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E-Book

Allgemeinmedizin und Praxis

Anleitung in Diagnostik und Therapie. Facharztprüfung Allgemeinmedizin

AutorFrank H. Mader, Herbert Weißgerber
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl553 Seiten
ISBN9783540268536
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR

Aktualisiert und erweitert: Das erfolgreiche Standardwerk stellt praxisnah die diagnostischen und therapeutischen Strategien für die rund 300 häufigsten Beratungsprobleme in der Allgemeinmedizin dar. Die Zusammenschau von Theorie und Praxis garantiert Ihnen optimalen Nutzen - als Nachschlagewerk im Praxisalltag und Lehrbuch für die qualifizierte Weiterbildung.

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Leseprobe
Weiterbildung und Facharztprüfung (S. 426)

Der Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin (auch Hausarzt genannt) muss eine mehrjährige curricular ausgestaltete Weiterbildungszeit durchlaufen. Im Gegensatz zu anderen Fachärzten (z. B. für die Chirurgie, Ophthalmologie, Gynäkologie) ist eine Weiterbildung sowohl in Klinik wie auch in Praxis obligat. Am Ende der Weiterbildungszeit hat der Assistenzarzt vor der Ärztekammer eine Prüfung (Facharztprüfung) abzulegen, um die Berufsbezeichnung führen zu dürfen.

1.1 Geschichte der Weiterbildung

In der ehemaligen Bundesrepublik Deutschland (= alte Bundesländer) reicht bis ins Jahr 1950 die Diskussion zurück, die »Weiterbildung zum praktischen Arzt«1 in der Berufsordnung zu verankern. Dies wurde schließlich vom 64. Deutschen Ärztetag 1961 in Wiesbaden vollzogen. Der 65. Deutsche Ärztetag (1962 in Norderney) beschloss dann »mit überwältigender Mehrheit« eine Weiterbildungszeit von mindestens 3 Jahren als Voraussetzung zum Führen der Bezeichnung »praktischer Arzt«. Damit war der Durchbruch zur berufspolitischen Anerkennung der Allgemeinmedizin als gleichwertiges Fachgebiet neben den bereits bestehenden Fächern erfolgt. Die Bezeichnung für den curricular 4-jährig weitergebildeten »Arzt für Allgemeinmedizin« bzw. »Allgemeinarzt « konnte erst 1968 auf dem Ärztetag in Westerland durchgesetzt werden.

In der ehemaligen DDR wurde dagegen bereits 1967 die Bezeichnung »Facharzt für Allgemeinmedizin« eingeführt, ein Ausbildungs- und Prüfungsstandard für verbindlich erklärt und somit eine Gleichstellung mit allen anderen Fachrichtungen vollzogen. Im Jahr 1966 wurde in der ehemaligen Bundesrepublik Deutschland der erste Lehrauftrag für Allgemeinmedizin an der Universität Freiburg erteilt. Seit 1989 gibt es an allen Universitäten im Westen Deutschlands Allgemeinmedizin als obligatorisches Lehr- und Prüfungsfach. Auf dem ersten Gesamtdeutschen Ärztetag in Hamburg (1991) wurde auf Antrag der Allgemeinärzte aus den neuen Bundesländern die Wiedereinführung der Bezeichnung »Facharzt« für alle weitergebildeten Ärzte beschlossen. Zwei Jahre zuvor hatte sich der Ärztetag in Kassel bereits erstmals für eine mindestens 3-jährige Pflichtweiterbildung als Zulassungsvoraussetzung zu kassenärztlicher Tätigkeit ausgesprochen. Ab dem 1.1.1994 ist eine Niederlassung als Vertragsarzt nur noch nach abgeschlossener Weiterbildung, also auch in der Allgemeinmedizin, möglich.

Seit 1999 ist die vom 100. Deutschen Ärztetag in Eisenach 1997 beschlossene 5-jährige Weiterbildungsordnung in allen Landesärztekammern in Kraft. Der 106. Deutsche Ärztetag hatte 2003 in Köln die Verschmelzung der Fachgebiete Allgemeinmedizin und innere Medizin zu einem neuen Fachgebiet »innere Medizin und Allgemeinmedizin« beschlossen; dabei sieht die neue Weiterbildung eine gemeinsame Teilweiterbildungszeit (»common trunk«) für das »Gebiet innere Medizin und Allgemeinmedizin« sowie für den späteren »Facharzt für Innere Medizin – mit unterschiedlichen Schwerpunktbezeichnungen « vor. Die Weiterbildungszeit für den/die »Facharzt/Fachärztin für Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt/Hausärztin)« sieht eine Weiterbildungszeit von insgesamt mindestens 5 Jahren vor (aktuelle Informationen s. http://www.bundesaerztekammer.de).

