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E-Book

Mit dem Garten die Seele stärken

Krisen bewältigen, Resilienz aufbauen und zur inneren Ruhe finden

AutorClaudia Reshöft, Renate Polz
VerlagTrias
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783432108360
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Im Garten sein macht lebensglücklich Gärten sind paradiesische Oasen. Vielleicht, weil die Natur eine heilsame Wirkung auf uns hat, den Geist entspannt, Körper und die Seele nährt. Gärten verzaubern uns. Vielleicht, weil wir hier ein Stück Wildnis nach unseren Vorstellungen gestalten können. Gärten beleben uns. Vielleicht, weil Gärten all unsere Sinne ansprechen und der stete Wandel im Rhythmus der Jahreszeiten ein Sinnbild auch unseres Lebens ist. - Sich in die Natur versenken: eins werden mit sich und dem Garten und den gegenwärtigen Moment genießen - Die Kraft der Natur in sich aufnehmen: kurze, einfache Übungen für mehr Widerstandskraft und innere Zufriedenheit - Natur und Garten als Energiespender: Unkomplizierte Rezepte, die dem Gaumen schmeicheln und uns gut tun Im Garten spüren wir die Fülle des Lebens, wir fühlen uns behütet und finden wieder zu innerer Balance.

Renate Polz hat mitten in einem südsteirischen Weinberg einen paradiesischen Garten geschaffen. Dieser verwunschen wirkende Ort ist ihr Ruheplatz und Energieort, der ihr auch bei schweren Schicksalsschlägen geholfen hat. Davon profitiert heute nicht nur sie selbst. Als diplomierter Coach und geprüfte systemische Familienaufstellerin begleitet sie in ihrem Garten seit einigen Jahren Menschen in Phasen des Umbruchs. Denn sie ist überzeugt: Die Natur ist heilsam. Sie kann uns helfen, Blockaden zu lösen, Widerstandskraft zu entwickeln und für eine gute Work-Life Balance zu sorgen. Auch Sie können diesen Garten besuchen (nähere Informationen: www.polz-garten.at)! Claudia Reshöft ist freie Journalistin und Autorin, Psychologische Beraterin (DVNP) und Systemische Einzel-, Paar- und Familienberaterin (nähere Informationen: www.claudia-reshoeft.de/). Eine Reportage über kulinarische Genüsse hat sie in die südliche Steiermark geführt. Eigentlich war sie unterwegs, um mehr über die reich schmeckenden, vollmundigen Weine der Gegend zu recherchieren. Stattdessen fand sie sich in Renate Polz' grünem Wohnzimmer wieder und blieb. Länger als geplant - bezaubert von den verschwiegenen Nischen, den prachtvollen Alleen, den geheimnisvollen Steinen, Bögen und Toren und dem überbordenden Blütenflor.

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Leseprobe

2 Vom Zauber des Anfangs


Nach der Winterruhe streift die Südsteiermark ihr grünes Kleid über und die erfüllende Arbeit im Garten und im Weinberg beginnt. Es ist Zeit für den Aufbruch.

Anfang März liegt bei uns hier oben mitunter noch Schnee. Doch bald wird die Sonne auch noch die letzten Reste der nun schon angegrauten Schneedecke zum Schmelzen bringen. In diesen Wochen werden die Tage wärmer und man ahnt, dass die Natur nach Entfaltung drängelt. Meine Gartenwanderungen dauern wieder länger. Unser Hund Jet begleitet mich, ein weißer Schäferhund, der mir beinahe bis an die Hüfte reicht. Er ist jetzt neun Jahre alt, hat aber immer noch das Gemüt eines Welpen. Er kam als achteinhalb Wochen altes Hundebaby zu uns. Wir hatten eine Weile gebraucht, bis wir uns auf eine Rasse hatten einigen können. Mein Mann Walter meinte, es müsse ein deutscher Schäferhund sein, weil er selbst mit einem solchen Hund auf dem Weingut aufgewachsen war – so wie vor ihm schon sein Vater und dessen Vater und so fort. Für mich kam das aber nicht infrage. Ich war nicht erfahren im Umgang mit Hunden und wohl auch beeinflusst durch die schlimmen Berichte über Beißattacken von Schäferhunden. Sicher: Jeder Hund kann zuschnappen, ob er nun klein ist oder groß. Das Problem ist ja meist nicht die Rasse selbst, sondern derjenige, der das andere Ende der Leine hält. Doch damals wusste ich es nicht besser und die Sorge um meine Kinder überwog. Also suchten unsere Kinder via Internet nach einer Alternative und stießen auf den sanftmütigen Weißen Schäferhund. Die optimale Züchterin fanden wir in Niederösterreich erst nach langen Recherchen. Unsere Töchter Lara und Anna reisten mit mir dorthin, um für uns einen Welpen auszusuchen, der zu uns am besten passte. Ein Rüde aus dem Wurf schlief die ganze Zeit. Erst als seine Geschwister vom Spielen müde waren, wurde er munter. Er war ein richtiges »Bröckerl« mit außergewöhnlich dicken Pfoten und sprang auf meine Töchter zu – und die schlossen ihn sofort ins Herz. Seither gehört dieser wunderbare Hund zu unserer Familie. Und er ist ein treuer Begleiter auf meinem Weg durch den Garten.

