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E-Book

Raus aus dem Beziehungs-Burnout

Erst ich, dann du, dann die Liebe ? endlich wieder glücklich sein - Mit persönlichem Test für den schnellen Erfolg

AutorDaniela Bernhardt
VerlagAriston
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783641244422
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Wenn Liebe zu perfekt sein soll
Wenn die Gefühle kälter werden, zu Hause nur noch gestritten wird, Partner sich überfordert fühlen, unter Schlafmangel leiden, nicht mehr miteinander reden können und lieber allein sind als zu zweit, folgt oft die falsche Diagnose: Beziehung am Ende. Schmerzhafte Konsequenz: Trennung oder eine (oft erfolglose) Paartherapie. Die Corona-Krise wirkt dabei wie ein Brandbeschleuniger. Das staatlich verordnete Social Distancing, finanzielle Unsicherheit und Gesundheitssorgen lassen das allgemeine Stresslevel in die Höhe schnellen. Zugleich werden Paare mit ohnehin schon strapazierter Beziehung gezwungen, auf unbestimmte Zeit den Großteil des Tages miteinander zu verbringen. Ein Pulverfass. Wer jetzt weitermacht wie bisher, riskiert seine Partnerschaft nachhaltig zu schädigen, vielleicht sogar abrupt zu zerstören.
Doch es geht auch anders. Beziehungscoach Daniela Bernhardt hat schon Hunderte Paare erfolgreich therapiert und zeigt, an welchen Alarmsignalen man einen Beziehungs-Burnout erkennt, wie er sich verhindern lässt und was Paare tun können, die schon mittendrin stecken. Mithilfe von Tests, vielen Beispielen und spannenden Fakten aus der aktuellen Hirnforschung verrät Bernhardt das Erfolgsrezept, wie wir wieder zu uns selbst finden, zu unserem Partner und zur gemeinsamen Liebe. So wird die erzwungene Zweisamkeit während der Covid-19-Pandemie nicht zur Zerreißprobe für die Partnerschaft. Sondern zur Chance, die Liebe wieder aufblühen zu lassen und gemeinsam gestärkt aus der (Beziehungs-)Krise zu kommen.

Daniela Bernhardt arbeitet seit 30 Jahren mit Burnout-Patienten - zunächst als Physiotherapeutin und Osteopathin. Später ließ sie sich zum Coach und zur Psychotherapeutin (HPG) ausbilden und spezialisierte sich auf die Arbeit mit Paaren. Seit 2009 arbeitet sie als ganzheitliche Paartherapeutin und Kommunikationstrainerin erfolgreich in eigener Praxis in Berlin und ist als gefragte Beziehungsexpertin regelmäßig in den Medien.

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Leseprobe

Einleitung

Eigentlich lieben wir uns noch, wir kommen nur so selten dazu

»Eigentlich müssten wir zufrieden sein«

So oder so ähnlich lautet das Mantra der Generation Burnout. Große Ziele und überdurchschnittliches Engagement begünstigen die Erfüllung von Lebensträumen, haben aber auch Nebenwirkungen. Immer höher, schneller, weiter, immer optimal. Doch wer zu sehr für etwas brennt, läuft irgendwann Gefahr auszubrennen. Burnout im Beruf ist ein weitverbreitetes Phänomen, und die meisten erwischt er im vollen Lauf. Aber Burnout in der Beziehung? Auch hier führen überhöhte Erwartungen an sich selbst und den Partner zu Problemen. Wenn die Laune dann in den Keller geht, alles zu viel wird und der Partner nur noch nervt, wird schnell an seiner oder ihrer Liebe gezweifelt. Doch das ist oft ein Trugschluss, der schlimme Folgen haben kann. Lassen Sie es nicht so weit kommen. In meiner Praxis konnte ich schon vielen Paaren, die mitten in einem Beziehungs-Burnout steckten, wieder zu einer schönen und beglückenden Partnerschaft verhelfen. Entscheidend war dabei die richtige Reihenfolge, mit der wir das Problem aufgelöst haben. Erst das ICH, dann das DU und dann die LIEBE. Erst das ICH, weil nur jemand, der wieder voll in seiner Kraft und mit sich selbst im Reinen ist, noch genügend Energiereserven hat, um sich angemessen dem Projekt »Gute Beziehung« widmen zu können. Dann das DU, weil Sie erst im zweiten Schritt wieder in der Lage sind, den anderen richtig wahrzunehmen, seine Sicht der Dinge zu verstehen, um dann liebevoll zu kommunizieren und Lösungen für gemeinsame Probleme zu finden.

