Sie sind hier
E-Book

300 Fragen zum guten Benehmen

AutorElisabeth Bonneau
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783833830907
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR

Wer grüßt wen zuerst? Was ist so schlimm an weißen Socken? Und darf ich bei einer Einladung das Essen stehen lassen, wenn ich es nicht mag? Diese und viele andere Fragen rund um das gute Benehmen beantwortet die Knigge Expertin Elisabeth Bonneau. Dabei erläutert sie die Feinheiten der Etikette und gibt praxiserprobte Tipps zu allen stilrelevanten Themen, von der richtigen Kleidung, über den Umgang mit Gästen bis hin zu den perfekten Tischmanieren. Mithilfe dieses Ratgebers meistern Sie Begegnungen mit anderen Menschen souverän und gekonnt und keine Ihrer Kniggefragen bleibt unbeantwortet.



Elisabeth Bonneau ist Kommunikationstrainerin mit 25 Jahren Erfahrung in der Aus- und Weiterbildung. Auf ihrer Kundenliste stehen u.a.: Deutsche Bank, DaimlerChrysler, HypoVereinsbank und die Zürich Versicherung. Als erfolgreiche Buchautorin zum Thema gewandtes und sicheres Auftreten in Beruf und Gesellschaft ist sie ein gefragter Gast im Fernsehen. Darüber hinaus hat sie bereits zahlreiche Bücher zum Thema veröffentlicht.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Begrüßen, vorstellen & Co.


»Der erste Eindruck prägt« – sich dessen bei jeder Begegnung bewusst zu sein ist eine Kunst. Dabei können sich Nervosität bei der ersten Begegnung, Nachlässigkeit bei wiederholten Treffen und Unsicherheit über Rang und Namen als Stolpersteine erweisen, die den weiteren Fortgang einer Bekanntschaft unnötig erschweren. Bewusstes Vorgehen erleichtert jede Begegnung.

Grüß Gott, Salut und Guten Tag


Die Entscheidung Ihres Gegenübers, ob es Sie als »Freund« oder »Feind« einschätzt, ist in Sekundenbruchteilen gefällt. Setzen Sie die richtigen Gesten ein, damit diese Entscheidung zu Ihrem Vorteil ausfällt.

1. Reihenfolge beim Grüßen: Zwei Bekannte begegnen sich. Wer grüßt wen zuerst?

In einem geschäftlichen Umfeld wird eine höher gestellte Person von Untergebenen, ein Kunde vom Anbieter gegrüßt. Dieser sendet damit das Signal: »Ich achte Sie, Sie entscheiden über den weiteren Verlauf unserer Begegnung.« So grüßt z. B. die Sachbearbeiterin den Abteilungsleiter zuerst. Wer als Gleichrangiger zu einer Gruppe hinzukommt oder einen Raum betritt, hat einen schwächeren Status als die Anwesenden, darum wird von ihm erwartet, dass er durch einen Gruß auf sich aufmerksam macht und um Aufnahme bittet (>auch >/>). Jüngere Personen grüßen ältere Personen: die 20-jährige Kollegin den 55-jährigen Kollegen, der Schüler die Lehrerin, die Enkelin den Großvater. Greifen alle diese Kriterien nicht, grüßt der Herr die Dame zuerst. Im privaten Umfeld wird jedoch meist ein partnerschaftlicher Umgang gepflegt, daher gilt im öffentlichen Raum die Regel »Wer zuerst sieht, grüßt zuerst«.

2. Begrüßung mit Hallo: Ist »Hallo« auch außerhalb des Freundeskreises akzeptabel?

Es gibt Orte und Kontexte, an denen »Hallo« zum normalen Umgangston gehört:

  • im Fitness-Studio, am Skihang, im Schwimmbad,
  • in der Kneipe, in der Disko,
  • unter Studenten, Schülern, Auszubildenden,
  • bei jüngeren Vertretern der freien Berufe und der Medien.

Die neutrale Grußformel bleibt jedoch bundesweit »Guten Tag«, mit ihr gehen Sie überall auf Nummer sicher. Klingt Ihnen der Ausdruck zu distanziert, können Sie die Förmlichkeit reduzieren, indem Sie es weich betonen und freundlich lächeln. Antwortet Ihr Gegenüber Ihnen mit »Hallo«, spricht nichts dagegen, dass Sie den Ausdruck wiederholen und bei Ihrer nächsten Begegnung mit dieser Person gleich mit »Hallo« grüßen. »Mahlzeit« ist als Tagesgruß eher ein Scherz. Auch wenn Sie auf Kollegen in der Kantine treffen, sollten Sie besser mit »Hallo« oder einem Nicken grüßen. Von einem lockeren »Hallo« z. B. einer jungen Verkäuferin gegenüber einer älteren Kundin ist abzuraten – je fremder Sie einander sind, desto sicherer ist »Guten Tag«.

