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E-Book

slide:ology - Oder die Kunst, brillante Präsentationen zu entwickeln

AutorNancy Duarte
VerlagO'Reilly Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl296 Seiten
ISBN9783897219403
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR
Wie viele Präsentationen haben Sie in Ihrem Berufsleben bereits verfolgt? Und Hand aufs Herz: Wie viele davon haben einen bleibenden Eindruck bei Ihnen hinterlassen? Wirklich gute Präsentationen sind noch immer die Ausnahme, denn nur selten werden die Möglichkeiten dieses Mediums optimal genutzt. Wer sein Publikum nachhaltig überzeugen möchte, muss seine Ideen verdichten und in stimmige Bilder umsetzen. slide:ology setzt hier an und führt Sie in die Kunst des visuellen Erzählens ein. Die Autorin Nancy Duarte weiß, wovon sie spricht: Sie leitet Duarte Design, das Unternehmen, das unter anderem die Slide-Show in Al Gores Oscar-prämiertem Film Eine unbequeme Wahrheit entwickelt hat. In slide:ology gewährt sie tiefe Einblicke in ihr umfangreiches Wissen als Designerin. Anhand von Fallstudien bringt sie Ihnen darüber hinaus die Visualisierungsstrategien einiger der erfolgreichsten Unternehmen der Welt nahe. slide:ology zeigt Ihnen unter anderem, wie Sie: - Ihr Publikum gezielt ansprechen - Ihre Ideen auf den Punkt bringen und ein stimmiges Design entwickeln - Ihre Aussagen mit Farben, Bildern und prägnantem Text unterstützen - Grafiken erstellen, die Ihren Zuhörern das Verständnis erleichtern - Präsentationstechnologien optimal nutzen

Nancy Duarte ist Gründerin und Geschäftsführerin von Duarte Design, einer Design-Agentur mit Sitz im Silicon Valley. Zu ihren Kunden gehören unter anderem Adobe, Cisco, Google und Hewlett-Packard, und ihre Agentur zeichnete für die Präsentationen in Al Gores preisgekröntem Film Eine unbequeme Wahrheit verantwortlich.

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Leseprobe

Kapitel 2. Ideen statt Folien entwickeln


Finden Sie Ihre Inspiration


Moderne Kommunikation ist meistens nicht gut greifbar. Dienstleistungen, Software, Gedankenführerschaft, Change Management, Unternehmensvision – all dies ist mehr konzeptionell als konkret, mehr flüchtig als greifbar. Und das ist auch völlig in Ordnung. Allerdings ist es ein Kampf, solche Ideen zu kommunizieren, weil sie inhärent unsichtbar sind. Es ist schwer, eine Vision zu vermitteln, wenn es nichts zu sehen gibt.

Unsichtbare Ideen sichtbar werden zu lassen, sodass sie greifbar werden und Aktionen auslösen, ist so etwas wie eine Kunstform. Der beste Ausgangspunkt dafür ist nicht der Computer; ein Blatt Papier und ein Bleistift reichen völlig aus.

Ändern Sie Ihre Umgebung, wenn Sie kreativ sein möchten. Finden Sie einen anderen Ort als Ihren Schreibtisch. Zugegeben, Salvador Dal war ein bisschen exzentrisch, aber versuchen Sie einmal, Ihre nächste Rede mit Papier und Bleistift in der Badewanne zu schreiben, nur um zu sehen, ob es so nicht besser klappt.

© Bettmann/Corbis

Wozu ein scheinbar so technikfeindlicher Ansatz? Weil Präsentationssoftware nie als Brainstorming- oder Zeichentool gedacht war.

Anwendungen sind nur ein Gefäß für Ideen und Elemente, aber nicht das Mittel, um sie zu erschaffen.

