Sie sind hier
E-Book

Weck die Chefin in dir

40 Strategien für mehr Selbstbehauptung im Job

AutorSigrid Meuselbach
VerlagAriston
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783641153793
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Lieber handeln, als den eigenen Erfolg verschlafen!
Beim jetzigen Tempo kann es noch 950 Jahre dauern, bis eine berufliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen erreicht ist (Berechnung der UNO). Woran liegt das?
Erfolge in Schule, Studium und Ausbildung gaukeln Frauen vor, ihnen stünden heute alle Türen offen. Doch noch ist das Business männlich, und nur erfolgreiche Frauen können das ändern. Sie müssen lernen, dass im Job andere Spielregeln herrschen als im Hörsaal. Einen Einblick in genau diese Spielregeln gibt Sigrid Meuselbach in ihrem Buch. Ihr Ziel: Frauen lernen, sich zu behaupten - mit Authentizität und Klarheit, mit Selbstbewusstsein und Kompetenz.
Sigrid Meuselbach bringt Frauen in Führung und hilft Männern, gut damit zu leben.

Viele Frauen wollen im Beruf an die Spitze, doch der Weg dorthin scheint versperrt. Ein Grund dafür: Sie kennen die Spielregeln nicht oder ignorieren sie. Doch solange im Job noch vorwiegend männliche Richtlinien gelten, sollten Frauen lernen, das Spiel ebenso und besser zu spielen, als Männer es tun.
Weck die Chefin in dir macht Schluss mit überholten Feindbildern und dem Klischee, dass die alten Geschlechterrollen durch eine weibliche Revolution hinweggefegt werden müssten.
Der Umgang mit Grenzverletzungen ist ebenso ein Thema wie das Gewinnen einflussreicher Mentoren und der selbstbewusste Auftritt in Meetings und vor Versammlungen. Nicht zuletzt nimmt die Autorin die Hemmungen vor Statussymbolen und vor Reviermarkierungen und macht Mut zu einer beeindruckenden Selbstpräsentation.
Gestützt auf eigene Erfahrungen und die ihrer Seminarteilnehmerinnen zeigt Sigrid Meuselbach, wie frau es schafft, ans Ziel zu kommen!

Seit mehr als 25 Jahren thematisiert Sigrid Meuselbach weibliche Verantwortung in Unternehmen und brennt dafür, Frauen beim Ausschöpfen ihrer beruflichen Talente zu unterstützen. Heute ist sie eine sehr gefragte Expertin in Sachen weiblicher und männlicher Karrieren in Wirtschaft und Wissenschaft. Mit ihrer langjährigen Erfahrung aus Vorträgen, Training und Coaching garantiert die Gender-Spezialistin überall, wo sie auftritt, dafür, dass sich der Erfolg von Unternehmen und das Vorankommen von Frauen durch Geschlechterkooperation unter einen Hut bringen lassen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann bei Köln und hat eine Tochter.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

DIE DORNRÖSCHEN-FALLE

Lieber handeln als den eigenen Erfolg verschlafen

Vor Zeiten waren ein König und eine Königin, die sich sehnlichst ein Kind wünschten. Als die Königin schließlich ein Mädchen gebar, veranstaltete der König ein Freudenfest, zu dem er auch die weisen Frauen des Landes einlud – alle bis auf die 13., denn im königlichen Haushalt gab es nur zwölf goldene Teller. Am Ende des Festes beschenkten die weisen Frauen das Kind mit Tugend, Schönheit, Reichtum. Als die elfte eben ihren Wunsch gesprochen hatte, stürmte die 13. herein: »Die Königstochter soll sich an ihrem 15. Geburtstag an einer Spindel stechen und tot umfallen!« Die zwölfte konnte diesen Fluch nicht mehr abwenden, sondern nur noch abmildern zu einem 100-jährigen Schlaf.