Regionale Unterschiede

Im Süddeutschen hören Sie »Grüß Gott«, im Norden »Moin-moin« und in der Schweiz »Salut« oder »Hoy«. Unter Einheimischen bleiben Sie – gleichgültig in welcher Gegend – bei der unter Ihnen üblichen Grußform. Leben Sie hingegen als Süddeutscher im Norden, mag die geografisch markierte Formulierung »Grüß Gott« auf Verwunderung stoßen. Besonders befremdlich wirkt es, wenn ein Besucher mit seinem Akzent eine lokale Vokabel ausspricht – also ein Hamburger in München mit norddeutscher Tonalität »Grüß Gott« sagt. Bleiben Sie in solchen Fällen sicherheitshalber bei der neutralen Form »Guten Tag«.

3. Abschiedsformel: Und wie steht es am Schluss mit »Tschüssi«?

»Tschüssi« ist zwar im Gegensatz zum geografisch begrenzten »Adieu«, »Tschüs« oder »Tschö« als Abschiedswort im gesamten Bundesgebiet zu hören. Viele reagieren jedoch allergisch darauf. Verzichten Sie daher auf den Gebrauch, solange Sie Ihr Gegenüber noch nicht richtig einschätzen können. Die neutralste und damit sicherste Variante des Abschiedsgrußes bleibt »Auf Wiedersehen«.

4. Grüßen in der Öffentlichkeit: In welchen Situationen muss ich in der Öffentlichkeit grüßen?

Je anonymer das Umfeld, desto seltener der Gruß. So ist es auf dem Dorf ein Fauxpas, den Gruß zu vermeiden, im Gang eines ICE hingegen fände ein Fahrgast es befremdlich, wenn Sie ihn grüßten. Am ehesten grüßen sich Menschen, die eine Weile miteinander auf engem Raum bleiben werden und/oder ein gemeinsames Interesse haben. Grüßen Sie daher, wenn Sie

  • einen Aufzug, ein Zugabteil oder ein Amtszimmer betreten,
  • in ein Geschäft eintreten,
  • im Kaufhaus, an der Tankstelle, in einer Arztpraxis, an einem Bahnschalter o. Ä. an Mitarbeiter herantreten,
  • sich in Bus, Bahn oder Flugzeug neben jemanden setzen,
  • im Theater, Konzert, Kino usw. Ihren Platz einnehmen,
  • bei Spaziergängen und Wanderungen von den entgegenkommenden Personen angeschaut werden,
  • im Restaurant vom Kellner empfangen werden.

Verbringen Sie den Urlaub in einer Familienpension, grüßen Sie beim Betreten des Frühstücksraums. Hingegen geht es in einem großen oder internationalen Hotel anonymer zu und ein Gruß wird nicht erwartet. Treffen Sie Gäste zum wiederholten Mal, grüßen Sie. Lieber zweimal zu viel als einmal zu wenig! Und: Ein Gruß ohne Blick ist nichts wert.

Bitte beachten: Befinden sich in einer Kirche Gläubige im Gebet, würde ein Gruß nur stören.

5. Handschuh ausziehen: Wer zieht bei einer Begrüßung wann den Handschuh aus?

Früher durfte eine Dame beim Handschlag einen feinen Handschuh anbehalten, ein Herr zog jeden Handschuh aus. Die geschlechtsspezifische Unterscheidung ist heute hinfällig: Beide dürfen einen Handschuh an der Hand behalten, der die Empfindung des Händedrucks nicht beeinträchtigt. Es wird jedoch weiterhin als freundliche Geste empfunden, wenn sich Mann und Frau ihres Handschuhs entledigen.

Reichen Sie sich die Hände


Wer reicht wem die Hand?

Eine Person mit höherem Status kann von anderen einen verbalen Gruß erwarten. Ob eine Berührung stattfindet, liegt dann in ihrer Hand.

Innerhalb eines Unternehmens reicht ohne Rücksicht auf Ort, Alter und Geschlecht der Vorgesetzte dem Mitarbeiter die Hand – oder er verzichtet darauf. Außerhalb der firmeninternen Hierarchie gilt eine Person, die Besucher erwartet, als Gastgeber. Es obliegt ihr, die Ankommenden per Handschlag in ihr Revier einzuführen.

Eine Person nähert sich einer Gruppe – darf sie die Hand reichen oder nicht? Die Rolle der Person entscheidet! Gehört der Neuankömmling zur Riege der Gastgeber, streckt er die Hand aus; ist er Gast, wartet er auf die Initiative der Anwesenden. Soll eine Sekretärin einem ankommenden Geschäftsführer eines anderen Unternehmens die Hand reichen? Ihre eigene Definition ihrer Rolle wird das entscheiden: Betrachtet sie sich als würdige Gastgeberin, streckt sie dem Ankommenden die Hand entgegen; als bescheidene Zuarbeiterin tut sie das nicht. Ihr Verhalten bestimmt ihr Ansehen beim Besucher und sein späteres Verhalten.

