Das Alte Testament erzählt in der Genesis Dinge, die bis ca. 6.000 Jahre zurück reichen so auch Arthur W. Pink, ein anerkannter Bibelforscher, der in diesem Sinn feststellt: “The unknown interval between the first two verses of Genesis 1, is wide enough to embrace all the prehistoric ages which may have elapsed; but all that took place from Genesis 1:3 onwards transpired less than six thousand years ago.”[1] Das würde bedeuten, insofern man ihm überhaupt folgen kann, dass zumindest die Menschheitsgeschichte, die in der Genesis beschrieben wird, höchstens 6.000 Jahre alt ist. Und dieses Alter stimmt in ungefähr mit dem Alter Sumers überein der ersten, gro?en bekannten Zivilisation auf Erden.
Bevor wir aber versuchen die Menschheitsgeschichte überhaupt zu verstehen, ist es erforderlich uns mit den Anfängen der Menschheit den ersten Hominiden zu befassen. Denn aus ihnen entspringen bereits die charakteristischen Merkmale, die wir später in den Mythen wiederfinden werden. Es gibt sog. 'Geheimzahlen', wie die Sieben; 'Geheimformen', wie die Spirale, etc., die immer wieder auftauchen, und die wir nicht verstehen können, wenn wir ihren Ursprung nicht kennen. Daher befasst sich ein Teil der Einleitung mit den Felshauereien, Kunstwerken und Höhlenmalereien unserer Vorfahren, sowie mit den ersten gro?en Migrationen in der Geschichte der Menschheit, die, den längst ausgestorbenen Homo erectus bis nach Australien bringen sollten. Dieser Hominid ist sehr wichtig für uns, da er die Grundlage für die frühe Differenzierung der australischen Aborigines und anderer australoider Menschentypen sein wird, die ihrerseits einen gro?en Einfluss auf die Geschichte Indiens und anderer Gegenden gehabt zu haben scheinen.
Das Buch befasst sich weiter mit der Kunst und dem Leben der Neandertaler (Homo neanderthalensis) und des frühen Menschen (Homo sapiens), die vom früheren Homo erectus, nachweislich Schemen und Elemente einer künstlichen Ausdruckweise übernahmen, die schlie?lich im Aurignacien z.B. in der Grotte Chauvet (Chauvethöhle), vor etwa 32.000 Jahren, im Ardèche-Tal, Südfrankreich zum ersten mal in der Geschichte der Menschheit, einen von Schamanen kontrollierten Kult auslösen wird. Und von diesem Moment an, kann man anhand der Mythen und den wissenschaftlichen Daten, u.A., aus der Archäologie und der Paläoklimatologie, den Werdegang dieses und anderer Kulte ziemlich präzise und eindrucksvoll verfolgen.
Ein spezielles Augenmerk verdienen dabei die bereits erwähnten Geheimzahlen und -figuren in den vorzeitlichen Kunstwerken. Ganz speziell ist in diesem Kontext die Nummer Sieben, die immer wieder in vielen Mythen, Völkern, Kontinenten und Religionen aller Zeiten auftaucht, und ihren Ursprung offensichtlich in der Natur der Dinge hat. Bei dieser Zahl handelt es sich offenbar um einen Parameter, der den festen Wert Sieben besitzt, und von der Welt der Quanten, über die Physik, die Chemie, die Biologie, etc., bis hin zur Mathematik, zur Informatik und zur menschlichen Psychologie, alle Prozesse zu kontrollieren scheint. Diese Zahl taucht bereits vor ca. 22.000 Jahren, mitten im eiszeitlichen Sibirien, in Mal'ta, in einem sog. Lunisolarkalender auf, der belegt, dass schon jene Menschen relativ komplizierte mathematische Kalkulationen durchführen und niederschreiben konnten, auch wenn damals nur auf Mammutknochen. Es steht jedoch au?er Frage, dass sie zumindest bis 230 zählen konnten und verschiedene mathematische Verbindungen kannten, welche die Zeit in einen Kalender wiedergaben, der offiziell erst 19.500 Jahre später von den Griechen erfunden werden sollte. Doch Tatsache ist, dass dieses Wissen durch die gesamte Menschheitsgeschichte, vom prähistorischen Europa bis zum Urtibet verfolgt werden kann.
Wie alle Sammlungen auch, so wird diese Mythensammlung natürlich ständig erweitert, korrigiert und ausgebaut. Gro?e Lücken im Standardmodell werden, so schnell wie möglich aufgefüllt, fehlende Zivilisationen und Kulturen zugefügt und mit dem Standardmodell verbunden. Ein Standardmodell ist für die Menschheitsgeschichte genauso wichtig wie für die Physik, die bereits seit langem die Vorzüge eines solchen Modells kennt. Anhand des Standardmodells können nämlich Abweichungen vom "Mainstream" festgestellt werden, was ansonsten nicht möglich wäre, da jegliche Referenz fehlen würde. Mit einem Standardmodell schrumpft die Literatur über das standarisierte Thema enorm zusammen, da Fehlinterpretationen, selbst von erfahrenen bzw. angesehenen Forschern vermieden werden. Ohne das Standardmodell wäre die Physik noch in den Kinderschuhen, und in der Chemie hätten wir wohl möglich noch keine Periodentafel, die an sich auch ein Standardmodell ist.
