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E-Book

Prozessorientiertes Qualitätsmanagement

Ein Konzept zur Implementierung

AutorMatthias Faerber
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl239 Seiten
ISBN9783834960733
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,25 EUR
Matthias Faerber untersucht, wie sich Prozess- und Qualitätsmanagement synergetisch ergänzen und in einem Informationssystem umgesetzt werden können. Er entwirft das Prozessmanagementsystem 'ProcessNavigator', das die flexible Ausführung von Prozessen und Projekten unter Berücksichtigung von Qualitätsmanagementstandards erlaubt.

Dr. Matthias Faerber promovierte im Fachgebiet Prozessmanagement am Lehrstuhl von Prof. Dr.-Ing. Stefan Jablonski an der Universität Bayreuth. Er ist Gründer und Geschäftsführer eines Unternehmens, das Produkte und Dienstleistungen im Umfeld Prozesseinführung und -verbesserung anbietet.

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Leseprobe
Teil II Konzeption eines prozessbasierten Informationssystems für QM-Systeme (S. 80-81)

5 Entwurf eines Vorgehensmodells zur Umsetzung von QM-Anforderungen


Die Erstellung und Pflege der Unternehmensprozesse bilden den Kern eines jeden QM-Systems, das den Anforderungen der ISO/IEC 15504 oder des CMMI genügen soll. Sie dokumentieren die Arbeitsschritte, die zur Entwicklung eines Produktes notwendig sind. Da sie einen Großteil des im Unternehmen vorhandenen Wissens zur Erstellung und Entwicklung von Produkten dokumentieren, müssen sie sorgfältig geplant, gepflegt und gemanagt werden. Diese Aktivitäten sind im Prozesslebenszyklus beschrieben, der den Lebenszyklus eines Prozesses von seiner Erstellung bis zu seinem Auslaufen definiert.

Durch die beiden QM-Standards ISO/IEC 15504 und CMMI wird ein Rahmen vorgegeben, mit dem sich die Reife bzw. Qualität der Prozesse messen lässt. Qualität lässt sich jedoch nicht in einen Prozess hinein prüfen [Wagner et Käfer 2008]. Vielmehr muss der Prozess von Anfang an im Hinblick auf die späteren Qualitätsanforderungen geplant werden. Einfache Prozesslebenszyklen berücksichtigen zwar die Verbesserung von Prozessen; allerdings beschreiben sie den Einfluss, den QM-Standards wie etwa die ISO/IEC 15504 oder das CMMI auf Entwicklungsprozesse haben, nur unzureichend.

Es fehlen dort beispielsweise Validierungsschritte und eine explizite Planung der Entwicklungsprojekte. In diesem Kapitel wird ein Vorgehensmodell entworfen, der den Einfluss von QMStandards berücksichtigt. Dabei wird von einem einfachen Prozesslebenszyklus ausgegangen und dieser an die Anforderungen der QM-Normen angepasst. 5.1 Einfacher Prozesslebenszyklus Der wohl bekannteste Prozesslebenszyklus ist der Plan-Do-Check-Act-Kreis (PDCA) [Deming 1986; Wagner et Käfer 2008] oder Deming-Zyklus genannte Verbesserungskreis. Auf der dort beschriebenen Grundidee basiert ein Großteil der betrieblichen Verbesserungsansätze. Der PDCA-Zyklus besteht aus den folgenden Phasen:

- Planen (Plan): Festlegen der Ziele und Planung des Prozesses;
- Durchführen (Do): Umsetzung und Ausführung des Prozesses;
- Prüfen (Check): Überwachung und Messung der Prozesse und Produkte;
- Verbessern (Act): Ergreifen von Maßnahmen zur Verbesserung der Prozessleistung.

Dieser Zyklus bildet die Grundlage für eine Vielzahl von Prozessverbesserungsansätzen und QM-Systemen. In ihm ist die Grundidee der Prozessverbesserung beschrieben: beginnend mit der Planung des Prozesses, über seine Implementierung, Messung und bis hin zur Verbesserung des ursprünglich geplanten Prozesses.

In [Wagner et Käfer 2008] wird in Anlehnung an den oben beschriebenen PDCA-Zylus ein Lebenszyklus für Prozesse entworfen. In diesem Prozesslebenszyklus werden, ausgehend von einer langfristigen Vision auf normativer Ebene und den daraus entwickelten Umsetzungsstrategien auf der strategischen Ebene, Prozesse auf der operativen Ebene definiert. In Abbildung 5-1 ist dieser Lebenszyklus auf operativer Ebene dargestellt. Die Aufnahme von neuen Prozessen in die Prozesslandschaft erfolgt auf Basis der vorher definierten Strategie (Phase 1).

