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Biografisches Lernen

Praktische Arbeitsfeld Beiträge der Beratungspädagogik

VerlagIHP Bücherdienst
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl152 Seiten
ISBN9783923636389
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,00 EUR
Viele meiner KollegInnen wissen, dass Biografisches Lernen eine fachliche „Liebhaberei“ von mir ist, praktiziert und publiziert unter dem Methodenkonzept der Orientierungsanalyse, einer der ersten interdisziplinären Konzeptionen des Counseling in seiner Verbindung von Bildung und Beratung. Dieses Halbjahrbuch nehme ich nun zum Anlass, einerseits seinen Hauptaspekt auf Kurt Freys Idee „pro counseling“ zu verlegen und zugleich ein paar Methoden unabhängige, transdisziplinäre Eckdaten bezüglich der Counselor Haltung zu formulieren.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. Transdisziplinäre.Erwartungen an den Counselor (Lumma u.a)
  3. Biografiearbeit mit Pflegekindern (Lotze)
  4. Lebensgeschichte und Identität bei Pflegekindern (Lotte)
  5. Soziometrie (Frey)
  6. Orientierungsanalytisch kollegiale Beratung von Berufspädagogen im Heimbereich (Lamsfuß)
  7. „Wenn meine Weiblichkeit Farben findet“ (Laws)
  8. Die Suche nach dem guten Platz (Mielke)
  9. Gestalttherapeutische Beratung in der Jugendarbeit (Barnt)
  10. Rastplatz im Lebensstrom (Schmitz)
  11. Bibliografie-Service zum Thema Counseling (Frey)
  12. Biographische Notizen zu den AutorInnen
  13. Impressum
Leseprobe
Mechthild Beu-Wittenberg

Power für die Zukunft – .die inneren Schätze finden (S. 50-51)

Eine ressourcenorientierte kunsttherapeutische Begleitung im Rahmen einer Projektwoche mit Hauptschülern

Zusammenfassung

Dieser Beitrag beschreibt die kunsttherapeutische Arbeit mit fünfzehn Schülerinnen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren im Rahmen einer Projektwoche an einer Hauptschule. Der Konzeption des Projekts liegt das entwicklungspsychologische Modell „Cycles of Power" von Pamela LEVIN zu Grunde, das in Beziehung zur aktuellen Entwicklungsphase der Mädchen gesetzt wurde und in der kreativen Gestaltung von Kraft spendenden Objekten bei den Schülerinnen Anwendung fand. Die Auswahl des Gestaltungsobjekts „Schatzkiste" wird ausführlich unter dem Aspekt der Persönlichkeitsförderung begründet und das Phänomen „Kiste" in seiner komplexen symbolischen Bedeutung erklärt. Im anschließenden Teil wird der konkrete Verlauf der Woche dargestellt, wie die Schülerinnen im künstlerischen Gestaltungsprozess ihre Ressourcen entdecken und im Objekt ausdrücken konnten, damit sie auch zukünftig (be)greifbar bleiben.

Gliederung

1. Einleitung
2. Rahmenbedingungen und Themenwahl
3. Grundgedanken zur Konzeption
4. Pubertät: die Zeit für die Kraft der Erneuerung
5. Innen- und Außenwelt: die Kiste als Symbol
6. Verlauf der Woche
6.1. Montag: Mein Name – mein Sein
6.2. Dienstag: Die Kiste, meine kleine Welt
6.3. Mittwoch: Es gibt auch eine innere Welt
6.4. Donnerstag: Objekte für die Innenwelt
6.5. Freitag: Das zeige ich von mir
7. Abschließende Gedanken, Literaturverzeichnis, Musik

1. Einleitung

„Blicke in dein Inneres! Da drinnen ist die Quelle des Guten, die niemals aufhört zu sprudeln, so lange du nicht aufhörst, nachzugraben."

- Marc Aurel -

Dieser Spruch stammt aus einem Büchlein, das meine Kollegin Ulrike Löttgen- Espahangizi im Verlauf der gemeinsamen Projektwoche für mich gestaltet hat und mit dem sie mich am Ende überraschte. Innere Schätze finden und einen Ort gestalten, wo sie bewahrt werden können, dazu wollten wir auch den Schülerinnen Gelegenheit geben, die sich entschlossen hatten, mit uns die Woche zu verbringen.

2. Rahmenbedingungen und Themenwahl

Die Hauptschule, an der ich arbeite, befindet sich in einem Stadtteil von Köln, der seit Schließung mehrerer großer Produktionsbetriebe einem Strukturwandel unterworfen ist, in dem viele Familien von Arbeitslosigkeit betroffen sind und die Armut sichtbar zunimmt. Um der deprimierten Stimmung im Viertel gegenzusteuern, haben wir an der Schule die Projektwoche 2004 unter das gemeinsames Motto gestellt: „Die Zukunft beginnt jetzt!" In Anlehnung daran habe ich ein Thema ausgewählt, das die Schüler durch kreatives Gestalten in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und sie so in schwierigen Zeiten innerlich für die Zukunft stärken soll. Dabei war es mir wichtig, dass das Produkt, das im Laufe der Woche entsteht, eine hohe Identifikation ermöglicht, in seiner persönlichkeitsfördernden Wirkung auch danach noch nützlich sein würde und die Schüler in einer Art Hilfe zur Selbsthilfe unabhängiger machen sollte. So kam mir die Idee, kleine, persönliche „Schatzkisten" gestalten und sie mit Dingen füllen zu lassen, die sie mit den inneren Werten ihres Lebens verbinden und sie unabhängig von ihrer materiellen Situation an ihre Ressourcen erinnern.

