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Der Rechtsbruchtatbestand im UWG.

AutorSarah Frey-Gruber
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Wirtschaftsrecht 232
Seitenanzahl172 Seiten
ISBN9783428531899
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,90 EUR
Der Rechtsbruchtatbestand (§ 4 Nr. 11 i. V. m. § 3 Abs. 1 UWG) spielt im UWG eine zentrale Rolle. Bisweilen erscheint der Rechtsbruchtatbestand als ein 'Meta-Recht', das in alle Bereiche des Rechts hineinragt. Ungeachtet dessen sind die dogmatischen Grundlagen des Rechtsbruchtatbestands weiterhin ungeklärt. Sarah Frey-Gruber kommt zu dem Ergebnis, dass der Rechtsbruchtatbestand eine spezialgesetzliche Ausprägung von § 823 Abs. 2 BGB bzw. des allgemeinen quasinegatorischen Unterlassungsanspruchs darstellt. Auf dieser dogmatischen Basis lassen sich die zahlreichen Auslegungsfragen, die die wettbewerbsrechtliche Praxis immer wieder beschäftigen, sachgerecht lösen. Zugleich wirft diese dogmatische Einordnung die bislang kaum gestellte Frage auf, warum es des Rechtsbruchtatbestands überhaupt bedarf. Aus materiellrechtlicher Sicht ist der spezifisch wettbewerbsrechtliche Rechtsbruchtatbestand überflüssig. Auch die weitreichende Regelung der Aktivlegitimation, die insbesondere zu einer Klagebefugnis von Verbänden und Kammern führt, vermag den Rechtsbruchtatbestand nicht zu rechtfertigen. Letztlich findet der deutsche Rechtsbruchtatbestand auch in den meisten europäischen Rechtsordnungen keine Entsprechung. Im Ergebnis schlägt die Autorin eine Streichung des Rechtsbruchtatbestands vor. Sie leistet damit einen Beitrag zur Bekämpfung der im Wettbewerbsrecht anzutreffenden Überregulierung und zu einer Angleichung der europäischen Wettbewerbsrechtordnungen.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsübersicht8
Inhaltsverzeichnis10
Einleitung16
A. Einführung in das Thema16
B. Wesentlicher Gedankengang der Arbeit17
1. Kapitel: Die Entwicklung des Rechtsbruchtatbestandes20
A. Einleitung20
I. Zweck der historischen Darstellung20
II. Überblick über die Phasen der Rechtsentwicklung21
B. Die Entwicklung zur Zeit des Reichsgerichts22
I. Maßstäbe des Reichsgerichts22
II. Zusammenfassung und Bewertung24
C. Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs bis zum Jahr 199725
I. Einleitung25
II. Wertbezogene Normen26
1. Sittlich fundierte Normen26
2. Dem Schutz wichtiger Allgemeingüter dienende Vorschriften26
a) Fallgruppen26
b) Der institutionelle Schutz des Wettbewerbs als Allgemeingut28
III. Wertneutrale Normen29
1. Überblick29
2. Vorsprung im Wettbewerb30
3. Ausnutzung der Gesetzestreue der Mitbewerber31
4. Subjektive Voraussetzungen31
IV. Zusammenfassung und Bewertung32
D. Schutznormgedanke in der Literatur35
I. Überblick35
II. Graf v. Schall-Riaucour37
III. Schricker38
1. Schutznormgedanke38
2. Vorsprungsgedanke40
IV. Doepner41
V. Schünemann42
VI. Zusammenfassung und Bewertung43
E. Die Wende in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs44
I. Einleitung44
II. Die Entscheidung „TIAPRIDAL“44
III. Die Entscheidungen „Hormonpräparate“ und „Giftnotrufbox“45
IV. Die Entscheidungen „Abgasemissionen“ und „Verbandsklage gegen Vielfachabmahner“47
V. Phase bis zur Rechtsprechungswende48
VI. Die Entscheidungen „Elektroarbeiten“ und „Altautoverwertung“49
VII. Bestätigung der Entscheidungen „Elektroarbeiten“ und „Altautoverwertung“52
VIII. Zusammenfassung und Bewertung53
F. Der Rechtsbruchtatbestand im Gesetzgebungsverfahren54
I. Der Rechtsbruchtatbestand in den Vorarbeiten zum UWG 200454
II. Der Rechtsbruchtatbestand im Gesetzgebungsverfahren56
G. Zusammenfassung57
2. Kapitel: Der Rechtsbruchtatbestand – §§ 3 Abs. 1, 4 Nr. 11 UWG60
A. Einleitung60
I. Grundkonzeption des Gesetzesgebers60
1. Übernahme der Schutznormtheorie Ablehnung des Vorsprungsgedankens60
2. Keine Weiterführung des Vorsprungsgedankens im Rahmen der Generalklausel61
3. Ergebnis63
II. Voraussetzungen und Rechtsfolgen des Gesamttatbest64
1. Voraussetzungen64
2. Rechtsfolgen65
B. Die Tatbestandsmerkmale von § 4 Nr. 11 i.V.m. § 3 Abs. 1 UWG im Einzelnen66
I. Verstoß gegen eine gesetzliche Vorschrift66
1. Der Begriff der gesetzlichen Vorschrift66
2. Zuwiderhandlung67
II. Regelung „im Interesse der Marktteilnehmer“68
1. Begriff des Marktteilnehmers68
a) Überblick68
b) Mitbewerber68
c) Verbraucher69
d) Sonstige Marktteilnehmer70
2. Das geschützte Interesse70
