Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 2,0, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Hellweg-Sauerland GmbH, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bedeutung der Vorzugsaktie als Finanzierungsinstrument von deutschen Aktiengesellschaften schwankte signifikant im Zeitablauf. Nach der Neufassung des Aktiengesetzes im Jahr 1965 und der Möglichkeit stimmrechtslose Vorzugsaktien bis zur Hälfte des Grundkapitals auszugeben, wurde die Vorzugsaktie nur langsam bedeutsamer. Dies veränderte sich mit steigenden Börseneinführungen in den Achtziger Jahren, sodass es zu beträchtlichen Emissionen von Vorzugsaktien kam. Beispielsweise nahmen Vorzugsaktien zwischen 1983 und 1987 einen 41-prozentigen Anteil an den Neuemissionen ein. Dabei handelte es sich überwiegend um Familienunternehmen, die bei Börseneinführung stimmrechtslose Aktien ausgaben, um bestehende Stimmrechtsmehrheiten beizubehalten. Seit Mitte der Neunziger Jahre nahm die hohe Relevanz dieser Aktiengattung wieder stark ab. Dies könnte u. a. auf die Umwandlung von Vorzugs- in Stammaktien aufgrund der internationalen Aktienindizes zurückzuführen sein, da diese nur Stammkapital berücksichtigen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist, Vorzugsaktien als Instrument zur Finanzierung deutscher Aktiengesellschaften im Vergleich zu Stammaktien darzustellen. Dazu werden zunächst im zweiten Kapitel die theoretischen Grundlagen dargelegt. Dies beinhaltet eine Definition von Vorzugs- und Stammaktien sowie eine Beschreibung der rechtlichen und empirisch vorfindbaren Ausgestaltungsmerkmale. Im dritten Kapitel erfolgt eine Bewertung von Vorzugs- gegenüber Stammaktien. Dazu werden folgende Vorteile der Vorzugsaktien erläutert: Verbots der Unterpariemission, Unternehmenssanierung, Sicherung der Stimmrechtsmehrheit und Minderung des Agency-Konflikts zwischen Anteilseignern und Managern. Anschließend werden die Nachteile in Hinblick auf die Kriterien Internationalisierung der Kapitalmärkte, Aktienindizes und Erhöhung des Konfliktes zwischen Großaktionären und Klein- bzw. Vorzugsaktionären geschildert. Daran anknüpfend werden im vierten Kapitel empirische Erklärungsansätze für die Kurs- und Renditedifferenzen der beiden Aktiengattungen auf dem deutschen Aktienmarkt aufgezeigt. Aufgrund der begrenzten Seitenanzahl dieser Arbeit und der zahlreichen Erklärungsansätze der Kursunterschiede werden insbesondere nur die des Stimmrechts sowie des Dividendenvorzugs dargestellt. Mit einer Zusammenfassung der zuvor benannten Ergebnisse schließt Kapitel 5 die Arbeit ab.
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