In unserem Fall wurden für das Standardmodell lediglich datier und nachvollziehbare Schöpfungsmythen und kosmologische Mythen verwendet. Nicht datierbare Mythen sind für die Geschichtsschreibung bedeutungslos, wie unbeschriebene Seiten eines zerrissenen Buches. Nur wenn ein Mythos datierbar ist, kann es in die Sammlung aufgenommen werden. Dann werden vom Mythos noch weitere Parameter gefordert, wie, z.B., Kontinent, Gegend, Kultur, Volk, Sprache, Geschichte etc. Mythen, die keinem konkreten Ort, Volk, Glauben oder Ähnlichem zugeordnet werden können, sind auch nicht verwendbar, da sie nicht zuzuordnen sind. Ihr Platz im Buch und in der Geschichte wäre undefiniert und daher nicht nachvollziehbar. Tausende von Mythen, die in der ganzen Welt Gang und Gebe sind, sind für unser Modell bedeutungslos, denn sie enthalten nur eine Geschichte, aber ohne jegliche Verknüpfung an die historische Zeitlinie.
Zum Glück sind Mythen aber mit ein wenig Geduld häufig zu datieren und einzuordnen. Bei dieser Art von bibliographischen Nachforschungen verspinnen sich dann allerlei Daten aus Archäologie, Paläoklimatologie, Geschichtskunde usw. zu einem Gesamtbild, das letztendlich zu Informationen führt. Viele Mythen und Geschichten mussten jedoch wegen Mangel an Hintergrundinformationen verworfen werden.
An diesem Punkt angekommen, möchte ich noch darauf hinweisen, dass es viele unseriöse Quellen gibt, die versuchen Phantasy, Science-Fiction, aber auch Menschen verachtende Sichtweisen zu verbreiten, und, wenn möglich, in der Menge unterzubringen. Doch, je grö?er die Mythensammlung wurde, desto leichter war es wahre Geschichten in einem Gesamtbild einzufügen. Nach eingehenden Untersuchungen, die manchmal viele Stunden oder gar Tage dauerten, konnten unglaubwürdige Geschichten festgestellt werden.
Zuerst versuchte ich alle Mythen nach Kontinenten chronologisch aufzulisten. Doch bald erkannte ich, dass zumindest in der Anfangsphase, dies nicht sinnvoll ist. Es wurde u.A. festgestellt, dass, obwohl alle Hominiden ursprünglich aus Afrika stammen, die ersten Mythen nicht viel mit diesem Kontinent zu tun haben, sondern eher mit Eurasien. Es scheint so, als ob Afrika wohl die Wiege der Menschheit ist, aber diese, ihre Reife erst in Eurasien erlangt hat, wobei Asien und speziell die Region um den Himalaja, von grö?ter Bedeutung gewesen sind.
Das Mythenmaterial der Welt erscheint als eine Quelle kostbarer, schier unerschöpflicher Standbilder aus der Vergangenheit, die man sammeln und aneinander reihen kann. Am Ende erhalten wir ein neuartiges Standardmodell der Menschheitsgeschichte, das wir als Referenz für weiteres Vorgehen verwenden können. Zwar gibt es solche Modelle bereits in der Physik, der Kosmologie und anderen Bereichen, doch war die Geschichtsforschung bisher nicht in der Lage, ein Gesamtbild ihrer selber zu erstellen, da zahlreiche Lücken und das unergründliche Auftauchen plötzlicher Zivilisationen wie z.B. die Sumerer dies nicht zulie?en.
In diesem Buch lesen Sie nun zum ersten mal, wie sich die Geschichte der Menschheit tatsächlich abgespielt haben könnte. Mythen können eine bildliche Vorstellung der vergangenen Zeit darstellen, wenn man sie im korrekten Kontext interpretiert. Zur korrekten Interpretation gehören zahlreiche Faktoren, die es dem Forscher erlauben, sozusagen, über den Wald der Tatsachen hinüber zu schauen und ein Muster zu entdecken. Dieses Muster spiegelt dann die Realität wieder so wie die Menschen sie damals gelebt haben mögen.
Zumindest seit dem Auftauchen der imposanten Höhlenmalereien in der Grotte Chauvet (Chauvethöhle), Ardèche-Tal, Südfrankreich, vor etwa 32.000 Jahren, scheint es einleuchtend, dass es bereits damals schon eine, sozusagen, obere Kaste von Schamanen und Führern gab, die, das einfache Volk damals: den Clan mit beeindruckendem Wissen über Kunst und Technik überzeugen vermochte und das Schicksal des einfachen Volkes steuerte. Es gibt keine andere Erklärung dafür, weshalb plötzlich, wie aus dem Nichts, Steinzeitmenschen anfangen, wundervolle Kunstwerke (wie in der Chauvethöhle) zu erstellen, oder gar ganze Tempelanlagen (wie in Göbekli Tepe) zu errichten, wenn man doch davon ausgeht, dass sie zu beschäftigt mit dem Jagen und Sammeln waren, um derartige Wunderwerke der Menschheit fertig zu stellen, ja überhaupt davon träumen zu können. Die einzige plausible Erklärung ist: Es gab schon damals Personen, die sich nicht der...