Polio Europa aktuell
Jahrzehnte nach der Polio (Kinderlähmung) kann es erneut zu extremer Muskelschwäche kommen. Wir wenden uns an Betroffene, die an Poliomyelitis erkrankt waren und jetzt unter den Folgen dieser Polio leiden; und an Menschen, die sich im Rahmen der Gesundheitsfürsorge mit Fragen zu Poliomyelitis, Impfung und Spätfolgen befassen. Die Symptomatik des PPS ist wie folgt festgelegt: Beginn mit zwei oder mehr der folgenden Störungen • ungewohnte Erschöpfung • Muskel- und/oder Gelenkschmerzen • Schwäche in einzelnen Muskeln, z.B. Einknicken in den Knien • Atrophie der Muskulatur • weniger die Kraft als vielmehr das Durchhalten bei der Arbeit • Kälte- und/oder Wärme-Intoleranz • Gefühl von Konzentrationsstörungen • Blasen- und Darmstörungen, z.B. Neigung zur Obstipation • Atemstörungen; die verminderte Beweglichkeit des Brustkorbs führt z.B. vor allem zu einer gestörten C02-Abatmung. Dies äußert sich in einer starken Müdigkeit auch am Tag, oft verbunden mit Kopfschmerzen! • Schluckstörungen • vegetative Regulationsstörungen • Ausschluss einer anderen ursächlichen Erkrankung Ein deutlicher Hinweis auf ein Post-Polio-Syndrom ist die Therapieresistenz bei aktivierender und trainierender Therapie mit Leistungsverlust. Tritt bei einer Schonung bzw. passiv geführten Therapie eine Besserung ein, dürfte somit ein weiterer Hinweis auf ein PPS gegeben sein. Häufig treiben Betroffene jahrzehntelang nach überwundener Polio ambitioniert Sport, bis sie plötzlich eine rapide zunehmende Schwäche innerhalb von Monaten in den Rollstuhl zwingt. Es gibt noch keine gesicherte Erklärung für diese Krankheit. Man geht zur Zeit davon aus, dass die Funktion der in der Akutphase zerstörten motorischen Nervenzellen (Motoneurone) durch Aussprossungen benachbarter, gesunder Nervenzellen kompensiert wurde; bis es durch jahrzehntelange Überbelastung zum Absterben der Aussprossungen und damit zu erneuten Muskelausfällen kommt. Aktivität ja, aber ausgiebige Ruhepausen und individuell angepasste Übungsprogramme! Das bedeutet: Anpassung der Belastung an die momentane Belastbarkeit! Im Allgemeinen gelingt dann - zumindest teilweise - der Erhalt der Muskelkraft. Impfungen nicht vergessen! Vergessen Sie nicht: Es gibt keine heilende Therapie bei einer Virusinfektion. Nur die Vorsorge - sprich Impfung - gibt Ihnen eine Chance, eine Viruserkrankung zu vermeiden bzw. besser zu überstehen. Ihr Arzt oder Apotheker wird Sie beraten. Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie unsere wichtige Aufklärungsarbeit.
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März-Juni-September-Dezember | 1000 an Mitglieder, Medizinischer Beirat, Ärzte und Kliniken |
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Polio Initiative Europa e.V. | 14.10.2020 | 6791 | ||||