1.2 Facharztprüfung

Authentische Fragensammlungen für die Facharztprüfung in der Allgemeinmedizin gibt es derzeit nicht. Sie sind auch nicht geplant, v. a. aber sind sie auch nicht im Sinne eines kollegialen Fachgesprächs: Zu breit ist das Spektrum des Fachgebiets Innere und Allgemeinmedizin, zu unterschiedlich sind die Wissens-, Erfahrungs- und Neigungsschwerpunkte der einzelnen Fachprüfer in den Prüfungsausschüssen und noch zu wenig gewachsen und allgemein akzeptiert das Lehrgebäude der Allgemeinmedizin selbst.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort zur 5. Auflage7
Geleitwort zur 1. Auflage8
Vorwort zur 5. Auflage9
Einleitung zur 5. Auflage11
Einleitung zur 3. Auflage (Auszug)13
Einleitung zur 2. Auflage (Auszug)13
Einleitung zur 1. Auflage (Auszug)14
Inhaltsverzeichnis15
A Theorie21
Grundlagen der Allgemeinmedizin22
1.1 Regelmäßigkeit der Fälleverteilung23
1.2 Zweidimensionale Systematik36
1.3 Beratungsursache (BU), Beratungsergebnis (BE), Klassifizierungsbereiche36
1.4 Fachsprache, Kasugraphie40
1.5 Abwendbar gefährlicher Verlauf (AGV)41
1.6 Abwartendes Offenlassen41
1.7 Unausgelesenes Krankengut42
1.8 Zeitfaktor42
1.9 Gesundheitspolitischer Rahmen42
1.10 Beratungsmedizin43
1.11 Konzept Allgemeinmedizin43
1.12 Zusammenfassung44
B Praxis45
Uncharakteristisches Fieber (UF), afebrile Allgemeinreaktion (AFAR), Luftwegekatarrhe, Tonsillitis48
1.1 Prozessgerechte Klassifizierung49
1.2 Uncharakteristisches Fieber (UF)50
1.3 Afebrile Allgemeinreaktion (AFAR)58
1.4 Afebriler Husten58
1.5 Halsschmerzen60
1.6 Heiserkeit62
1.7 Schnupfen62
1.8 Kombinierte Luftwegekatarrhe63
1.9 Kruppbilder63
1.10 Fieberkrampf64
Myalgien, Neuralgien, Arthropathien, Kreuzschmerzen, Neuritiden69
2.1 Berufstheoretische Überlegungen70
2.2 Myalgien und Neuralgien72
2.3 Arthropathien und Periarthropathien79
2.4 Kreuzschmerzen83
2.5 Arthrosis deformans90
2.6 Chronische Polyarthritis93
2.7 Monarthropathie mit und ohne Erguss95
2.8 Physikalisch-medizinische Maßnahmen97
Pyogene Infektionen der Haut und ihrer Anhangsgebilde106
3.1 Kennerschaft107
3.2 Erregernachweis in der Praxis entbehrlich107
3.3 Impetigo107
3.4 Abszesse, Furunkel, Karbunkel, Follikulitis, Parulis108
3.5 Akne109
3.6 Infektionen im Hand- und Fußbereich109
3.7 Mastitis112
3.8 Lymphadenitiden112
3.9 Angulus infectiosus, Hordeolum, Fisteleiterungen114
3.10 Spritzenschädigung, Spritzenabszess114
Verletzungen119
4.1 Aufklärung und Dokumentation120
4.2 Häufigkeit120
4.3 Insektenstiche120
4.4 Kontusion, Distorsion, Luxation121
4.5 Gelenkerguss, Hämatom125
4.6 Biss- und Stichverletzungen126
4.7 Verbrennungen, Verbrühungen126
4.8 Hautwunden127
4.9 Frakturen128
4.10 Innere Verletzung mit und ohne Fraktur131
4.11 Schädelverletzungen131
4.12 Halswirbelsäulendistorsion133
Andere Beschwerden und Erkrankungen in der Thoraxregion, Hypertonie, Schwindel, Beinödeme, Hypotonie, periphere akute Kreislaufinsuffizienz138
5.1 Hausärztliche Langzeitbetreuung140
5.2 Herzinsuffizienz140
5.3 Koronare Herzkrankheit und akutes Koronarsyndrom142
5.4 Herzinfarkt148
5.5 Funktionelle Herzbeschwerden153
5.6 Herzrhythmusstörungen153
5.7 Hypertonie156
5.8 Uncharakteristischer Schwindel165
5.9 Asthma bronchiale170
5.10 Pneumonische Bilder172
5.11 Chronisch obstruktive Bronchitis (COPD)174
5.12 Lungentuberkulose179
5.13 Operierte Herzen179
5.14 Hypotonie180
5.15 Akute Kreislaufinsuffizienz180
Andere charakteristische und uncharakteristische Beschwerden und Krankheitszeichen in der abdominellen Region188
6.1 Erbrechen190
6.2 Durchfall191
6.3 Sonstige Abdomenopathien193
6.4 Blut am/im Stuhl194
6.5 Bauchkrämpfe198
6.6 Appendizitische Bilder204
Andere Beschwerden und Erkrankungen der Haut219
Andere Beschwerden und Erkrankungen im Bereich von Nase, Ohren, Mund und Hals255
Andere Beschwerden und Erkrankungen im urogenitalen Bereich272
Andere Beschwerden und Erkrankungen im Bereich der Augen321
Andere Beschwerden und Erkrankungen im Bereich der Nerven und der Psyche336
Sonstige Beschwerden und Erkrankungen378
C Der Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin441
Weiterbildung und Facharztprüfung442
1.1 Geschichte der Weiterbildung443
1.2 Facharztprüfung443
D Anhang470
Anhang471
Anhang 1: Farbtafeln472
Anhang 2: Definition der Allgemeinmedizin482
Anhang 3: Diagnostische Programme in der Allgemeinmedizin483
Anhang 4: Indikations- und Auffrischimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI)488
Anhang 5: Evidenzbasierte Medizin (»evidence based medicine«, EbM)502
Sachverzeichnis509
Verzeichnis der Präparate und Arzneistoffe (INN)542

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