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E-Book

Schafe

Ideale Weidetiere an Haus und Hof

AutorDorothee Dahl
VerlagCadmos Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl80 Seiten
ISBN9783840462894
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Wer Schafe als Haustiere halten möchte, erfährt in diesem Buch alles Wissenswerte über die artgerechte Haltung, Fütterung und Pflege der wolligen Rasenmäher. Es werden außerdem Schafrassen vorgestellt, die sich besonders gut für die Hobbyschafhaltung eignen, wichtige Informationen zu Schafkrankheiten gegeben und der richtige Umgang mit den freundlichen Vierbeinern erklärt. Immer mehr Menschen entdecken das Landleben und die Tierhaltung am Haus. Auf ungenutzten Weideflächen werden vor allem Schafe gerne gehalten, weil sie sehr genügsam sind und ein schönes Bild auf der Wiese abgeben. Um Schafe richtig halten zu können, benötigt man aber einige wichtige Basisinformationen, die alle in diesem Buch zu finden sind. Da im Schafe im Sozialverband lebende Fluchttiere sind, gibt es schon bezüglich des Schafverhaltens einiges zu beachten. Zu erwähnen ist da besonders das tierfreundliche Handling dieser oftmals recht großen, kräftigen und schnellen Tiere. Haltung, Fütterung und Pflege sind weitere Themen dieses Buches, das außerdem über Vorbeugung und Behandlung von Schafkrankheiten informiert und erklärt, welche Probleme man mit einfachen Mitteln leicht vermeiden kann.

Dorothee Dahl lebt mit ihrem Mann, ihren Hunden, Shetlandponys, Schafen und Damwild am Niederrhein. Sie hat schon als Kind zuhause den Umgang mit Schafen unterschiedlicher Rassen gelernt und die neugierigen Wollknäuel lieb gewonnen. Inzwischen baut sie eine kleine Herde mit seltenen englischen Herdwick Schafen auf.

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Leseprobe

Haltung

Schafe brauchen einen Stall oder einen Unterstand, wo sie vor Wind und Wetter geschützt sind. (Foto: Fritschy)

Eine gut organisierte Schafhaltung kommt den Tieren zugute und spart Zeit. Auch wenn sich die Haltungsbedingungen nach den Bedürfnissen der jeweiligen Rasse in manchen Punkten unterscheiden, so gibt es doch grundsätzliche Vorgaben, nach denen man sich richten kann.

Das Herdentier Schaf sollte nie allein gehalten werden. (Foto: Raats)

Herdentiere

Niemals vergessen sollte man die Tatsache, dass Schafe sozial lebende Herdentiere sind. Sie sind außerdem Fluchttiere, deren Urtrieb es ist, zusammen mit Artgenossen vor Gefahren zu flüchten. Die Einzelhaltung eines Schafs ist daher nicht artgerecht. Auch eine regelmäßige Beschäftigung mit dem Schaf ersetzt keine Artgenossen. Wer nicht viel Platz hat, kann seine Herde auf zwei Tiere beschränken. Bei der Haltung eines männlichen Tiers kann es erforderlich werden, es von den weiblichen Tieren zu trennen. Dies sollte aber nicht über einen längeren Zeitraum geschehen.

Haltungsformen und Unterbringung

Hobbyschafhalter sind in den meisten Fällen sogenannte Koppelschäfer, das heißt, ihre Schafe leben auf umzäunten, abgegrenzten Wiesen. Diese müssen nicht zwangsläufig direkt am Haus liegen, sondern können in Absprache mit Bauern, Förstern oder Naturschutzorganisationen auch als Nachweidekoppeln oder in Begrasungsprojekten in der Umgebung liegen. Wer sich für diese Art der Schafhaltung entscheidet, muss sich aber im Klaren darüber sein, dass dies mehr ist als ein Hobby. Die Schafe können nicht einfach irgendwo platziert und dann einmal täglich kontrolliert werden. Die Koppeln müssen umgesetzt, die Schafe regelmäßig beigefüttert, mit Wasser versorgt und kontrolliert werden. Die Gefahr, dass etwas Unvorhergesehenes passiert, während man bei der Arbeit ist und nicht sofort zur Stelle sein kann, ist für den Hobbyschäfer ein zu großes Risiko, außerdem übersteigt der Aufwand meist das, was man einzusetzen bereit ist. Deshalb entscheiden sich die meisten auch für eine oder mehrere Wiesen am Haus.