Allzu leicht tappt man in die Falle, indem man zum Entwickeln von Inhalten ein Präsentationstool startet. Doch in Wirklichkeit stellt sich der kreative Prozess am besten abseits der Technik ein, gestützt auf dieselben Ausdrucksmittel, mit denen Sie aufgewachsen sind: Füller, Bleistift und Buntstifte. Das Ziel ist es, Ideen zu haben – nicht unbedingt direkt Bilder, aber jede Menge Ideen. Dies können Worte, Diagramme oder Szenen sein, wörtlich oder metaphorisch – Hauptsache, sie drücken Ihre Gedanken aus. Das Beste an diesem Prozess ist, dass Sie nicht herausfinden müssen, wie man Zeichentools bedient oder wo die Datei gespeichert wird. Alles, was Sie brauchen, ist bereits da (und sagen Sie nicht, Sie könnten nicht zeichnen; Sie sind nur aus der Übung). Das bedeutet, dass Sie in wenig Zeit viele Ideen produzieren können. Und das ist Ihr Hauptziel beim Finden von Ideen: möglichst viele davon zu haben.

Abgedroschene Metaphern sind eine billige Ausrede. Statt das übliche Foto mit dem Handschlag vor einer Weltkugel zu suchen, bringen Sie sich besser durch eine Mindmap dazu, ganz neue Ideen zu entwickeln. Hier ein Beispiel zum Thema Partnerschaft.

Oft kommt man spontan auf neue Ideen. Das ist gut, aber hüten Sie sich vor der Gefahr, das Erste, was Ihnen in den Sinn kommt, zu verwenden.

Zeichnen Sie weiter und zwingen Sie sich, mehrere Ideen zu durchdenken. Das braucht Disziplin und Beharrlichkeit – besonders wenn Sie das Gefühl haben, auf Anhieb die Lösung gefunden zu haben. Erforschen Sie Wörter und Wortassoziationen, um mehrere Ideen zu haben. Nutzen Sie die Techniken des Mindmappings, indem Sie Wortverbindungen wie im obigen Beispiel niederschreiben oder zeichnen. Wer mit digitalen Medien aufgewachsen ist, bevorzugt für diese Phase vielleicht Mindmapping-Software. Wenn vier oder fünf Ideen an die Oberfläche gekommen sind, ergeben sich oft tragfähigere Lösungen. Verfolgen Sie auch Ideen weiter, die scheinbar auf Abwege führen. Sie können nie wissen, worauf Sie dabei stoßen.

Wenn Sie eine ausreichende Anzahl Ideen gesammelt haben, suchen Sie ein paar davon aus, die dem Ziel der Vision oder des Konzepts entsprechen, das Sie vermitteln möchten. An diesem Punkt spielt die Form noch keine Rolle; wichtig ist nur, dass die Ideen Ihre Botschaft vermitteln.

Nehmen Sie sich Zeit und investieren Sie Ihre kreative Energie. Ihr Lohn ist eine Präsentation, an die man sich nicht nur erinnert, sondern die Ihr Publikum zum Handeln inspiriert.

Innovation durch Haftnotizen


Große Erfindungen kombinieren neue Techniken mit vielen Einsatzmöglichkeiten. Im Fall von Post-its strich ein Wissenschaftler bei 3M Klebstoff mit geringer Haftwirkung auf Papier und benutzte dies, um für die Proben in seinem Kirchenchor bestimmte Seiten im Gesangbuch zu kennzeichnen. Das war die Geburtsstunde des beliebtesten Brainstorming-Mediums.

Mit Haftnotizen können Sie Ideen nach Bedarf festhalten, ordnen und umsortieren.

Eine Idee pro Haftnotiz ist am besten. Und nehmen Sie einen Edding. Warum? Wenn sie mehr Platz braucht als ein Post-it und mehr Details, als ein Edding zeichnen kann, ist die Idee zu kompliziert. Einfachheit ist das Wesen klarer Kommunikation. Außerdem ist es mit Haftnotizen einfach, den Inhalt so lange umzuordnen, bis die Struktur und der Ablauf richtig scheinen. Andererseits bevorzugen viele Menschen das traditionellere Storyboarding, weil sie detaillierte Ideen lieber linear ausdrücken. Auch das ist in Ordnung. Wir wollen Ihnen keine exakte Arbeitsmethode vorschreiben, sondern Sie ermutigen, viele Ideen in wenig Zeit zu entwickeln.

Weitere Methoden zur Entwicklung von Inhalten finden Sie in Decker Communication’s Grid unter www.decker.com und Cliff Atkinson’s Beyond Bullet Points unter www.beyondbullets.com.

