Inhaltsangabe:Einleitung: Mehr als zehn Millionen Kinder und Jugendliche gehen täglich in die allgemeinbildenden Schulen. Die Schule ist die größte soziale Institution in dieser Gesellschaft und ein nicht wegzudenkender Erfahrungs-, Bildungs- und Erziehungsort. Weit mehr als neunzig Prozent der Menschen, die an diesem Platz miteinander umgehen, sind Schülerinnen und Schüler. Für sie wird Schule veranstaltet, für sie findet Unterricht statt. Sie sollen geformt und erzogen werden. Schule hinterlässt tiefe Spuren in der Persönlichkeit junger Menschen und zeichnet Lebenswege weitgehend vor. Schule kann die Kinder und Jugendlichen stärken, aber auch schwächen. In unregelmäßigen Abständen werden Fragen der schulischen Bildung zum Gegenstand des öffentlichen Interesses. Bildungspolitische Fachdebatten weiten sich meist dann zu einem für kurze Zeit öffentlich geführten Diskurs aus, wenn real oder vermeintlich besorgniserregende Anlässe bestehen. Im Kontext der verschiedenartigen Fragestellungen, welche das Bildungssystem unserer Gesellschaft betreffen, erlangt das Phänomen Schulabsentismus Konjunktur. Während meiner über zweijährigen Tätigkeit als Freizeitpädagoge an der Grund- und Hauptschule Mettingen (GHS-Mettingen) in Esslingen ist mir in meiner täglichen Arbeit aufgefallen, dass das Problem des unregelmäßigen Schulbesuchs besteht und immer wieder zur Diskussion steht. Bei mir entstand dabei der Eindruck, dass bei einigen der am täglichen Schulbetrieb Beteiligten ein fundiertes Wissen zu dieser wichtigen Thematik fehlt. Ferner, dass wichtige Kenntnisse in der Deutung, Bewertung und Interpretation sowie im Umgang mit diesem Problem nicht ausreichend vorhanden sind. Durch diese Arbeit soll dem aktiv und präventiv entgegengewirkt werden. Beim Schulabsentismus (unerlaubtes Fernbleiben vom Unterricht) handelt es sich um ein sehr aktuelles Thema, bei dem ein großer Handlungsbedarf besteht. Ein Beleg für die Wichtigkeit und Aktualität dieser Thematik zeigt sich unter anderem darin, dass das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ebenfalls einen Handlungsbedarf erkannt und im September 2006 das Modellprogramm „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ gestartet hat. Dieses wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie aus Mitteln des Bundes gefördert. An 74 Standorten im gesamten Bundesgebiet (unter anderem auch im Landkreis Esslingen) werden seit dem 1. September 2006 lokale Projekte gefördert, die schulverweigernde SchülerInnen dabei [...]
Tobias Maucher, M.A. Soziale Arbeit,Studium an der Fachhochschule Esslingen, Diplomstudiengang Schwerpunkt Sozialpädagogik und Masterstudiengang Schwerpunkt Bildung und Lehre. Seit 2008 Sozialarbeiter bei der Mobile Jugendarbeit in Stuttgart Bad Cannstatt.
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