Sie erinnern sich vermutlich, wie die Geschichte weitergeht: Der König lässt alle Spindeln aus seinem Reich verbannen, doch vergeblich: An ihrem 15. Geburtstag trifft Dornröschen in einem entlegenen Turmzimmer des Palastes auf eine spinnende alte Frau. Sie greift neugierig nach der Spindel, sticht sich und fällt in einen tiefen Schlaf, aus dem sie erst ein Königssohn mit einem Kuss erweckt. Der kommt just nach 100 Jahren vorbei, und so teilt sich vor ihm die Dornenhecke, die das Schloss inzwischen umwuchert.

Was hat das mit den Frauen von heute zu tun? Ich habe mich schon als Kind gewundert, warum der König Dornröschen nicht einfach erzählt, dass Spindeln gefährlich sind. Meine Eltern machten das jedenfalls so, egal ob es um heiße Herdplatten oder rote Ampeln ging. Dornröschen kennt die Regeln nicht, und es muss bitter dafür büßen. Es lebt in einer heilen Welt, bis es sich allein auf den Weg macht und prompt scheitert. Vielen Frauen geht es in Sachen Karriere heute ebenso. »Die Zukunft ist weiblich«, tönt es seit Jahren aus Tageszeitungen, Wochenblättern und Magazinen. So jubelte die Zeit beispielsweise 2004 über die von der Industrie umworbenen Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen. Die Berliner Zeitung berief sich 2007 auf prominente Trendforscher und sah Frauen schon »auf der Überholspur«. Der Spiegel titelte im gleichen Jahr mit den »Alpha-Mädchen«, die alles schaffen könnten. Psychologie heute war sich 2010 sicher: »Frauen werden in naher Zukunft auch maßgeblich die globalen Geschicke bestimmen.« Und selbst die konservative Welt beschwor 2012 die Vorteile gemischter Managementteams und kam zu dem unausweichlichen Schluss: »Die Zukunft ist weiblich.« Zu ebendieser Phrase lieferte Google im Sommer 2014 stolze 2,79 Millionen Einträge! Die These vom »Female Shift« kulminierte darin, dass die US-Journalistin Hanna Rosin in ihrem Buch »Das Ende der Männer« und den »Aufstieg der Frauen« prophezeite.1 Die Argumente sind immer die gleichen: Frauen seien kommunikativer, empathischer, flexibler. Sie besäßen genau die Fähigkeiten, die unsere Welt heute brauche. Die Wirtschaftskrise ab 2008 befeuerte diese Sicht noch einmal, denn war sie nicht eine Krise von Testosterongesteuerten, fahrlässig risikofreudigen Männern an den Schalthebeln der Finanzwelt?

Leider ist diese medial inszenierte Sicht auf die Welt für Frauen, die etwas erreichen wollen, ungefähr so trügerisch wie ein Märchenreich ohne Spindeln. »Frauenförderung? Brauche ich nicht.« Das höre ich häufig von jungen Frauen im Coaching und bei Karriereveranstaltungen. Kein Wunder, schließlich sind sie in der Schule und an der Universität ebenso gut, vielfach sogar besser als ihre Mitschüler und Kommilitonen. Warum also sollten sie ihnen im Beruf unterlegen sein? Zehn Jahre später hat sich ihr Ton geändert. Dann sitzt der mittelmäßige Mitschüler oder Kommilitone häufig auf dem Chefsessel, während das »Alpha-Mädchen« von früher ihm die Vorstandsvorlagen schreibt und die Sitzungen vorbereitet. Dieselben Frauen sagen jetzt: »Hätte ich das alles nur früher gewusst! Dann wäre meine Karriere anders verlaufen.« Was diese Frauen ab Ende 30 meinen? Sie meinen, dass männliche Kollegen anscheinend mühelos an ihnen vorbeizogen. Sie meinen, dass sie sich mit bestimmten Anforderungen im Berufsleben schwerer getan haben als erwartet. Und sie meinen, dass sie sich in Sachen Familienplanung und Karriere alles andere als gleichberechtigt gefühlt haben. Ernüchtert müssen viele erkennen, dass sie ihren Erfolg teilweise verschlafen haben wie Dornröschen ihr Leben – einfach, weil sie die wahren beruflichen Spielregeln nicht kannten. Die Dornröschen-Falle besteht aus Arglosigkeit und Unwissenheit. Denn solange die Chefetagen überwiegend von Männern bevölkert sind, sind sie es, die die Regeln vorgeben.

