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Wertstromdesign

Der Weg zur schlanken Fabrik

AutorKlaus Erlach
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl286 Seiten
ISBN9783540371922
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR

Wertstromdesign trägt seit einigen Jahren erfolgreich zur Optimierung der Produktion bei. Die Methode ist deshalb einzigartig, weil sie die gesamte Produktion inkl. Material- und Informationsfluss visualisiert. Damit verdeutlicht sie Verbesserungspotenziale. Der Autor stellt die Methode sorgfältig und so detailliert dar, dass sie auch bei einer komplexen Produktion zuverlässig anwendbar wird. Plus: Beispiele aus der Praxis, zahlreiche Abbildungen.



Dr. phil. Dipl.-Ing. Klaus Erlach studierte Maschinenbau und Philosophie in Darmstadt, Stuttgart und Tübingen. Er ist seit vielen Jahren als Berater zur Planung von Fabriken und Optimierung von Produktionsabläufen sowie in der Entwicklung geeigneter Gestaltungsmethoden am Fraunhofer IPA in Stuttgart tätig. Dort ist er verantwortlich für zahlreiche Projekte zur wertstromorientierten Fabrikplanung in unterschiedlichen Branchen.

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Leseprobe

2 Wertstromanalyse (S. 31-32)

Das Lieblingsfeld deutscher Ingenieurskunst ist die detaillierte Optimierung der einzelnen Produktionsprozesse hinsichtlich Qualität, Zuverlässigkeit und Ausstoß. Das ist notwendig für den nachhaltigen Unternehmenserfolg, da hier das spezifische technologische Know-how erarbeitet und weiterentwickelt wird. Allerdings ist es im Wettbewerb nicht immer ausreichend, mit seiner technologischen Kernkompetenz weit vorne oder gar an der Spitze zu stehen. Auch das Zusammenwirken der jeweils optimierten Einzelprozesse untereinander ist erfolgsrelevant. Neben der technischen benötigt ein Unternehmen daher auch eine ablauforganisatorische Kompetenz. So können in einzelnen Produktionsprozessen erreichte Verbesserungen komplett verpuffen, wenn sie nicht mit Bezug auf den gesamten Produktionsablauf geplant und umgesetzt werden. Erst wenn alle Produktionsprozesse gut aufeinander abgestimmt und logistisch in geeigneter Weise verknüpft sind, kann ein Unternehmen erfolgreich sein. Die Wertstromperspektive nun richtet ihre Aufmerksamkeit gerade auf diesen übergeordneten Aspekt des Zusammenhangs der einzelnen Produktionsprozesse. Dadurch geraten erfolgskritische Aspekte der Produktion ins Blickfeld, die andernfalls übersehen werden.

Während also eine rein technologisch orientierte Sichtweise eine Produktion nur punktuell, nämlich in den einzelnen Produktionsprozessen, untersuchen kann, ist für die Betrachtung der Produktion im Ganzen eine am Produktionsablauf orientierte Sichtweise erforderlich. Genauso können auf Basis der jeweiligen Analyseergebnisse im ersten Fall nur punktuelle Verbesserungen erreicht werden, während erst die ganzheitliche Betrachtung auch eine Verbesserung des gesamten Produktionsablaufes ermöglicht. Letzteres aber ist entscheidend für den Erfolg, da punktuelle Meisterleistungen eine mäßige Gesamtleistung kaum verbessern können.

Vielmehr gilt es, die Sichtweise umzukehren. Aus dem Gesamtablauf einer Produktion heraus müssen die Anforderungen an die Einzelprozesse abgeleitet werden. Dies ermöglicht die Wertstrommethode in überzeugender Weise.