Tipp


Geben Sie sich beim Brainstorming nicht mit der ersten Lösung zufrieden. Denken Sie mehrere Alternativen durch. Geizen Sie nicht mit Haftnotizen.

Was auch immer Ihre Brainstorming-Methode sein mag, halten Sie sich an folgende Richtlinien:

© 1997-2006 Infinite Innovations Ltd. All rights reserved. www.brainstorm.co.uk.

Haben Sie eine Riesenmenge an Ideen gesammelt, ordnen Sie sie, hinterfragen Sie sie und filtern Sie einen Kern von sinnvollen Ideen heraus, die Anklang finden werden.

Fallstudie: Bill McDonough


Leben skizzieren


Bill McDonough zeichnet gern vor dem Publikum auf dem Bildschirm, weil er so mit seinen Inhalten interagieren kann.

McDonough macht es oft wie der Professor an der Tafel: Er drückt mitten im Präsentationsmodus die B-Taste, um seine Folie zu einer leeren Fläche zu machen, auf die er Skizzen von seinem Grafiktablett projiziert. Er glaubt, das Publikum solle Grafiken in der Entstehung und nicht gleich komplett verinnerlichen. Viele seiner Diagramme sind handgezeichnet. Da komplexe Grafiken verwirren oder das Argument im Unklaren lassen können, zeichnet McDonough seine Diagramme, während er spricht, um die verborgenen Punkte hervorzuholen.

Einen besonders lehrreichen Moment erlebte McDonough, als er mit dem Kanzler der Vanderbilt University beim Rotary Club zu Mittag aß. Der Kanzler erhob sich und sagte: „Was ist nur los mit der Bildung in Amerika? Wenn ich einen Raum voller Sechsjähriger betrete und frage: ‚Wer kann hier zeichnen?‘, heben alle die Hand und schreien: ‚Ich kann’s. Ich kann alles Mögliche zeichnen.‘ Und wenn ich in einen Raum voller diplomierter Akademiker komme und frage: ‚Wer kann hier zeichnen?‘, findet sich kein Einziger. Was ist das nur für eine Art von Bildungssystem?“

„Ich finde, Zeichnen ist wie ein Fest und schafft eine Verbindung zu meiner Kindheit. Öffentlich zeichnen bedeutet, sich Menschen gegenüber gleichsam unschuldig und hoffnungsvoll zu öffnen. Zeichnen macht die Präsentation interessanter. Und wenn es danebengeht, ist das einfach nur menschlich, und die Leute verzeihen Ihnen die Kritzelei.“

Bill McDonough Autor und Gründer von William McDonough + Partners

Skizzieren Sie Ihren Weg zum Erfolg


Zeichnen ist die Magie im Prozess – Sie nehmen Ideen im Rohzustand, arbeiten sie aus, ordnen sie um und zeichnen sie immer wieder neu, bis Sie eine Story erkennen können.

Storyboarding kann einen einschüchtern. Dave Gray, Gründer von XPLANE, lehrt die Kunst des Strichmännchen-Zeichnens wie folgt:

  1. Die meisten Menschen beginnen ihr Strichmännchen am Kopf. Das ist falsch. Da ein Strichmännchen einen ganzen Menschen zeigt, sollten Sie es so zeichnen, wie Sie einen ganzen Menschen sehen. Überlegen Sie, was Sie als Erstes anschauen, wenn Sie jemanden aus der Entfernung sehen. Es ist fast immer der Körper – das Zentrum von Schwerkraft und Bewegung. Wenn Sie beim Körper anfangen, können Sie das Wesen der Geste festhalten, die Sie vermitteln möchten.

  2. Nachdem Sie den Körper in der gewünschten Position gezeichnet haben, malen Sie den Kopf als Kreis. Wo der Kopf in Relation zum Körper steht, ist entscheidend. Glück, Angst, Geschwindigkeit und Trägheit – all das geht aus der relativen Position von Kopf und Körper hervor. Wenn Sie Menschen bei ihren alltäglichen Handlungen beobachten, werden Sie es selbst sehen.

  3. Als Nächstes zeichnen Sie den Gesichtsausdruck. Das normale Smiley-Gesicht mit frohem oder traurigem Ausdruck reicht völlig aus. Ein kleiner Haken als...

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