Schon bei der ersten Informationsveranstaltung vierzehn Tage vor Projektbeginn zeigten die Schüler/innen begeistertes Interesse an dem Köfferchen und entwickelten erste Ideen, was sie dort hineinpacken wollten. Ich hatte also einen „Stein ins Rollen gebracht" und einen Wunsch in ihnen geweckt: „Power für die Zukunft – die inneren Schätze finden." So fand sich letztlich eine Gruppe aus 15 Mädchen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren zusammen, die aus fünf verschieden Klassen (6. bis 9. Kl.) stammen und alle dieses Projekt in ihrem Erstwunsch gewählt hatten.

3. Grundgedanken zum Konzept

Meine pädagogisch-therapeutische Grundhaltung orientiert sich an dem ganzheitlichen Menschenbild der Humanistischen Psychologie, welches beinhaltet, dass körperliche Empfindungen, Sinneswahrnehmungen, Gefühle, geistige Prozesse (einschließlich Selbstbild) sowie mitmenschlicher Kontakt in Wechselwirkung zueinander stehen und jeder Anteil seine wertschätzende Beachtung braucht. Dem habe ich versucht, im Laufe der Woche Raum zu geben (s. Verlauf)

Ich gehe davon aus, dass ein Mensch sich in einem lebenslangen Lernprozess befindet, und als Lehrerin verstehe ich mich ebenfalls als Lernende. Deshalb bemühe ich mich, meinen Schülern Respekt vor ihrer Leistung entgegenzubringen. Ich betrachte sie als weitgehend eigene Experten in ihrem Erfahrungsprozess und versuche, die Hilfen und Mittel bereitzustellen, die sie dafür benötigen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt2
Transdisziplinäre.Erwartungen an den Counselor4
Biografiearbeit mit Pflegekindern9
Was ist Biografiearbeit?10
Was haben die Kinder von der Biografiearbeit?11
Wer kann Biografiearbeit machen?11
Welche Voraussetzungen sind notwendig, um Biografiearbeit mit Kindern machen zu können?11
Worauf muss man achten bevor man mit Biografiearbeit anfängt?12
Die „Zehn Gebote“ beim Umgang und der Kommunikation mit Kindern13
Vertraulichkeit15
Welche Probleme können während der Biografiearbeit auftauchen?16
Wie soll die Biografiearbeit aufbewahrt werden?16
Das Lebensbuch17
Das Kerzenritual21
Beendigung der Biografiearbeit23
Literatur23
Lebensgeschichte und Identität bei Pflegekindern25
Soziometrie32
Zur Entwicklung der Soziometrie33
Verschiedene Verfahren zur Darstellung der Daten15)36
Orientierungsanalytisch kollegiale Beratung von Berufspädagogen im Heimbereich39
1. Einleitung39
2. Kollegiale Praxisberatung im Wohnheim für autistisch behinderte Menschen40
3. Die Verbindung zur Orientierungsanalyse46
Literatur48
Power für die Zukunft – die inneren Schätze finden49
1. Einleitung50
2. Rahmenbedingungen und Themenwahl50
3. Grundgedanken zum Konzept50
4. Pubertät, eine Zeit für die Kraft zur Erneuerung52
5. Innen- und Außenwelt, die Kiste als Symbol53
6. Verlauf der Woche55
Literatur64
Musik64
„Wenn meine Weiblichkeit Farben findet“65
1. Einleitung66
2. Das Arbeitsfeld66
3. Die Patientin69
4. Behandlungskontext der Patientin72
5. Meine Arbeit mit der Patientin72
6. Abschied und Schlusswort87
Literatur88
Die Suche nach dem guten Platz89
1. Standortbestimmung90
2. Das Beziehungsfeld91
3. Der Prozess der Arbeitsplatzsuche oder: Der Spur des Lebens folgen ...94
4. Ein Beispiel: Tamara Tifinius98
5. Der gute Platz102
Gestalttherapeutische Beratung in der Jugendarbeit103
1. Der junge Mensch in seiner Entwicklung zur Eigenständigkeit104
2. Die Arbeit im Projekt „Go-Gastro“106
3. Das Selbst-Bild der jungen Erwachsenen108
4. Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile110
5. Die Gruppe und ihr Kontaktprozess111
6. Ich will! – was will ich?112
7. Die Lebenskraft im Menschen113
Literatur115
Rastplatz im Lebensstrom116
1. Einblick116
2. Mein Rastplatz im Lebensstrom117
3. BewusstSein spiritueller Kraft117
4. Beratung am Rastplatz im Lebensstrom117
5. Meine ArbeitsWeise als Beraterin125
6. Ausblick127
Literatur128
Bibliografie-Service zum Thema Counseling129
Biographische Notizen zu den Autorinnen144
Impressum150

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