Sie sind hier
E-Book

Unternehmensportale

Grundlagen, Architekturen, Technologien

AutorHolger Koschek, Martina Großmann
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl378 Seiten
ISBN9783540285311
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis22,99 EUR

Das Buch Unternehmensportale - Grundlagen, Architekturen, Technologien ist das erste deutschsprachige Grundlagenwerk über modernes Informations- und Geschäftsprozessmanagement mit Hilfe von Unternehmensportalen.

Das umfassende Kompendium ist Grundlagenwerk, Kochbuch und Wegweiser für alle fachlich-inhaltlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Aspekte von Unternehmensportalen. Diese ganzheitliche Sichtweise bietet dem Leser einen umfassenden Überblick und versetzt ihn grundsätzlich in die Lage, die Einführung eines Unternehmensportals für das eigene Unternehmen zu kalkulieren, zu planen und durchzuführen sowie den Betrieb des Unternehmensportals zu organisieren. Checklisten und Best Practices geben dabei konkrete Hilfestellungen.



Martina Großmann ist Mediengestalterin für Digital- und Printmedien und Marketing-Kommunikationswirtin. Sie arbeitet derzeit als IT Business Consultant in der Competence Area 'Enterprise Content Management' bei der Resco GmbH in Hamburg.

Holger Koschek ist Diplom-Informatiker. Er studierte Informatik mit Vertiefungsgebiet Softwaretechnik und Nebenfach BWL. Derzeit arbeitet er als IT Business Consultant in der Competence Area 'Business Collaboration Technologies' bei der Resco GmbH in Hamburg.

 

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
6 Referenzarchitektur (S. 155-156)

Basierend auf den in den vorigen Kapiteln ermittelten fachlichen und technischen Anforderungen wollen wir in diesem Kapitel eine Referenzarchitektur für Unternehmensportale vorstellen. Der Name deutet es bereits an: Eine solche Architektur kann als Orientierung dienen, wird aber so gut wie nie ohne Anpassungen auf die konkreten Anforderungen übertragen werden können. Deshalb geben wir zu Beginn des Kapitels Hinweise zum Umgang mit einer Referenzarchitektur, bevor wir die fachliche und die technische Sicht auf eine solche idealisierte Portalarchitektur entwickeln.

6.1 Gebrauchsanleitung für eine Referenzarchitektur

Eine Softwarearchitektur beschreibt nach Balzert (1996) die Struktur des Softwaresystems durch Systemkomponenten und ihre Beziehungen untereinander. Eine Beziehung beschreibt jede mögliche Verbindung zwischen zwei Komponenten, dynamisch oder statisch. Entsprechend ist eine Referenzarchitektur die idealisierte Darstellung der Komponenten eines Softwaresystems sowie der Beziehungen und der Aufgabenteilung zwischen diesen Komponenten. Abhängig von der jeweiligen Betrachtungsweise lassen sich technische und fachliche Darstellungen finden. Auch wenn beide Modelle im Folgenden getrennt voneinander beschrieben werden, ergibt sich doch erst aus der Kombination der beiden Sichtweisen eine ganzheitliche Betrachtung des Portals. Erst dieser Blick auf das Ganze schafft das Bewusstsein für die Komponentenvielfalt und das Beziehungsgeflecht eines Portalsystems. Die Betrachtung der Architektur eines Unternehmensportals aus der Vogelperspektive ermöglicht den Überblick und die notwendige Orientierung in diesem komplexen Thema.

Die beiden Betrachtungsweisen der Portalarchitektur leiten sich aus den in den Kapiteln 4 und 5 beschriebenen fachlichen und technischen Anforderungen ab. Dabei abstrahiert das Architekturmodell von den konkreten Anforderungen und gruppiert gewünschte Funktionen und Services zu Architekturkomponenten. Folglich wirken sich einige technische Anforderungen auch auf das fachliche Architekturmodell aus und umgekehrt. So haben z.B. die technischen Möglichkeiten der Datenaufbereitung in Abhängigkeit von den Ausgabemedien (z.B. Webbrowser) Auswirkungen auf die fachliche Gestaltung der Benutzungsoberfläche. Die Betrachtung der jeweils anderen Architektursicht und der entsprechenden Anforderungen hilft, die Vollständigkeit der identifizierten Komponenten zu überprüfen. So setzt beispielsweise die fachliche Anforderung durchgängiger Geschäftsprozesse das Vorhandensein und die Integration eines EAI-Servers sowie eines Workflowsystems voraus. Nur in seltenen Fällen wird ein Architekturmodell in seiner Gesamtheit den tatsächlichen Gegebenheiten eines Portalprojekts bzw. Portalprodukts entsprechen. In der Regel muss das Modell an die unternehmensspezifischen Anforderungen und Rahmenbedingungen des Portalprojekts angepasst werden.