Sobald das geschehen ist, folgt der dritte Schritt, in dem Sie lernen, welche Möglichkeiten Sie haben, um Ihre LIEBE wieder so aufblühen zu lassen, dass Sie zur tragfähigen Basis eines gemeinsamen Lebens werden kann. Dieses Buch fasst diese drei Schritte so zusammen, dass Sie, auch ohne therapeutischen Beistand, Ihren Weg zurück in eine glückliche Beziehung gehen können. Natürlich arbeiten im Optimalfall beide daran, ihrer Partnerschaft wieder eine stabile und liebevolle Basis zu geben. Doch selbst wenn zunächst nur einer von beiden die Ratschläge dieses Buches für sich umsetzt, wird damit eine Dynamik in Gang gesetzt, welche die Beziehung spürbar verbessert. Und da der erste Schritt, in dem es um das ICH geht, ohnehin von jedem allein gegangen werden darf, möchte ich Sie nun ermutigen, sofort loszulegen. Je schneller wir das ICH wieder zum Erblühen gebracht haben, desto eher können auch die anderen Schritte folgen.

Beziehungs-Burnout und berufliches Ausgebranntsein gehen oft Hand in Hand

Eine Liebesbeziehung hat nichts mit Leistung zu tun. Trotzdem starten nicht wenige Menschen mit hohen Idealen eine Beziehung und möchten beste Freunde, ideale Liebespartner, vollendete Gastgeber und (gegebenenfalls) perfekte Eltern sein. Nicht wenige streben zusätzlich noch Erfolg im Beruf an. Doch zu großer Erwartungs- und Leistungsdruck tut der Liebe nicht gut. Perfektionismus in der Partnerschaft führt zwangsläufig zu Überanstrengung und Enttäuschung, der Verlust von Leichtigkeit und Lebensfreude ist vorprogrammiert. Das daraus resultierende Bedürfnis nach Ruhe und Harmonie kann so weit gehen, dass Probleme verdrängt und Bedürfnisse gar nicht – oder erst viel zu spät – angesprochen werden. Unter Aufopferung und Überforderung leidet bei vielen die Erotik, und die Libido lässt nach. Irgendwann beschränken sich die körperlichen Begegnungen – selbst bei vorher sehr aktiven Paaren – auf das Kuscheln vor dem Fernseher.

Lassen Sie es gar nicht erst so weit kommen. Wenn für innige Zweisamkeit weder Zeit noch Kraft übrig bleiben, ist es höchste Zeit, zu handeln.

Sie waren stets bemüht

Während für Kollegen und Nachbarn so manches Paar noch einen glücklichen Eindruck macht, redet dieses schon über eine Trennung oder denkt zumindest darüber nach. Das Traurigste daran ist, dass es einigen dieser vermeintlichen Traumpaare eigentlich an nichts fehlt. Zumindest reden die Betroffenen sich das noch lange ein. Berufliche Erfolge, eine tolle Wohnung, Wunschkind(er) oder finanzielle Sicherheit hatten leider nicht den erwarteten Glückseffekt. Stattdessen ist da immer häufiger das Gefühl, nur noch »zu funktionieren«.

Wenn die Liebe depressiv wird, ist das die Folge eines verlorenen Kampfes gegen das eigene Idealbild. Enttäuschung, Frust, Sehnsucht, Angst oder gar Wut sind nicht unbedingt der Stoff, aus dem Hollywoodträume gemacht sind, aber diese und ähnliche Emotionen gehören nun mal zum Beziehungsleben dazu.

Wer sich diese Gefühle nicht eingesteht und sie ständig verdrängt, neigt dazu auszubrennen. Deshalb erwischt es besonders häufig die Perfektionisten. In allerbester Absicht geben sie mehr, als Körper und Psyche auf Dauer leisten können. Unangenehme Gefühle wie Müdigkeit, Enttäuschung oder Widerwillen werden beiseitegeschoben. Die psychischen Folgen können mit jemandem verglichen werden, der unangenehme, aber dringende Anrufe immer wieder wegdrückt und dabei versehentlich sein Telefon ganz abschaltet. So werden wichtige Nachrichten verpasst, und selbst positive Informationen kommen nicht mehr durch. Die ständige Verdrängung wird zur Überforderung und verlangt ihren Tribut. Schließlich lässt sich das Telefon gar nicht mehr anschalten. Es bleibt stumm. Die Betroffenen sind erschöpft und fühlen sich leer. Dann ist der Kontakt zu den eigenen Gefühlen unterbrochen. Wer sich selbst nicht richtig fühlt, kann auch die Nähe zum Partner nicht mehr richtig spüren. Die zunehmende Distanz der Partner verhindert die zur Heilung nötige Geborgenheit und Unterstützung. Doch zum Glück lässt sich dieser Zustand mit den richtigen Maßnahmen erstaunlich schnell rückgängig machen.

