Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,3, European Business School - Internationale Universität Schloß Reichartshausen Oestrich-Winkel (LS für Bank- und Finanzmanagement), Veranstaltung: European Business School, Sprache: Deutsch, Abstract: Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit Seit der Jahrtausendwende ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen durchschnittlich um ca. 10,5 Prozent per annum gestiegen und hat im Jahr 2003 mit rund 39.700 Insolvenzen abermals einen neuen Höchststand erreicht.1 Neben überwiegend kleinen und mittelgroßen Firmen waren auch große (Traditions-)Unternehmen wie Aero Lloyd, Babcock Borsig, Fairchild Dornier, Grundig, Herlitz, Kirch Media oder Philipp Holzmann in den Jahren 2001 bis 2003 von der Insolvenz betroffen. Der gesamtwirtschaftliche Schaden ist enorm. Im Jahr 2003 betrugen die Insolvenzschäden in Deutschland rund 40 Mrd. EUR, wobei infolge der Unternehmensinsolvenzen über 613.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren.2 Die Zahl der Insolvenzanträge zeigt jedoch nur die 'Spitze des Eisbergs', da die Insolvenz das vorläufige Endstadium einer krisenhaften Entwicklung von Unternehmen ist.3 Die Anzahl der Unternehmen, die sich in den letzten Jahren tatsächlich in einer Krise befanden, ist folglich um ein Vielfaches höher. Neben der konjunkturellen Schwäche der letzten Jahre, wird gerade bei kleinen bis mittleren Unternehmen4 die unzureichende Kapitalausstattung als Hauptgrund der Unternehmenskrisen identifiziert.5 Die Schlüsselrolle bei der Finanzierung einer Krisenbewältigung obliegt in Deutschland bis heute den Banken, da sie in der Regel die Großgläubiger der Krisenunternehmen sind und sich die Frage der Krisenbewältigung unter anderem auf die Gewährung neuer Finanzmittel, insbesondere von Sanierungskrediten, konzentriert.6 Die Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2003 verdeutlichen jedoch, dass die Bereitschaft der Banken, Sanierungskredite zu vergeben, selektiver und restriktiver geworden ist.7 --------- 1 Vgl. Creditreform (2003), S. 1. 2 Vgl. Kudla (2004), S. 1; Creditreform (2003), S. 6. 3 Vgl. Lafrenz (2004), S. 1. 4 Gemäß dem Institut für Mittelstandsforschung haben kleine Unternehmen maximal neun Beschäftigte und einen Umsatz von weniger als einer Million EUR per annum. Mittlere Unternehmen haben zwischen 10 und 499 Beschäftigte und einen Umsatz zwischen 1 und 50 Million EUR. Vgl. hierzu Institut für Mittelstandsforschung (2003), S. 2. 5 Vgl. Creditreform (2003), S. 12-13. 6 Vgl. David (2001), S. 71; Buchalik (1998), S. 27; Müller (1986), S. 442.
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