Unabdingbare Voraussetzung für die Verbesserung einer Produktion ist die zielgerichtete Erfassung ihres Ist-Zustandes. Um den Ist-Zustand korrekt zu ermitteln, zielen sehr viele Analysemethoden auf eine möglichst vollständige Datenerfassung ab. Diese Ansätze haben in der Regel den Nachteil, sehr aufwendig zu sein und einen höheren Genauigkeitsgrad vorzutäuschen, als die Aussagekraft ihrer Ergebnisse eigentlich zulässt. Außerdem leisten sie keine übersichtliche Darstellung der gesamten Produktion, sondern liefern eher in Graphen verdichtete Einzelergebnisse. Ein anderer Weg, den Ist-Zustand einer Produktion korrekt zu ermitteln, besteht darin, eine möglichst umfassende Darstellung aller Produktionsabläufe zu erreichen. Dazu ist jedoch die Datenaufnahme gezielt zu vereinfachen. Differenzierte Datenanalysen werden so auf abgeschätzte Erfahrungswerte oder Durchschnittswerte verkürzt. Dadurch sinkt der für die Analyse erforderliche Aufwand enorm – und gleichzeitig steigt die Übersichtlichkeit und Aussagekraft des Ergebnisses. Zudem liegen die Analyseergebnisse aufgrund des reduzierten Aufwandes deutlich schneller vor. Werksanalysen, die andernfalls Wochen benötigt hätten, sind bereits nach einigen Tagen abgeschlossen. Alle diese Eigenschaften machen die Wertstromanalyse zu einem so herausragenden Analyseinstrument. Seine Anwendung soll in diesem Kapitel ausführlich beschrieben werden.

Die Wertstromanalyse ist die ausgezeichnete Methode, um den Ist- Zustand einer Produktion übersichtlich und umfassend darzustellen. Dies ist im Wesentlichen möglich durch die Berücksichtigung von Produktionsprozessen, Materialfluss und auch Informationsfluss sowie der Art und Weise, wie diese durch einfache Symbole visualisiert werden. Dieses Buch erweitert das bekannte Vorgehen der graphischen Darstellung mit Symbolen (Rother 2000) vor allem beim Informationsfluss und ergänzt es zudem durch einfache Methoden der Datenanalyse. Das steigert Anwendungsbereich und Aussagekraft noch einmal deutlich, ohne Aufwand und Schwierigkeit in der Anwendung nennenswert anzuheben.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis12
1 Produktionsoptimierung14
1.1 Die Organisation von Produktion17
1.1.1 Die Fabrik17
1.1.2 Der Wertstrom20
1.2 Die vier Ziele der Produktion26
1.2.1 Die Dilemmata der Produktionsablaufplanung30
1.2.2 Das logische Zielquadrat36
2 Wertstromanalyse44
2.1 Produktfamilien51
2.1.1 Die Produktfamilien-Matrix52
2.1.2 Produktionsablauf und Familienähnlichkeit54
2.2 Kundenbedarf58
2.2.1 Kundentakt60
2.2.2 Kundenbedarfsschwankungen63
2.3 Produktion66
2.3.1 Produktionsprozesse69
2.3.2 Materialfluss84
2.3.3 Auftragsabwicklung92
2.4 Potentiale105
2.4.1 Durchlaufzeit107
2.4.2 Taktabstimmung111
3 Wertstromdesign118
3.1 Produktionsstrukturierung127
3.1.1 Geschäftstypen131
3.1.2 Ressourcenzuordnung139
3.2 Gestaltung der Produktionsprozesse142
3.2.1 Kapazitative Dimensionierung der Ressourcen143
3.2.2 Einführung kontinuierlicher Fließfertigung146
3.3 Produktionssteuerung162
3.3.1 Direkte Verkopplung von Produktionsprozessen169
3.3.2 Verbrauchsorientierte Kanban-Regelung181
3.3.3 Produktionssteuerung am Schrittmacher-Prozess210
3.4 Produktionsplanung218
3.4.1 Produktionsnivellierung219
3.4.2 Ausgleich des Produktionsmix224
3.4.3 Engpass-Steuerung und Restriktionen233
3.4.4 Merkmale einer schlanken Planung und Steuerung240
3.5 Konzeption und Umsetzung242
4 Die schlanke Fabrik248
4.1 Wertstromorientierte Layoutplanung251
4.2 Produktionssysteme255
5 Projektbeispiele260
5.1 Die Komfort GmbH – Transparenz durch Fließfertigung261
5.2 Die Federn KG – Losbildung in der Variantenfertigung272
5.3 Die Glas AG – Kurze Lieferzeiten in der Einzelfertigung285
6 Literaturhinweise298

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