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Über die Individualität und das Individuationsprinzip I

Fünfte metaphysische Disputation. Text und Übersetzung. Zweisprachige Ausgabe

AutorFrancisco Suárez
VerlagFelix Meiner Verlag
Erscheinungsjahr1976
Seitenanzahl359 Seiten
ISBN9783787326570
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
In der »Fünften metaphysischen Disputation« behandelt Suárez (1548-1617) die Definition der Individualität, das metaphysische Individuationsprinzip (Individualdifferenz) und das physische Individuationsprinzip der Substanzen und Akzidentien. Die Darlegung berücksichtigt einen großen Teil der damals maßgeblichen Literatur und gibt zugleich einen Eindruck von der Schulphysik des späten 16. Jahrhunderts.

Francisco Suárez wird 1548 in Granada geboren und beginnt bereits als Dreizehnjähriger das Studium der Jurisprudenz in Salamanca. Drei Jahre später tritt er den Dominikanern bei und beginnt Philosophie und Theologie zu studieren. Verschiedene Lehrtätigkeiten führen ihn über Segovia und Valladolid an Collegium Romanum, doch wird er mehrfach wegen Abweichungen von der herrschenden Lehrmeinung zurechtgewiesen.Die Metaphysischen Disputationen erscheinen 1597 in zwei Bänden. Als Kommentar zur aristotelischen Metaphysik angelegt, bricht Suárez mit dem Interpretationskanon und prägt durch seine Auslegungsweise sowohl formell als auch inhaltlich die Entstehung und Gestaltung der neuzeitlichen Metaphysik von Descartes über Leibniz bis Kant.Als 'doctor eximius' wird der bedeutendste Vertreter der spanischen Spätscholastik zwar mehrfach bei der Inquisition angezeigt, dann aber von Philipp II 1597 auf den Lehrstuhl für Theologie in Coimbra berufen. Suárez unterstützt 1613 die päpstliche Auseinandersetzung mit dem englischen König mit der Kampfschrift Defensio fidei catholicae. Der Scharfsinn seines philosophischen Denkens befördert nicht nur an katholischen sondern auch an reformierten Universitäten Europas die Verbreitung seines Werkes als letztes systematisches Kompendium der scholastischen Metaphysik. Suárez stirbt 1617 in Lissabon.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis7
Vorwort13
Einleitung17
Bibliographische Hinweise43
Abweichende Lesungen der Madrider Studienausgabe55
Francisco Suarez Über die Individualität und das Individuationsprinzip57
Erster Abschnitt: Alles Existente ist individuell59
1 Gegenbeispiele: Gott, Engel, Realallgemeines59
2,3 Definition von "Individuum" nebst Erläuterung59
4,5 Entscheidung der Frage65
6-8 Erörterung der Gegenbeispiele69
I Das Individuationsprinzip der Substanzen75
Zweiter Abschnitt: Das metaphysische Individuationsprinzip der Substanzen oder die Individualdifferenz der Substanzen75
2-4 Die scotistische Meinung75
5 Die konzeptualistische Meinung79
6 Die thomistische Meinung81
7 Problemstellung85
8-30 Vier Thesen des Autors85
Die Individualdifferenz ist etwas Reales (8)85
Sie ist von der gemeinsamen Natur nicht real verschieden (9-15)89
Sie ist von der gemeinsamen Natur nur gedanklich verschieden, gehört zu derselben Kategorie wie sie und setzt mit ihr das Individuum metaphysisch zusammen (16-20)105
Auch geschaffene Geister haben eine Individualdifferenz (21-30)115
31-33 Behandlung der scotistischen Meinung133
34-37 Behandlung der konzeptualistischen Meinung139
38-40 Behandlung der thomistischen Meinung147
Dritter Abschnitt: Ist die Materie das physische Individuationsprinzip der Substanzen?155
2 Problemstellung des Dritten im Unterschied zu der des Zweiten Abschnitts155
3-8 Die thomistische These, daß die gezeichnete Materie das Individuationsprinzipder körperlichen Substanzen ist159