Das idealtypische Architekturmodell dient hier als Leitfaden und Instrument der Qualitätssicherung bei der Konzeption und der Implementierung des Portals. Die Abbildung des Modells auf die tatsächlichen Gegebenheiten ist nicht trivial. Dies liegt zum einen an der Tatsache, dass Portalprodukte in der Regel nicht alle Komponenten des Architekturmodells vollständig beinhalten. Zum anderen werden von verschiedenen Produktherstellern unterschiedliche Begrifflichkeiten verwendet. Erschwerend kommt hinzu, dass das Produktmarketing durch eine freie absatzorientierte Interpretation der fachlichen und technischen Begriffe Erwartungen weckt, die das Produkt schlussendlich nicht erfüllt. Folglich ist es erst durch eine tiefgehende Analyse der Produktfunktionalitäten einerseits und der Anforderungen des Unternehmens andererseits möglich festzustellen, welche Produkte die Anforderungen des Unternehmens tatsächlich abdecken. Die Themen Anforderungsanalyse und Softwareauswahl werden im Kapitel 8 ausführlich dargestellt. Kapitel 9 und 10 beleuchten die wichtigsten Aspekte der Einführung, des Betriebs und der Weiterentwicklung eines Unternehmensportals.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis13
Einleitung19
Zielgruppe19
Der Aufbau dieses Buchs20
Beispiele23
Konventionen23
Webseite24
Kurz gefasst24
1 Begriffe26
1.1 Ein gemeinsames Verständnis26
1.2 Unternehmen27
1.3 Informationsmanagement28
1.4 Prozessmanagement36
1.5 Applikationen und Dienste37
1.6 Integration40
1.7 Miteinanderarbeit (Collaboration)43
1.8 Portal45
1.9 Unternehmensportale49
2 Abgrenzung55
2.1 Content-Management-Systeme55
2.2 Enterprise Application Integration (EAI)60
3 Motive und Grenzen66
3.1 Warum ein Portal einführen?66
3.2 Wem nützt ein Unternehmensportal?67
3.3 Motive68
3.4 Grenzen83
4 Fachliche Anforderungen93
4.1 Abbildung und Steuerung von Geschäftsprozessen93
4.2 Einheitliche integrierte Sicht auf Daten101
4.3 Personalisierung108
4.4 Single Sign-On112
4.5 Sicherheit116
4.6 Benutzer- und Rollenmanagement119
4.7 Ergonomie der Benutzungsschnittstelle122
4.8 Multimodaler Zugriff124
4.9 Zukunftssicherheit126
5 Technische Anforderungen129
5.1 Integration129
5.2 Implizite Beziehungen zwischen Datenquellen139
5.3 Modelle für Metadaten143
5.4 Datensicherheit146
5.5 Verfügbarkeit146
5.6 IT- Sicherheit152
5.7 Skalierbarkeit153
5.8 Verteilbarkeit154
5.9 Modularer Entwurf: Entkoppelte Komponenten159
5.10 Standardtechnologien und offene Schnittstellen161
5.11 Trennung von Content und Design163
5.12 Performanz165
6 Referenzarchitektur169
6.1 Gebrauchsanleitung für eine Referenzarchitektur169
6.2 Fachliches Architekturmodell171
6.3 Technische Referenzarchitektur184
7 Standards196
7.1 Der Nutzen von Standards196
7.2 Basistechnologie XML198
7.3 Standards für Präsentation und Layout von Portalinhalten209
7.4 Standards für Integration218
7.5 Standards für Portaltechnik221
7.6 Standard für Portalinhalte: RSS228
7.7 Standard für Prozesse: WfMC Workflow Reference Model231
7.8 Standards für Content Management233
8 Das richtige System236
8.1 Portale für jede Unternehmensgröße236
8.2 Anforderungsanalyse243
8.3 Softwareauswahl263
8.4 Marktübersicht266
9 Projektorganisation272
9.1 Spezielle Herausforderungen in Portalprojekten272
9.2 Die Schritte des Projektmanagement- Prozesses277
9.3 Iteratives Vorgehen294
9.4 Inhalte vor- und aufbereiten295
9.5 Portalmarketing298
9.6 Den Projekterfolg messen – Nutzenbetrachtung300
10 Betrieb und Evolution302
10.1 Portalmarketing303
10.2 Bereitstellung aktueller und relevanter Informationen307
10.3 Die Redaktion eines Unternehmensportals308
10.4 Erkennen von Integrationspotenzialen312
10.5 Miteinanderarbeit in Portalen313
10.6 Das lernende Projekt315
10.7 Release Management318
11 Nutzenanalyse und Erfolgskontrolle324
11.1 Was nützt der Nutzen?324
11.2 Return on Investment (ROI)326
11.3 Total Cost of Ownership (TCO)331
11.4 Nutzensicherung333
12 Vorgehensmodell335
12.1 Warum ein Vorgehensmodell?335
12.2 Das Vorgehensmodell für Portalprojekte337
13 Ausblick347
13.1 Anforderungen der Unternehmen an die Portale von morgen347
13.2 Die Entwicklung des Portalmarkts349
13.3 Technische Entwicklungen351
13.4 Fazit360
Literaturverzeichnis361
Stichwortverzeichnis366

