Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Personennamen Diachron, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kategorien der Zwei- und Eingliedrigkeit sowie besonders der Opakheit und Transparenz finden in der Namenforschung bisher nur nebensächliche Beachtung. Daher ist es das Ziel dieser Hausarbeit die Entwicklung der deutschen Rufnamen unter dem Gesichtspunkt dieser Kategorien zu beleuchten und sich mit der Frage zu beschäftigen, warum die deutschen Rufnamen und damit ihre Zwei- und Eingliedrigkeit sowie ihre Opakheit und Transparenz die uns bekannten Wandlungsprozesse vollzogen haben. Um den Rahmen der Hausarbeit dabei nicht zu sprengen, und um ihre Stringenz nicht in Mitleidenschaft zu ziehen, beschränkt sich die Hausarbeit auf die deutschen Ruf- bzw. Vornamen.
Im ersten Kapitel werden die zentralen Begriffe der beiden genannten Kategorien (Zwei- und Eingliedrigkeit, Opakheit und Transparenz) für die folgende Untersuchung kurz definiert und erläutert. Abschnitt zwei enthält eine Nachzeichnung der diachronen Entwicklung der deutschen Rufnamen vom Germanischen bis in die heutige Zeit. Hierbei wurde bei der Gliederung des Kapitels nicht auf die sprachhistorischen Epochen sondern auf die historischen Begriffe Früh-, Hoch- und Spätmittelalter zurückgegriffen. Die Epochalisierung und Gliederung der Namenentwicklung gestaltet sich äußerst schwierig, da es keine eigenen Epochengeschichte der Namenkunde gibt, und die bekannten historischen Epochalisierungen nur bedingt mit den Entwicklungsabschnitten der Rufnamengeschichte übereinstimmen. Es war daher naheliegend der zutreffendsten und übersichtlichsten historischen Einteilung den Vorzug zu geben.
Die Nachzeichnung der diachronen Entwicklung vollzieht sich anhand der genannten Untersuchungskategorien. Schließlich skizziert das dritte Kapitel Begründungsansätze, mit denen sich die aufgezeigte Entwicklung der deutschen Rufnamen erklären lässt. Der Übergang vom germ.* Rufnamensystem zum mittelalterlichen Onomastikon wird hierbei als ausschlaggebender und zu erklärender Faktor angesehen.
Wie eingangs erwähnt beschränkt sich die vorliegende Hausarbeit auf die deutschen Rufnamen. Die Entwicklung der Bei- und Familiennamen und ihre rückwirkenden Einflüsse auf die Rufnamen konnten leider nicht berücksichtigt werden. Die in Kapitel drei aufgezeigten Erklärungsmodelle erheben keinen Anspruch auf Absolutheit. Sie sollen dem/ der LeserIn jedoch zu einem besseren Verständnis für die kausalen Zusammenhänge des Sprachwandels verhelfen und mögliche Begründungen für das dargelegte Phänomen aufzeigen.
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