Inhaltsangabe:Einleitung: Entscheidungen, sowohl im Privat- als auch im Wirtschaftsleben, werden teilweise unter Zwang getroffen. Es handelt sich hierbei um Dinge, die man einfach tun muss. Es gibt aber auch Entscheidungen, die eine Möglichkeit darstellen, die einem das Recht überlassen sich für die eine oder die andere Richtung zu entscheiden. Diese Entscheidungen haben eine gemeinsame Eigenschaft: eine inhärente Flexibilität, die den subjektiven Wert dieser Entscheidung für den einzelnen steigert. Die Bewertung solcher Flexibilität und Entscheidungsmöglichkeiten ist zu einem zentralen Thema der Wirtschaftswissenschaften geworden. Dieser Themenkomplex wurde in der Literatur bereits ausführlich unter dem Rahmen der Investitionen unter Unsicherheit diskutiert und es wurde gezeigt, dass es auch mit den traditionellen Bewertungsverfahren, wie dem Kapitalwert- oder Entscheidungsbaumverfahren, möglich ist bis zu einem gewissen Grad die Mehrwertigkeit der Zukunft abzubilden. Da dieses aber nur über einen einheitlichen Risikoaufschlag auf den jeweiligen Diskontsatz realisiert wird, bleibt hierbei insbesondere die sich – durch im Zeitablauf zunehmende Informationsstandverbesserung – ständig ändernde Risikostruktur unberücksichtigt. Der Risikoaufschlag bei traditionellen Verfahren bildet nur „die Unsicherheit ab, die auf Kapitalmärkten bewertet wird“. Allerdings werden dabei Wahlmöglichkeiten, wie beispielsweise die Möglichkeit den Beginn einer Investition zu verschieben, vernachlässigt. Flexibilität ist allerdings „einer der wichtigsten strategischen Wettbewerbsvorteile für ein erfolgreiches Management“ in der heutigen Zeit. Die Durchführung eines Investitionsprojektes wird u. U. nur ermöglicht, wenn als Vorbedingung ein erstes Projekt bereits realisiert wurde. Dabei eröffnen sich Risiken und Chancen, die bei der Bewertung berücksichtigt werden müssen. Ein Risiko, das negative Auswirkungen auf den Erfolg hat, muss nicht unbedingt eine negative Entwicklung bedingen, sofern das zugrunde liegende Projekt reversibel ist, d. h. die Entscheidung kann also ohne zusätzliche Kosten wieder rückgängig gemacht werden. Hier müssen Risiken entsprechend ihrer Struktur und ihrem Einfluss auf den Projekterfolg differenziert bewertet werden. Auch im Bereich der Unternehmensbewertung, insbesondere bei High-Tech-Firmen und Startup-Unternehmen, muss man die Bewertung solcher strategischen Optionen berücksichtigen und sie in Werte fassen. Dabei stellen die so ermittelten [...]
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