Wie viel Platz brauchen Schafe?

Der Platzbedarf ist abhängig von der Rasse und Größe der Schafe. Man kann auf einem Hektar mehr Tiere einer kleineren Rasse unterbringen als einer größeren. Hinzu kommt die Flüchtigkeit der Schafe. Die ursprüngliche Rasse der Soay-Schafe hat beispielsweise einen stärker ausgeprägten Fluchtinstinkt als die stark domestizierten Texelschafe. Kleine Rassen können mit mehr Schafen auf einen Hektar als große Rassen. Zwölf Schafe pro Hektar können hier als Ausgangspunkt genommen werden. Bedacht werden muss auch, ob das Futter von den eigenen Weiden gewonnen wird.

Je nach Rasse und Größe benötigen Schafe mehr oder weniger Platz. (Foto: Paikert)

Auch was den Stallraum betrifft, kann der Bedarf je nach Rasse unterschiedlich sein. Es spielt eine Rolle, ob die Rasse zahm wird oder recht scheu bleibt. Rassen mit Hörnern, wie zum Beispiel Jakobsschafe oder Heidschnucken, benötigen mehr Raum als Schafe, bei denen die weiblichen Tiere von Natur aus keine Hörner haben. Für Futterkrippe und Heuraufe benötigt man bei gehörnten Schafen deutlich mehr Platz.

Weide

Wenn genügend Platz vorhanden ist, können Schafe im Sommer und im Winter auf der Weide laufen. Dabei ist die Bodenbeschaffenheit und die Qualität des Grases von großer Wichtigkeit. Zum einen enthalten nicht alle Bodensorten die Mineralstoffe, die ein Schaf benötigt; zum anderen können Weiden, die durch ihre Lage und ihre Entwässerung sehr feucht werden, für eine Beweidung im Herbst und Winter ungeeignet sein. Es gibt sogar einige Schafrassen, die zwar wunderschön aussehen, jedoch keinerlei Feuchtigkeit auf ihrem Weidegrund vertragen können. Überprüfen Sie deshalb immer erst die Bodenqualität, bevor Sie sich für eine Rasse entscheiden. Einem Mineralstoffmangel kann man durch die Gabe eines Minerallecksteins oder einer Leckschale entgegenwirken. Bitte achten Sie darauf, dass die Schafe immer Zugang zu der Schale oder dem Stein haben.

Eine Schafweide sollte nicht zu stark gedüngt werden. Wenn Sie ganz sichergehen wollen, dann entnehmen Sie einmal jährlich eine Bodenprobe und lassen sich damit bei der Landwirtschaftskammer oder der Landwirtschaftlichen Warengenossenschaft bezüglich einer sinnvollen Düngung beraten.

Ein Salzleckstein, der für Schafe keinen oder nur ganz wenig Kupfer enthalten darf, sollte auch auf der Weide immer für die Schafe zugänglich sein. (Foto: Paikert)

Praktizierter Naturschutz durch Schafbeweidung

Vielleicht fragen Sie sich, was Steinkauze mit Schafen zu tun haben? Mehr als Sie möglicherweise denken. (Foto: Schanz)

Die Beweidung alter Obstwiesen mit Schafen hat einen positiven Nebeneffekt für die Ansiedlung des vom Aussterben bedrohten Steinkauzes. Wenn Obstwiesen extensiv mit Schafen beweidet werden, werden die nötigen Voraussetzungen für die nestnahe Nahrungsaufnahme dieser Vogelart geschaffen. Hohe Grasbestände eignen sich nicht für die Nahrungssuche des Steinkauzes; durch extensive Beweidung strukturreich gestaltete artenreiche Flächen dagegen bieten optimale Voraussetzungen. Durch die extensive Schafbeweidung werden die Obstweiden für den Steinkauz (und andere auf den Lebensraum Obstweide angewiesene Arten) optimiert und ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Steinkauzpopulation geleistet. Weiterhin kann der Lebensraum des Steinkauzes auch durch Anpflanzung von Kopfbäumen und die Anlage von Gehölzstreifen am Rand von Obstwiesen aufgewertet werden. Optimal ist die Anpflanzung einer Hecke an den Wiesenrändern, die als Windschutz dient, damit einen Lebensraum für Nahrungsinsekten des Steinkauzes darstellt und zusätzlich anderen heckenbewohnenden Tierarten zugutekommt. Informationen zu Förderprogrammen erhalten Sie bei den Naturschutzorganisationen in Ihrer Region.

