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E-Book

Wonach wir wirklich hungern

AutorDeepak Chopra
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783833843686
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Das Angebot an Diäten ist unüberschaubar, und jede Diät hat einen Haken: Sie alle gehen von der falschen Motivation aus, denn immer sind sie verbunden mit Verzicht und Beschränkung. Statt eines strikten Ernährungsprogramms stellt Bestseller-Autor Deepak Chopra die Frage, welche Lücke durch schädliche Essgewohnheiten tatsächlich gefüllt werden soll - wonach man also wirklich hungert. Der Körper ist nur der Spiegel dessen, was in uns vorgeht, und nur, wer ein Bewusstsein für die eigenen Angewohnheiten wie unachtsames, schnelles Essen oder Gleichgültigkeit gegenüber Zutaten und Zubereitung entwickelt, kann ein ausbalanciertes und gesundes Leben führen. Er zeigt praktische Alternativen auf, wie jeder sein Denken verändern kann, um eine neue Einstellung zum Essen und zum eigenen Körper zu gewinnen. Chopras Botschaft: Abnehmen kann mit Freude verbunden sein, wenn Essen zum Genuss wird. Mit vielen Selbsttests, fachkundigen Ernährungstipps, Achtsamkeitsübungen und ayurvedische Rezepten.

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Leseprobe

Teil 1


Die Chopra-Methode


1


Im Leben geht es um Erfüllung.


Schreiben Sie Ihre Geschichte um und verwandeln Sie so Ihren Körper


IHRE KRAFTQUELLEN
  • Sie selbst schreiben die Geschichte Ihres Lebens. Ihr Körper ist das materielle Abbild dieser Geschichte.

  • Ihre Geschichte besteht aus Ihren Erfahrungen und der körperlichen und geistigen Verarbeitung dieser Erfahrungen.

  • Wenn Sie übergewichtig sind, spiegelt Ihre Geschichte vermutlich negative Themen rund um Nahrungsmittel, Essen und Ihr eigenes Körperbild wider.

  • Bevor Sie Ihre Geschichte umschreiben, sollten Sie etwas über die Geist-Körper-Verbindung wissen, denn Wissen ist Macht.

  • Um die Geist-Körper-Verbindung zu aktivieren, machen Sie sich klar, welche bewussten Ziele Sie haben. Dies ist die wirksamste Botschaft, die Sie Ihrem Körper senden können.

Auch wenn wir beide, Sie und ich, uns gar nicht kennen, tun wir in diesem Augenblick genau das Gleiche: Wir leben unsere Lebensgeschichten. Der wichtigste Teil der Geschichte eines jeden Menschen könnte »Wie werde ich glücklich?« heißen, jede Geschichte enthält das gleiche Ziel. Auch wenn Person A als Fußballprofi die Champions League gewinnen will, Person B jeden Tag zu ihrer Arbeitsstelle pendelt und Person C gerade zu Hause zwei kleine Kinder erzieht, verschwinden diese Unterschiede angesichts des übergeordneten Ziels, so glücklich wie möglich zu werden.

Sie können Ihre Geschichte so umschreiben, dass Sie ein Kapitel folgendermaßen betiteln könnten: »Wie ich so viel abnahm, wie ich wollte (und es mir gelang, mein Wunschgewicht zu halten)«. Nun gibt es in jeder Geschichte Themen, die sich wie ein roter Faden durch das Leben ziehen, und momentan sind bei Ihnen die Themen Essen und Ernährung negativ besetzt. Im Gespräch mit übergewichtigen Patienten kehren die gleichen Themen mit leichten Abwandlungen immer wieder, oft jahrzehntelang. Vermutlich kommt Ihnen das Folgende mit großer Wahrscheinlichkeit bekannt vor:

  • »Ich habe wirklich alles probiert, alle möglichen Diätratgeber gelesen, aber nichts hat funktioniert. Ich kann es genauso gut bleiben lassen.«

  • »Ich glaube, bei mir steckt das Übergewicht schon in den Genen.«

  • »Ich bin einfach unattraktiv. Mein Aussehen bringt mich zum Verzweifeln.«

  • »Ich bin inzwischen schon zu alt, um ganz neu anzufangen.«

  • »Mein Körper ist halt so, damit muss ich mich abfinden.«

  • »Ich weiß, ich sollte Sport treiben, aber ich kann mich einfach nicht aufraffen.«