In diesen jungen Frühlingstagen scheint die Erde noch brach zu liegen. Zwischen den Krumen liegen halbverwitterte Wurzelreste und die verwehten Blätter, die der Frost nicht zersetzen konnte. Ich schaue, ob die Pflanzen gut durch den Winter gekommen sind und ob sich irgendwo staunasse Becken gesammelt haben, in denen sie ertrinken könnten. Doch unter dem Grauschwarz bis Braun des Erdreichs und zwischen den von den unterirdischen Bewohnern aufgeworfenen Hügeln sammelt sich im Untergrund die ganze Kraft der Pflanzen. Noch sind sie kaum sichtbar, und doch ist alles Leben schon im Entstehen.

Durch den Klimawandel ist das Wetter auch bei uns auf dem Hochgrassnitzberg unberechenbar geworden. Dass die Fröste so lange dauern und es noch im März schneit, ist eine jüngere Entwicklung. Dennoch läuten schon im frühen März auch unter einer Schneedecke die Winterlinge, Märzenbecher und Krokusse den Frühling ein. Die Tulpen schieben die Erde beiseite und recken die Spitzen ihrer noch in rötlichbraunen Hüllen verborgenen lanzettenartigen Blätter gen Sonne. Das Gelb der Forsythien lässt sich bereits erahnen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Hummeln ausschwärmen und verspielt in der Luft umhersurrend von einer Blüte zur nächsten schweben, um aus ihnen eiweißreiche Blütenpollen und zuckerhaltigen Nektar zu saugen. Besondere Sorge habe ich in jedem Jahr lediglich um meine Olivenbäume, die hier einem deutlich raueren Klima ausgesetzt sind als in ihren Herkunftsländern. Doch von allen Seiten gegen Wind und Wetter geschützt haben sie sich bisher selbst bei heftigen Unter-null-Graden behauptet.

Mit Beginn des Frühjahrs wird mir bewusst, dass der Garten nicht mir gehört, sondern ich dem Garten. Die in ihm wohnenden Pflanzen erteilen mir ihre Lektionen. Leise, fast unbemerkt, verwandeln sie mich übers Jahr. Ich habe schon zahlreiche Versuche in ihm gestartet. Viele Blumen und Gewächse stellten mich auf eine harte Probe, ob ich den passenden Standort und die richtige Gesellschaft für sie gefunden hatte. Manche forderten meine Geduld heraus, andere hatten Geduld mit mir und meinen Experimenten. Oft wollte ich mehr, als die Kräfte der Natur freiwillig zu geben bereit waren, um am Ende mit leeren Händen dazustehen.

So drängte mich mein Garten dazu, genauer hinzuschauen. Und mit jedem Blick wurde mein Staunen größer. Denn er sagt mir, wem er Platz gewähren will und was er braucht zur rechten Zeit.

Ich nähre den Boden ab März mit Kalk, um einen basischen Ausgleich zu schaffen, mische Hornspäne und Knochenmehl darunter und gebe ab April eine spezielle biologische Mineralmischung dazu, die die Pflanzen zusätzlich stärkt. So kommt es, dass jede einzelne Pflanze in meinem Garten jeden Tag ein bisschen weiterwächst und auch ein wenig schneller, als es sonst der Fall wäre. Man kann fast dabei zuschauen. Sicher werden Sie jetzt neugierig und wüssten gern, was an guten Sachen drinsteckt. Doch ich habe der Frau, der ich dieses Geheimnis einmal entlockt habe, versprechen müssen, dass ich es mit niemandem teilen und nur an meine Kinder weitergeben werde.