In der nächsten Phase wird der neu in die Prozesslandschaft aufgenommene Prozess definiert und ausgearbeitet (Phase 2). In Phase 3 wird schließlich der definierte Prozess betrieben, überwacht und optimiert. Das Controlling (bzw. Monitoring) der Prozessausführung wird in Phase 4 durchgeführt. Hier ergeben sich Ansatzpunkte und Hinweise für eine Verbesserung der Prozesse, bzw. für die Aufnahme von neuen Prozessen in die Prozesslandschaft. Für eine detaillierte Beschreibung des Prozesslebenszyklus sei an dieser Stelle auf die zitierte Literatur verwiesen.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Kurzfassung10
Abstract12
Inhaltsverzeichnis14
Abbildungsverzeichnis17
Tabellenverzeichnis20
Teil I Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem22
1 Einführung, Zielsetzung und Aufbau23
1.1 Der Qualitätsbegriff in der Software-Entwicklung24
1.2 Beitrag der Arbeit29
1.3 Aufbau der Arbeit34
2 QM-Standards und Vorgehensmodelle37
2.1 Das V-Modell XT als Vorgehensmodell zur Softwareentwicklung37
2.2 CMMI und ISO/IEC 15504 als Modelle zur Bewertung der Prozessreife42
2.2.1 CMMI (Capability Maturity Model Integration)43
2.2.2 ISO/IEC 15504 (SPICE)48
3 Rekonstruktion des abstrakten QM-Modells53
3.1 Exkurs: Meta-Modelle in der Prozessmodellierung54
3.2 Strukturelle Rekonstruktion eines abstrakten QM-Modells56
3.2.1 Das aQM2 im Überblick59
3.2.2 RG1 – Ausgeführter Prozess61
3.2.3 RG2 – Gesteuerter Prozess63
3.2.4 RG3 – Definierter Prozess68
3.2.5 RG4 – Überwachter Prozess73
3.2.6 RG5 – Verbessernder Prozess78
3.3 Zusammenfassung82
4 Anforderungen an ein prozessbasiertes Informationssystem aus Anwendersicht84
4.1 Änderungen als zentraler Bestandteil des Prozessmanagements84
4.2 Anforderungen an die Flexibilität des Informationssystems87
4.3 Bereitstellung von Ausführungswissen für die Anwender89
4.4 Durchführung von Projekten ohne IT-Unterstützung91
Teil II Konzeption eines prozessbasierten Informationssystems für QM-Systeme95
5 Entwurf eines Vorgehensmodells zur Umsetzung von QM- Anforderungen96
5.1 Einfacher Prozesslebenszyklus96
5.2 Ein Vorgehensmodell zur Umsetzung von QM-Anforderungen98
6 Ausblick: Umsetzung der QM-Anforderungen im ProcessNavigator102
7 Erstellung einer validierten Prozesslandschaft108
7.1 Das Prozess-Meta-Modell108
7.2 Phase 1: Identifikation der Prozesstypen110
7.3 Phase 2.1: Definition der Prozesstypen112
7.4 Phase 2.2: Validierung und Umsetzung der QM-Anforderungen im Prozesstyp116
8 Erstellung eines validierten Projekttyps123
8.1 Das Projekt-Meta-Modell123
8.2 Phase 3.1: Erstellung des Projekttyps125
8.2.1 Exkurs: Projektplanung in der Literatur126
8.2.2 Vorgehen zur Erstellung des Projektmodells130
8.2.3 Darstellung des Projekttyps134
8.3 Phase 3.2: Validierung und Umsetzung der QM-Anforderungen im Projekttyp138
9 Projektdurchführung141
9.1 Phase 4.1: Unterstützung bei der Projektbearbeitung141
9.1.1 Grundlegendes Konzept des ProcessNavigators142
9.1.2 Der Funktionale Aspekt im ProcessNavigator149
9.1.3 Der Verhaltensorientierte Aspekt im ProcessNavigator155
9.1.4 Der Datenorientierte Aspekt im ProcessNavigator159
9.1.5 Der Organisatorische Aspekt im ProcessNavigator163
9.1.6 Der Operationale Aspekt im ProcessNavigator168
9.1.7 Erweiterung um neue Aspekte und Konstrukte171
9.2 Phase 4.2: Projektmonitoring und Umsetzung der QM-Vorgaben173
9.2.1 Unterstützung des Projektmonitorings durch den ProcessNavigator175
9.2.2 Umsetzung der QM-Vorgaben im ProcessNavigator177
10 Nachbereitung der Projektdurchführung181
10.1 Phase 5: Interne Verbesserungsmaßnahmen und Umsetzung von QM-Vorgaben181
10.2 QM-Assessment185
11 Systematische Messung und Prozessverbesserung189
11.1 Exkurs: Die Methode Six Sigma zur Verbesserung der Prozessqualität189
11.2 Six Sigma im ProcessNavigator und Umsetzung der QM-Vorgaben195
Teil III Umsetzung und Schlussfolgerungen200
12 Systemarchitektur201
12.1 Architekturübersicht ProcessNavigator201
12.2 Ontologiebasiertes Speichersystem205
12.2.1 Der Modellkern im Speichersystem207
12.2.2 Der Organisatorische Aspekt im Speichersystem210
12.2.3 Der Datenorientierte Aspekt im Speichersystem212
13 Evaluation des ProcessNavigators215
14 Zusammenfassung219
15 Ausblick225
Literaturverzeichnis228

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