Konzeptionierung

In den nun folgenden Kapiteln geht's ins Detail. Die Empfehlungen sind nicht als verbindlich oder als Schulmeisterei anzusehen, sie sollen nur unterstützend sein für Autoren, die noch was vorhaben und glauben, etwas mit dem zusammengetragenen Stoff dieses Ratgebers anfangen zu können. Nichtsdestotrotz gibt es im Verlauf dieses Werks das eine oder andere Thema, das auf Normen, Regeln und Gesetzen basiert (bspw. Rechtschreibreform).

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Aller Anfang ist schwer!

Wie bereits angerissen: Eine Inspiration ist die Geburt einer Geschichte. Wohin die Reise geht, sobald die Idee erst einmal im Kopf ist, kann ein Autor erst wissen, wenn er sie fixiert, und das schriftlich. Feinheiten wie "fehlerfrei schreiben" sind in diesem Stadium nicht wichtig, Hauptsache raus damit.

Sind es ganze Sätze oder gar Abschnitte, die ans Tageslicht drängen, dann wird die Geschichte vermutlich nur eine Novelle. Wenn es denn so sein sollte: Fertig schreiben ist Trumpf, möglicherweise wird aus einem Shorty trotzdem noch ein Roman.

Ist das geschehen und die Geschichte lässt einen hoffnungsvollen Schreiberling noch immer nicht los, dann herzlichen Glückwunsch: Die Story hat Potential zu etwas ganz Großem, zu einem Meisterwerk der Belletristik. Nun heißt es: Noch einmal ran an den Speck, gucken: Was lässt sich draus machen, enthält die Story eine wertvolle Botschaft, wie liebens- oder hassenswert sind die Charaktere? Haben die Protagonisten ein Leben oder sind sie zu blass? Wie sieht es aus mit einem richtigen Schauplatz, mit Aufbau von Spannung, mit dem Potential zur Aufgliederung in mehrere Szenen oder gar in Kapitel?

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Der erste Schritt

Sind alle Fragen zufriedenstellend beantwortet, wird es Zeit für die Konzeptionierung des künftigen Werks. Die ehemalige Kurzgeschichte bildet nun einen Teil des Konzepts, ähnlich wie ein Exposé.

Doch Vorsicht: Die einstige Novelle ersetzt dieses nicht! Subjektiv gesehen ist es ratsam, sich die wichtigsten Stichpunkte zu notieren. Schwerpunkte sind hierbei der Mehrwert der Story als Roman, in welches Genre sie passt, welche Recherchen für einen Ausbau notwendig sind, und ob das Ganze als Großprojekt realisierbar ist. Bestenfalls setzt man sich noch ein Seitenziel als Motivation und notiert sich das auch, und/oder ob der Titel  bestehen bleibt bzw. lediglich als Arbeitstitel verwendet wird. Der erste Schritt ist also erst einmal lesen, analysieren, notieren.

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Die Entwicklungs-Phase

Aus den gezogenen Schlüssen entstehen neue Ideen. Dem Autor wird bewusst, auf was das Ganze hinauslaufen soll und was er seinen künftigen Lesern zu sagen hat. In seinem Gehirn beginnen die Charaktere zu leben, bekommen Namen und vielleicht auch ein Gesicht. Schauplätze entstehen, und möglicherweise weiß der Schreiber bereits, welchen Zeitrahmen er anwenden will. Trick siebzehn mit Selbstüberlistung: Ein Fixdatum für den Plot so gut wie möglich vermeiden.

Ist das nicht möglich, legen Pfiffige am Besten schon im Vorfeld eine Zeitschiene an. Das alles sind weitere Daten, die zu den Notizen gehören. Diese dürfen gern auch auf der Festplatte sein, da gehen sie am Wenigsten verloren.

Ein Dateiverwaltungskonzept speziell für fleißige Schreiberlinge siehe wie folgt: Schritt eins ist eine zweite Festplatte, auf der kein Betriebssystem ist. Diese hat nur den Zweck zur Zwischenspeicherung von Daten.

Der Überordner erhält einen bezeichnenden Namen, wie zum Beispiel "Eigene Dateien" oder "Datenverwaltung" oder "PC-Büro". Danach kommen weitere Unterordner. Beispiel:

Überordner Max-Data

Unterordner:

Ebooks

Grafikbearbeitung

Manuskripte

Schriftverkehr

Im Unterordner Ebooks:

Ebooks zum Lesen

Im Unterordner Grafikbearbeitung:

Cover

Fotos

Grafiken

Avatare

Kapitälchen

Im Unterordner Manuskripte:

Essays, Satire

Novellen

Poesie

Romane

Im Unterordner Romane:

Einzelne Romantitel

(fortgeschritten)

Sonstige Titel

(angefangene Romane)

Persönlicher Tipp: Besser ein paar mehr Rücksicherungen von wichtigen Dateien wie eine zu wenig. USB-Stick oder sonstige Datenträger wie DVD sind dafür geeignet, und wer mal schnell von unterwegs Zugriff auf seine liebsten Schätze braucht: Der ist gut beraten mit einer Cloud. Am Besten eine, die schnell erreichbar ist, zum Beispiel über das eigene Email-Postfach oder über das Betriebssystem.