  • »Ich weiß natürlich, welche Nahrungsmittel ich essen sollte, aber ich erliege immer wieder den Versuchungen und Heißhungerattacken.«

  • »Abnehmen oder Sport – das ist alles einfach viel zu anstrengend.«

Wenn Ärzte solche Klagen zu hören bekommen, achten sie meist nicht auf deren psychologische Implikationen, weil sie bemüht sind, das körperliche Problem zu identifizieren. Abgesehen davon werden Mediziner, auch ich, im Bereich Ernährung gar nicht ausgebildet, erhalten höchstens ein paar Basisinformationen zum Thema Gewicht (die in Endokrinologie-Vorlesungen vorkommen) und haben sich praktisch nie mit den Auswirkungen von Diäten beschäftigt. Was Gefühle betrifft, da braucht man einen Psychiater oder andere Therapeuten, sie gehören bis heute nicht zur typischen Jobbeschreibung eines Arztes.

Doch eine Medizin ist unvollständig, wenn sie die Geist-Körper-Verbindung ignoriert. Die Hauptthemen in der Lebensgeschichte jedes Menschen sind kein Zufall und auch nicht irrelevant. Wenn das Gehirn negativen Input bekommt, dann passt es sich an die Botschaften an, die es erhält, denn es hat keinen eigenen Willen, es kann sich nicht aussuchen, welche Anweisungen es ausführt und welche es ignoriert. Sie sind derjenige, der Geist besitzt, und Sie sind Autor Ihrer Geschichte. Das heißt, dass Sie die Kontrolle darüber haben. Sie können Ihr Gehirn mit negativen oder mit positiven Botschaften füttern – es ist Ihre Entscheidung!

Ich stelle immer wieder fest, dass die Neurowissenschaften Gehirn und Geist als ein und dasselbe ansehen, weil der Geist unsichtbar ist, während das Gehirn als halbfestes Objekt angefasst und vermessen werden kann. Meine Sichtweise unterscheidet sich davon und ist wohl näher an der Realität. Das Gehirn ist wie ein Radio, das die Botschaften empfängt, die der Geist sendet. Wenn man eine Konzertübertragung hört, hält man ja auch nicht das Radio für Mozart. Wenn jemand Ihnen »Ich liebe dich« ins Ohr flüstert, dann verlieben Sie sich, nicht Ihr limbisches System. Der Geist steht an erster Stelle, weil der Mensch an erster Stelle steht.

Ihr Körper ist das materielle Protokoll der Geschichte Ihres bisher gelebten Lebens. Jedes seiner Pfunde steht für Ihre Entscheidung, in einer bestimmten Art und Weise zu essen. Jeder Bissen ist unterschwellig beeinflusst von bestimmten Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen und von dem, wie andere um Sie herum zu essen pflegen. Wenn Sie mit Ihrem Gewicht unzufrieden sind, dann steht Ihr Übergewicht wahrscheinlich für bestimmte Erfahrungen der Unzufriedenheit: frustrierende Erlebnisse, ein hohes Maß an Stress, Sorgen, die Ihre Arbeit oder eine Beziehung betreffen. Wenn Ihr Körper Ihre bisherige Geschichte reflektiert, dann wäre der logische Weg, um Ihren Körper zu verändern, Ihre Geschichte umzuschreiben.

Meiner Erfahrung nach senden Übergewichtige sich selbst ständig negative Botschaften. Denken Sie daran: Wenn Sie diese Botschaften verändern, sprechen Sie nicht einfach mit sich selbst. Sie schreiben auch ein neues Kapitel im Buch Ihres Lebens. Die negativen Botschaften zu verändern, ist das Entscheidende, damit Sie nicht mehr die falschen, sondern die guten, neuen Verhaltensweisen verstärken.