a) Übernahme der zu § 823 Abs. 2 BGB entwickelten Grundsätze70
b) Einfluss von § 1 UWG71
aa) Einleitung71
bb) Auslegung von § 1 Satz 2 UWG72
(1) Meinungsstand72
(2) Wortlaut und Systematik73
(3) Genetische Auslegung74
(4) Teleologische und verfassungsrechtliche Argumen76
cc) Zusammenfassung78
c) Zumindest sekundärer Schutzzweck der Norm („auch“)79
d) Die spezifisch wettbewerbsrechtlichen Interessen der Marktteilnehmer im Einzelnen79
aa) Die geschützten Interessen der Mitbewerber79
(1) Überblick79
(2) Erneut keine Geltung des Vorsprungsgedankens80
bb) Die geschützten Interessen der Verbraucher81
cc) Die geschützten Interessen der sonstigen Marktteilnehmer84
3. Zusammenfassung84
III. Regelung des „Marktverhaltens“84
1. Verhältnis zum Merkmal „im Interesse der Marktteilnehmer“84
2. Ausschluss von (reinen) Marktzutrittsregelungen86
a) Überblick86
b) Entwicklungen in den letzten Jahren86
aa) Die Entscheidungen „Elektroarbeiten“ und „Altautoverwertung“86
bb) Anschluss des BGH an die Ansicht von Köhler88
cc) Marktzutrittsregeln im Gesetzgebungsverfahren zum UWG 200489
dd) Abgrenzung Marktverhaltensregelungen / Marktzutrittsregeln92
3. Würdigung94
IV. Die Tatbestandsmerkmale von § 3 Abs. 1 UWG96
1. Allgemeines96
2. Geschäftliche Handlung96
3. Eignung zur spürbaren Beeinträchtigung des Wettbewerbs zum Nachteil der Marktteilnehmer98
V. Dogmatische Einordnung des § 4 Nr. 11 i.V.m. § 3 Abs. 1 UWG99
3. Kapitel: Die Regeln über die Aktivlegitimation als Legitimation des Rechtsbruchtatbestande101
A. Relevanz der Aktivlegitimation für die vorliegende Untersuchung101
B. Überblick über die §§ 8, 9 UWG102
C. Die Aktivlegitimation der Mitbewerber104
D. Die Aktivlegitimation der Verbände und Kammern105
I. Allgemeine Rechtfertigung der Verbandsklage im Wettbewerbsrecht105
II. Stellungnahme107
4. Kapitel: Rechtspolitisches Erfordernis der Verbandsklage im Bereich des Rechtsbruchtatbestandes109
A. Überblick109
B. Verbraucherschützende Normen109
I. Einführung109
II. Kumulative Anwendung von Rechtsbruchtatbestand und UKlaG110
III. Verzichtbarkeit der Verbandsklage nach dem UWG im Bereich des Verbraucherschutzrechts112
C. Antidiskriminierungsrecht113
D. Kartellrecht115
E. Vergaberecht116
I. Konkurrenzverhältnis zum UWG116
II. Bewertung119
1. Folgeprobleme der Anspruchskonkurrenz119
2. Regelung der Aktivlegitimation im GWB als die bessere Lösung120
F. Leistungserbringungsrecht121
G. Öffentlich-rechtliche Normen124
I. Überblick124
II. Bewertung: Nachteile einer Konkurrenz mit verwaltungsbehördlichen und - gerichtlichen Verfahren126
III. Lösungsansätze zur Beseitigung bzw. Einschränkung von Konflikten128
1. Überlegungen zur Bindung der Wettbewerbsgerichte an die verwaltungsbehördliche und -gerichtliche Normauslegungspraxis128
2. Ansätze zum Schutz des Vertrauens des Gewerbetreibenden in Genehmigungen, Verhalten von Behörden und Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte129
3. Vermeidung divergierender Entscheidungen im Einzelfall131
a) Gestattende Verwaltungsakte131
b) Verbietende Verwaltungsakte (Lehre vom gestreckten Verwaltungsakt)132
c) Beschränkte Auswirkungen auf die Rechtseinheit134
IV. Vorteile eines Nebeneinanders von wettbewerbsrechtlichen und verwaltungsbehördlichen bzw. - gerichtlichen Verfahren?135
V. Folgerungen für die Aktivlegitimation der Verbände bei Verletzung von Normen des öffentlichen Rechts139
H. Schlussfolgerungen140
I. Streichung des § 4 Nr. 11 UWG140
II. Folgeänderungen141
5. Kapitel: Die Streichung des Rechtsbruchtatbestandes aus europarechtlicher und rechtsvergleichender Sicht142
A. Bindende europarechtliche Vorgaben142
I. Keine europarechtliche Pflicht zur Beibehaltung des Rechtsbruchtatbestandes142
II. Europarechtliche Pflicht zur Abschaffung des Rechtsbruchtatbestandes?143
1. Vorgaben der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken143
2. Einfluss der Grundfreiheiten nach dem EG-Vertrag145
III. Schlussfolgerungen157
B. Der Rechtsbruchtatbestand in ausländischen Rechtsordnungen149
I. Bedeutung einer rechtsvergleichenden Betrachtung149
II. Überblick über einzelne Rechtsordnungen150
1. Österreichisches Recht150
2. Englisches und irisches Recht152
3. Romanische Rechtsordnungen154
a) Geltung des allgemeinen Deliktsrechts154
b) Sonderregelung in Spanien155
III. Schlussfolgerungen157
Wesentliche Ergebnisse der Arbeit160
Literaturverzeichnis163
Stichwortverzeichnis172

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