Im Weinberg haben wir schon im Winter mit dem sanften Rückschnitt der Reben begonnen, damit sich hochwertige Trauben entwickeln können. Sie werden mit den zunehmend sonniger und wärmer werdenden Wochen bald wieder austreiben und an den großen Drahtrahmen gezüchtigt werden, denn ihre Triebe erreichen mitunter eine beträchtliche Länge. Doch nach dem Rückschnitt zeigen sich insbesondere bei warmer Witterung klare Tropfen an den Reben. Es ist der sogenannte »Blutungssaft«, der an Tränen erinnert. Seine Aufgabe ist es, das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern und die Schnittwunde mit einem Harzpfropfen zu verschließen, der sich nach und nach aus dem austretenden Saft bildet. Diese »Tränen der Reben« sind schon seit dem Altertum als vielseitige Volksmedizin bekannt, unter anderem als Heilmittel bei Flechten und Schuppen, bei Augenleiden und – gemischt mit Olivenöl – hilfreich bei Kopf- und Ohrenschmerzen. Mein Mann, der eine Weile lang recht trockene Augen hatte, erinnerte sich an diese alte Geschichte, ging in den Weingarten und fing in einem braunen sterilen Glas aus der Apotheke frisch einige Tropfen ein. Mithilfe einer Pipette benetzte er unmittelbar danach seine Augen und spürte sehr rasch eine deutliche Besserung. Die Tränen der Reben hatten ihm so gewissermaßen seine eigenen Tränen zurückgegeben.

Nicht nur die Pflanzenwelt, die Blumen, Sträucher und Bäume, sondern auch wir Menschen hungern nach den vielen Tagen, die so viel kürzer waren als die Nächte, nach den ersten Sonnenstrahlen, die das Leben und die Säfte antreiben – draußen in der Natur, im Garten, in Parks, aber auch in unserem Körper.

Abb. 2.1 

Sonnenenergie tanken - an Vitamin D hinzugewinnen

Die Südsteiermark verzeichnet weit mehr als zweitausend Sonnenstunden im Jahr. Wir werden also von dem größten Himmelsstern recht häufig verwöhnt. Dennoch kann man sich nicht oft genug von der Sonne bescheinen lassen. Wärme und Helligkeit tun einfach zu gut nach der gefühlt langen kalten und dunklen Winterzeit. Dennoch halten wir uns nicht mehr unbedarft draußen in der Sonne auf. Immer wieder ist die Rede davon, dass ausgiebiges Sonnenbaden die Wahrscheinlichkeit erhöht, an Hautkrebs zu erkranken, und damit ein extremes Gesundheitsrisiko darstellt. Aber für uns, die wir in eher nördlichen Gefilden leben, ist die Sonne zugleich einer der wichtigsten Faktoren für unsere Gesundheit.

Die Sonne produziert bei Einstrahlung auf die menschliche Haut Vitamin D, ein Hormon, das eine Schlüsselfunktion für unsere Gesundheit hat. Es ist vielfach beteiligt an verschiedenen Regulierungsvorgängen in unseren Zellen, stärkt etwa die Knochen, beeinflusst positiv unsere Muskelkraft und ist gut für unser Immunsystem. Nötig für die Entstehung von Vitamin D in unserem Körper ist konkret die UV-B-Strahlung des Sonnenlichts, die auch dazu beiträgt, dass sich unsere Haut bräunt.

Natürlich ist von langen Sonnenbädern abzuraten, aber wenn Sie sich täglich etwa 10 bis 15 Minuten lang ohne Sonnencreme im Freien aufhalten und dabei möglichst viel Haut zeigen – freilich nur, soweit es die Temperaturen zulassen –, halten Sie einen optimalen Pegel. Das sollte bei der Gartenarbeit doch ohne Weiteres zu schaffen sein. Und das sind nur die körperlichen Vorzüge des Sonnenscheins, die für jeden gratis zu haben sind.

Ihnen wird es vermutlich wie allen anderen gehen: Sobald sich das taghelle Himmelslicht zeigt, drehen wir ihm unser Gesicht entgegen – so wie es später im Jahr auch die Sonnenblumen oder Gänseblümchen tun. Kein Wunder, denn die Sonne spendet nicht nur Licht und Wärme, sondern auch reichlich Energie und Lebensfreude. Und weil wir davon niemals genug bekommen können, stelle ich mich morgens in meinen Garten und forme mit meinen Händen über meinem Scheitel ein nach oben geöffnetes Dreieck, das an eine Schale erinnert. In dieser an eine Anbetung erinnernden Haltung verharre ich rund zwei Minuten. Dabei stelle ich mir in meinem Geist vor, wie sich in meinen Händen die Energie und Wärme der Sonne sammelt. Diese vitale Kraft streiche ich drei Mal nacheinander über mein Gesicht, meine Arme, das Dekolleté, meinen Bauch und die Beine. Speziell im Bauchraum...

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