmann ist Direktor des Instituts für Technologiemanagement derUniversität St. Gallen und leitet den Bereich Innovationsmanagement.Philipp Sutter ist CEO der Zühlke Engineering AG. Die Zühlke Gruppe ist einTechnologie- und Beratungsunternehmen mit Entwicklungszentren in Bern, Frankfurt, Hannover, London, München und Zürich.

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Leseprobe
9 Empathic Design in der BMW Group (S. 145-146)

Martin Stahl, Ulrich Meyer-Höllings


9.1 Die herausforderung: nachhaltig differenzieren


Wieder einmal steht die Automobilindustrie vor einer neuen Herausforderung. Nachdem die Differenzierung in den letzten Jahren vom Geiste einer Leistungs- bzw. Preisführerschaft getrieben war, rückt nun die Dimension Umweltverträglichkeit stark in den Vordergrund. Dies stellt die Automobil industrie vor die Frage, wie die globale Debatte über Klimaerwärmung und den Einfluss des Menschen darauf die Nachfrage für Automobile beeinflusst.

In dieser Situation liegt es nahe, dass neue Bedürfniskombinationen die entscheidenden Differenziatoren der Zukunft sein werden. Diese zu identifizieren und in Produkte umzusetzen ist die Herausforderung, mit der viele Unter nehmen in der führen Phase des Produktentwicklungsprozesses konfrontiert sind. Hierbei kommt einer adäquaten Informationsgrundlage die entscheidende Rolle für den Prozess der strategischen (Produkt-)Planung zu.

Besonders in Bezug auf die genauere Erforschung der soziokulturellen Treiber eines Wertewandels werden geeignete Analyseinstrumente menschlichen Verhaltens benötigt. Dabei ist es insbesondere notwendig, die Diskrepanz zwischen Einstellungen und Verhalten von Kunden, die sogenannte „saying-doing-gap“ zu überwinden. Dafür können empathische Untersuchungsmethoden einen wesentlichen Beitrag leisten. So können zusätzliche Erkenntnisse über den Kunden erschlossen werden, die einen strategischen Erfolgsfaktor im Produktentwicklungsprozess darstellen können.

Produkteigenschaften sind seit den Anfängen der Automobilindustrie die wichtigsten Differenzierungsfaktoren im Wettbewerb gewesen. Unter Produkteigenschaften werden messbare Attribute wie beispielsweise Leistung (Fahrleistung, Verbrauch), Qualität und Zuverlässigkeit verstanden. Betrachtet man die Konzepte, die in der Automobilindustrie hinter der Mehrheit von Fahrzeugen und technologischen Lösungen liegen, so hat sich offenbar ein dominantes Design etabliert. So wird die große Mehrheit der Automobile heute von einem Hubkolbenmotor angetrieben und verfügt über eine standardisierte Nutzerschnittstelle (Lenkrad, Pedale etc.).

