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Inflation: Definition, Ursachen, Arten

AutorIryna Kopiyevska
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl26 Seiten
ISBN9783958205406
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Der Ausdruck 'Inflation' geht in seinem Ursprung auf den amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) zurück. Doch schon davor hatten die Menschen mit dem Werteverlust ihres Geldes zu kämpfen. Die Einführung der Geldwirtschaft hatte das Phänomen der Inflation mit sich gebracht. Keine Volkswirtschaft der Welt kann ohne sie existieren. Die verschiedenen ökonomischen Schulen betrachten das Thema 'Inflation' aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus. Dieses Buch setzt sich kritisch mit unterschiedlichen Theorien auseinander und versucht dabei dem 'Wesen' des inflationären Prozesses näher zu kommen und dabei Definitionen, Erscheinungsformen und Ursachen herauszuarbeiten.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3. Ursachen der Inflation: Diese Inflation basiert - nach den meisten Theorien - auf verschiedenen Auslösemechanismen, so u. a. der: - Vermehrung der Geldmenge, - Veränderung bzw. Erhöhung des Nachfrage- und Angebotsverhaltens und. - Übertragung der Inflation aus dem Ausland. Dabei unterscheidet man meist zwei Erklärungsansätze: a) Nicht-monetäre Inflationstheorien und. b) Monetäre Inflationstheorien. 3.1, Nicht-monetäre Inflationstheorien: Diesen Theorien liegen keynesianische Vorstellungen des makroökonomischen Modells zugrunde: Das Preisniveau wird '... im Rahmen der Interdependenz von Gütermarkt, Geldmarkt und Arbeitsmarkt bestimmt'. Daher ist es möglich, dass die Preisniveausteigerungen durch Änderungen von Nachfrage, Kosten, Stückgewinnen sowie der Geldmenge hervorgerufen werden. Die nicht-monetären Inflationstheorien stimmen jedoch nicht mit der Analyse von Keynes überein, sie sind lediglich eine verkürzte und vereinfachte Darstellung. Im Rahmen des nicht-monetären Erklärungsansatzes unter-scheidet man zwischen Nachfrage- und Angebotsinflation. 3.1.1, Nachfrageinflation: Preissteigerungen werden hierbei als Folge eines gesamtwirtschaftlichen Nachfrage-überhangs nach Gütern bzw. Dienstleistungen bei Vollbeschäftigung gesehen. Das volkswirtschaftliche Güterangebot ist voll ausgelastet und kurzfristig nicht ausdehnbar. Ähnlich wie die Preise einzelner Güter steigen, wenn die Nachfrage nach ihnen die Angebotsmöglichkeiten übersteigt, reagiert das Gesamtpreisniveau einer Volkswirtschaft bei einem gesamtwirtschaftlichen Nachfrageüberschuss. Die Nachfrage aller auf dem Markt vertretenen Konsumentengruppen wie privater Haushalte, Unternehmen, Staat und Ausland ist größer als das im Inland und z. T. im Ausland erzielbare Angebot an Gütern. Sowohl eine einzelne Gruppe als auch mehrere oder alle gleichzeitig können zur Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage beitragen. Anschaulicher wird es durch die Verwendungsgleichung des Bruttosozialproduktes zu Marktpreisen Ybm: Ybm = A + C + Ib + (X - IM), wobei - A für Staatsausgaben, - C für Konsumausgaben privater Haushalte, -Ib für Bruttoinvestitionen (Nettoinvestitionen + Abschreibungen) von Unternehmen, X für Exporte und. - IM für Importe stehen. Diese Sektoren erhöhen ihre Ausgaben in unterschiedlichem Maße und mit verschiedenen Motivierungen. 3.1.1.1, Nachfrage privater Haushalte: Der erhöhten Ausgabebereitschaft der Haushalte können u. a. - Veränderungen der Einkommens- und Vermögensverteilung, - Verschiebungen zwischen den Konsum- und Sparneigungen zugunsten des Kon-sums sowie: - '... Änderung des Bevölkerungswachstums bzw. '(... .)' der Bevölkerungsstruktur ...' zugrunde liegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die erhöhte Nachfrage des Haushaltssek-tors allein zu einer Nachfrageinflation führen könnte, wird aber als gering eingeschätzt. 