Weitere E-Books zum Thema: Software - Betriebssysteme - Anwenderprogramme

Softwaretechnik

E-Book Softwaretechnik
Format: PDF

Software-Projekte geraten oft in Schwierigkeiten: Zeit und Budget werden überschritten; das Projekt tritt auf der Stelle; im schlimmsten Fall wird es ohne Ergebnis abgebrochen. Manche…

Softwaretechnik

E-Book Softwaretechnik
Format: PDF

Software-Projekte geraten oft in Schwierigkeiten: Zeit und Budget werden überschritten; das Projekt tritt auf der Stelle; im schlimmsten Fall wird es ohne Ergebnis abgebrochen. Manche…

Softwaretechnik

E-Book Softwaretechnik
Format: PDF

Software-Projekte geraten oft in Schwierigkeiten: Zeit und Budget werden überschritten; das Projekt tritt auf der Stelle; im schlimmsten Fall wird es ohne Ergebnis abgebrochen. Manche…

Statistische Grafiken mit Excel

E-Book Statistische Grafiken mit Excel
Format: PDF

Die grafische Veranschaulichung von Sachverhalten oder Entwicklungsverläufen spielt in allen empirisch orientierten Bereichen eine besondere Rolle. Empirische Informationen grafisch aufzubereiten,…

Statistische Grafiken mit Excel

E-Book Statistische Grafiken mit Excel
Format: PDF

Die grafische Veranschaulichung von Sachverhalten oder Entwicklungsverläufen spielt in allen empirisch orientierten Bereichen eine besondere Rolle. Empirische Informationen grafisch aufzubereiten,…

Computergrafik und OpenGL

E-Book Computergrafik und OpenGL
Format: PDF

Das Lehrbuch stellt die theoretischen Grundlagen zu den wichtigsten Themenbereichen der Computergrafik, wie Rastergrafik, Modellierung, Transformation, Projektion, Clipping, Sichtbarkeit, Farbe und…

Computergrafik und OpenGL

E-Book Computergrafik und OpenGL
Format: PDF

Das Lehrbuch stellt die theoretischen Grundlagen zu den wichtigsten Themenbereichen der Computergrafik, wie Rastergrafik, Modellierung, Transformation, Projektion, Clipping, Sichtbarkeit, Farbe und…

Computergrafik und OpenGL

E-Book Computergrafik und OpenGL
Format: PDF

Das Lehrbuch stellt die theoretischen Grundlagen zu den wichtigsten Themenbereichen der Computergrafik, wie Rastergrafik, Modellierung, Transformation, Projektion, Clipping, Sichtbarkeit, Farbe und…

Citrix Presentation Server

E-Book Citrix Presentation Server
Format: PDF

Der Citrix MetaFrame Presentation Server ist unangefochtener Marktführer unter den Terminalservern für Windows-Systeme. Unternehmen setzen ihn ein, um die Systemverwaltung von Windows-Netzwerken…

Citrix Presentation Server

E-Book Citrix Presentation Server
Format: PDF

Der Citrix MetaFrame Presentation Server ist unangefochtener Marktführer unter den Terminalservern für Windows-Systeme. Unternehmen setzen ihn ein, um die Systemverwaltung von Windows-Netzwerken…

Weitere Zeitschriften

FESTIVAL Christmas

FESTIVAL Christmas

Fachzeitschriften für Weihnachtsartikel, Geschenke, Floristik, Papeterie und vieles mehr! FESTIVAL Christmas: Die erste und einzige internationale Weihnachts-Fachzeitschrift seit 1994 auf dem ...

bank und markt

bank und markt

Zeitschrift für Banking - die führende Fachzeitschrift für den Markt und Wettbewerb der Finanzdienstleister, erscheint seit 1972 monatlich. Leitthemen Absatz und Akquise im Multichannel ...

crescendo

crescendo

Die Zeitschrift für Blas- und Spielleutemusik in NRW - Informationen aus dem Volksmusikerbund NRW - Berichte aus 23 Kreisverbänden mit über 1000 Blasorchestern, Spielmanns- und Fanfarenzügen - ...

Euphorion

Euphorion

EUPHORION wurde 1894 gegründet und widmet sich als „Zeitschrift für Literaturgeschichte“ dem gesamten Fachgebiet der deutschen Philologie. Mindestens ein Heft pro Jahrgang ist für die ...