Wesentliche Unterschiede innerhalb des Produktspektrums der Automobilindustrie sind nur noch zwischen den verschiedenen Marktsegmenten zu erkennen. Innerhalb dieser Segmente haben sich jedoch, geprägt durch die Globalisierung der Automobilindustrie, sehr ähnliche Konzepte und Leistungsniveaus etabliert. So verfügt die Mehrzahl aller Fahrzeuge in der Kompaktklasse („Golfklasse“) aus raumökonomischen Gründen über Frontantrieb, Vierzylindermotoren und fünf Sitzplätze. Gelegentlich wird von einer „qualitativen und technologischen Konvergenz“ innerhalb der Automobilindustrie gesprochen (Ealey, Troyano-Bermúdez 1996)."
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhalt8
1 Innovation: Zufall oder Management?12
1.1?Das iPod-Syndrom als europäische Herausforderung13
1.2?Das Innovationsparadox15
1.3?Innovationsmanagement: Normativ, strategisch und operativ18
1.4?Grenzen der Planung: Prognosen scheitern20
1.5?Open Innovation: Von der Utopie zum Tool23
1.6?Orthodoxien überwinden26
1.7?Motivation und die richtige Kultur28
1.8?Wie innovativ ist mein Unternehmen? 50 Fragen zum Selbstcheck30
1.9?Übersicht zu den weiteren Kapiteln36
2 Technologiestrategie: Von der Vision zur Aktion38
2.1?Wozu eine Innovationsstrategie?38
2.2?Veränderte Rahmenbedingungen39
2.3?Die elf Schritte der Strategieentwicklung41
3 Innovationsprozesse52
3.1?Warum scheitern Innovationsprojekte?52
3.2?Zweiteilung des Prozesses54
3.3?Kreativität in der Wolkenphase56
3.4?Disziplin in der Bausteinphase58
3.5?Software: Agil oder plangesteuert?60
3.6?Markteinführung und Post-Projekt-Reviews62
3.7?Situativ anpassen: Beispiele für die Umsetzung63
3.8?Erfolgsfaktoren66
4 Risikomanagement in der Innovation68
4.1?Wie entstehen Risiken?68
4.2?Typische Risiken im Innovationsmanagement73
4.3?Risiken managen83
4.4?Fazit86
5 Plattformmanagement: Hohe Hürde – großes Potenzial88
5.1?Plattformstrategien ein Allheilmittel?88
5.2?Ziele des Plattformmanagements91
5.3?Der Paradigmenwechsel92
5.4?Erfolgsfaktoren93
5.5?Architekturzentrierte Organisationsformen99
5.6?Phasen zur Umsetzung des Plattformmanagements102
5.7?Erfolgsfaktoren103
6 Technologie-Roadmapping106
6.1?Motivation für das Technologie-Roadmapping106
6.2?Nutzen des Technologie-Roadmappings107
6.3?Was ist eine Technologie-Roadmap?109
6.4?Planungsebenen beim Technologie-Roadmapping111
6.5?Erfolgsfaktoren114
7 Szenariotechnik120
7.1?Zukunftsinformationen für die Innovationsausrichtung120
7.2?Zum Verständnis von Szenarien121
7.3?Philosophie der Szenariotechnik122
7.4?Schritte der Szenariotechnik124
7.5?Praktische Hinweise für das Erstellen von Szenarien128
7.6?Beispiele von Szenarien134
8 Der Kunde als Innovationsmotor138
8.1?Erfolgstreiber Kundenintegration138
8.2?Chancen und Risiken der Kundenintegration139
8.3?Methoden der Kundenintegration142
8.4?Kundenintegration umsetzen: Erfolgsfaktoren149
9 Empathic Design in der BMW Group156
9.1 Die Herausforderung: Nachhaltig differenzieren156
9.2?Ansätze zur Kundenintegration in der frühen Innovationsphase158
9.3?Die Bedürfnisse des Kunden perfekt befriedigen166
9.4?Erfolgsfaktoren171
10 Schutz von Innovationen mit der richtigen Patentstrategie172
10.1?Kerndimensionen der Patentstrategie173
10.2?St. Galler Patentmanagementmodell177
10.3?Wo patentieren und zu welchen Kosten?184
10.4?Kooperationen187
10.5?Erfolgsfaktoren188
11 Dienstleistungsinnovation durch Service Engineering190
11.1?Probleme bei Dienstleistungsinnovationen190
11.2?Defizite192
11.3?Handlungsempfehlungen197
11.4?Fazit206
12 Change a Running System – Konstruktionsmethodik für Geschäftsmodellinnovation208
12.1?Im Zeitalter des Produktdenkens208
12.2?Elemente des Geschäftsmodells209
12.3?Geschäftsmodelle treten in Mustern auf211
12.4?Ein Geschäftsmodell entsteht immer in einem Ecosystem214
12.5?Die dominante Branchenlogik verstehen217
12.6?Geschäftsmodellinnovation durch Musteradaption219
12.7?Den Wandel realisieren224
13 Cross-Industry-Innovation: Der Blick über den Gartenzaun226
13.1?Die Grundsätze226
13.2?Innovationsphasen und Methoden230
13.3?Erfolgsfaktoren236
13.4?Rolle von Knowledge Brokern241
13.5?Umsetzung von Cross-Industry-Innovationen244
14 Führen: Der Unterschied zwischen Mittelmaß und Hochleistung248
14.1?Mut zum Entscheiden248
14.2 Die Kunst der transformationalen Führung251
14.3?Die Realtime-Illusion bei Käufern255
14.4?Kreativität und Wandel fördern259
15 Innovationskultur: „It don’t mean a thing if it ain’t got that swing“264
15.1?Stille Annahmen prägen die Organisation264
15.2?Der gute Umgang mit chronischen Entscheidungsdilemmas265
15.3?Das Wesen einer Innovationskultur270
15.4?Innovationskultur von Gore – Vision und Werte272
15.4?No Ranks, no Titles274
15.5?Das Amöbenkonzept als Metapher276
15.6?Dem Wandel erfolgreich begegnen279
16 Globalisierung von Technologie und Innovation: Wie managen?282
16.1?Treiber der F&E-Internationalisierung282
16.2?Strategien der internationalen F&E285
16.3?Globale Innovationsprozesse erfolgreich managen290
16.4?Trends in der F&E-Globalisierung298
Kreativitäts- und InnovationsMethoden304
A.1?Synektik305
A.2?TILMAG-Methode307
A.3?Spider Meeting309
A.4?6-Hut-Denken310
A.5?Bisoziations-Methode312
A.6?Mindmapping313
A.7?40 Innovationsprinzipien nach TRIZ314
A.8?Imaginäres Brainstorming317
A.9?Semantische Intuition318
A.10?Morphologischer Kasten319
A.11?Methode 6-3-5320
A.12?Galeriemethode321
A.13?Collective-Notebook-Methode323
A.14?CATWOE324
A.15?Provokationstechnik325
A.16?Quick and Dirty Prototyping326
A.17?Five Whys?327
A.18?Extreme-User-Interviews328
A.19?Langzeitprognose328
A.20?World-Café329
Zühlke – empowering ideas330
Literatur334
Herausgeber338
Autoren340
Firmenverzeichnis346
Index349

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