Das Ersetzen alter Gedanken durch neue ist wirklich eine Art Gehirntherapie. Sie nutzt die Fähigkeit der höheren Hirnareale, Überzeugungen hervorzubringen. Das Denken ist eine komplexe Angelegenheit, aber Überzeugungen ziehen ihre Wirkung aus ihrer Verknüpfung mit Gefühlen. Inzwischen weiß man, dass Erinnerungen deshalb so lange haften bleiben, weil wir Gefühle in sie investieren.

Vom ersten Kuss bis zur Schelte Ihres Lehrers in der ersten Klasse bleibt Ihnen alles Mögliche im Gedächtnis, während Ereignisse ohne emotionale Färbung schnell verblassen. Oder können Sie sich etwa an das erste Mal Zähneputzen, Bettenmachen, Putzmittel einkaufen erinnern oder daran, wie oft Sie letzte Woche Ihr Auto eingeparkt haben?

Das Überzeugungssystem übergewichtiger Menschen enthält zahllose emotional negativ gefärbte Schlagwörter: Fettkloß, Versager, Misserfolg, faul, gierig, schlabberig, gefräßig, hässlich und so fort. Darum müssen diese belasteten Begriffe durch neue ersetzt werden, die ebenso emotional, aber positiv besetzt sind. Für das Wohlbefinden muss das Gehirn bestimmte Rezeptoren mit chemischen Botschaften versorgen. Wenn diese Rezeptoren positiv überbesetzt sind, dann kann Ihnen Essen keinen Kick mehr geben.

Man kann es mit Drogenabhängigen vergleichen, deren Rezeptoren für Lust und Schmerz so überreizt sind, dass sie immer mehr Drogen nehmen müssen, um wenigstens einen kleinen Kick zu spüren. Wenn Sie den ganzen Tag essen, stumpft die Reaktionsfähigkeit Ihres Gehirns ab und das natürliche Gleichgewicht von Hunger und Befriedigung geht verloren. Im Grunde ist es so, als würden Sie feuchtes Holz ins Feuer werfen: Der Brennstoff wäre schon in Ordnung, aber in dem Zustand wird er sich nicht entzünden.

KÖRPER, GEIST UND SEELE NÄHREN

Ich möchte ein paar Wörter einführen, die eine positive emotionale Färbung haben: leicht, vital, Erfolg, Gewinner, befriedigt, beschwingt, wie neu geboren, frei. Wenn Sie Ihr Gehirn mit diesen Wörtern füttern, dann verstärken Sie die neuen Pfade und das wirkt sich auf jede Ihrer Körperzellen aus. Da die Geist-Körper-Verbindung eine ganzheitliche ist, beeinflusst jedes Wort jede Ebene unseres Lebens wird genährt.

WERDEN SIE AKTIV!

Stellen Sie Ihre Botschaften auf den Kopf

Wenn Sie nicht erfüllt sind, können Sie sich nicht vorgaukeln, Sie seien befriedigt. Aber Sie können die negativen Botschaften, die Ihnen Ausweglosigkeit suggerieren, ins Gegenteil verkehren. Unzufriedenheit gedeiht im Zustand der Trägheit, denn es ist so schön einfach, sich heute genauso zu fühlen wie gestern. Ihr Gehirn unterstützt diese Trägheit so lange, bis Sie ihm Neues zu verarbeiten geben.

Also fangen Sie damit an: Immer wenn die typischen Gedanken übergewichtiger Menschen durch Ihren Kopf wandern, halten Sie inne und machen Sie sich bewusst, was Sie denken. Um sie dann durch einen positiven Gegengedanken, eine Art Gegengift zu ersetzen. So nämlich setzen Sie den Prozess in Gang, mit dem Sie Ihre Geschichte umschreiben und Ihren Körper im gleichen Maße verändern können.

Die positiven Gedanken im Folgenden sind nur Vorschläge, Sie können sich jederzeit eigene Formulierungen ausdenken. Das ist die beste Methode, um den Input für Ihr Gehirn unter Kontrolle zu bekommen.

  1. Negativ: »Ich habe wirklich alles probiert, alle möglichen Diätratgeber gelesen, aber nichts hat funktioniert. Ich kann es genauso gut lassen.«
    Positiv: »Heute ist ein neuer Tag. Egal, was früher war, heute zählt es nicht mehr. Es gibt für alles eine Lösung.«

  2. Negativ: »Ich...

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