Overworked and underfucked

Paare, die zu mir in die Praxis kommen, fühlen sich oft sehr hilflos und ahnen nicht, wie leicht sie die sprachlose Resignation beenden könnten. Es gibt aber auch Fälle, in denen der Burnout bereits zum Freak-out mutiert ist. Dann reicht zu Hause ein einziges falsches Wort, und es kommt zur emotionalen Explosion. Was die Betroffenen leider in der Regel nicht wissen, ist, dass sie es mit den typischen Symptomen eines Burnouts zu tun haben: Rückzug und Aggression, Eskalation und Resignation. Zudem werden die Ursachen dafür oft an den falschen Stellen vermutet. Gesucht wird dort, wo es am leichtesten ist – im Außen. Und wer sucht, der findet, selbst wenn es häufig die Falschen trifft. Der Partner, der Job, die Kinder, die Umstände – die anderen sind schuld! Doch die Zerstörung ist hausgemacht. Sie entsteht nicht außen, sondern im Inneren. In der Art, wie Sie über sich selbst nachdenken, wie Sie mit sich selbst sprechen und welche absurd überzogenen Anforderungen Sie an sich selbst stellen.

Deshalb ist die übliche Verordnung von mehr Zweisamkeit oder das reine Training von Kommunikationstechniken meist nicht zielführend. Ohnehin ist unter Stress die Fähigkeit zur liebevollen Interaktion beeinträchtigt. Dafür würde man nämlich ein zuverlässig arbeitendes Gehirn benötigen. Jenseits eines Herzschlags von neunzig Schlägen pro Minute, also bei starker Anspannung, ist das jedoch nicht mehr gewährleistet. Unter Stress greift das menschliche Gehirn auf Mechanismen zurück, die ursprünglich dazu dienten, das Überleben zu sichern – und nicht die Beziehung.

Fight-or-Flight-Syndrom

Rein biologisch betrachtet, ist es in einer extremen Stresssituation unmöglich, klar zu denken. Dies kann der Fall sein, wenn beispielsweise ein schlimmer Streit unter Partnern ausgebrochen ist. Die Aktivitäten des Gehirns finden dann in Hirnregionen statt, die zu Beginn der Menschheitsgeschichte angelegt und in der Kindheit maßgeblich geprägt wurden. In diesem Zustand ist es ausgeschlossen, rational zu reagieren und objektiv zuzuhören, geschweige denn, Liebe zu empfinden. Je länger die Situation andauert, desto mehr gleichen wir den Neandertalern: Wir reagieren reflexhaft und ohne lange nachzudenken mit Aggression oder Flucht. Das Blut wird so umverteilt, dass die höher entwickelten Bereiche unseres Gehirns kurzfristig unterversorgt sind und zu wenig Sauerstoff erhalten, um die gewohnte emotionale Intelligenz zur Verfügung stellen zu können. Medizinisch betrachtet, könnte man sagen, dass in solchen Momenten mehr Cortisol im Umlauf ist, als der Liebe guttut. Für Aktionen, die für das Überleben zu »luxuriös« (weil unnötig) sind – wie Nachdenken oder gar Empathie –, stellt der Körper in diesem Moment keine Ressourcen zur Verfügung. Die Großhirnrinde läuft im Notbetrieb und ist daher zu smarten oder gar liebevollen Reaktionen nicht mehr in der Lage. Für viele meiner Klienten ist es eine enorme Erleichterung und der erste Schritt zur Verbesserung der Beziehung, wenn sie verstehen, dass nicht mangelnde Liebe oder fehlende Zuneigung zu bösen Worten geführt haben, sondern Stress, Überforderung und falsch verstandene Rücksichtnahme die missliche Lage begünstigt haben.

In meiner Praxis

Wenn Paare die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nehmen, liegt meist schon einiges im Argen. Die Situation ist schwierig und beide sind sehr unglücklich. Dann soll es schnell gehen, und aus diesem Grund entscheiden sich die meisten meiner Klienten auch für einen Intensivtag statt für wöchentliche Sitzungen. Entlastung und Entspannung sind jetzt wichtiger als alles andere. Deshalb arbeite ich nicht mit der üblichen non-direktiven Therapeutenhaltung, sondern agiere eher wie ein Coach, gebe klare...

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