Arbeitsphase

Zuerst einmal: Egal, in welchem Stadium (hier: Phase) sich ein potentieller Romancier gerade befindet: Das Schreiben geht vor. Erfahrungsgemäß dauert es nicht lang, bis sich ein Autorenhirn "ausgekotzt" hat.

Das heißt auf Deutsch: Kreative Phasen sollten nicht unterbunden werden, selbst wenn es gerade nichts mit dem angefangenen Roman zu tun haben sollte. Doch spätestens dann, wenn die Bilder im Kopf zu Text ausformuliert wurden, heißt es: Am Ball bleiben, dran bleiben, wieder zurück an das begonnene Werk, das am Herzen liegt.

Um Feinheiten wie Titelblock, Impressum, Widmung kann sich nebenbei kümmern, wer gerade nichts Besseres zu tun hat (sprich: Schreibblockade). Das Inhaltsverzeichnis am Besten erst ganz zum Schluss, wenn sich abzeichnet, wieviel Kapitel das Buch hat, wie diese Kapitel betitelt wurden und auf welcher Seite sie sind (Taschenbuch).

Bei ebooks hingegen sind Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis so gut wie sinnlos, weil sich die Seiten beim Leser "verschieben", je nach Gerät. Da genügt es dann, nur ein Verzeichnis mit Kapiteltiteln anzulegen (mittig zentriert). Diese Informationen nur mal so am Rande.

Manuskriptaufbau: Zur Arbeitsphase gehört auch, sich kundig zu machen, wie ein Manuskript für Romane (bzw. für alle umfangreicheren Bücher) aufgebaut ist. Zu unterscheiden wäre zwischen Druckwerk und Ebook. Um ein Buch drucken lassen zu können, ist es insgesamt anders aufgebaut, für elektronische Bücher fällt einiges weg.

Empfehlungen: Selfpublisher, die ein Manuskript zum Druck bereit machen, recherchieren am Besten bei ihrem erwählten Dienstleister, wie die Kriterien in Bezug Seitengröße, Format  und Manuskriptaufbau sind. Im besten Fall wird eine Vorlage geboten, und an der kann man sich dann orientieren. Die Seiteneinrichtung wird dann gleich zu Beginn vorgenommen. Das erspart Nacharbeit, und die (künftigen) Absätze sitzen dann gleich so, wie sie sollen. Independents wählen von vornherein Blocksatz. 

Warnung: Ein Verlagsmanuskript sieht in Bezug Seiteneinstellung und Formatierung anders aus, und das aus gutem Grund. Die Vorgaben, die Verlage machen, sind sehr streng und lassen kaum Raum für eigene Wünsche (Schriftart, Schriftgröße, Seitenränder, Textformat).

So zum Beispiel wünschen Verlage linksbündigen Flattersatz mit Abstand zwischen den Zeilen 1,5 (auf Papier in DIN A4), weil die hausansässigen Lektoren Platz für Notizen und Korrekturen brauchen. Kommt es dann zum Autorenvertrag und das Werk wird publiziert, bereiten seriöse Verleger das Manuskript selbst zum Druck auf.

Persönlicher Tipp für Ebook-Autoren: Bevor ins Blaue geschossen wird, wäre ratsam, sich noch vor der Manuskripteinrichtung die passende Anlaufstelle zu suchen, wo künftig publiziert werden soll. Die meisten Selfpublishing-Plattformen haben ihren eigenen Editor oder zumindest Vorgaben, wie das einzureichende Manuskript für den Upload formatiert wird (pdf, epub, mobi z. Bsp.)

Am Geschicktesten sind die Plattformen, die selbst in das passende Format konvertieren. Je nach Dienstleister lässt sich der Editor einfach bedienen. Im Idealfall lädt der Kunde (=Autor) ein ganz normales Dokument hoch (doc, docx usw.) oder kann den Text manuell eingeben. Nach Erfüllen aller Kriterien (zum Beispiel Cover einreichen, Angaben zum Buch wie Titel, Autorenname usw. ausfüllen) wird nur noch gespeichert, und der Endverbraucher (=Leser) entscheidet beim Download des fertigen Werks für sich selbst, welches Format zum Lesen benötigt wird (meist epub oder mobi).

Hinweis: Beispiele, wie ein Manuskript eingerichtet werden kann, finden Interessenten im Weiterverlauf dieses Werks. Darüber hinaus noch Informationen zum Klappentext, Exposé, Autoren-Vita und einiges mehr.

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Die Schreibphase

Das Non plus ultra für jeden, der gern schreibt, dürfte eine länger anhaltende Schreibphase sein. Es gibt nichts Schöneres als die Tastatur unter den eigenen Fingern zu fühlen, das Rattern zu hören, die Buchstaben auf dem Bildschirm zu sehen und wie ein Satz nach dem Anderen vor den Augen erwächst.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Autoren, wenn es bei euch auch so ist: Dann seid Ihr kreativ. So ganz nebenbei...