In aufgerolltem Zustand lassen sich die Weidenetze gut transportieren und aufbewahren. Auf diesem Foto ist die Maschenanordnung gut zu erkennen. Die Maschen sind unten enger, sodass auch Lämmer nicht durchschlüpfen können. (Foto: Fritschy)

Umzäunung

Wiesen, auf denen Schafe weiden, müssen ausbruchsicher und tiergerecht eingezäunt sein. Stacheldraht ist tierschutzwidrig und sollte niemals als Umzäunung verwendet werden. Glatter Draht, auch mit Stromlitze, hält neugierige Schafe nicht davon ab, auch mal zu schauen, ob das Gras auf der anderen Seite nicht grüner ist. Ein guter Schafdraht mit sogenanntem Knotengitter ist hier das Mittel der Wahl. Es gibt unterschiedliche Qualitäten, die sich in Drahtdicke und Raster unterscheiden. Der zusätzliche Preis und Aufwand für den dickeren Schafdraht lohnt sich, da dieser bedeutend länger hält.

Wenn man Lämmer halten will, benötigt man einen Zaun, bei dem das Raster im unteren Bereich engmaschiger ist als weiter oben. Ich empfehle, von Anfang an die dicke Qualität mit den engen Maschen im unteren Bereich zu verwenden, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Auch ein starker Schafbock braucht eine feste, gute Umzäunung, vor allem für die Zeit, in der er nicht zu seinen Damen darf.

Da Schafe gern ihre Köpfe durch die Maschen stecken oder sich am Schafdraht reiben, um sich zu kratzen, ist es sinnvoll, je nach Größe der Schafe auf etwa 40 Zentimeter Höhe eine Stromlitze anzubringen. Als Alternative muss dann eine andere Möglichkeit zur Verfügung stehen, an der sich die Schafe kratzen können. Dies kann ein dicker Holzpfahl oder auch eine Bürste oder ein fest angebrachtes Brett im Stall sein.

Weidezaunpfähle gibt es in unterschiedlichen Holzsorten. Eichenpfähle sind etwas teurer, passen sich aber schön der Landschaft an und halten besonders lang. Wer nicht so tief in die Tasche greifen will, entscheidet sich für runde oder eckige Holzpfähle. Bezüglich einer Imprägnierung der Pfähle im Bereich, der in den Boden eingebracht wird, empfiehlt es sich, die örtlichen Bestimmungen zu beachten und sich beraten zu lassen. In Natur- und Wasserschutzgebieten ist die Verwendung imprägnierter Pfähle beispielsweise nicht erlaubt.

Zusätzlich zur normalen Umzäunung sollte man auch als Hobbyschafhalter immer einige transportable Weidenetze zur Verfügung haben, mit denen man eine Weide portionieren oder Schafgruppen voneinander trennen kann. In Kombination mit einem guten Weidezaungerät kann man die Schafe so auch Flächen beweiden lassen, an denen eine dauerhafte Umzäunung nicht möglich ist. Die Aufstellung der Weidenetze ist nicht schwer und kann von einer Einzelperson bewerkstelligt werden. Beim Abbau müssen die Netze gerollt werden, was zu Beginn einige Übung erfordert. Wenn man einmal gelernt hat, mit den Netzen umzugehen, möchte man sie nicht mehr missen. Kontrollieren Sie alle Umzäunungen regelmäßig.

Auch Tore müssen gut verschlossen werden, um ein Ausbrechen der Schafe zu verhindern. Spezielle Riegel machen es den Tieren unmöglich, das Tor selbst zu öffnen. (Foto: Fritschy)

Schafversicherung

Schafe müssen versichert sein. Bitte...

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