Wenn frau männlichen Machtspielen und Strategien nicht arglos ausgeliefert sein will, muss sie diese Regeln kennen. Bis zur faktischen Gleichberechtigung von Männern und Frauen könnte es beim derzeitigen Tempo noch rund 950 Jahre dauern, hat die Internationale Arbeitsorganisation in Genf einmal hochgerechnet.2 Dies hier ist ein Buch für Pragmatikerinnen, die nicht so lange warten wollen. Darin geht es nicht um die großen Fragen, um die Hoffnung auf gesellschaftlichen Wandel, um das Für und Wider weiblicher und männlicher Kompetenzen. Gehen wir einfach davon aus, dass beide Geschlechter ihre Stärken haben. Doch wenn frau nicht beherzigt, dass das Karrierespiel bis heute vor allem nach männlichen Regeln gespielt wird, fliegt sie womöglich schon beim ersten Schlagabtausch vom Platz. Die Botschaft dieses Buches lautet also: Frauen, lernt von den Männern und schlagt sie, wenn nötig, mit ihren eigenen Waffen! Das ist zugleich die Kernidee meiner »Durchbox-Trainings«, die ich seit vielen Jahren in Unternehmen und Forschungsinstitutionen durchführe. Dieses Buch lebt von den Erfahrungen und Erlebnissen der Teilnehmerinnen solcher Workshops.

Die erzählten Geschichten sind wahr, auch wenn ich in der Regel einige für die Botschaft unwichtige Eckdaten aus Gründen der Anonymisierung verändert habe. Um Frauen mit der Männersicht auf ihr Problem vertraut zu machen, arbeite ich in meinen Trainings mit einem männlichen Trainingspartner. Seine Aufgabe ist es, sich in Rollenspielen so zu verhalten, wie er es im Alltag tun würde, und unverblümt Feedback zu geben. Es gibt eine ganze Reihe von Trainingspartnern, allesamt »ganz normale«, im Berufsleben stehende Männer, die authentisch und ohne weitere Vorabinformation agieren und reagieren. Sie sind keine Schauspieler, die etwas nur vorspielen. Im Buch werden ihre Stimmen zu einer gebündelt. Das ist deswegen leicht möglich, weil die Überschneidungen verblüffend sind.

»Frauen, lernt von den Männern!« – Mir ist bewusst, dass ich mit dieser Empfehlung Widerspruch hervorrufe. Ich kenne die Gegenargumente aus zahlreichen Gesprächen. Hier schon mal vorab die wichtigsten und was ich dagegenhalte:

Argument 1:

»Frauen sollten ihren eigenen Weg gehen, statt sich wie Männer zu verhalten.«

»Ich will mich nicht verbiegen!«, höre ich von Klientinnen und Seminarteilnehmerinnen, oft mit der Verve der Empörung: Warum sollen Frauen sich erneut den Männern anpassen und genauso machtorientiert, selbstverliebt und durchsetzungsstark agieren wie sie? Ebenso gut könnten Sie mich fragen, warum Sie bei Regen einen Schirm aufspannen sollen und fordern, dass Sie auch ohne trocken bleiben. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt: Mit Wunschdenken und moralischen Appellen kommen wir Frauen nicht weiter, wir brauchen alltagstaugliche Strategien. Wäre dies anders, stünde meine Tochter heute nicht vor ähnlichen Barrieren wie ich am Ende meines Studiums. Überdies rede ich hier nicht von einer pauschalen »Vermännlichung« der Frauen, sondern dem Erwerb einer interkulturellen Kompetenz. Erfolgreiche Frauen kennen die männlichen Spielregeln und können sie bei Bedarf anwenden. Ich möchte Sie also zu strategischem Verhalten und bewussten Entscheidungen ermuntern, nicht zu einer bloßen Kopie männlichen Machotums. Dabei kann Ihre eigene Entscheidung auch lauten: »Dieses Spiel will ich nicht mitspielen.« Das wäre vollkommen okay. Nicht okay ist, blind durchs Leben zu stolpern und nach einigen Jahren frustriert in der Schmollecke zu sitzen. Anders als Dornröschen wird uns kein Prinz erlösen!