Auf dem neutralen Terrain eines Theaterfoyers, auf der Straße oder im Laden um die Ecke reicht die ältere Person der jüngeren die Hand – oder sie verzichtet darauf. Ob eine gleich alte Frau gleichen Ranges dem Mann die Hand zuerst hinstreckt oder nicht, sollte in gleichberechtigten Zeiten unwichtig sein.

Die korrekte Reihenfolge

Wenn Sie mehrere Personen begrüßen, interpretieren diese Ihr Sortierungsmuster als Hinweis auf die Wertigkeit, die Sie ihnen beimessen. Daher begrüßen Sie korrekter- und geschickterweise

  • einen Vorgesetzten vor seinen Mitarbeitern,
  • Gäste vor Kollegen,
  • eine Ihnen bekannte Person vor denen, denen Sie sich J noch vorstellen müssen,
  • eine ältere Person vor wesentlich jüngeren,
  • wenn all diese Kriterien nicht greifen, eine Dame vor J einem Herrn.

Bei Gruppen gehen Sie nach erfolgter Vorzugsbehandlung praktischerweise der Reihe nach vor. Lassen Sie sich hierbei Zeit. Das hat mehrere Vorteile: Ihre Gelassenheit erhöht Ihren Status. Fremde schätzen die Gelegenheit, Sie einschätzen zu können. Sie können allen Beteiligten Augenkontakt anbieten, bevor Sie zur Tat schreiten. Sie können die Arme zu einer Willkommensgeste öffnen und dabei beobachten, wer diese als Erster zu erwidern beginnt. Das ist die Person, die zuerst begrüßt werden möchte. Ob das protokollarisch korrekt ist oder nicht – weisen Sie eine Ihnen entgegengestreckte Hand niemals zurück; das käme einer Ohrfeige gleich. Dass der Fehler nicht auf Ihre Initiative hin geschah, haben die anderen Beteiligten...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Eltern - Kinder - Familie

Lernen mit Sunflower

E-Book Lernen mit Sunflower
Format: PDF

Kinder mit Lern- und Teilleistungsstörungen zeigen sehr spezifische Beinträchtigungen ihrer physischen, psychischen, geistigen und emotionalen Leistungsfähigkeit, die sich zu einem individuellen…

Lernen mit Sunflower

E-Book Lernen mit Sunflower
Format: PDF

Kinder mit Lern- und Teilleistungsstörungen zeigen sehr spezifische Beinträchtigungen ihrer physischen, psychischen, geistigen und emotionalen Leistungsfähigkeit, die sich zu einem individuellen…

Lernen mit Sunflower

E-Book Lernen mit Sunflower
Format: PDF

Kinder mit Lern- und Teilleistungsstörungen zeigen sehr spezifische Beinträchtigungen ihrer physischen, psychischen, geistigen und emotionalen Leistungsfähigkeit, die sich zu einem individuellen…

Lernen mit Sunflower

E-Book Lernen mit Sunflower
Format: PDF

Kinder mit Lern- und Teilleistungsstörungen zeigen sehr spezifische Beinträchtigungen ihrer physischen, psychischen, geistigen und emotionalen Leistungsfähigkeit, die sich zu einem individuellen…

Weitere Zeitschriften

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

ea evangelische aspekte

ea evangelische aspekte

evangelische Beiträge zum Leben in Kirche und Gesellschaft Die Evangelische Akademikerschaft in Deutschland ist Herausgeberin der Zeitschrift evangelische aspekte Sie erscheint viermal im Jahr. In ...

e-commerce magazin

e-commerce magazin

PFLICHTLEKTÜRE – Seit zwei Jahrzehnten begleitet das e-commerce magazin das sich ständig ändernde Geschäftsfeld des Online- handels. Um den Durchblick zu behalten, teilen hier renommierte ...

elektrobörse handel

elektrobörse handel

elektrobörse handel gibt einen facettenreichen Überblick über den Elektrogerätemarkt: Produktneuheiten und -trends, Branchennachrichten, Interviews, Messeberichte uvm.. In den monatlichen ...

Evangelische Theologie

Evangelische Theologie

Über »Evangelische Theologie« In interdisziplinären Themenheften gibt die Evangelische Theologie entscheidende Impulse, die komplexe Einheit der Theologie wahrzunehmen. Neben den Themenheften ...

FileMaker Magazin

FileMaker Magazin

Das unabhängige Magazin für Anwender und Entwickler, die mit dem Datenbankprogramm Claris FileMaker Pro arbeiten. In jeder Ausgabe finden Sie von kompletten Lösungsschritten bis zu ...