9-17 Erste Interpretation dieser These: "Gezeichnete Materie" bedeutet "mit Quantität versehene Materie"173
18-27 Zweite Interpretation: "Gezeichnete Materie" bedeutet "zur Aufnahme einer bestimmten Quantität disponierte Materie"193
28-34 Dritte Interpretation: Die Materie als Ursprung des Entstehens und Vergehens ist der Grund der Vervielfältigung der Körper, der Grund ihrer individuellen Determinierung und für uns der Anlaß zur Erkenntnis ihrer Verschiedenheit215
Vierter Abschnitt: Ist die substantielle Form das physische Individuationsprinzip der Körper?233
1,2 Die These und ihre Begründung233
3-6 Gegenargumente235
7 Würdigung der These245
Fünfter Abschnitt: Ist die Existenz das physische Individuationsprinzip der Körper?247
1 Die These247
2b Erste Interpretation: Existenz und Essenz sind nicht real verschieden. Das entspricht der These von Abschnitt 6247
2c-5 Zweite Interpretation: "Existenz" bedeutet etwas von der Essenz real Verschiedenes. Ablehnung249
6-9 Dritte Interpretation: "Existenz" bedeutet hier "Subsistenz". Ablehnung253
10 Sprachkritische Würdigung261
Sechster Abschnitt: Das physische Individuationsprinzip aller geschaffenen Substanzen ist die Entität263
1-2 Die These und ihre Begründung263
2-4 Die Entität ist das Individuationsprinzip der ersten Materie265
5-13 Die Entität ist das Individuationsprinzip der substantiellen Formen273
14 Die Entität ist das Individuationsprinzip der Vereinigungsmodi293
15-17 Die Entität ist das Individuationsprinzip des aus Materie und Form Zusammengesetzten297
18 Die Entität ist das Individuationsprinzip der reinen Geister307
II Das Individuationsprinzip der Akzidentien309
Siebter Abschnitt: Ist das Subjekt das Individuationsprinzip der Akzidentien?309
1 Nicht die Individualdifferenz bzw. das metaphysische Individuationsprinzip der Akzidentien ist umstritten, sondern nur ihr physisches Individuationsprinzip309
2 Die thomistische These, nach der das Subjekt das physische Individuationsprinzip der Akzidentien ist, nebst Begründung311
3 Die These des Autors, daß die Entität das physische Individuationsprinzip der Akzidentien ist bzw. daß Akzidentien durch sich selbst individuell sind313
4 Sprachkritische Entscheidung der Frage317
Achter Abschnitt (Erste Zusatzfrage): Können nur numerisch verschiedene Akzidentien gleichzeitig in demselben Subjekte sein?319
2-14 Mitteilung von fünf Lehrmeinungen und Stellungnahme319
15-19 Meinung des Autors345
20-24 Behandlung der Frage unter dem Aspekt des Individuationsprinzips unter besonderer Berücksichtigung der Intensivierung von Akzidentien (22-23)355
Neunter Abschnitt (Zweite Zusatzfrage): Können nur numerisch verschiedene Akzidentien nacheinander in demselben Subjektesein?365
1,2 Die widerstreitenden Thesen365
3-4a Bejahung der Frage369
4b-10 Weshalb werden nur numerisch verschiedene Akzidentien in demselben Subjekt reproduziert?371
Die Theorie des Durandus: Tätigkeitensind unwiederholbar, ergo (5-6)371
Erste Alternative: Die Zweitursachen werden von Gott zu numerisch verschiedenen Wirkungen determiniert (7-8)375
Zweite Alternative: Das Vermögen der Zweitursachen ist zur Hervorbringung jeder individuellen Wirkung nur je einmal in der Lage und dann in Hinsicht auf sie erschöpft (9)381
Dritte Alternative: Die Zweitursachen werden durch die Ordnung der Natur daran gehindert, numerisch dasselbe Akzidens zweimal hervorzubringen (10a)383
10b-d Stellungnahme des Autors383
Verzeichnis zur terminologischen Orientierung387
I. Deutsch-Lateinisch387
II. Lateinisch-Deutsch390
Anmerkungen zu den Fußnoten des Textes393
Anmerkungen zu den Zitaten des Autors394
Autorenregister413

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