Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universität Bremen (Fachbereich 10: Sprach- und Literaturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit widmet sich dem Thema Literaturverfilmung und gibt zunächst einen kurzen und doch umfassenden Überblick über diesen komplexen Forschungsgegenstand und mit ihm verbundene Problematiken wie die Kategorie der Werktreue. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Adaptionen von Fontanes Roman 'Effi Briest', die unter dem Aspekt der Aktualisierung untersucht werden. Hiermit ist nicht die Übertragung des literarischen Stoffes in die Gegenwart gemeint - denn alle fünf Verfilmungen spielen im ausgehenden 19. Jahrhundert -, sondern die Einflussnahme der jeweiligen Entstehungszeit auf den Film. Zu den Einflüssen gehören politische, gesellschaftliche und ideologische Zeiterscheinungen ebenso wie die technischen Möglichkeiten, vorherrschenden ästhetischen Konzepte und subjektiven Intentionen der Filmemacher. So setzte die erste 'Effi Briest'-Verfilmung 'Der Schritt vom Wege' (1939) eine der NS-Ideologie entsprechende Geschlechtertypologie um und vertauschte kurzerhand die Rollen von Vater und Mutter Briest. Die zweite Adaption 'Rosen im Herbst' (1955), als Liebesfilm mit Dreiecksgeschichte konzipiert, hatte keine Scheu, mit opulenten, farbenfrohen Bildern auf der Heimatfilmwelle der fünfziger Jahre mitzuschwimmen. Systemkonform und dem sozialen Realismus verpflichtet inszenierte die DEFA 1970 'Effi Briest' als Karikatur des Preußentums. Fassbinder machte 1974 mit 'Fontane Effi Briest' das Erzählen selbst zum Thema und betonte in seinem künstlerisch ambitionierten Autorenfilm den gesellschaftskritischen Aspekt. Die aktuelle Adaption von 2009 orientiert sich mit einem veränderten Schluss an dem historischen Vorbild Elisabeth von Ardenne und erzählt 'Effi Briest' (2009) als Emanzipationsgeschichte. Neben Einzelanalysen der Adaptionen berücksichtigt die vorliegende Arbeit auch Filmkritiken aus der Zeit der Uraufführungen, um der Frage nachzugehen, ob diese die Aktualisierungen als Problem oder Chance begreifen.
Annika Milz (geb. 1982) hat an der Universität Bremen Germanistik, Kultur- und Musikwissenschaft studiert. Nach dem Studium absolvierte sie ein Volontariat zur Redakteurin und Pressesprecherin. Heute arbeitet sie als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für zwei Museen.
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