3.1.1.2, Unternehmens- bzw. Investitionsnachfrage: Vom Unternehmenssektor geht ein inflatorischer Impuls dann aus, wenn die zusätzliche Nachfrage nach Investitionsgütern - entstanden durch gestiegene Gewinnerwartungen - nicht durch die freiwilligen Ersparnisse finanziert werden kann. Die Beschaffung von Mitteln für die erhöhten Investitionsvorhaben erfolgt z. T. durch die Erhöhung der Absatzpreise. Außerdem können nicht nur Unternehmen, sondern auch private Haushalte, als '... Reaktion auf Einkäufe oder Ankündigungen der öffentlichen Hand und/oder spekulative Kaufwellen der Konsumenten ...' im Rahmen der sog. Investitionsbooms, z. B. durch die gestiegene Nachfrage nach Wohneigentum, ihren Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Überschussnachfrage durch die erhöhte Investitionsnachfrage leisten. 3.1.1.3, Staatliche Nachfrage: Verglichen mit der Nachfrage des Haushalts- und Unternehmenssektors können erhöhte Staatsausgaben eine größere, wenn nicht die wichtigste Rolle bei der Entstehung und Entwicklung der Inflation spielen. Dies liegt daran, dass der Staat seine gestiegenen Ausgaben, z. B. für die Erhöhung der Staatsquote oder Finanzierung des Krieges, fast unbeschränkt steigern und sie '... durch Steuererhöhungen als auch durch Budgetdefizite oder die Ausgabe von Staatspapieren autonom finanzieren' kann. 3.1.1.4, Nachfrage des Auslands: Die Anstöße zur Entstehung einer Überschussnachfrage können nicht nur von inländischen Konsumsektoren, sondern auch vom Ausland ausgehen. Man spricht dann von einer importierten Nachfrageinflation. Sie liegt vor, wenn die Nachfrage des Auslands nach heimischen Produkten die Nachfrage des Inlands nach Importgütern übersteigt. Bei voll ausgelasteten Kapazitäten im Inland kann dies, besonders wenn die Güterpreise im Ausland höher sind als in der eigenen Volkswirtschaft, zu einem unzureichenden Angebot und damit zu einer überschüssigen Nachfrage führen. Dabei entsteht ein Handelsbilanzüberschuss. Allerdings hat die Entstehung einer importierten Inflation die meisten Chancen in einem System fester Wechselkurse. Flexible Wechselkurse hingegen eliminieren bzw. schwächen die Inflationsimpulse aus dem Ausland, indem sie auf die erhöhte Güter-nachfrage aus dem Ausland mit der Aufwertung eigener Währung reagieren. Um einen länger anhaltenden, durch Nachfrageüberschuss bedingten Inflationsprozess hervorzurufen, müssen sich die einzelnen inflatorischen Impulse über mehrere Perioden hinweg wiederholen. Die Voraussetzung dafür ist, dass die dargestellten Konsumenten-gruppen ihre Nachfrage entsprechend andauernd '... erhöhen können und wollen ...'. Das kann passieren, wenn z. B. die Unternehmen aus den erzielten höheren Gewinnen - in einer Periode gestiegene Preise abzgl. Gleich gebliebener Kosten - bereit sind mehr zu investieren. Außerdem brauchen sie zusätzliche Arbeitskräfte, um die zugenommene Nachfrage zu befriedigen. Durch den Druck der Gewerkschaften oder als Folge der Übernachfrage nach Arbeitskräften, erhöht sich das Lohnniveau entsprechend. Dadurch nimmt das Einkommen der Haushalte zu, was wiederum zu einer Steigerung der Güternachfrage führt. Wenn dazu noch der Staat und das Ausland ihre Nachfrage aufrechterhalten, ist die Übernachfragesituation in einer Volkswirtschaft für einen längeren Zeitraum gegeben. In der Praxis dauert der Prozess einer Nachfrageinflation nicht ewig. Faktoren, die diesen Prozess aufhalten können - sieht man einmal von restriktiven wirtschaftspolitischen Maßnahmen wie einem Preisstopp ab - sind u. a. - gesunkene Exporte, - Änderungen unternehmerischer Ziele, - Einschränkung des Haushaltskonsums bzw. der Staatsausgaben oder. - die unzureichende von der Zentralbank zur Verfügung gestellte Geldmenge. Ein anhaltender Prozess der Nachfrageinflation kann nur durch eine Zunahme der Geldmenge finanziert werden. In der Regel tritt eine Nachfrageinflation in einer Volkswirtschaft mit voll ausgelasteten Kapazitäten auf. Eine Inflation kommt aber auch dann zustande, wenn die Wirtschaft stagniert und die Kapazitäten nicht ausgelastet sind. Man spricht in diesem Fall auch von Stagflation. Die Angebotsinflationstheorien versuchen das Phänomen einer Stagflation zu erklären.
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