Argument 2:

»Frauen sind doch längst gleichberechtigt. Was braucht es da noch Durchbox-Strategien?«

Gern wird das mit den Nöten von Großunternehmen untermauert, die angeblich händeringend weibliche Topmanagerinnen suchen, um einer gesetzlichen Quote vorzubeugen. In Wahrheit würden Frauen längst bevorzugt, wird sogar behauptet. Wahr ist: Seit die EU-Kommissarin Viviane Reding in der EU-Kommission eine Richtlinie durchgesetzt hat, nach der bis 2020 Verwaltungs- und Aufsichtsräte großer Firmen zu 40 Prozent mit Frauen besetzt sein sollen, tut sich etwas in den Konzernen. Brigitte Lammers, Headhunterin und auf Managerinnen spezialisiert, sagt allerdings auch, viele Unternehmen seien »auf eine Steigerung der Zahl weiblicher Führungskräfte fixiert, ohne dass sie sich dabei kulturell verändern«3. Was das konkret heißt, war in einem internen Daimler-Unternehmensblog nachzulesen, nachdem eine Daimler-Mitarbeiterin unvorsichtigerweise gemeint hatte, es sei doch egal, ob ein Chef oder eine Chefin das Ruder in der Hand hält. Daraufhin entlud sich der geballte Zorn vieler männlicher Kollegen, die mit voller Namensnennung darüber philosophierten, dass Frauen »von der Natur nicht vorgesehen« seien für Führungsaufgaben. Macht könne sie schnell »verderben«....

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Arbeitswelt - Karriere - Bewerbung

Wer hat das Zeug zum Unternehmer?

E-Book Wer hat das Zeug zum Unternehmer?
Training zur Förderung unternehmerischer Potenziale Format: PDF

Wer hat das Zeug zum Unternehmer? Sie? Ihre Schüler? Ihre Studenten? Die Teilnehmer eines von Ihnen angebotenen Weiterbildungsprogramms? Jeder in einer Phase beruflicher Orientierung profitiert von…

Wer hat das Zeug zum Unternehmer?

E-Book Wer hat das Zeug zum Unternehmer?
Training zur Förderung unternehmerischer Potenziale Format: PDF

Wer hat das Zeug zum Unternehmer? Sie? Ihre Schüler? Ihre Studenten? Die Teilnehmer eines von Ihnen angebotenen Weiterbildungsprogramms? Jeder in einer Phase beruflicher Orientierung profitiert von…

Weitere Zeitschriften

Atalanta

Atalanta

Atalanta ist die Zeitschrift der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderung. Im Atalanta-Magazin werden Themen behandelt wie Wanderfalterforschung, Systematik, Taxonomie und Ökologie. ...

FREIE WERKSTATT

FREIE WERKSTATT

Die Fachzeitschrift FREIE WERKSTATT berichtet seit der ersten Ausgaben 1994 über die Entwicklungen des Independent Aftermarkets (IAM). Hauptzielgruppe sind Inhaberinnen und Inhaber, Kfz-Meisterinnen ...

AUTOCAD & Inventor Magazin

AUTOCAD & Inventor Magazin

FÜHREND - Das AUTOCAD & Inventor Magazin berichtet seinen Lesern seit 30 Jahren ausführlich über die Lösungsvielfalt der SoftwareLösungen des Herstellers Autodesk. Die Produkte gehören zu ...

küche + raum

küche + raum

Internationale Fachzeitschrift für Küchenforschung und Küchenplanung. Mit Fachinformationen für Küchenfachhändler, -spezialisten und -planer in Küchenstudios, Möbelfachgeschäften und den ...

die horen

die horen

Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik."...weil sie mit großer Aufmerksamkeit die internationale Literatur beobachtet und vorstellt; weil sie in der deutschen Literatur nicht nur das Neueste ...